Die gebrechlichen Eltern ins Heim abschieben oder..?

mir ist noch ein wort aufgefallen, kommt in einem posting vor: heiminsassen. klingt ja direkt nach KZ... für mich sind das heimbewohner.

meine heimerfahrung: ein paar jahre im studentenheim. ich hab das zusammenleben mit ungefähr gleichaltrigen sehr genossen, dazu die annehmlichkeit einer putzfrau und eines hausarbeiters, um lästige aber notwendige dinge wie heizung und strom braucht man sich nicht zu kümmern, wenn was kaputt ist, delegiert man.
 
Werbung:
Hi Rita, du ( bzw wir alle) weißt ja JETZT nicht, welche Interesen und
Bedürfnisse du in 20 oder 30 jahren hast, oder kannst du es dir schon vorstellen?

Nun - nichts Genaues weiß man nicht, so weit stimmt das schon...

Dennoch, ich denke nicht, dass sich Menschen grundlegend verändern, so nicht eine Krankheit dazu der Auslöser ist.

Wenn man sich 70Jahre seines Lebens vorwiegend kontemplativ beschäftigt hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich für die paar Jahre Rest mit Hopp und Popp abgibt, doch wohl eher unwahrscheinlich...

Gibts eigentlich auch esoterische Altenheime???
c018.gif


Lieben Gruß,
Rita
 
Hallo Ihr Lieben,
ich denke man sollte solange es noch Zeit ist, mit den Eltern reden wie sie es sich mal vorstellen wenn sie sich nicht mehr selber versorgen können.
Ich weiß, das meine Tochter mich bis zur selbstaufopferung pflegen würde.
das möchte ich aber nicht denn ich hatte bisher mein eigenes Leben das sollen meine Kinder auch haben.Mir wäre es lieber in ein Heim zu kommen
damit mir die LIEBE meiner Kinder erhalten bleibt und nicht in HASS umschlägt
weil sie 24 stunden am Tag auf mich achten müssen.
mir ist lieber sie holen mich mal zum Kaffee ab und bringen mich dann wieder weg.
Liebe Grüße Marelyn:liebe1:
 
@RitaMaria:
in den kirchlichen häusern gibt es meist meditationsangebote, natürlich mit christlichem hintergrund, wenn du das noch zur esoterik zählen willst.
ein heim kenn ich, wo zwei mal die woche mit dem visualisieren von licht etc. "animiert" wird.
 
in den kirchlichen häusern gibt es meist meditationsangebote, natürlich mit christlichem hintergrund, wenn du das noch zur esoterik zählen willst.

Ich denke, da würden Sie mich nach spätestens einer Woche wieder rausschmeißen..
e058.gif

Tradierte christliche Angebote zähle ich wahrlich nicht zur Esoterik..

Eines, in dem verschiedene Angebote - und zwar nicht zur ANIMATION, sondern zur Erfahrung und zum Lernen gepflegt würden, fände ich super. Gemeinsame Studien betreiben, jeder nach seinen Wünschen und Fähigkeiten.

Lieben Gruß,
Rita
 
Ich arbeite in einem Alten- und Pflegeheim und ich muss sagen, dort ist optimal für ältere oder pflegebedürftige Menschen gesorgt. Sie verbringen ihren Lebensabend in einem geschützten Umfeld und sollte mal ein Notfall eintreffen, ist auf jeden Fall für Hilfe gesorgt. Wir haben ein vielfältiges Freizeitangebot, u.a. Rätselspiele, Kochstunden, konfessionelle Veranstaltungen, verschiedene Tiere, wie z.B. Ziegen, Schafe, Ketzen, Hunde, Meerschweinchen, Hasen etc.. Diese Fülle an Aufmerksamkeit für einen pflegebedürftigen Menschen, kann nur von den wenigsten berufstätigen Menschen auch nur annähernd erreicht werden, geschweige denn eine 24/7 Erreichbarkeit von ausgebildetem Pflegepersonal respektive Ersthelfern.

lieber Muka, das klingt wunderbar!
Ich persönlich kenne solche menschlichen Pflegeheime nicht. Das mit den Tieren gefällt mir ausserordentlich gut!
Ich wünsche mir für die Steiermark auch solche Pflegeheime.
Dazu möchte ich jedoch sagen dass ich nur ein privates und eben das öffentliche Pflegeheim von innen gesehen habe : Im Privaten war das Verhältnis von den Pflegern zu den Bedürftigen familiärer, intimer, sie nahmen sich Zeit...
Im öffentlichen Pflegeheim, wo mein Vater war ( weil es für Mutter besser erreichbar war, ihn täglich zu besuchen), erlebte ich meinen Vater oft stinkend, nass und angemacht, wenn ich ihn besuchte, so Nachmittags. Und immer wenn ich es der Schwester sagte, so meinte sie, sie hätten ihn gerade erst gewickelt...
Er wurde rasiert und gewaschen, doch nicht immer ordentlich. Einmal klebte der Kot noch auf seinen Fingern ( hatte wahrscheinlich wieder in die Windel gegriffen) , bis sie ihn in den Strampelanzug steckten, denn von da weg konnte er nicht mehr an seinen Unterleib.
Und das mit dem Essen stimmt leider, denn mein Vater hatte einen Zimmernachbarn, der auch nicht mehr alleine essen konnte, und dem hab ich auch oft geholfen beim Essen, weil einfach keiner gekommen ist um ihn zu füttern. Eine einzige Schwester hat sich die Zeit genommen, wenn sie Dienst hatte. Bei allen anderen lief es so ab: Das Essen wurde ihnen reingestellt, das Lätzchen umgehängt, und dann sind sie wieder gegangen. Nur manchmal hat eine reingeschaut und gefragt, warum er denn nix essen will.....!!! Dann hat man ihm zwei, drei Löffel voll eingegeben, hat das Tablett wieder geschnappt und weggeräumt.

Ich hatte bei meinen Besuchen oft das Bedürfnis, auch anderen Heiminsassen Wärme, Liebe und Menschlichkeit zu geben,und sei es nur für eine kurze Zeit. Wie haben sich diese Menschen gefreut!
Aber was mich am meisten schockierte, ist die Tatsache, dass einige Heiminsassen niemals Besuch bekommen.
Die hat man wirklich im wahrsten Sinne " abgeschoben". Jeden Tag hoffen diese Menschen, dass ein bekanntes Gesicht reinkommt, doch es passiert nicht. Sie warten vergebens, und diese Leere sieht man in ihren Augen; sie stumpfen ab und werden innerlich hoffnungslos.
Es gibt schon den Fernseher, ein Cafe im Erdgeschoß, Spielenachmittage, Bastelrunden,Turnen, Grillfeste, Tanzveranstaltungen, und die Schwestern bemühen sich wirklich, doch Zeit können sie nicht geben, denn sie haben alle Hände voll zu tun. Durch die Arbeitsplatzrationalisierungen , weil ja alles so teuer ist, gibt es bei weitem nicht genug Pflegepersonal, und die Schwestern derstessen sich, wissen oft nicht, wo sie zuerst angreifen sollen.

Wir - also unsere Familie, waren immer für Vater da; wir haben ihn abwechselnd besucht, Vormittags, zu Mittag, Abends, und wie gesagt, meine Mutter war sowieso fast jeden Tag bei ihm - damit es ihm in dieser Situation an nichts mangelt.
Und wenn man so oft im Heim ist, kriegt man natürlich einiges mit - ich bewundere alle Pflegeheimbediensteten, zu solchen Bedingungen zu arbeiten, und es zeigt von wahrer menschlicher Liebe, sich diesen Stress und diese Personalpolitik gefallen zu lassen, wie wir sie als Aussenstehende erlebt haben. - Aber vielleicht war das, was ich gesehen habe, ja eine Ausnahme.

Wie gesagt: Ich wünsche mir für alle alten oder kranken Menschen, die in Pflegeheimen untergebracht sind, dass es andere Menschen gibt, die ihr Herz erwärmen, damit sie keine lebenden Toten werden.

Möge es wärmer werden auf Erden - und sei es nur im Herzen !
:grouphug: :grouphug: :grouphug: :grouphug: :grouphug: :grouphug: :grouphug:
 
Liebe Seherin, danke für deinen objektiven und offenen Bericht!! Ich habe fast 12 Jahre als DGKS in einem Pensionistenheim gearbeitet und weiß, was gelaufen ist. Schuld an der ganzen Misere bezüglich " auf jeden Einzelnen einzugehen" ist nicht nur der Personalmangel sondern vor allem die Bürokratie. Als ich mit 20 Jahren anfing in einem Pflegeheim zu arbeiten, war die Bürokraite nur ganz wenig, man kennt die Patienten und deren Vorlieben und Eigenheiten, und es war alles wie eine große Famile, wobei ich nicht übertreibe!! Es war so, als ich nach meiner Diplomierung ins Berufsleben eintrat. Das Verhätnis zu den Patienten war ausgesprochen gut und das Arbeitsklima war ebenfalls super.
Dann aber kamen immer mehr sogenannte " Obergescheite" daher, die sich einbildeteten, wir müssen alles doppelt und dreifach dokumenteren ( Pflegedokumentation) , es sah dann so aus: JEDE Schwester mußte in ihrem 12 Stunden-Tag mind. 3 Stunden NUR Schreibarbeiten erledigen!! Und wehe, irgend etwas war einmal nicht aufgeschrieben( sei es nur: dem Patient die Socken angezogen) dann wurde man sofort von oberster Stelle zusammengekeift....
Die Realität sieht nun anders aus, die Bürokratie ist WICHTIGER geworden als der Mensch selber, alles und JEDER einzelne Handgriff muß schriftlich festgehalten werden, selbst wenn man einem Patienten behilflich ist beim Rückenwaschen....
Lg Bergfee
 
Liebe Bergfee, genau das meinte ich!
Diese Entwicklung spielt sich leider in jedem Bereich ab, ich arbeite im Handel, was glaubst du, was da läuft.
Ich lasse meinen Körper ausbeuten, nur um mit meinen Kindern über die Runden zu kommen.
Höre ich mit dieser Arbeit auf, bin ich ein Sozialfall, und das tue ich mir und meinen Kindern nicht an. Wie lange ich das noch aushalte - ich weiss es nicht; mein Körper zeigts mir eh schon, dass er total überfordert ist.
Ich arbeite viel geistig und tue wirklich einiges, um mir einen anderen Beruf zu gestalten, doch es ist zäh, und im Moment sind meine Kinder am Wichtigsten. Trotzdem gebe ich nicht auf, bald in meinem Leben von dem zu leben, das mir von Herzen her viel Freude macht und das ich gut kann - energetisch arbeiten und mit den ätherischen Ölen Seelenbalsam für die Menschen zu kreieren. Vor allem freue ich mich schon sehr darauf, meine Kräfte für Bereiche einzusetzen, die mir auch körperlich leicht fallen und wo ich meine Tagen in Ruhe geniesse.
Ansonsten sehe ich mich im Alter auch schon in einem öffentlichen Pflegeheim, weil ich mir kein Privates leisten kann....und dann nützen die ganzen Aktivitäten, die dort angeboten werden, nix mehr, wenn ich mich nicht mehr bewegen kann...du verstehst, was ich meine.
Doch ich bin guter Hoffnung, dass sich bald mein Leben ins Positive ändert, denn ich glaube ganz fest an das gute im Leben.

Dir wünsche ich ebenso das Beste und alles Liebe!
Gott segne dich

Seherin
 
Werbung:
Liebe Bergfee, ich habe gerade eine Super-Idee:

Die Schwestern sollen alle ein Diktiergerät bekommen, wo sie alles raufsprechen, was sie tun, und eine eigene Schreibkraft soll eingestellt werden, die die Protokolle dann ins Reine schreibt!
........vielleicht liest das ja ein " Obergscheiter:homer: "...
:D
 
Zurück
Oben