Daisy schrieb:
So viele berührende, erfahrungsreiche, rigorose und einfühlende Beiträge zu
diesem Thema. Es ist wirklich ein sehr zentrales Lebens-Thema, dem wir uns fast alle einmal stellen müssen.
Obwohl sich die Frage mir im Augenblick nicht stellt, bin ich schon vorab in einem Gewissenkonflikt drin.
Seit ich denken kann, seit ich ein Kind bin, hat meine Mutter immer gesagt:
"wenn ich mich auf meine Kinder verlassen muss, dann bin ich verlassen". Ich
weiß bis heute nicht, was dieser Haltung von ihr zugrunde liegt. Ich selbst
erlebe das als massive Zurückweisung, auch wenn sie es nur präventiv und
als Selbstschutz gesagt hat. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, da
meine Mutter im Grunde genommen das Schlechteste von mir annimmt
Gutes geben erfordert auch jemanden, der das anzunehmen bereit ist.
Ganz offen gestanden, verdränge ich dieses Thema.
Das ist auch keine Lösung, schon gar keine konstruktive.
LG
Daisy
Liebe Daisy, ich weiss, was du meinst.
Doch ist es eine Lösung, wenn du es erst einmal in eine Schublade gibst, weil es dich verletzt... es passt schon, für jetzt, denn wie sollst du damit umgehen, wenn die Situation nicht anders wird...
Es ist das seelische Reifen, das dir Hilfe bringt, so oder so.
Entweder du lernst, ihr deine Meinung zu sagen, sie so anzunehmen wie sie ist, ohne dass es dich verletzt, oder sie ändert sich um hundert Grad und zeigt dir liebevoll, dass sie dich wertschätzt.
Was mir noch einfällt, ist das Durchtrennen der mentalen und emotionalen Verbindungsschnüre zwischen euch, wie das im Engelbuch von Doreen Virtue so gut beschrieben ist, das erleichtert auch enorm.
So eine Aussage kann Vieles heissen, ich z.B. höre eine Art Erpressung heraus.
Diese mentale absichtliche Beeinflussung hatte ich auch, allerdings als Kind, und meine Mutter sagte immer" ich sei für alles zu langsam", oder ich sei " patschert", oder sie sagte nur abschätzige Dinge, wenn ich ( als 4-5-6 Jährige) ihr voller Stolz meine Zeichnungen, meine Nähkünste usw. zeigte...
so etwas prägt - mich zumindest - ich habe starke Minderwertigkeitskomplexe davongetragen und meine immer noch, ich bin nicht gut genug - das zieht sich durch.
Das einzige, das hilft ist, seinen Selbstwert aufzubauen, die Blockaden zu erlösen mittels mentalen, geistigen oder seelischen Methoden, und mittels TUN.
Also, lass deine Mutter reden, es ist ihre Wahrheit, und so, wie sie denkt, so wird sie es haben. Wenn es dann vielleicht soweit kommt, dann wirst du richtig entscheiden, und zwar zum Wohle aller, das heisst: In erster Linie zu Deinem Eigenen.
Ich hätte, wenn ich Vater zu mir geholt hätte, auch meinen Job aufgeben müssen ( Alleinerzieherin), ausserdem meine Kinder vernachlässigen, und das tue ich nicht.
Mein Vater meinte einmal zu mir, dass ich meine Suppe selber auslöffeln muss, denn ich hab sie mir ja auch selber eingebrockt. voilá.
Meine Mutter würde ich auch nicht zu mir nehmen, denn ich habe nicht vor, mit 44 eine Partnerschaft mit meiner Mutter einzugehen, ich will , wenn schon, dann einen Partner, einen Mann.
Und das ist meine Wahrheit, dazu stehe ich , es ist ja auch mein Leben.
Schönen Gruss
Seherin