Die "Kluft" im Norden...

Leider ist ja Ailo Gaub letztes Jahr verstorben. Großartiger Mensch, guter Schamane - Sami, der viele Menschen in Seminaren bei sich lernen ließ.
Er hat eins meiner Bilder ganz dolle gemocht ... *snief*
 
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Erstmal Danke allen bisherigen, für die Antworten.

Ich will mal gesamt auf "einzelnes" antworten, sonst wirds zu viel des Guten. Also mit Norden meine ich schon (von D/AU aus gesehen) den topographischen Norden. Ich lebe nicht am Äquator, sondern hier. Seht das ganze bitte als eine "grobe Richtung", unabhängig von km-Entfernungen, soll als Orientierung lediglich dienen, um etwas bildhaft zu machen.

Mir ist eben aufgefallen, dass es zig schamanische Pfade in allen Richtungen und Gebieten gibt, nur eben das "hiesige" ging völlig unter die Räder. Dass die Christianisierung eine Rolle spielt(e) ist mir auch klar, grad wenn man bedenkt, dass die wenigen Überbleibsel und das schamanische Wissen was es so noch zu "lesen" gibt darüber, von katholischen Schreiberlingen aufgezeichnet wurde. Bekanntestes Beispiel ist ja eig. die "EDDA", oder auch die "Ars Germanica" usw. die von Tacitus; Ceasar etcpp. in einer doch abstrakt verdrehten, einseitigen Sicht geschrieben wurde/n.

Es geht nicht zwangsweise nur rein um sog. "(nordisch)-germanische" Traditionen (was an sich schon ein synthetisches Konstrukt wäre)" sondern allgemein, schamanische Wege des Nordens.
Aus einigen Büchern und dem Befassen mit "verschollenen" Traditionen, welches in der exp. Archäologie und bei Reenacters durchaus eine Rolle spielt, ging hervor, dass es ehemals reichhaltige "Weltenwanderer" bzw. "Schamanen" in eben diesen Gebieten gab; leider ist, wie ja auch schon geschrieben wurde, vieles nur spekulativ möglich; sodass eben eine (ich nannte es Kluft) entstand.
Ob das nun wirklich nur an der Zwangschristianisierung liegt, kann ich nicht beurteilen.
Mir ist bewusst, dass das Bild, was in den Köpfen von vielen steckt (das Klischee vom wilden, barabarischen Hörnerhelm Wikinger udgl) ad absurdum geführter BS ist.
Aber es gab ja nunmal auch Zeiten, weit vor dem "nordischen" Brauchtum; grad wenn man zurückschaut, was die Kultur und das wenige noch vorhandene Wesen von den Sueben, Markomannen, Kimbern (um einige zu nennen) hervorbrachte.
Und aus Höhlenzeichnungen geht hervor, dass selbst VOR der Zeit dieser Stämme, ein reiches Brauchtum und schamanische Riten abgehalten wurden.

Mir scheint es manchmal, als ob da soetwas wie ein "SChleier des Tabus" gezogen wurde. Die Nazizeit hat dann ihr übriges getan; was ich persönlich als ziemlich traurig empfinde.
Man darf und kann so ziemlich jeden Murks nachgehen, oder "Indianer"; "Aborigine"; "Hindu" SPIELEN; das eigene ist verpöhnt *kopfkratz*
Die Sami (zumindest die noch traditionellen) bilden damit fast die letzten Überbleibsel davon. Ich gehe soweit zu behaupten, wenn derer restliches Tum weg wäre/ist; ist zum Norden hin Garnix mehr.
Was kann man nun tun?????


@Gaiama Seidrways /Seidwärts ist ein recht gutes Buch; fand ich auch ziemlich gut recherchiert.
Leider hat Jan Fries aber auch "aufgegeben", diese Traditionen und Bräuche weiter zu verfolgen, aus ähnlichen Aspekten, wie sie hier nun in dem Thread stehen... Finds aber interessant, dass noch jemand das Buch hat und kennt. Die beschriebenen Praktiken darin können schon heftig sein :)
 
Genau den Eindruck habe ich umgekehrt. Seminare im Norden finden sich kaum, im Süden überall an jeder Ecke (Deutschland). Kann sein, es hat mit der Mentalität zu tun, dass die Leute im Norden nicht so werbewirksam trommeln, sondern sich primär über Mundpropaganda kennen. Hier oben kenne ich überhaupt nur 2-3 Leute, wo ich sagen würde, die arbeiten ernsthaft und nicht nur um Geld zu verdienen und ich täte bei denen im Basiskurs belegen wollen.

Ab Mitte bis zum Süden gibt es gefühlt hunderte Angebote und Anbieter, aber allenfalls 3-4, wo ich überhaupt in Erwägung ziehen würde, sie zu empfehlen. Der Süden ist wirtschaftlich einfach produktiver als der Norden, auch in anderen Branchen.

Ich denke weniger die Nazizeit denn das Mittelalter nebst katholischer Kirche haben hier so gut wie alles zunichte gemacht. Da sind Jahrhunderte Indoktrination und Verfolgung, was ja nicht nur Schamanismus betrifft sondern alles, was die Kirche nicht gerne sehen wollte. Bis hin zur Belegung von Kraftorten um darauf Kirchen zu bauen.

LG
Any
Was meinst du denn jetzt mit "Norden" und "Süden"?
LG silberelfe
 
Servus und Hallo zum Thema...

Ich will mit diesem Thread ein Thema mal aufgreifen, was mich schon länger beschäftigt; ich aber keinen wirklichen Verständlichkeitspunkt finde.
Und zwar, wie der Threadtitel ausdrückt, eine sog. "Kluft" zum Norden.
Wenn man betrachtet und schaut (ich orientiere mich einmal an den Himmelsrichtungen), so gibt es in jeder, verschiedene schamanische Strömungen, Wege, Traditionen; bspw. im Westen die Medizinleute der Native American; Oder Inkatraditionen; Peruanische usw.... Im Süden all die unzähligen afrikanischen Stammesbräuche (ich kann garnicht alles aufzählen; von den San; über Tuareg, Ägyptische Priesterschaften... Kotun usw)... im Osten dann die asiatischen Formen (Bön; tibetischer Hochlandschamanismus; die Aghoris und LHP des Tantra; die Slawischen Wege als AbForm keltischer Bräuche usw usf...)
Aber irgendwie klafft ein massives Defizit (so fällt es mir zumindest auf) im Norden.
Ausser einigen Traditionen der Sami; Sibirer (was ja fast in den Osten geht) ist da nixmehr.
Ursprünglich gab es doch die Seidrtradition, welche "eigentlich" der auch hier in unseren Graden praktizierte Weg eines lebendigen Schamanismus darstellt; aber man findet kaum Leute, welche diesen Pfad (wieder)beleben, und eine Kommunikations & Erfahrungsebene bilden.
Ich spreche hierbei ausdrücklich nicht!! von Asatrus und Artverwandten Neoheiden; die Teils viele Aspekte aus allenmöglichen Kulten in einen Pott werfen.

Woran kann das liegen? Hat die 33-45er Zeit wirklich einen so immensen BS fabriziert, dass die "alten Wesen" nunmehr kaumnoch bekannt & genannt sind? Der Norden beinahe keine Rolle spielt? (In Verhältnismässigkeit zu den anderen Hemisphären)?
Der Missbrauch von Runen und anderen "alten" Symbolen solch eine Abscheu in den Köpfen bringt?

Wie seht Ihr das? Jemand Erfahrungen? Ideen? Möglichkeiten? Anderes?
Freu mich auf eine rege Diskussion, und hoffe, es endet nicht wieder in Dummgesülze oder Grundsatzdiskussionen. Solcherlei Threads gibts ja nun zu Genüge, und wer immernoch nicht genug hat, fratzenbuch hilft (Ich muss & will das deutlich sagen!!! Das Niveau eines konstruktiven Austauschs hat hier im SchamUfo ganzschön gelitten, in letzter Zeit)

lg und Horrido
wandervogel


Es ist doch eben so, dass viele dieser Bräuche nicht kultiviert sind durch die christliche Religion die bestrebt war ihren einzigen Gott durchzusetzen und andere Glauben zu vernichten. Und das hat sie nunmal geschafft.
Ich verstehe den Thread nicht so ganz.
Ich empfinde auch nicht so eine Kluft, die nordische Mythologie gibt doch einiges her. Aber vielleicht stehe ich auch komplett auf dem Schlauch gerade.
 
Hmmm, die Wikinger hatten durchaus eine reiche Kultur: Gegenständliche und Dichtkunst standen in hohem Ansehen und so manches Schmuckstück würde auch heute noch bei einem Juwelier eine gute Figur machen...
Außerdem geht's um Schamanismus, nicht um Duftöle oder Schmuckgegenstände...

LG
Grauer Wolf

Ja, ich habe mal ein Wikingermuseum besucht. Das war so ein bischen wie ein nach Hause kommen für mich. Ich muss allerdings ganz klar sagen, dass mir die Schmuckgegenstände besonders zugesagt haben. Wenn man bedenkt, wie sie gelebt haben, und dann hatten sie doch schon so eine hohe Schmiedekunst- beachtlich!
 
Du Wandervogel....
.... wenn man schamanisch tätig ist, wozu braucht man eine Überlieferung?

Klar ist das angenehmer, wenn man bei einem wohlwollenden Herrn 20 Jahre in die Lehre gehen kann und nicht durch das Übliche " das ist alles Blödsinn, Kind, das gibt es nicht" gehen muss. Je nach Kultur sind die menschlichen Ausbilder aber oft ned so angenehm und neigen vielleicht dazu, einen mit einer Leiche eingraben zu wollen. Hat alles Vor- und Nachteile :rolleyes:

Aber wenn ich wirklich schamanisch arbeite, krieg ich doch alles von den Wesenheiten unterrichtet.....

Wir schaffen hier gerade eine neue Tradition.
 
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Mir scheint es manchmal, als ob da soetwas wie ein "SChleier des Tabus" gezogen wurde. Die Nazizeit hat dann ihr übriges getan; was ich persönlich als ziemlich traurig empfinde.
Man darf und kann so ziemlich jeden Murks nachgehen, oder "Indianer"; "Aborigine"; "Hindu" SPIELEN; das eigene ist verpöhnt *kopfkratz*
Die Sami (zumindest die noch traditionellen) bilden damit fast die letzten Überbleibsel davon. Ich gehe soweit zu behaupten, wenn derer restliches Tum weg wäre/ist; ist zum Norden hin Garnix mehr.
Was kann man nun tun?????

Vielleicht das Ganze selber erfahren und bereisen? (Meine erste schamanische Reise, die ich mit jemanden zusammen vor vielen Jahren tat, zeigte sehr deutlich, dass diese Wurzeln gar nicht so verschollen sind).
Ich verstehe auch immer noch nicht so ganz wieso das so verpöhnt sein soll? Ich erfahre es komplett anders, mein (unesoterisches und unerleuchtetes) Umfeld kann sich zB auf die Runen komplett einlassen und hat großes Interesse daran ohne dies zu verpöhnen, Verpöhnung sehe ich nur bei streng Gläubigen.
 
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