FIWA
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sterbehilfe ja, wenn ich jahrelang mit medis am *leben erhalten* werde, von meiner umgebung nichts mehr mitbekomme, und auch selbsständig nicht mehr in der lage bin meine grundbedürfnisse selbst zu befriedigen( selbst essen, selbst trinken, artikulieren können ob ich schmerzen habe, usw.)
Und das trifft nicht nur auf alte Menschen zu, sondern auch auf viele behinderte Kinder. Und diesen Eltern würde nie im Traum einfallen, ihre Kinder zu erlösen.
Diese Kinder leben teilweise auf Intensivstationsniveau zu Hause. Da geht das, warum wohl, weil die Unterbringung in einer Intensivpflegestation zu teuer, denn Papi oder Mami haben ein Recht mitzukommen.
In den Fällen wird sehr schnell versucht, alles Mögliche ambulant zu machen, sogar mit Pflegekraft rund um die Uhr.
Es geht also.
Bei meinem Vater wollten die auch nicht, Chefarzt lehnte ab, mit den Worten, wir haben eine ganz neue Geriatrie-Station.
Konnte er behalten.
Der Chefarzt war stinkig und artikulierte, dass wir das doch gar nicht organisiert kriegen. War aber schon alles, 4 Anrufe, Arzt, Sanitätshaus, DRK und mein damaliger Chef (KG), waren schon drei Tage vorher informiert.
Wusste der Chefarzt aber nicht und so musste er für den nächsten Morgen den Krankentransport in die Wege leiten. Zähneknirschend.
Übrigens, mein Vater war körperlich hinüber, 3 Monate Intensiv mit fast täglichen mehreren OPs, aber geistig voll da, und sagte an dem Vortage nur, ihr kriegt das nicht hin. Und wir nur, auf der Geriatrie wirst du aber nicht aufgeben.
Selbst der Chefarzt sagte da nichts mehr und stimmte nur zu. Und wir haben zu Hause gekämpft, alle. Offene OP-Narben die täglich versorgt werden mussten. Dazu komplett atrophierte Muskulatur. Jedesmal das Risiko, Bewegung, die sein muss und alles kann wieder reißen. War ein purer Horror, aber wir haben darum gekämpft, ihn wenigstens in Rollstuhl zu bekommen und das haben wir geschafft.
Warum, damit er alles wieder sehen konnte, sein Eigenheim, alles i.O. und als es soweit war, gab mein Vater auf.
Das war sein selbst gewählter Schlussstrich. Damals (ist schon 15 Jahre her), haben viele es nicht begriffen. Der erste war der Hausarzt, der entsetzt war, dass ich ihn nur den Todeszettel in Briefkasten geworfen hatte. Das war doch alles auf dem Wege der Besserung. erst im Gespräch begriff auch er, die Vorgeschichte, 3 Monate Intensiv, Rückführung an das Heimatkrankenhaus und da zur Geriatrie ...... zum sterben.
Und das wollten wir nicht, denn ein Mensch, der so vieles durchgemacht hat, soll sein Ende selbst wählen dürfen.
Dazu vorher, als ich das letzte mal meinen Vater ins Krankenhaus fuhr, war fast ein Jahr vorher, schaute er sich beim Wegfahren um. Tat er sonst nie und das war nachrangig so ein Zeichen.
Umschauen, tut sich nur jemand, um was in Gedanken zu behalten und genau deswegen musste mein Vater einfach wieder zurück und seinen Abgang selbst machen und entscheiden, nicht andere.
Lange Rede, kurzer Sinn. Menschen wollen zurück zu ihrem Zuhause, sperrt man das ab, vegetieren sie nur rum. Eigentlich ganz normal.
Huuuch , ich habe seit geraumer Zeit auch wieder so ein Drang, waterkant, Meereswasser zu schnubbern, durchatmen am Deich und ne schöne Ziggi dabei .......na ja ...... kein böses Omen. Ich suche nur billige Bus-Tickets mit Rückfahrt. Hasse nur Bus fahren.