Die "Kluft" im Norden...

Wissen kann nicht verloren gehen, da der / die Reinkarnierte sehr wohl imstande sein wird, mit den Ahnen zu arbeiten.
Das ist aber ein Wissen, das über Internet und Bibliotheken nicht zu erlangen ist... :D
Ernsthaft: Da stellt sich auch die Frage, ob der Betreffende im gleichen Kulturkreis reinkarniert. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, auf diese Weise lokale, schamanische Traditionen erhalten zu können? Ich würde meinen, recht klein...
Tatsache ist, daß kaum noch schamanisches Wissen aus dem frühen Europa erhalten ist.

ich habe nicht behauptet ,dass die Inuits zu Europa zählen,
ich habe nirgendwo gelesen ,dass es nur um Europa ginge,sondern um Himmelsrichtungen.
Das paßt schon einigermaßen, wenn man landkartenmäßig D-A-CH naheliegenderweise als Bezugspunkt nimmt...

LG
Grauer Wolf
 
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Das ist aber ein Wissen, das über Internet und Bibliotheken nicht zu erlangen ist... :D
Ernsthaft: Da stellt sich auch die Frage, ob der Betreffende im gleichen Kulturkreis reinkarniert. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, auf diese Weise lokale, schamanische Traditionen erhalten zu können? Ich würde meinen, recht klein...
Tatsache ist, daß kaum noch schamanisches Wissen aus dem frühen Europa erhalten ist.

Das frühe Europa war eine finstere Epoche, eine kriminelle Einöde voller Gestank und ohne Kultur. Wer will sich denn bitteschön an dergl. erinnern?
 
Das frühe Europa war eine finstere Epoche, eine kriminelle Einöde voller Gestank und ohne Kultur. Wer will sich denn bitteschön an dergl. erinnern?
Hmmm, die Wikinger hatten durchaus eine reiche Kultur: Gegenständliche und Dichtkunst standen in hohem Ansehen und so manches Schmuckstück würde auch heute noch bei einem Juwelier eine gute Figur machen...
Außerdem geht's um Schamanismus, nicht um Duftöle oder Schmuckgegenstände...

LG
Grauer Wolf
 
Servus und Hallo zum Thema...

Ich will mit diesem Thread ein Thema mal aufgreifen, was mich schon länger beschäftigt; ich aber keinen wirklichen Verständlichkeitspunkt finde.
Und zwar, wie der Threadtitel ausdrückt, eine sog. "Kluft" zum Norden.
Wenn man betrachtet und schaut (ich orientiere mich einmal an den Himmelsrichtungen), so gibt es in jeder, verschiedene schamanische Strömungen, Wege, Traditionen; bspw. im Westen die Medizinleute der Native American; Oder Inkatraditionen; Peruanische usw.... Im Süden all die unzähligen afrikanischen Stammesbräuche (ich kann garnicht alles aufzählen; von den San; über Tuareg, Ägyptische Priesterschaften... Kotun usw)... im Osten dann die asiatischen Formen (Bön; tibetischer Hochlandschamanismus; die Aghoris und LHP des Tantra; die Slawischen Wege als AbForm keltischer Bräuche usw usf...)
Aber irgendwie klafft ein massives Defizit (so fällt es mir zumindest auf) im Norden.
Ausser einigen Traditionen der Sami; Sibirer (was ja fast in den Osten geht) ist da nixmehr.
Ursprünglich gab es doch die Seidrtradition, welche "eigentlich" der auch hier in unseren Graden praktizierte Weg eines lebendigen Schamanismus darstellt; aber man findet kaum Leute, welche diesen Pfad (wieder)beleben, und eine Kommunikations & Erfahrungsebene bilden.
Ich spreche hierbei ausdrücklich nicht!! von Asatrus und Artverwandten Neoheiden; die Teils viele Aspekte aus allenmöglichen Kulten in einen Pott werfen.

Woran kann das liegen? Hat die 33-45er Zeit wirklich einen so immensen BS fabriziert, dass die "alten Wesen" nunmehr kaumnoch bekannt & genannt sind? Der Norden beinahe keine Rolle spielt? (In Verhältnismässigkeit zu den anderen Hemisphären)?
Der Missbrauch von Runen und anderen "alten" Symbolen solch eine Abscheu in den Köpfen bringt?

Wie seht Ihr das? Jemand Erfahrungen? Ideen? Möglichkeiten? Anderes?
Freu mich auf eine rege Diskussion, und hoffe, es endet nicht wieder in Dummgesülze oder Grundsatzdiskussionen. Solcherlei Threads gibts ja nun zu Genüge, und wer immernoch nicht genug hat, fratzenbuch hilft (Ich muss & will das deutlich sagen!!! Das Niveau eines konstruktiven Austauschs hat hier im SchamUfo ganzschön gelitten, in letzter Zeit)

lg und Horrido
wandervogel

Hallo Wandervogel,

das Thema finde ich sehr interessant. Mich zieht es auch spirituell mehr in den Norden, aber leider habe ich noch nicht viel darüber gefunden. Im Moment lese ich das Buch "Seidwärts" von Jan Fries. Und Angaangaq hat mich persönlich auch sehr beeindruckt. Auf youtube hab ich auch mal Aufnahmen vom Joiken (schreibt man das so) angehört. Marie Boine fällt mir da auch ein.

Ich würde sehr gern mehr über die schamanische Kultur aus dem Norden erfahren. In manchen Märchen und Sagen findet sich da vielleicht was. Hab nur leider begrenzt Zeit für so ne Forschungsarbeit. Aber vielleicht gibt es hier im Forum ja welche, die ihr Wissen darüber teilen möchten?

Würde mich freuen
Danke
 
Ich würde sehr gern mehr über die schamanische Kultur aus dem Norden erfahren. In manchen Märchen und Sagen findet sich da vielleicht was. Hab nur leider begrenzt Zeit für so ne Forschungsarbeit. Aber vielleicht gibt es hier im Forum ja welche, die ihr Wissen darüber teilen möchten?
Möglicherweise findet sich Material in alten, kirchlichen Archiven. Aber einmal stellt sich die Frage, in wie weit solche Berichte objektiv sind, zum anderen müßte man fließend Latein können, um das Material sichten zu können (ich hab zwar lt. Zeugnis das Große Latinum, aber davon ist nach 40 Jahren nix mehr übrig; anderen wird's kaum anders gehen, denn wer bleibt diesbezüglich nach der Schule in Übung?), und zum dritten ist das bestimmt nicht indexiert, EDV-mäßig aufbereitet o.ä., vom möglichen Zugang ganz zu schweigen. Ich fürchte, das wäre eine Sisyphosarbeit... Aus Mythen, Legenden, Sagen und Märchen (sofern die überhaupt erhalten sind) belastbare Fakten herauszulösen, dürfte ebenfalls eine langwierige, schwierige Arbeit sein, die ggf. umfangreiche Sprachkenntnisse erfordert (Samisch, Norse, Altgermanische Sprachen (Plural!)). Übersetzungen wäre da nur wenig zu trauen...
Ich fürchte, damit läßt sich die Kluft kaum überbrücken...

LG
Grauer Wolf
 
Woran kann das liegen? Hat die 33-45er Zeit wirklich einen so immensen BS fabriziert, dass die "alten Wesen" nunmehr kaumnoch bekannt & genannt sind? Der Norden beinahe keine Rolle spielt? (In Verhältnismässigkeit zu den anderen Hemisphären)?
Der Missbrauch von Runen und anderen "alten" Symbolen solch eine Abscheu in den Köpfen bringt?

auch, aber nicht nur das. was ich in dem zusammenhang leider immer wieder mitkriege, sind diverse ressentiments der marke "zu wild", "zu kriegerisch", "zu kalt" und dergleichen. man hält es gar nicht für möglich, dass es im norden überhaupt mehr als eiseskälte, dunkelheit und räuberische krieger gegeben hat, und daraus resultiert ein unwillen, sich überhaupt einmal damit zu beschäftigen, den ich für entscheidender - weil noch wesentlich weiter verbreitet - halte als das nazi-image. also jedenfalls werd ich in diesem zusammenhang wesentlich öfter mit besagten ressentiments konfrontiert als mit nazi-verdächtigungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Betrachtet man Europa, dann wurde hier die größte Zerstörung nicht durch das 3. Reich, sondern bereits viel früher einerseits durch die Römer und später noch einmal durch die katholische Kirche angerichtet. Von Keltischen und germanischen Überlieferungen ist daher kaum etwas übrig geblieben.
Aus politischen Gründen war natürlich (?) in Europa nach dem 3. Reich der Begriff "germanisch" auch nicht unbedingt gerne gesehen, und es wurde viel unterdrückt.

Sonst gibt es im Norden genau die gleichen Traditionen wie in allen anderen Ländern. Schamanische Traditionen sind ja eher an Volksgruppen als an Regionen gebunden. Im Norden ist nur der Nachteil, dass die Gebiete eher dünner besiedelt, die Kulturen weniger organisiert und dokumentiert sind.

Übrigens vergleichst Du Äpfel mit Birnen, wenn Du Afrika mit seiner vitalen und kulturstrotzenden Tradition um den Äquator mit Völkern um den Polarkreis herum vergleichst. Die Kulturen im tatsächlichen Süden - Kap Horn, Feuerland, sind ähnlich wenn nicht noch spärlicher gesäht als im Norden.
 
Zur Definition: mit "Norden" meinst du "Europa" oder?

Der Missbrauch durch die Nazis hat sicherlich einiges an Schaden angerichtet, aber ich sehe die katholische Zwangsbekirchung als den Grund, warum die Überlieferung fehlt. Feste, Kraftorte, sogar Götter wurden vereinnahmt und in die eigene Schiene gepresst. Da bleibt halt wenig über, in 2000 Jahren Drohen und Propaganda.

Die keltische Göttin Cerridwen zeigt sich in frei Erscheinungsformen - die jungfräuliche Göttin in weiß, die nährende Mutter in rot, und die alte Frau, zerstörende Kraft in schwarz, die mit dem Tod in die Transformation führt und den Kreislauf wieder zu der Kraft des Neubeginns in weiß führt. Daraus wurden die "drei Saligen", die in Kirchen oft abgebildet sind. Usw. usw.

Die Todesmission der Kirche erklärt für mich zureichend, warum die Tradition unterbrochen wurde.

Ich habe vor 20 Jahreng zwei wundervolle Urlaube in Indonesien verbracht und wollte dann in den gleichen Kulturkreis, aber woanders hin. Philippinen also. Schon bei der Ankunft am Flughafen schallte ein live übertragener Gottesdienst durch die Halle. Die Standardfrage war nicht wie in Indonesien "dari mana = wo kommst du her?" sondern "Are you Christian = Bist du Christ". Bei den ersten habe ich noch wahrheitsgetreu "nein" geantwortet, um dann etwas zu ernten, was irgendwo zwischen Abscheu und Unverständnis lag. Ich ging dann zum Lügen über, weil vom Taxifahrer bis zur Obstfrau alle diese Frage stellten 80 mal am Tag und mir diese Abwertung einfach nicht hilfreich war. Ich wollte ja mit den Leuten reden, ich war allein unterwegs und dort, um die Kultur kennen zu lernen, da ist so ein Vorurteil nicht dienlich. Ich hab an alten Kulturen dort nichts gefunden, und was es noch gab wurde laut Erzählungen heftigst verfolgt. Der Urlaub war jetzt ned grad mein Ding.
Ich hatte eines nicht berücksichtigt: Indonesien war von den Holländern kolonialisiert worden. Denen war es weitgehend egal, woran die Menschen glaubten, sie verlangten einen pro Siedlung, den sie ausbildeten und der dafür zu sorgen hatte, dass der Tabak und der Tee brav abgeliefert wurde. Die Philippinen waren ethnologisch gesehen der gleiche Kulturkreis wie Indonesien, dort waren aber die Spanier. Die überrannten alles mit dem Schwert und brachten alle um, die nicht "freiwillig" konvertierten.
Kein Wunder dass bei uns auch nix über war.

Eine andere Frage ist: wenn wir schamanisch arbeiten, warum haben wir dann "Vorbilder" aus anderen Kulturen zu uns rübergezerrt und nicht in der eigenen Kultur Altes ausgegraben? Die wohlwollende Antwort ist: weil es da die Überlieferung gab und man nur kopieren musste und sich anstecken lassen konnte. Die weniger wohlwollende Antwort ist: schon in der frühen Ethnologie ist der "edle Wilde" ein Archetyp, der sich unverdient lange hielt. Bis heute denken die meisten Menschen, wenn sie "Indianer" hören an einen Typen wie Winnetou, obwohl dieses Erscheinungsbild am ehesten noch die Plains-Nativen hatten, die eine Ausformung der nativen Kulturen Amerikas unter vielen vielen anderen war.
Was gilt der Prophet im eigenen Land......?
 
auch, aber nicht nur das. was ich in dem zusammenhang leider immer wieder mitkriege, sind diverse ressentiments der marke "zu wild", "zu kriegerisch", "zu kalt" und dergleichen. man hält es gar nicht für möglich, dass es im norden überhaupt mehr als eiseskälte, dunkelheit und räuberische krieger gegeben hat, und daraus resultiert ein unwillen, sich überhaupt einmal damit zu beschäftigen, den ich für entscheidender - weil noch wesentlich weiter verbreitet - halte als das nazi-image. also jedenfalls werd ich in diesem zusammenhang wesentlich öfter mit besagten ressentiments konfrontiert als mit nazi-verdächtigungen.

Das inhaltliche Wesensmerkmal des Nordens könnte neben den historischen Anmerkungen seine schlecht sichtbare Natur erklären. Man arbeitet mit wenig bis hin zum Nichts, entsprechend der widrigen Bedingungen .
 
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interessantes Thema,aber Schamanismus bei den Inuit zählst du nicht mit?
Oder steckst du die nach Sibirien?
Ich bin keine Schamanin,aber allgemein finde ich den "Süden" eh spiritueller als den "Norden",ohne das
Thema verwässern zu wollen.
Oder irgendwie geht im Norden kommerzielle Ausrichtung besser als weiter südlicher.
Allerdings nehme ich die Nazizeit immer noch als starke Schwächung der "spirituellen Kultur" wahr,da sie so stark verschmutzt wurde ,schweres Thema,ich bin zu müd heut.

Genau den Eindruck habe ich umgekehrt. Seminare im Norden finden sich kaum, im Süden überall an jeder Ecke (Deutschland). Kann sein, es hat mit der Mentalität zu tun, dass die Leute im Norden nicht so werbewirksam trommeln, sondern sich primär über Mundpropaganda kennen. Hier oben kenne ich überhaupt nur 2-3 Leute, wo ich sagen würde, die arbeiten ernsthaft und nicht nur um Geld zu verdienen und ich täte bei denen im Basiskurs belegen wollen.

Ab Mitte bis zum Süden gibt es gefühlt hunderte Angebote und Anbieter, aber allenfalls 3-4, wo ich überhaupt in Erwägung ziehen würde, sie zu empfehlen. Der Süden ist wirtschaftlich einfach produktiver als der Norden, auch in anderen Branchen.

Ich denke weniger die Nazizeit denn das Mittelalter nebst katholischer Kirche haben hier so gut wie alles zunichte gemacht. Da sind Jahrhunderte Indoktrination und Verfolgung, was ja nicht nur Schamanismus betrifft sondern alles, was die Kirche nicht gerne sehen wollte. Bis hin zur Belegung von Kraftorten um darauf Kirchen zu bauen.

LG
Any
 
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