Sorry, aber das Mitfühlen ohne kognitive Prozesse beschreibt die Sympathie, und nicht die Empathie. Empathie ist immer eine bewusst eingenommene Stellung und nichts, was mir sympathischerweise in's Gehirn spült.
Ihr meint das Gleiche. Ihr Beide müßt sympathisch mitfühlen, um empathisch sein zu können. Und dann setzt in Euch beiden ein Prozess ein, den man Einfühlungsvermögen nennt. Dabei gleicht man das Mitgefühlte mit bereits gemachten Erfahrungen und mit Wissen ab und versucht so zu ergründen, warum wie der Mensch zu seinem jetzigen Gefühl kommt, das man mitgefühlt hat. Und das ist der rekonstruktive Prozess.
Man kann auch einfach sympathisch fühlen, aber das ist dann keine Empathie. Sondern Sympathie. Dann erreicht man das Gefühl des Gegenübers und bleibt mit ihm in diesem Gefühl. Das nennt man ein sympathisch geführtes Gespräch. Ein empathisches Gespräch dagegen steuert immer auf das Erfahren von Hintergründen zu. Ein sympathisches nicht, das bestätigt nur Personen im Gefühl, das sie gerne haben. (zum Beispiel könnte man vermuten, daß der oder die ein oder andere dann von sich berichtet, Empath zu sein, es vor allen ausbreiten muß und wir alle uns lieben, weil wir alle Empathen sind. [Nur Du nicht. Und damit läuft dieses Thema Gefahr, auch schon wieder ein Thema zu sein, daß sich in einem Nazibrei totläuft, in dem bestimmte Menschen bestimmte angeborene Eigenschaften haben und andere Menschen nicht. Nein Danke.)
lg