Die Hoffnung lebt auch nach dem Tod 1/2

Maria_T.J

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Ihr Leben lang, war sie an Schmerzen gewöhnt. Meistens spürte sie die hämmernden Schmerzen im Kopf gar nicht mehr weil sie alltäglich waren. Nur in Notfällen nahm Kati Medikamente und bekam ihre Migräneanfälle mit Naturheilmittel so halbwegs in Griff. Als die Schmerzen wieder zu stark wurden, lies sie sich endlich untersuchen. Kati war gerade erst 18 Jahre geworden und freute sich auf ihr zukünftiges Leben, sie wollte die Welt sehen, wollte endlich frei sein. Doch die Untersuchung unterbrach ihre Träume von der wunderbaren Zukunft. Der Arzt diagnostizierte ihr einen Tumor, von dem die Kopfschmerzen stammten. Manchmal machte er keine Probleme, doch an anderen Tagen erdrückte er einen Nerv durch den Kati dann ihre Schmerzen hatte. „Und niemand hat bis heute diesen Tumor entdeckt?“, fragte der Arzt Kati ungläubig. Doch es war so wie sie sagte, niemand hatte etwas entdeckt, es wurde ihr sogar unterstellt zu simulieren. Aber nicht nur eine Erleichterung vernahm Kati als sie den Grund für ihre Migräneanfälle erfuhr sondern sie machte sich sorgen. Denn nach dem was der Arzt sagte wuchs dieser Tumor in ihrem Kopf.
Ja, Kati litt… sie litt an den Untersuchungen und daran das sie ihr Leben auf das sie sich gefreut hatte nicht führen konnte. Nach 3 Monaten in Behandlung konnte sie nicht einmal mehr mit Freunden etwas trinken gehen. Sie war erschöpft und ausgepowert. Wenn sie nicht schlief weinte sie oder war im Krankenhaus zu einer Untersuchung. Ihre Freunde versuchten trotzdem ihr beizustehen, aber auch diese hatten ihre Probleme und konnten Kati nicht verstehen warum sie sich nicht einfach aufrappelt. Sie kannten Kati nur als Kämpferin. Alles was sie bis zu diesem Augeblick geschafft hatte, ob es Noten, Arbeit, Wohnung oder der Führerschein war, sie hatte sich alles selbst erarbeitet. Kati hatte in ihrem Leben noch nie etwas geschenkt bekommen, daher gab es bei Kati auch kein Aufgeben. Umso mehr waren ihre Freunde über Katis Teilnahmslosigkeit geschockt. Die Freunde waren sich einig, so konnte es nicht weiter gehen. Sie konnten doch nicht einfach nur dasitzen und nichts tun wo sie doch sahen, wie Kati am untergehen war. Katis bester Freund war erschüttert, er liebte Kati als wäre sie seine Schwester daher traf es ihn sehr schlimm, als seine Kati ihm die letzten Erkenntnisse der Ärzte offenbarte.
„Tom, sie geben mir keine Überlebenschance, Verstehst du was ich sage? Sie meinen die ganzen Therapien seinen nur unnötiges Leid verlängern. Hast du verstanden??? Sie sagen ich werde in den nächsten 3 Jahren sterben vielleicht sogar morgen… kommt darauf an wie dieser Tumor weiter wächst!!“ erklärte Kati mit Tränen in den Augen ihren besten Freund. Konnte das denn wirklich alles gewesen sein? Konnte das Leben zu einem einzigen Menschen denn so grausam sein? Immer wieder fragte sich Kati womit sie dies Verdient hätte. „ Ich nehme keine Tabletten mehr, ich verzichte auf die Therapien!! Natürlich Lebe ich dadurch kürzer. aber ich lebe lieber kurz aber dafür intensiv, als den Rest meines kurzen Lebens zu verschlafen!! Tom, nun sag doch was, bitte!“ Tom schaute Kati geschockt an. Er verstand was sie sagte doch er konnte dies nicht glauben, es konnte nicht wahr sein das sie auf das Leben das sie sich so hart erarbeitet hat, auf das Leben auf das sie sich schon die ganze Zeit freute verzichten sollte, musste. Irgendwo musste es einen Arzt geben der ihr helfen konnte, der ihr Ihr Leben ermöglicht. Tom sagte nichts aber er umarmte Kati ganz lang. Nach drei Wochen war Kati von den Tabletten ganz unten. Sie nahm außer ein paar Schmerztabletten keine mehr. Ohne die Schmerztabletten konnte sie oft nicht mehr aufstehen. Aber Kati kämpfte. Sie kämpfte darum in ihren letzten paar Monaten das tun zu können was sie immer wollte. Sie fuhr mit ihren Freunden nach Spanien und genoss eine Kreuzfahrt. Sie hatte alles was sie wollte, fast alles. Manchmal vergasen die Freunde und Kati das dass wohl ihre letzte gemeinsame Reise war. Sie waren glücklich gemeinsam und glücklich ihren Urlaub genießen zu können. Kati ging es erstaunlicher weiße sehr gut, obwohl die Ärzte ihr von dieser Reise abgeraten hatten. Diese meinten es wäre zu anstrengend und sie würde in kürzester Zeit zusammenbrechen. Aber dem war nicht so. Sie war schließlich seit fast 2 Wochen unterwegs und es ging ihr von Tag zu Tag besser. Sie musste zwar im Rollstuhl sitzen den ihr die Ärzte verpasst hatten aber sie war nicht den ganzen Tag über müde. Sie wollte alles sehen was es noch zu sehen gab! Tom hielt sich immer in ihrer nähe auf denn wenn etwas passieren sollte wollte er für sie da sein, wollte ihr signalisieren das sie nicht alleine war. Kati genoss ihren heimlichen Schatten und wusste dass sie sich immer auf Tom verlassen konnte. Am Schiff lernten die Freunde eine Spanische Clique kennen. Als diese den traurigen Umstand der Reise erfuhren, purzelten die Gedanken nur so. Sie waren viel zu aufgeregt um ein langsames Englisch zu sprechen. Kati versuchte ihr glück die Spanier zu verstehen und sprach sie auf Italienisch an. Die neuen Bekannten waren so erstaunt dass sie Kati ausreden ließen. Die Spanier mit denen Kati und ihre Freunde sich so gut verstanden hießen Claudio, Jamie und Jessica. Jessica rang sich durch ein halbwegs langsames Englisch zu sprechen. „Kati, erst kürzlich gab es hier in der Gegend ein Wunder ein Mädchen das einen Tumor hatte wurde von einem Wunder Arzt geheilt! Bitte komm mit uns mit und versuche dein Glück! Schlimmer kann es doch gar nicht mehr werden.“ Kati fragte erstaunt, „Hatte der Geheilte so wie ich einen Gehirntumor? Wenn er tatsächlich geheilt wurde muss ich diese Chance nützen. Wie schön wäre es wieder schwimmen zu können und tanzen und laufen ja einfach nur wie ein kleines Kind herumhüpfen!“ Kati bekam einen schwärmerischen Ausdruck in den Augen als sie dies sagte. Ja sie sehnte sich nach Bewegung nach einfachen Gesten. Tom war besorgt denn er wusste wie schlimm falsche Hoffnungen sein konnten, vor allem wie schlimm dann die Wahrheit aussah. „Ach Kati, ich bitte dich… so etwas wie Wunder gibt es doch gar nicht! Zumindest nicht mehr in der heutigen Zeit.“ Machte Tom seinen Ängsten Luft. Kati tat seine Worte mit einem bestimmten Kopfschütteln ab und informierte sich zusammen mit den Spaniern über den genauen Aufenthaltsortes des Wunderarztes. Der Wunderarzt wohnte nicht weit von ihrem nächsten Landaufenthalt entfernt. Die Freunde beschlossen beim nächsten Halt an Land zu gehen und erst beim übernächsten Halt wieder mit dem Schiff weiter zu fahren. Die Spanier waren Feuer und Flamme für diese und Idee und schlossen sich sofort an. Nur Tom war zögerlich, aber da er sich selbst geschworen hatte immer auf Kati aufzupassen, ging er nun doch mit. Als die Jugendlichen die Hütte des Wunderarztes die seine Praxis war betraten, wurde den anderen schließlich auch mulmig zumute. Einzig Kati war begeistert und fasziniert. Sie Blickte aufmuntert in die Runde und meinte. „Ein Versuch ist es wert! Schlimmer kann es nicht mehr kommen!“ sie bat Tom mit ihr zum Arzt zu gehen denn ganz alleine traute sie sich nicht. Doch der Arzt verweigerte Tom den Zutritt. Auf seiner Verschwörerischen Art und Weiße sagte er, „Du glaubst nicht an mich, deshalb musst du gehen, denn eine Negative Energie bewirkt nichts gutes und keine Heilung.“ Tom war erstaunt, und auch die restlichen der Clique blickten fragend zu Tom. Denn er hatte sein Misstrauen keinem der Freunde gegenüber geäußert. Tom sah Kati aufmuntert an und schob sie in den Raum in dem die Untersuchung stattfinden sollte, drehte auf dem Absatz um und verließ die Hütte. So wie der Arzt es von ihm verlangt hatte. Er war überrascht, erstaunt über sich selbst und wütend. Wütend dass er sich von einem Fremden vertrieben hat lassen. Mittlerweile wartete er schon Stunden auf seine Freunde. Aber keiner von ihnen war bisher beim Treffpunkt erschienen. Wenn sie sich nicht beeilten verpassten sie den Bus der sie in den nächsten Ort bringen sollte von wo aus sie wieder auf das Schiff gehen wollten. Nervös blickte er alle paar Minuten auf seine Uhr. Sollte er alleine in den Bus steigen? Vielleicht hatte er sie einfach nur verpasst und seine Freunde saßen schon längst in <kurara>. Tom machte sich sorgen. Was wäre wenn mit Kati etwas passiert war, er würde es sich nie verzeihen nicht bei ihr gewesen zu sein. Sein Leben lang würde er sich Vorwürfe machen weshalb er sich von einem Fremden weg schicken hat lassen.
Fünf Minuten bevor das Schiff ablegte traute Tom seinen Augen nicht. Kati saß nicht in ihrem Rollstuhl sondern sprang umher als wäre nie etwas gewesen. Die Spanier mussten sich anstrengen Kati dazu zu überreden zum Schiff zu gehen, denn sie sagte immer „Ach am Schiff kann man doch nur sitzen, das hab ich lange genug gemusst!“ Erst als sie auf den wartenden Tom aufmerksam machten willigte Kati ein. Doch auch jetzt versuchte sie Tom zu überreden doch noch ein bisschen an Land zu bleiben. Doch er wollte nicht. Er hatte für die Schiffskabine mehr als genug bezahlt und wollte sein Geld auch genießen.
 
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