Die gebrechlichen Eltern ins Heim abschieben oder..?

seherin schrieb:
Liebe Bergfee, ich habe gerade eine Super-Idee:

Die Schwestern sollen alle ein Diktiergerät bekommen, wo sie alles raufsprechen, was sie tun, und eine eigene Schreibkraft soll eingestellt werden, die die Protokolle dann ins Reine schreibt!
........vielleicht liest das ja ein " Obergscheiter:homer: "...
:D
Hallo Seherin, ja, super Idee, das Diktiergerät soll gleich eine eingebaute Kamera haben ( so wie unsere Handys) damit die Schwester so nebenbei filmen kann und sich dadurch viel Schreibarbeit erspart ( ist ja alles per Film gespeichert)
Hab mal gedacht, bei uns am Bauernhof ein älteres Ehepaar bzw eine ältere alleinstehende Person aufzunehmen ( und ihr das Heim ersparen) mit behindertengerechten Zimmer etc., aber denkste, unsere ach so tolle Bürokratie verhinderte dies und somit hat ein älterer Mensch nicht mal die Chance evtl. auf einem Bauernhof ( mit Familien-und Tieranschluss, mit Einbeziehen ins landwirtschaftliche Leben,sofern sie/er Interesse hat, etc.) und so seinen Lebensabend zu verbringen. Aber - wie gesagt, es scheiterte an der ach so supertollen Bürokratie. Ist alles so wahnsinnig kompliziert, weshalb ich meine Idee wieder begraben mußte. Ein paar Büromenschen (sprich Politiker), die wichtigtuerisch herumtun zählen mehr, als ein alter Mensch, der seinen Lebensabend nach eigenen Vorstellungen verbringen will.
Lg Bergfee
 
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Hi Bergfee! :)

Zu Deinem Thema "Die gebrechlichen Eltern ins Heim abschieben oder.....?

Ich würde meine Eltern nichts im Heim abschieben, denn ich seh es so, dass ich auch mal klein war und sie mich gepflegt, versorgt haben und warum sollte ich dies auch nicht für sie tun!? Es wird vielleicht nicht leicht werden, aber da kann man sich ja beraten lassen.

LG DarkAngel
 
guten morgen

es ist heute ja oft so, dass sich viele angehörige vorwürfe machen, wenn sie ihre eltern oder verwandten in ein altenheim "abschieben" - und früher wurde es auch oft verpöhnt.
zu früherern zeiten hielt eine familie zusammen, es waren immer genug leute da, um sich um die alten zu kümmern und diese zu versorgen. aber der idyllische traum von der heilen familie war nicht wirklich ein traum gewesen...fragt da mal bisschen rum

in der heutigen zeit ist es für viele sehr sehr schwer, alles unter einen hut zu bringen. ist man zu mehreren, fällt es leichter, aber deshalb ist es auch eine belastung.

alleine der gedanke, wenn man schnell mal einkaufen geht - passiert was, wie geht es ihnen, liegt vielleicht einer am boden und kommt nicht auf, läuft er davon und und und....

ich habe über diese themen schon sehr viel gesprochen und auch gelesen und arbeit auch in einem altenheim, und finde es absolut nicht schlimm, wenn die belastung zu groß wird, dass man aber auch aus sicherheits- und versorgungsgründen die eltern bspw in andere hände weitergibt.

es ist ja nicht so, dass man sie dann direkt abschiebt, auch wenn das immer iweder aufkommt....bei manchen dingen fehlt auch einfach die erfahrung

und es gibt auch immer mehr alte menschen, die sagen, komm kind....bring mich ins altenheim...und diese menschen blühen dann auch wirklich im alter nochmal auf, weil sie neue bekanntsachften haben und ihre erinnerungen auffrischen können. in den altenheimen, gibt es auch immer viele beschäftigungsangebote - alternativ steht die kurzzeitpflege, um zu sehen, wie es geht es ihnen, können sie nochmal nach hause oder wäre es besser, sie dort zu lassen

ich find es verantwortlich, wenn man selber schon überlastet ist....dass man sagt, ich versuche es dort - man kann sie ja auch fragen
aber was, wenn zuhause was passiert? wer trägt das in seinem gewissen mit....

hör einfach in dich hinein - meinungen gibt es viele - wie überall ;)

ich muss jetzt zu deiner bekannten noch eins drauf setzen....
wenn sie einen schlaganfall erlitten hat, wobei das sprachzentrum in mitleidenschaft gezogen wurde, heisst das nicht generell,dass diese personen nichts mehr verstehen. manche können nicht mehr allem folgen, kompensieren es aber sehr gut, manche können nicht mehr schreiben - oder aber noch notieren....aber es gibt einen großen teil, der das gesprochene wort noch sehr gut versteht, sich nur nicht mehr äussern kann
ich denke, es sollte auf alle fälle getestet werden, ob noch mit physiotherapie, ergotherapie oder logopädie noch was rauszuholen ist
 
DarkAngel schrieb:
Hi Bergfee! :)

Zu Deinem Thema "Die gebrechlichen Eltern ins Heim abschieben oder.....?

Ich würde meine Eltern nichts im Heim abschieben, denn ich seh es so, dass ich auch mal klein war und sie mich gepflegt, versorgt haben und warum sollte ich dies auch nicht für sie tun!? Es wird vielleicht nicht leicht werden, aber da kann man sich ja beraten lassen.

LG DarkAngel


Liebe DarkAngel!
Deine Ansicht in Ehren.
Hast du schon einmal überlegt, wieviel ein Baby wiegt, und wieviel ein ausgewachsener Mensch? Spätestens, wenn du ihn alle paar Stunden wickeln musst, ihn heben und so weiter, denkst du darüber anders.
:baden: :waesche1: :brav: :3puke: :flush2: :sleep3: :saugen: :kiss4: :foto:
Meinen Respekt allen, die das machen.

lb.gr.
seherin
 
Also Eltern haben erstmal ein Mitspracherecht. Und wenn sie nicht ins Heim wollen und ich mich nicht um sie kümmern kann, sorge ich dafür, dass sie Hilfe zuhause bekommen. Sie können auch nicht ins Heim ohne Pflegestufe und ihr Einverständnis. Also stellt sich die Frage, entmündige ich sie oder lasse ich ihnen ihren Willen. Meine Mutter hat mittlerweile Pflegestufe 1, die ich letztes Jahr beantragt habe. Sie will nicht ins Heim, somit kommt ein Pflegedienst, der ihr je nach Bedarf, den sie selbst bestimmt, hilft. Finanziell geht es auch wunderbar so, sie hat sicher schon so einige Aussetzer, Demenzerkrankung, aber solange es noch geht, bleibt sie in ihren eigenen Wänden.
Und ich denke mal, es kommt alles zur rechten Zeit. Ich denke mal, wenn sie überhaupt nicht mehr kann, wird sie auch bereit sein, ins Heim zu gehen. Bei meiner Schwiegermutter war es auch so, d.h. sie hat es auch garnicht mehr richtig mitbekommen.
Mein Vater kommt noch soweit alleine zurecht. Aber wenn es nicht mehr geht, wird nichts über seinen Kopf entschieden, er entscheidet.
Und so denke ich, sollte ich mir darüber auch nicht den Kopf zerbrechen, sondern meine Eltern entscheiden lassen und mich individuell auf die Situation einstellen.
 
Meine Großeltern waren auch in einem Alters/Pflegeheim, meine Mutter und ich wohnten 80 km weit weg, hatten beide eine Arbeit und man kann es wirklich niemand zumuten einen erwachsenen Menschen der sich selbst nicht mehr versorgen kann , zu wickeln, ihn zu füttern, event. Wunden zu verbinden und rund um die Uhr ihn zu pflegen.
Wir waren für sie da so oft es geht aber für eine erstklassige Pflege wo wirklich alles passt sind die Altenpfleger da, ich habe viel Achtung vor denen denn die machen oft wirklich einiges mit den Leutchen mit.
Wenn meine Mutter sich um ihre Eltern kümmern hätte müssen hätte sie ihre ARbeit aufgeben müssen (wovon lebt sie dann????), sie hätte keinen Schritt mehr vor die Tür setzen können weil beide Pflege gebraucht hätten, hätte beide herumheben müssen (meine Oma war sehr korpulent und mein Opa auch keine Feder), sie hätte sich wirklich aufopfern müssen und ich wette nach 1/2 Jahr wäre sie daneben im Bett gelegen weil sie nervlich am Boden gewesen wäre!
Meine Großeltern waren im Heim bestens aufgehoben, sie hatten herzliche Pfleger die sich rührend um sie gekümmert haben, hatten lecker Essen, rund um die Uhr Betreuung und Aufmerksamkeit für die wir heute noch dankbar sind und wenn ich auch alt und pfelgebedürftig gewesen wäre - ich hätte mich dort wohl gefühlt!
 
So viele berührende, erfahrungsreiche, rigorose und einfühlende Beiträge zu
diesem Thema. Es ist wirklich ein sehr zentrales Lebens-Thema, dem wir uns fast alle einmal stellen müssen.

Obwohl sich die Frage mir im Augenblick nicht stellt, bin ich schon vorab in einem Gewissenkonflikt drin.
Seit ich denken kann, seit ich ein Kind bin, hat meine Mutter immer gesagt:
"wenn ich mich auf meine Kinder verlassen muss, dann bin ich verlassen". Ich
weiß bis heute nicht, was dieser Haltung von ihr zugrunde liegt. Ich selbst
erlebe das als massive Zurückweisung, auch wenn sie es nur präventiv und
als Selbstschutz gesagt hat. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, da
meine Mutter im Grunde genommen das Schlechteste von mir annimmt
Gutes geben erfordert auch jemanden, der das anzunehmen bereit ist.

Ganz offen gestanden, verdränge ich dieses Thema.

Das ist auch keine Lösung, schon gar keine konstruktive.

LG
Daisy
 
Daisy schrieb:
So viele berührende, erfahrungsreiche, rigorose und einfühlende Beiträge zu
diesem Thema. Es ist wirklich ein sehr zentrales Lebens-Thema, dem wir uns fast alle einmal stellen müssen.

Obwohl sich die Frage mir im Augenblick nicht stellt, bin ich schon vorab in einem Gewissenkonflikt drin.
Seit ich denken kann, seit ich ein Kind bin, hat meine Mutter immer gesagt:
"wenn ich mich auf meine Kinder verlassen muss, dann bin ich verlassen". Ich
weiß bis heute nicht, was dieser Haltung von ihr zugrunde liegt. Ich selbst
erlebe das als massive Zurückweisung, auch wenn sie es nur präventiv und
als Selbstschutz gesagt hat. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, da
meine Mutter im Grunde genommen das Schlechteste von mir annimmt
Gutes geben erfordert auch jemanden, der das anzunehmen bereit ist.

Ganz offen gestanden, verdränge ich dieses Thema.

Das ist auch keine Lösung, schon gar keine konstruktive.

LG
Daisy

Liebe Daisy, ich weiss, was du meinst.
Doch ist es eine Lösung, wenn du es erst einmal in eine Schublade gibst, weil es dich verletzt... es passt schon, für jetzt, denn wie sollst du damit umgehen, wenn die Situation nicht anders wird...
Es ist das seelische Reifen, das dir Hilfe bringt, so oder so.
Entweder du lernst, ihr deine Meinung zu sagen, sie so anzunehmen wie sie ist, ohne dass es dich verletzt, oder sie ändert sich um hundert Grad und zeigt dir liebevoll, dass sie dich wertschätzt.
Was mir noch einfällt, ist das Durchtrennen der mentalen und emotionalen Verbindungsschnüre zwischen euch, wie das im Engelbuch von Doreen Virtue so gut beschrieben ist, das erleichtert auch enorm.

So eine Aussage kann Vieles heissen, ich z.B. höre eine Art Erpressung heraus.

Diese mentale absichtliche Beeinflussung hatte ich auch, allerdings als Kind, und meine Mutter sagte immer" ich sei für alles zu langsam", oder ich sei " patschert", oder sie sagte nur abschätzige Dinge, wenn ich ( als 4-5-6 Jährige) ihr voller Stolz meine Zeichnungen, meine Nähkünste usw. zeigte...
so etwas prägt - mich zumindest - ich habe starke Minderwertigkeitskomplexe davongetragen und meine immer noch, ich bin nicht gut genug - das zieht sich durch.
Das einzige, das hilft ist, seinen Selbstwert aufzubauen, die Blockaden zu erlösen mittels mentalen, geistigen oder seelischen Methoden, und mittels TUN.

Also, lass deine Mutter reden, es ist ihre Wahrheit, und so, wie sie denkt, so wird sie es haben. Wenn es dann vielleicht soweit kommt, dann wirst du richtig entscheiden, und zwar zum Wohle aller, das heisst: In erster Linie zu Deinem Eigenen.

Ich hätte, wenn ich Vater zu mir geholt hätte, auch meinen Job aufgeben müssen ( Alleinerzieherin), ausserdem meine Kinder vernachlässigen, und das tue ich nicht.
Mein Vater meinte einmal zu mir, dass ich meine Suppe selber auslöffeln muss, denn ich hab sie mir ja auch selber eingebrockt. voilá.
Meine Mutter würde ich auch nicht zu mir nehmen, denn ich habe nicht vor, mit 44 eine Partnerschaft mit meiner Mutter einzugehen, ich will , wenn schon, dann einen Partner, einen Mann.
Und das ist meine Wahrheit, dazu stehe ich , es ist ja auch mein Leben.

Schönen Gruss
Seherin:winken5:
 
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Mir großer Sorgfalt habe ich Eure Beiträge gelesen.

Meine Mutter (82 J.) ist seit Anfang Februar in einem Altenheim. Sie hatte letztes Jahr im April einen Schlaganfall mit Rippenbruch, Armbruch, Hüft- und Schenkelbruch. Eine Nachbarin hat sie von 04/2005 bis 01/2006 versorgt und das Pflegegeld erhalten. Die Nachbarin (75 J.) konnte aber nun auch nicht mehr.

Meine Schwester, zu der ich seit über 15 Jahren keinen Kontakt habe, hat veranlasst, dass Mutter in ein Altenheim kommt.
Allerdings haben meine Eltern (Vater vor 7 Jahren verstorben) schon früher immer davon gesprochen, im Alter in ein Altenheim zu gehen, um ihren 3 Kindern nicht zur Last zu fallen.
Mein Bruder wohnt im selben Ort wie Mutter, meine Schwester und ich wohnen 150 km entfernt.
Meine Schwägerin, die von meiner Mutter in den letzten 20 Jahren immer und immer wieder aufs Übelste beschimpft wurde, weigerte sich, die Schwiegermutter zu betreuen, was ich sehr gut verstehen kann.

Ich selber habe seit über 10 Jahren keinen Kontakt zu meiner Mutter und möchte, dass dies auch so bleibt.

Auch wenn es hart klingt, Eltern haben nicht das Recht, ihre Kinder zu drangsalieren!!!!!
 
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