ein paar Fragen

hallo.
Ich bin leider wirklich sehr ungeduldig, das liegt aber unter anderem daran, dass ich nicht noch mehr Zeit mit dem aneignen von sinnlosem Wissen verschwenden möchte wie ichs schon getan habe.
Und danke für die Warnung AutumnHeart, aber diese Kundalini Geschichten über ihre Auswirkungen haben mich intressiert weil ich dachte so ein schnell sichtbares "Geschehen" ausmachen zu können.
Ob auf negativer oder positiver Sicht wäre da erstmal egal.
Aber ihr habt recht, ich sollte wohl erstmal überhaupt richtig meditieren "lernen"...was aufgrund meiner Ungeduld leider auch etwas schwer ist.
Mal noch ne Frage zur Enthaltsamkeit: Lebst du vollkommen Enthaltsam lotusz??
Oder andere hier auch? ....Ich finde das bewundernswert so eine selbstkontrolle, ich will nichtmehr an weltliche Begierden gebunden sein aber manches ist für mich wie wenn ich eine schwere muskelbelastung erfahre: Der Körper gibt einfach nach auch wenn der Geist willig ist.
 
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Hallo Empyrium

Ja, ich lebe enthaltsam. Aber ich bin wohl nicht der einzige hier im Forum. Es gab im Forum mal eine Umfrage, ob Sexualität für die spirituelle Entwicklung von Nachteil sei. Einige meinten, genau wie ich, dass es die spirituelle Entwicklung behindere (siehe Umfrageergebnis hier). Von einigen weiss ich, dass sie ebenfalls enthaltsam leben.

Man sollte sich allerdings genau überlegen, ob man enthaltsam leben möchte. Viele meinen, sie würden etwas verpassen, wenn sie enthaltsam leben. Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Irgendwann kommt der Punkt, da interessiert dich Sexualität nicht mehr. Dann sieht man vieles mit anderen Augen. Dann empfindet man Sexualität als blaß, schal und oberflächlich. Und genau das ist sie auch.

Falls Du dich für die Enthaltsamkeit entscheiden solltest, dann lies doch mal folgende Seite:

Sexualität und Spiritualität

@AutumnHeart

Einige sehr intensive Yogatechniken arbeiten gezielt mit der Kundalini-Energie, darunter Atemtechniken mit teilweise sehr langen Atemverhaltungen.

Noch einmal etwas zum Atemanhalten. Ich mache auch jeden Abend Atemübungen und zwar die Schnellatmung und den Blasebalg. Ich liebe sie besonders wegen des Atemanhaltens. Ich halte das Atemanhalten für eine sehr wichtigste Yogaübung. Sehr schnell fängt es im Körper an zu Kribbeln und man kann anschliessend sehr gut meditieren. Natürlich sollte man das Atemanhalten nicht irgendwie erzwingen. Jeder hält den Atem so lange an, wie er kann. Bei mir sind es etwa 90 Sekunden. Allerdings würde es mich freuen, wenn ich es etwas länger könnte, weil ich bemerke, dass ich gerade durch das Atemanhalten sehr viel Energie bekomme. Am besten wirkt es bei der Schnellatmung.

Alles Liebe. Gerrit.
 
Hallo Empyrium
(The Empire strikes back, Scherz!)

hier noch ein Ansatz zur spirituellen Entwicklung aus unserer westlichen Kultur. Es ist das, was ich bis jetzt auf meinem spirituellen Weg herausgefunden habe, also nicht so breit abgestützt. Aber, das kann ich garantieren, genauso wirkungsvoll und tiefgründig, wie die östlichen Ansätze.

Es geht dabei darum, im westlichen Alltag auch spirituelle Energie anwachsen zu lassen, und zwar von einem Zustand des Null-Wissens bis zu höheren Bewusstseins (Wissens) - Zuständen.

Das Hauptproblem beim Anfang des spirituellen Weges ist oftmals die eigene Oberflächlichkeit. Bist du oberflächlich? Wie würdest Du dich einschätzen?. Sie entsteht, indem auf der Gefühlsebene die Gefühle nicht jederzeit ausgedrückt werden können. Menschen, die ihre Gefühle unterdrücken statt ausdrücken sind automatisch einer Oberflächlichkeit unterworfen.

Im Westlichen Weg (so nenne ich das was ich dir hier erkläre) geht es darum, Gefühlstiefe zu erreichen. In einem ersten Schritt (dies ist durchaus ein Ziel für die Meditation) geht es darum den Unterschied zwischen oberflächlichen Gefühlen (Aerger, Missmut, Hilflosogkeit, Unsicherheit, Scherzkekesentum etc.) und den tieferliegenden und tieferreichenden Emotionen herauszuarbeiten. Emotionen gibt es lediglich vier: Freude, Wut, Angst und Trauer. Jederzeit ist eine der Emotionen wirksam, es gibt keine Emotionslose Zeit, und die Emotion bestiummt deinen tatsächlichen Gemütszustand, nicht das oberflächliche Gefühl. Wenn es dir gelingt, durch die Meditation (aber langsam, das kann Jahre dauern!) die oberflächlichen Gefühle zu transzendieren und die darunterliegeneden Emotionen auszudrücken.

Aber keine Sorge, wenn du deine Emotionen gut im Griff hast geht es andersweitig weiter, ein spiritueller Weg ist eine grossartige Sache, die dich nie im Stich lässt. Ich weiss eben nicht, wo du stehst, deshalb habe ich einen möglichen Einstieg aufgezeichnet. Wenn es dir etwas bringt, schriebe ich noch mehr von diesem westlichen ansatz.

Wie fckw und Lotusz auch erklären, ist es wichtig, das zu tun, was für dich stimmig ist. Selber ausprobieren, das ist oftmals das beste.
 
fckw schrieb:
Die ganze asiatische Medizin geht davon aus, dass es im Menschen Energieströme gibt. Fliessen diese Ströme schön gleichmässig, dann ist der Mensch gesund.
nur so als ergänzende randbemerkung: allmählich (noosphärische konvergenz?) geraten die energieströme der östlichen medizin/menschenbilder auch in den bereich der westlichen betrachtung ... siehe etwa etliche arbeiten von fritz-albert popp (siehe link unten). interessant für alle, die's "mit eigenen augen sehen möchten" :)

alles liebe, jake

http://med.biophotonik.de/meridians.pdf
 
Hallo.
@Wallhall:
Klingt intressant dieser westliche Weg, erinnert mich irgendwie an Zen, man beobachtet das was man gerade macht und seine Gefühle dabei, ohne mit den Gedanken abzuschweifen, ist es das was du meinst?

Also nach dieser Definition von Oberflächlichkeit bin ich das sicher.
Ich drücke eigentlich nie bzw selten meine Gefühle aus. Ich möchte sie aber nicht unterdrücken sondern z.B. bei Wut ist der Grund doch auch oft oberflächlicher Natur und ich versuche dann eben einfach nicht wütend zu werden.

Wo ich gerade stehe...tja gute Frage...
Ich habe mich früher viel mit westlicher Philosophie beschäftigt, bin in eine pessimistische, nihilistische Lebenseinstellung gerutscht und war ein ziehmlicher Misantrop.
Ich hab die Schuld und alle Probleme auf die ganze Welt projeziert anstatt zu sehn dass ich der Grund bin.
Also würde ich sagen, ich stehe ganz am Anfang.

Seit ich ein wenig von diesem Jnana Yoga gelesen habe(Ist Advaita und Jnana Yoga eigentlich das Gleiche?), fühle ich mich wenigstens nicht mehr so Leer.

@lotusz danke für die Links, diese Atemübungen sind wirklich toll.
Ich hab die Schnellatmung mal Morgends gemacht als ich total unausgeschlafen war und danach war ich wirklich fit.
Das werd ich nun wohl zu meinem standard Ritual machen :)
Das mit Enthaltsamkeit ist für mich wohl leider etwas zu früh.
(Ich bin 17 und Jungfrau, ich möchte nicht als Jungfrau sterben! :D )
 
Empyrium schrieb:
@Wallhall:
Klingt intressant dieser westliche Weg, erinnert mich irgendwie an Zen, man beobachtet das was man gerade macht und seine Gefühle dabei, ohne mit den Gedanken abzuschweifen, ist es das was du meinst?)

Hallo Empyrium
genau, wobei man sich auf die Kontintinuierlichen Emotionen ausrichtet. Es gibt eben immer eine Verwirrung zwischen Gefühlen und Emotionen. Emotionen stehen hinter allen Gefühlen und es gibt nur vier von ihnen: Wut, Angst, Freude und Trauer. Die Beobachtung gilt also den Emotionen.

Empyrium schrieb:
Also nach dieser Definition von Oberflächlichkeit bin ich das sicher.
Ich drücke eigentlich nie bzw selten meine Gefühle aus. Ich möchte sie aber nicht unterdrücken sondern z.B. bei Wut ist der Grund doch auch oft oberflächlicher Natur und ich versuche dann eben einfach nicht wütend zu werden.?)

Die oberflächlichkeit kommt von der engen Bindung an die Materie. Wenn Du dir noch nie über dein Leben Gedanken gemacht, und noch keine Schritte auf deinem spirituellen Weg unternommen hast ist das normal. Um die Gefühle (bzw. die Emotionen) lernen auszudrücken, ist es gut, wenn du eineN erfahrenEn BegleiterIn hättest und einen Ort, wo du mit dem Gefühlsausdruck etwas experimentiernen kannst, einen sogenannten geschützen Rahmen. Ich selber habe diese Phase in einer Psychotherapie erlebt. Eine Meditationsgruppe ist nur dann geeignet, wenn du dabei auch laut fluchen, schreien, weinen und dich freuen kannst. Wichtig ist dabei die Selbsterfahrung und als AnfängerIn ist es meistens das beste, 1 zu 1 mit der/dem BegleiterIn zu starten.


Empyrium schrieb:
Also würde ich sagen, ich stehe ganz am Anfang..?)

Ein guter Ort, um die Weichen zu stellen!


Empyrium schrieb:
Seit ich ein wenig von diesem Jnana Yoga gelesen habe(Ist Advaita und Jnana Yoga eigentlich das Gleiche?), fühle ich mich wenigstens nicht mehr so Leer...?)

Mit Yoga und Advaita kenne ich mich nicht so gut aus, da musst du jemand anders fragen.
 
Empyrium schrieb:
Seit ich ein wenig von diesem Jnana Yoga gelesen habe(Ist Advaita und Jnana Yoga eigentlich das Gleiche?), fühle ich mich wenigstens nicht mehr so Leer.
Das ist schade. Denn Leerheit ist - die einzige Wahrheit. Wenn du dich also nicht mehr so leer fühlst, dann bringt dich deine gewählte Technik weg von der Wahrheit, statt dass sie dich zu ihr hinführt.
 
Hallo Empyrius

Ist Advaita und Jnana Yoga eigentlich das Gleiche?

Jnana ist die theoretische Beschäftigung mir religiösen (spirituellen) Fragen z.B. in Form des Studiums der Heiligen Schriften. Wenn ich die Schriften Shankaracharyas, dem Begründer der Advaita-Lehre studiere, dann ist das ebenso Jnana Yoga, wie wenn ich die Yoga Sutras von Patanjali, die Grundlage der Yoga-Philososophie, studiere, oder andere religiöse Schriften wie die Gita.

Advaita ist eine philosophische Richtung, die einst von Shankaracharya (Lebenslauf von Shankaracharya) bekannt gemacht wurde. Die Advaita-Lehre ist neben der hinduistischen, buddhistischen, tantrischen und yogischen Philosophie, die bekannteste indische Philosophie.

Bei YogaAdvaita.org habe ich eine recht gute Beschreibung über Advaita gefunden:

Die Advaita Vedante Philosophie besagt:

Gott allein ist wirklich,
Die Welt ist unwirklich,
Das Individuum ist nichts anderes als Gott.

Dies bedeutet, dass es nur eine höchste Wirklichkeit gibt. Sie wird Brahman (Gott) genannt, das höchste Wesen. Brahman ist unendlich, allgegenwärtig und absolut, deshalb kann ihm nichts hinzugefügt werden und es gibt auch keinen Ort, wo er/es nicht präsent ist. Da Brahman in seiner Erscheinungsform nicht dual ist, gibt es keinen Menschen, kein Tier und keine Welt, die sich außerhalb seiner selbst befindet. Er/es transzendiert alle Gegenteile und Beschreibungen. Die Realität unserer Welt ist damit relativ und steht der absoluten Natur von Brahman gegenüber.

Die praktische Anwendung von Advaita Vedanta ist Jnana Yoga, der Yoga des Wissens oder der Weisheit. Es ist der direkte Weg die Wahrheit von Advaita zu erfahren, indem man das eigene innere Selbst verwirklicht. Jnana Yoga ist der schwierigste Weg von allen Yogapfaden, aber viele andere Techniken können uns helfen das Ziel, die Selbstverwirklichung, zu erreichen. Dies sind verschiedene Yogatechniken, wie zum Beispiel Hatha Yoga, die in vier Pfade eingeteilt sind.

Was mir persönlich am Advaita nicht gefällt, ist, dass viele Leute, die sich heute mit Advaita-Vedante (Vedante ist eine religiöse Schrift) beschäftigen, sich fast ausschliesslich mit Jnana Yoga beschäftigen, und versuchen, über diesen Weg die Erleuchtung zu finden. Es mag ja einzelne geben, denen das gelingt. Aber nicht umsonst haben sowohl Shankaracharya als auch Ramana Maharshi, ebenfalls ein Vertreter der Advaita-Vedante Philisophie, neben dem Jnana Yoga sich sehr intensiv mit Bhakti Yoga, Hatha Yoga und Karma Yoga beschäftigt und meistens täglich mehrere Stunden meditiert.

Das mit Enthaltsamkeit ist für mich wohl leider etwas zu früh.
(Ich bin 17 und Jungfrau, ich möchte nicht als Jungfrau sterben!)

Empyrium, ich kann dich sehr wohl verstehen. Die Sinnlichkeit hat einen enormen Reiz. Aber genaugenommen stehst Du vor der Frage, ob Du vielleicht in etwa einem Jahr das Paradies auf Erden erleben wirst, oder ob Du weiterhin dein jetziges Leben weiterführen möchtest. 99% aller Menschen entscheiden sich genau so wie Du. Ihr Leben besteht somit weiterhin aus Kampf, Leid und all den negativen Folgen, die mit der Sexualität verbunden sind.

Du kannst soviel sinnliche Erfahrungen machen, wie Du möchtest, es wird dich nicht glücklich machen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Sinnlichkeit raubt dir genau die Energie, die dich ins Paradies befördern könnte. Aber vielleicht bist Du eines Tages so weit, dieses zu erkennen.

Ich liebe die Schnellatmung auch sehr. Ich mache sie jeden Abend. Sie lädt mich richtig auf. Es prickelt immer sehr stark im Körper, besonders in den Armen. (Ich sitze dazu im Schneidersitz, weil ich den Lotussitz überhaupt nicht mag und halte meine Arme auf den Oberschenkeln) Dann setze ich meinen Kopfhörer auf, höre meistens ziemlich laute und schnelle (harte) Musik und sage beim Atemanhalten im Rythmus der Musik mein Mantra still vor mich hin. Nach dem zweiten oder dritten Atemanhalten kann ich dann meistens sehr gut meditieren.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Empyrium, ich kann dich sehr wohl verstehen. Die Sinnlichkeit hat einen enormen Reiz. Aber genaugenommen stehst Du vor der Frage, ob Du vielleicht in etwa einem Jahr das Paradies auf Erden erleben wirst, oder ob Du weiterhin dein jetziges Leben weiterführen möchtest. 99% aller Menschen entscheiden sich genau so wie Du. Ihr Leben besteht somit weiterhin aus Kampf, Leid und all den negativen Folgen, die mit der Sexualität verbunden sind.
Lotusz hat ja auch die Logik auf seiner Seite: Wenn alle Menschen absolut sexuell enthaltsam leben und nur noch Yoga betreiben, dann stirbt die Menschheit in 80 Jahren komplett aus. Dafür ist sie dann erleuchtet.

Eine schöne Vorstellung, nicht?
 
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Hallo fckw

Glaubst Du wirklich, dass wir uns sorgen um das Aussterben der Menschheit machen müssen? Gandhi und die Eltern von Paramahansa Yogananda lebten auch enthaltsam und hatten beide jeweils 4 Kinder.

Alles Liebe. Gerrit
 
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