die Verachtung

@ tucholsky,

an einem anderen Ort habe ich gelesen, dass du noch nie bei einer FA warst. Also gehe ich davon aus, dass du gar nicht weißt um was es mir geht.

Mit Ego hat das nichts zu tun. Dann müssten sich ja die Ego´s der Generationen abgesprochen haben, dass es ihnen grundsätzlich wichtig ist, ihre Kinder und deren Partner zu verachten. :D

Danke für die Zurückweisung.

love

T.
 
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:kiss4:
So lange schon? Hm, da muss doch mal was vorgefallen sein, in der Ahnenreihe....
Im Moment verstehe ich leider nicht so richtig den Zusammenhang zwischen "Mein-Kind-gehört-mir" und Verachtung.
Aber mir fällt da grade was ein! Weißt du, ob es bei deinen Vorfahren mal einen Fall gegeben hat, wo einer Mutter ihr Kind gegen ihren Willen weggenommen wurde? Dann könnte ich mir nämlich vorstellen, warum die Mütter der Sippe so extrem ihre Kinder festhalten müssen.

Hallo believe,

ich dachte es sei klar, dass sich diese "Mein-Kind-gehört-mir" -Haltung bei den Vätern zeigt (und gezeigt hat). Im Prinzip meistens väterlicherseits, jetzt, nach mir, auch schon wieder, väterlicherseits.

Näher möchte ich dazu nichts schreiben. Wird sonst wieder alles zerfetzt. Dazu habe ich keine Lust.

Liebe Grüße Pluto
 
:kiss4:

Hallo believe,

ich dachte es sei klar, dass sich diese "Mein-Kind-gehört-mir" -Haltung bei den Vätern zeigt (und gezeigt hat). Im Prinzip meistens väterlicherseits, jetzt, nach mir, auch schon wieder, väterlicherseits.

Näher möchte ich dazu nichts schreiben. Wird sonst wieder alles zerfetzt. Dazu habe ich keine Lust.

Liebe Grüße Pluto



Hi, Pluto!

Sorry! Ich hatte da noch was Anderes im Gedächtnis!
Ich frag mich jetzt nur, wieso lehnt die Mutter das Kind ab? Lehnt sie es ab, weil sie den Vater des Kindes ablehnt, also ihren Mann? Und wenn sie ihren Mann ablehnt, dann lehnt sie doch eigentlich insgeheim den eigenen Vater ab?
Bei mir zuhause wurde die Weiblichkeit verachtet. Vielleicht ist es ja in dem Fall umgekehrt, die Männlichkeit wird abgelehnt und muss noch integriert werden!



Liebe Grüße

believe
 
Auch, wenn ich nicht okay bin, weil ich noch nicht anders kann, als X zu verachten, bin ich okay! Oder, wie Indi schon sagte: Verachtung darf auch sein!
Braucht es denn da eine Instanz, die Verachtung erlaubt? Und: Ist es nicht ein Kurzschluss, von einer Haltung, die sich auf eine ganz bestimmte Beziehung (X verachtet Y) bezieht, gleich auf ein grundsätzliches okay oder nicht okay zu schließen?

Ich meine, ich kann wahrnehmen, ob bzw. dass ich jemand verachte (oder dankbar sein, wenn mir jemand diese Einsicht eröffnet, wenn sie mir selbst nicht bewusst sein sollte) ... und dann mit dieser Wahrnehmung etwas anfangen. Ich muss mich deswegen nicht gleich selbst verachten ("ich bin nicht okay"), muss meine destruktive Beziehung (das ist Verachtung wohl immer) aber auch nicht rechtfertigen. Wenn ich ganz nüchtern im Bewusstsein lebe, nicht perfekt zu sein, dann kann ich an meinen Baustellen arbeiten. Und diese Prozesse der Baustellenarbeit bringen mir, wenn ich sie nicht als negative Rückkopplungsfallen betreibe, die wärmende Erfahrung und Empfindung, dass Verachtung kein Wesensmerkmal von mir ist, sondern eine veränderbare Modulation von Beziehungen. Also weg vom Schlag-Wort im allerengsten Wortsinn und hin zum Schauen, zum Konkreten. Dann ändert sich vermutlich auch das "Ich kann nicht anders als X zu verachten" zu einem "Ich will jetzt nichts anderes als X zu verachten" ... und mit diesem Schritt sind Ansatzpunkte für eine Bewegung gegeben. "Ich kann nicht..." ist Resignation (oder das konsequente Kassieren von emotionalen Rabattmarken). "Ich will nicht..." ist Entscheidung, vielleicht nicht ganz so frei wie man's gern hätte, aber veränderbar. Ein Ansatzpunkt wäre vielleicht auch die Frage, wie selbstbeschädigend verachtende Beziehungen eigentlich sind ... und was unter solchem Aspekt die Formulierung "Verachtung darf auch sein" bedeuten kann.

Alles Liebe,
Jake
 
Braucht es denn da eine Instanz, die Verachtung erlaubt? Und: Ist es nicht ein Kurzschluss, von einer Haltung, die sich auf eine ganz bestimmte Beziehung (X verachtet Y) bezieht, gleich auf ein grundsätzliches okay oder nicht okay zu schließen?


Hi Jake!

Ja, manchmal braucht es diese Instanz schon! Nämlich dann, wenn man ein Idealbild verinnerlicht hat und sich selbst ständig an diesem misst!
Und diese Technik ist wirklich erprobt. Sie hat sich aus EFT/MFT (Callahan u.a.) entwickelt. Callahan hat sich gefragt, warum manche Menschen "untherapierbar" sind und nach Lösungen gesucht. Dabei ist er auf die Psychische Umkehrung (PU) gestoßen. Diese ist quasi ein verinnerlichtes Verbot. Wer darunter leidet, DARF einfach nicht glücklich sein! Mit solchen Sätzen kann man die PUs nach und nach auflösen! Weil in solchen Fällen positive Affirmationen einfach nicht greifen!


Ich meine, ich kann wahrnehmen, ob bzw. dass ich jemand verachte (oder dankbar sein, wenn mir jemand diese Einsicht eröffnet, wenn sie mir selbst nicht bewusst sein sollte) ... und dann mit dieser Wahrnehmung etwas anfangen. Ich muss mich deswegen nicht gleich selbst verachten ("ich bin nicht okay"), muss meine destruktive Beziehung (das ist Verachtung wohl immer) aber auch nicht rechtfertigen. Wenn ich ganz nüchtern im Bewusstsein lebe, nicht perfekt zu sein, dann kann ich an meinen Baustellen arbeiten. Und diese Prozesse der Baustellenarbeit bringen mir, wenn ich sie nicht als negative Rückkopplungsfallen betreibe, die wärmende Erfahrung und Empfindung, dass Verachtung kein Wesensmerkmal von mir ist, sondern eine veränderbare Modulation von Beziehungen. Also weg vom Schlag-Wort im allerengsten Wortsinn und hin zum Schauen, zum Konkreten. Dann ändert sich vermutlich auch das "Ich kann nicht anders als X zu verachten" zu einem "Ich will jetzt nichts anderes als X zu verachten" ... und mit diesem Schritt sind Ansatzpunkte für eine Bewegung gegeben. "Ich kann nicht..." ist Resignation (oder das konsequente Kassieren von emotionalen Rabattmarken). "Ich will nicht..." ist Entscheidung, vielleicht nicht ganz so frei wie man's gern hätte, aber veränderbar. Ein Ansatzpunkt wäre vielleicht auch die Frage, wie selbstbeschädigend verachtende Beziehungen eigentlich sind ... und was unter solchem Aspekt die Formulierung "Verachtung darf auch sein" bedeuten kann.

Alles Liebe,
Jake


Müssen tut man gar nichts! Es geht darum, was IST und wie man damit zurecht kommt, bzw. sich aus inneren Sebstverurteilungen und Verstrickungen befreit. Und es ist absolut legitim nach brauchbaren Wegen und Methoden zu suchen, diese auszuprobieren und wenn sie funktionieren, auch weiterzugeben. Wer 's nicht braucht: Umso besser!


LG

believe :)
 
inspiriert durch den letzten Thread kam mir die Idee, mal die Verachtung genauer anzuschauen.

Hallo liebe Pluto,
ein interessantes Thema!
Meiner Beobachtung nach geht man in die Verachtung, wenn man sich verletzt fühlt. Man macht den Verursacher klein und hässlich um so den Schmerz zu mindern. Ob ein anderer Weg nicht versucht wird, oder ob er nicht möglich ist? Auf der Beziehungsebene entsteht ein Schaden. Man kann die Beziehung beenden, man kann Ausgleich einfordern, man kann ausgleichen, indem man selbst Schaden zufügt.
Verachtung ist ein Weg, diese drei Lösungsmöglichkeiten nicht anzuwenden und findet wohl dort Anwendung, wo sich der Verletzte abhängig fühlt oder ist. Nur nebenbei bemerkt: sich verletzt fühlen ist ein ganz und gar subjektiver Vorgang, der auch wesentlich von Erwartungen und Vorstellungen beeinflusst wird. Darum muss oft erst darüber verhandelt werden, ob eine Verletzung vom Verursacher als solche gesehen und bedauert werden kann. Letzerer müsste also ein Interesse und Mitgefühl zeigen und sich für die Erneuerung der Beziehung engagieren wollen und können.
Die Verachtung macht aber nicht nur den Gegner klein, sondern auch den eigenen Schmerz, die Beschädigung. Die Verletzung müsste aber ganz gefühlt werden, damit sie integriert werden kann. So wird das Ursprungsereignis zum Ungelösten und so zum systemisch wirksamen Faktor werden.
Es ist leicht vorstellbar, dass es zwischen Frauen und Männern sehr viele Verletzungen gab. Tendenziell waren Frauen im Patriarchat das abhängige, mit wenig Rechten und persönlichen Verfügungsmöglichkeiten ausgestattete Geschlecht. Und darüber hinaus: bist du erst mal schwanger oder hast die Verantwortung für Kinder, dann sitzt du in einer Falle und bist auf die Loyalität und Treue deines Mannes angewiesen. Das ist selbst heute noch so. Alleinerziehend zu sein ist das Armutsrisiko schlechthin und ohne gute männliche Unterstützung sind auch die Kinder gegenüber solchen aus intakten Familien benachteiligt.
Wie mag es da den Frauen in früheren Zeiten ergangen sein? Ich sehe reichtlich Anlässe für Bitterkeit und Verachtung.
Als Frau ist mir diese Perspektive näher, aber natürlich gibt und gab es auch für die Männer Gründe und Anlässe.
Wie oft sind Männer von Frauen benutzt worden, gerade in Zeiten , da diese sich persönlich nicht verwirklichen konnten? Wie viele Männer waren mit dem Ekel und der Abscheu von Frauen vor dem körperlichen, vor dem animalisch männlichen konfrontiert? Wie viele Männer haben Kukukskinder aufgezogen?
An dieser Stelle würde mich die Perspektive der Männer interessieren...

Du fragst auch nach Söhnen. Ja, Frauen haben als Mütter einen großen Einfluss. Wie reagieren sie, wenn ihr kleiner Junge zum Mann wird? Wie schauen sie ihren Sohn an, wenn sie in ihm die Züge seines Vaters erkennen?

Das Problem ist alt, sehr alt, und in vielen Systemen, auch deinem vielleicht, gibt es Schlimmes, das noch nicht versöhnt ist und sich vielleicht als Verachtung vor dem anderen Geschlecht erhalten hat.

......
Wieso wird nie in aufstellungen auf die Verachtung der Ehepartner gegeneinander eingegangen?
ich habe viel zu oft sehen müssen, dass diese ignoriert wurde.
......

DAS kannst du jetzt nicht ernst meinen. Aufstellungsarbeit hat so viel mit achten zu tun, dass sie schon allein deswegen von manchen abgelehnt wird.
Allerdings müsste ein Thema zwischen Ehepartnern auch tatsächlich für das Anliegen des Fokus relevant sein. Wenn es das ist, und dennoch übersehen wird, dann vielleicht, weil auch Aufstellungsleiter blinde Flecken, in dem Fall unerkannt eigene Verachtung, haben. Ja, sollten sie nicht haben, klar, aber ich gebe hier mal zu bedenken, dass sich jeder seinen Aufstellungsleiter sehr genau auswählt und die Anziehung oft genug darauf beruht, dass man dieselben blinden Flecken hat :)

.......
Was nützt es mir, mich mit meinen Eltern auszusöhnen, wenn das Verachtungsthema von Generation zu Generation weiter gegeben wird und nicht aufgelöst wird. Wozu brauche ich dann überhaupt eine Aufstellung?
Selbst wenn Männer weniger oft in FA zu sehen sind, müsste für die Frauen eine gute Lösung des themas erarbeitet werden, finde ich.

Nun: wenn es dir nicht gelingt, mit der Aussöhnung auch respektvoll als die Kleine ihrs bei ihnen zu lassen und in Liebe und Achtung frei zu sein, dann gibt es vielleicht tatsächlich noch ein viel älteres, weiterhin ungelöstes Ursprungsereignis, welches du dann in deinem eigenen Interesse und mit Achtsamkeit aufstellen und zu erlösen suchen kannst. Gerade mit einer FA und nur so sind nicht mehr bekannt Ereignisse über Generationen hinweg noch lösbar!
Ich finde nicht, dass für "die Frauen" eine gute Lösung des Themas erarbeitet wersen muss, sondern vielmehr, dass jede Frau für sich selbst viel tun kann, um ihre eigene und die ererbte Verachtung durch einen alternativen Umgang mit ihren Themen überflüssig zu machen.
Ich kann dich ja sehr gut verstehen. Als mir vor vielen Jahren in einer Aufstellungsgruppe ein Versöhnungsritual für Männer und Frauen vorgeschlagen wurde, war ich fast zu verbittert um darauf eingehen zu können. Warum sollten wir Frauen anfangen, wo die Männer doch so viel schlimmer waren und überdies noch schwach in der Gruppe vertreten. Mussten immer die Frauen...? Ich bin aber der Aufstellungsleiterin heute noch dankbar für diese Initiative, denn sie hat einen zwar immer wieder schwierigen, aber wunderschönen Weg aufgezeigt, wie Liebe und Wertschätzung in die Beziehung zwischen Männern und Frauen kommen kann. Heute sehe ich vor allem den Schmerz, wenn Menschen, gleich welchen Geschlechtes sich abfällig über das andere äußern. Männer und Frauen sind sich ebenbürtig, was die Fähigkeit und Bereitschaft angeht, sich gegenseitig was anzutun. Nur die Mittel unterscheiden sich etwas.
Mit dem Weg, die Versöhnung bei mir selbst und in mir zu suchen, hat sich die Welt sehr verändert :danke:, denn ich sehe die Männer heute anders und kann mich allein an der Tatsache erfreuen, dass es sie gibt.
Kommt mir einer dumm, dann bin ich eher verwundert, kann mich gut abgrenzen und wehren wenn nötig und verarbeite unangenehme Begegnungen leicht und schnell, ohne mein gutes Bild vom Mann an sich zu verlieren. Im Gegenteil: ich kann in männlicher Feindseligkeit oder Herabwürdigung des Weiblichen sehr gut den tiefen Schmerz über den Verlust und das Fehlen von guter männlicher Selbstachtung erkennen.
Beide Geschlechter brauchen Heilung - für sich selbst und damit die Kinder in gute Geschlechteridentitäten kommen können.

Beste Grüße,
Eva
 
Hallo Melodie,

aus deinem Beitrag kann ich vieles erkennen, was mich betrifft. Zum Beispiel fragte ich mich auch immer: "wieso muss ich anfangen, wenn doch mein Mann das problem ist? oder hat?" Wenn ich länger darüber nachdenke, werde ich auch wieder ärgerlich. Gestern habe ich gelesen, dass dieser ganze Ärger einen Schmerz verdeckt. Ich frage mich dann, warum habe ich sooooo viel Wut in mir? Bei anderen Menschen (v.a. Frauen) habe ich sowas noch nie bemerkt. Die Wut war bisher auch in jeder Aufstellung bei den Darstellern. Aber darum geht es ja hier gar nicht. :rolleyes:

Die Verletzung müsste aber ganz gefühlt werden, damit sie integriert werden kann.

Ist dies überhaupt in einer Aufstellung in ausreichendem Maße möglich? Schließlich gibt es einen Zeitrahmen, den der AL einhalten muss, und wenn dann so ein ausführliches Thema anklingt, dann müsste er sich doch auch ausreichend Zeit dafür nehmen? (Ich schreibe das deswegen, weil manche Aufstellungen ganz schnell beendet sind.)

Vielleicht sollte man bei den Verletzungen auf differenzieren, zwischen welchen, die systemisch übernommen sind, und sei es bei den Ur-Großeltern, und welchen, die aus dem eigenen Leben herrühren. Dies zu unterscheiden stellt sich mir gerade als Rätsel dar. :confused:

Meiner Beobachtung nach geht man in die Verachtung, wenn man sich verletzt fühlt.

Man macht den Verursacher klein und hässlich um so den Schmerz zu mindern. ... Auf der Beziehungsebene entsteht ein Schaden. Man kann die Beziehung beenden, man kann Ausgleich einfordern, man kann ausgleichen, indem man selbst Schaden zufügt.

Verachtung ist ein Weg, diese drei Lösungsmöglichkeiten nicht anzuwenden und findet wohl dort Anwendung, wo sich der Verletzte abhängig fühlt oder ist.

Nur nebenbei bemerkt: sich verletzt fühlen ist ein ganz und gar subjektiver Vorgang, der auch wesentlich von Erwartungen und Vorstellungen beeinflusst wird. Darum muss oft erst darüber verhandelt werden, ob eine Verletzung vom Verursacher als solche gesehen und bedauert werden kann. Letzerer müsste also ein Interesse und Mitgefühl zeigen und sich für die Erneuerung der Beziehung engagieren wollen und können.

Ichh fasse diese Zeilen mal kurz zusammen:
Es gab Verletzungen. Dieser rächt sich dann, indem er anderen Verachtung entgegenbringt. Dies muss nicht den Verursacher der Verletzungen treffen, meist trifft es Personen, denen man sich überlegen fühlt.

Die Lösung wäre, dass der tatsächliche Verursacher Einsicht zeigt in sein Tun und Reden, was beim anderen angekommen ist und mehr darauf schaut, als auf sein Tun und Reden wie er es gemeint hat.

Erst dann zeigt sich, ob die Beziehung weiterhin Bestand hat oder es besser ist auszusteigen. (ich meine hier alle möglichen Beziehungen, auch Freundschaften, Arbeitsverhältnisse).

Es ist leicht vorstellbar, dass es zwischen Frauen und Männern sehr viele Verletzungen gab.

Bei uns ist es so gewesen wie es @believe angemerkt hat: Dass bei der einen Familie die Männer verpönt waren und in der anderen Familie die Frauen. Weiblichkeit und Männlichkeit durften nicht sein und dies ist dann ein sehr großer Schmerz, der sich scheinbar durch Generationen hinwegzieht. Nur wo fange ich da an? Es gelten ja heute noch männliche Nachkommen mehr als weibliche. (bei der Mehrheit der Menschen)

Du fragst auch nach Söhnen. Ja, Frauen haben als Mütter einen großen Einfluss. Wie reagieren sie, wenn ihr kleiner Junge zum Mann wird? Wie schauen sie ihren Sohn an, wenn sie in ihm die Züge seines Vaters erkennen?

Meinst du dass dies erst mit der Pubertät sichtbar wird? Ich dachte dies würde schon mit ca. 2 - 3 Jahren in der Identifikationsphase mit dem eigenen Geschlecht vorhanden und würde da seine Anfänge nehmen? So habe ich das jedenfalls damals wahrgenommen: In dem Alter wäre ich sooo gerne wie meine Mutter gewesen. Alles was ich unternahm, wurde zurückgewiesen. Was blieb mir den übrig als mich an meinen Vater zu wenden? Bringe ich jetzt dies mit der Verachtung in einen Zusammenhang könnte das der Beginn dieser bei mir gewesen sein, meine Mutter zu verachten. Alle weiteren Ereignisse wurde dann von mir aus diesem Blickwinkel betrachtet. Der Schmerz der Zurückweisung war einfach zu groß gewesen. Dann verstehe ich damit jedoch nicht, wie später die Verachtung der Männer hinzu kam.??? Wahrscheinlich aus dem Grund: Frausein ist schlecht, und als Folge davon - Mannsein ist noch schlechter. ??? Und dann treffe ich auf einen Mann, bei dem alles genau umgekehrt ist. Wie kann man denn so große Verletzungen heilen lassen? Geht das überhaupt mit einer FA? Genau genommen müsste dann eine Aufstellung stattfinden, als der Klient 2 - 3 Jahre alt war, wie er damals seine Familie erlebt hat.

Mit dem Weg, die Versöhnung bei mir selbst und in mir zu suchen, hat sich die Welt sehr verändert

Das kann ich von mir bestätigen. Dadurch dass sich mein Mann jedoch mit seiner Familie nicht versöhnt hat, lastet dieses Päckchen immer noch auf seinen Kindern. Und hier werde ich ärgerlich. Ich hätte sooo gerne alle Steine aus dem Weg geräumt.

Liebe Grüße Pluto
 
Verachtet man seine Eltern ist es das Beste sich einzugestehen warum und weshalb man das tut. Ist die Verachtung berechtigt wird das Verachtungspaket schon an den richtigen Empfänger geschickt und die Kinder sind raus. Wird an dem Verachtungspaket aber herumgedoktort von vermeidlichen "Spezialisten" so kommt es immer wieder zurück zum Empfänger und landet irgendwann bei den Kindern...es ist egal, ob man den Haufen Mist, den man essen muß, vorher mit großer Mühe zu nem Herzen geformt hat...
 
hallo pluto,

na du bist ja fleissig, setzt einen Bericht nach dem anderen rein, du arbeitest wohl viel auf was? Nun ja das sind ebend die starken frauen :kiss4:.

also so ganz ohne meinen senf geht es dann auch nicht, oder?:rolleyes:

mir ist beim lesen nämlich aufgefallen, das ihr die "Verachtungs-Richtung" eventuel vertauscht habt.
ich versuche mal zu erklären was ich meine.

Nehme ich jetzt mal mein Beispiel:
Mann und Frau heiraten. Sie bekommen das erste Kind. Die Großeltern des Vaters sind so erfreut darüber, dass sie das Kind am liebsten immer bei sich hätten. Der Frau gefällt dies überaupt nicht und sie wehrt sich dagegen. Der Mann setzt sich über ihre Wünsche hinweg, auch mit Gewalt, wenn es sein muss. Und bringt dann das Kind weiterhin zu seinen Eltern.

also du sagst der vater sorgt dafür, das das kind zu seinen eltern kommt, ohne auf die mutter zu achten. nun meiner erfahrung nach ist es so, der der seine eltern ablehnt, der muss (meist sein erstes) kind opfern, also an die grosseltern das kind was sie nicht hatten zurück geben. das wäre hier der fall.

Die Frau spürt in sich eine Abneigung gegen das Kind. Das Kind merkt diese Ablehnung, die von der Mutter ausgeht. Es wendet sich deswegen innerlich immer mehr dem Vater zu und von der Mutter ab. Nach vielen Fehlschlägen der Annäherung an die Mutter, lehnt das Kind letztendlich die Mutter ab.
als nächstes sagst du das kind wendet sich auf gund der nicht liebe der mutter, (kann sie ja nicht geben, weil der vater das verhindert) letztlich von der mutter ab. ich vermute mal das das im realen leben auch als ablehnung zu sehen ist.
nun ich beobacht immer wieder das kinder die im realen leben ihre mutter ablehnen, dieser jedoch auf der seelen-ebene absolut teu sind.

Und nun wiederholt sich dieses "Schauspiel" in der übernächsten Generation. Und das, obwohl das mittlerweile erwachsene Kind, zig Aufstellungen hinter sich gebracht hat. Und obwohl sie immer wieder an die Liebe ihrer Mutter und ihres Vaters herangeführt worden war.
das ist natürlich super ideenreich von eurer familie, hat die mutter und der vater hier die falsche zuordnug(treue Mutter oder Vater), trixt ihr euch gegenseitig aus damit man euch selbst auf der seelen-ebene nicht so schnell auf die sprünge kommt. das heisst du bist immer noch der mama treu und die verachtung geht an den papa. doch das weiss ja keiner.
Nie wurde in einer Aufstellung auf die Verachtung des Kindes an seine Mutter eingegangen, außer es wurde bloß gestellt und würde nicht wollen. Diese Vorgehensweise habe ich in zig anderen Aufstellungen auch beobachtet. Somit kam nie die Verachtung des Vaters gegenüber seiner Frau und die verschobene Verachtung des Kindes an seine Mutter ans Licht.
mein gefühl, der vater verachtet seinen vater und nicht die mutter/ehefrau.

Wieso wird nie in aufstellungen auf die Verachtung der Ehepartner gegeneinander eingegangen?
ich habe viel zu oft sehen müssen, dass diese ignoriert wurde.
weil es keine veratung gibt, die mit dem kind zu tun hat, es sei denn es gibt noch ein problem zwischen den partnern.


nun liebe pluto noch eines,
kennst du die geschichte über die zwei frauen die sich um ein kind streiten, und deswegen bis zu könig salomon gingen?
beide frauen behaupteten das es ihr kind sei, könig salomon war genervt von dem gezicke, das es sagte ok jedem das kind zur hälfte, schneidet es mitten durch.
da schrie eine frau entsetzt auf und sagte: nein dann soll sie es lieber behalten.
nun wer war wohl die wirkliche mutter?
kann es sein das ihr eure kinder so sehr liebt, das ihr sie lieber in der realen welt dem vater lasst?:rolleyes:

lieben gruss majea
 
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Hey majea. Die Geschichte mit König Salomon hast du hier wirklich gut eingesetzt...und du hast traurigerweise Recht. Ich persönlich kämpfe auch nicht um eine Freundin, wenn Sie jemand Anderen liebt. Dann ist die Beziehung halt mal nicht so eng wie erträumt. So ist der saure Apfel halt in den man in manchen Zeiten beißen muß...aber ich will meinen Posting nicht beenden ohne dem Vater, der der Mutter das Kind entreißt, nen Mittelfinger zu zeigen :D
 
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