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AphroditeTerra
Guest
Ich wollte ja noch was über die zertanzten Schuhe sagen
ein paar Gedanken aus dem Buch Die Wolfsfrau von Clarissa Pincola Estés
da das Thema in das Magie Forum nicht richtig passt
poste ich es hier:
Das Märchen Die roten Schuhe erzählt
von einem Mädchen, das sehr arm war
und sich selber Schuhe nähte
sie waren Rot
da kam die goldene Kutsche vorbei und eine alte Frau lud das Mädchen
auf ihr Schloss ein
die alten roten Schuhe des Mädchens wurden fortgeworfen
sie bekam als Ersatz schwarze Lackschuhe
die ihr nicht gefielen
später erschlich sie sich
neue grellrote Schuhe
der Teufel war da mit im Bund
und schließlich musste das Mädchen kompulsiv
mit diesen Schuhen tanzen
zum Schluss lieβ sie sich die Füβe
vom Scharfrichter abhacken
weil sie nicht mehr aufhörte zu tanzen
es gibt verschiedene Fallen im Leben
wie hier in dem Märchen: Leben im goldenen Käfig
oder von Gefangennahme, Alter, dem Hunger der Seele
sie alle führen zu Instinktverlust infolge der Gefangennahme
bis hin ein heimliches Leben führen
da wird vor dem Kollektiv ein Knicks gemacht
und die Rebellion findet im Schatten statt
es kommt die Verstellung auch vor
die zertanzten Schuhe
versinnbildlichen das aus der Reihe tanzen
im Leben geht es um das rechte Maβ
alles was unterdrückt wird
setzt sein Leben im Schattendasein fort
und eines Tages kommt es mit aller Macht an die Oberfläche
so entstehen Suchtverhalten
es ist nicht die ungebärdige Lebensfreude
die das Mädchen in das Verderben trieb
sondern deren Mangel
die grellroten Schuhe dienen als Ersatz:
ungesunde Beziehungen
negatives Denken
Misshandlungen und Drohungen
Alkohol und alles was man schwer wieder los wird
eine Gewohnheit die sich etabliert hat
zu Beginn jeder Sucht
haben Menschen unweigerlich das Gefühl
dass die suchtbildende Substanz ein Geschenk des Himmels ist
so waren es die grell roten Schuhe
das Mädchen wurde zu einem unaufhörlichen Veitstanz hingerissen
bei dem das Leben nur noch verschwommen im Hintergrund vorbeiwirbelt
wie ein dämonisches Kaleidoskop
die Falle innerhalb der Falle ist
zu glauben dass man sämtliche Probleme lösen kann
indem man die Projektionen auf die anderen auflöst und das Bewusstsein reinigt
ja und nein
es geht nicht darum zu sagen: Entweder da drauβen stimmt was nicht
oder mit mir stimmt etwas nicht.
beides spielt eine Rolle bei der Aufarbeitung
im Märchen verliert das Mädchen seine Füβe
in der Wirklichkeit geht es darum die Urinstinkte der Psyche zu heilen
und sie heilen und kehren in ihren Naturzustand zurück
zu begreifen, dass es Aufbau und Abbauphasen gibt
eine gesunde Skepsis entwickeln um die Fallen deutlich zu erkennen
wer glaubt ein einmal gelöstes Problem auf ewig gelöst zu haben
verfällt einem schwerwiegenden Irrtum
denn das Leben ist lebendig
es baut dort auf und hier wiederum ab
Gelassenheit und Lebensfreude sind gefragt
die Schöpferkraft ist das Höchste und wertvollste im Menschen
sie ist Nahrung für uns selbst und für andere
der Strom der Schöpferkraft
der wellenartig in uns auf und ab steigt und uns versorgt
die von dem Mädchen anfangs selbst genähten roten Schuhe
versinnbildlichten ihre Schaffens und Schöpferkraft, ihre Kreativität
die wir nie versiegen lassen sollen
so schöpfen wir ewig aus uns SELBST
Ali