N
no-tsou-wu
Guest
Ein Gespräch über das Wesen der Wirklichkeit (Teil 1)
Ein Gespräch zwischen zwei Menschen über das Wesen der Wirklichkeit und einen bestimmten, strittigen Punkt:
Kann man Wirklichkeit, die ihrem Wesen nach unbeschreibbar ist, erfahren? Welchen Sinn haben Beschreibungen einer unbeschreibbaren Wirklichkeit?
NTW: Was ist eigentlich für dich Wirklichkeit, Tom?
TOM: Weiß ich nicht! Das Wesen der Wirklichkeit kann man nur denken, nicht beschreiben.
NTW: Völlig d'accord. Aber die Wirklichkeit als solche gibt es doch?
TOM: Natürlich. Oder vielleicht auch so nicht. Aber außer als im Denken kann man sie nicht denken.
NTW: Du sagst also: Die Wirklichkeit mag es so oder anderes geben oder es gibt sie sogar tatsächlich, aber man kann nichts über sie aussagen. Habe ich das so richtig verstanden?
TOM: Nun... ja.
NTW: Aber man kann demnach über das reden, was diese Wirklichkeit NICHT ist? Denn nach deiner Aussage wäre dann ja alles, was man über die Wirklichkeit sagen könnte, falsch oder unzutreffend oder unangemessen?
TOM: Nein, auch das wäre nur Denken.
NTW: Weshalb sagst du dann: Alles darüber Gedachte ist falsch oder unzutreffend oder unangemessen?
TOM: ... !?
NTW: Verstehst du, dass man über das Wesen einer Sache, die man gedanklich nicht erfassen kann, trotzdem eine Aussage machen kann? Und dass Aussagen dieser Art zutreffend, weniger zutreffend oder falsch sein können? OHNE dass sie deshalb als solche die absolute Wahrheit darstellen? So wie man "Mond" zum Mond sagen, aber deshalb niemals genau sagen könnte, WAS der Mond eigentlich ist? Und dass man ferner mit Hilfe relativer Zuschreibungen (der Navigation) trotzdem den Weg zum Mond finden könnte? Um dann auf ihm zu landen? Und dass es mit dem Wesen der Wirklichkeit genauso ist? Und dass dir das Wesen der Wirklichkeit so lange verborgen bleibt, wie du sie nicht in Verstand und Seele erfährst? Und dass du sie nur dann erfährst, wenn du eine Idee ihres Wesens (der Vollkommenheit) erlangt hast? Und dieses Wesen IN DIR SELBST erkennst und verwirklichst? Und das bis dahin dein eigener Verstand dir aufgrund dieser nicht erfahrenen und erkannten Wirklichkeit, die du selbst bist, nur Zweifel, Unsicherheit und Leiden beschert?
TOM: ... langsam kapiere ich, was du meinst... wie wäre es noch mit einem Starkbier um die Ecke? Um die Sache näher zu besprechen?
NTW bei sich: (... ich glaube nicht, dass er es kapiert hat. Aber wenigstens komme ich so zu meinem Freibier.)
Ein Gespräch zwischen zwei Menschen über das Wesen der Wirklichkeit und einen bestimmten, strittigen Punkt:
Kann man Wirklichkeit, die ihrem Wesen nach unbeschreibbar ist, erfahren? Welchen Sinn haben Beschreibungen einer unbeschreibbaren Wirklichkeit?
NTW: Was ist eigentlich für dich Wirklichkeit, Tom?
TOM: Weiß ich nicht! Das Wesen der Wirklichkeit kann man nur denken, nicht beschreiben.
NTW: Völlig d'accord. Aber die Wirklichkeit als solche gibt es doch?
TOM: Natürlich. Oder vielleicht auch so nicht. Aber außer als im Denken kann man sie nicht denken.
NTW: Du sagst also: Die Wirklichkeit mag es so oder anderes geben oder es gibt sie sogar tatsächlich, aber man kann nichts über sie aussagen. Habe ich das so richtig verstanden?
TOM: Nun... ja.
NTW: Aber man kann demnach über das reden, was diese Wirklichkeit NICHT ist? Denn nach deiner Aussage wäre dann ja alles, was man über die Wirklichkeit sagen könnte, falsch oder unzutreffend oder unangemessen?
TOM: Nein, auch das wäre nur Denken.
NTW: Weshalb sagst du dann: Alles darüber Gedachte ist falsch oder unzutreffend oder unangemessen?
TOM: ... !?
NTW: Verstehst du, dass man über das Wesen einer Sache, die man gedanklich nicht erfassen kann, trotzdem eine Aussage machen kann? Und dass Aussagen dieser Art zutreffend, weniger zutreffend oder falsch sein können? OHNE dass sie deshalb als solche die absolute Wahrheit darstellen? So wie man "Mond" zum Mond sagen, aber deshalb niemals genau sagen könnte, WAS der Mond eigentlich ist? Und dass man ferner mit Hilfe relativer Zuschreibungen (der Navigation) trotzdem den Weg zum Mond finden könnte? Um dann auf ihm zu landen? Und dass es mit dem Wesen der Wirklichkeit genauso ist? Und dass dir das Wesen der Wirklichkeit so lange verborgen bleibt, wie du sie nicht in Verstand und Seele erfährst? Und dass du sie nur dann erfährst, wenn du eine Idee ihres Wesens (der Vollkommenheit) erlangt hast? Und dieses Wesen IN DIR SELBST erkennst und verwirklichst? Und das bis dahin dein eigener Verstand dir aufgrund dieser nicht erfahrenen und erkannten Wirklichkeit, die du selbst bist, nur Zweifel, Unsicherheit und Leiden beschert?
TOM: ... langsam kapiere ich, was du meinst... wie wäre es noch mit einem Starkbier um die Ecke? Um die Sache näher zu besprechen?
NTW bei sich: (... ich glaube nicht, dass er es kapiert hat. Aber wenigstens komme ich so zu meinem Freibier.)