Original geschrieben von anastasia
[...] Und ich suche immer noch einen Weg, diese Dinge zu kontrollieren, denn stell Dir vor ich lasse meiner Seele freien Lauf und frag die Gegenseele an (in Meditation oder dergleichen) und sie will aber nicht zugeben. EIN TEUFELSKREISLAUF wenn zwei betroffen sind!! EGO!!?? Ich danke Dir für Deine Aufschlüsselung würde mir persönlich und vielen meiner Kontaktpersonen helfen.... P.S. würde mich gerne mal "Direkt mit Dir direkt unterhalten" Interesse??
Liebe Anastasia,
ich denke, da es ein Thema ist, das viele interessiert, ist es besser in einem öffentlichen Forum aufgehoben. Ich bin nicht ein Erfinder von Theorien im Spirituellen und ich bin auch keine Autorität. Ich habe einige Schriften studiert und ich habe vieles nachvollziehen können, was andere vor mir erkannt haben, aber das steht jedem frei es zu studieren und das in sich selbst wieder zu finden. Als Person habe ich da nichts bei zu tragen; es sind wohl die Gedanken, die die Seele ansprechen, die eine Bedeutung haben und oft mache ich hier im Forum davon Gebrauch Gedanken von einigen weisen Seelen zu zitieren. In dem, was diese weisen Seelen erkannt haben, stimmen sie alle überein und es sind Menschen wie z.B. Lao=Tsu, der Buddha, Sokrates, Jesus, Kabir, Guru Nanak, Rumi, Osho oder Jiddu Krishnamurti, die erkannt haben. Besonders Krishnamurti hat sich mit dem Denken beschäftigt. Ich habe hier im Forum auch schon einiges zitiert von ihm.
Du sagst, daß Du kontrollieren möchtest, aber Kontrolle und Freiheit sind nicht miteinander zu vereinbaren. Eine Seele stellt keine Ansprüche; es ist das Ego, das Ansprüche stellt. Die Seele nimmt war und erkennt das Ego, das das Denken ist und das nicht zugeben will. Du bist übrigens in einem Jupiterjahr geboren und ich habe über die Jahresregenten hier im Forum geschrieben; es ist wohl für Jupiter-Menschen besonders schwer, nicht kontrollieren zu sollen/dürfen/können ...
Rumi sagt:
"Die Seele empfängt Erkenntnis allein
durch die Seele und nicht durch das Denken.
Aus Sprache und Büchern kann Erkenntnis nicht sein,
sie kommt nach der Leerheit im Denken.
Mysterien erkennen, das kommt so wie Licht von viel Kerzen,
das erleuchtet die Seele der Menschen
und in ihnen auch ihre Herzen."
und
"Spreche immer aus dem Herzen, niemals aus dem Verstand.
Deine Aufrichtigkeit und dein Mut werden auch für andere ein Beispiel sein,
und wenn sie Dir zuhören, dann werden sie begeisternd ihr gewonnenes Herz offenbaren.
Dieses "Sprechen des Herzens" ist spirituelle Tat.
Es bedeutet, daß Du Wahres nur sprechen mußt, und innnerhalb deiner eigenen Grenzen und Dimensionen leben mußt, ohne jemals zu prahlen über Dinge, die Du nicht selbst leben kannst, oder die Du anderen nicht geben kannst.
Das Sprechen des Herzens bringt Dir ein Geschenk, wann immer du sprichst, bist Du immer im Recht.
Das Herz kennt die Wahrheit, kann nichts erzählen; dem Verstand fehlt Erkenntnis, erzählt aber viel.
Lehne Dich aus und sprich aus dem Herzen und meide das Denken, dann siehst Du die Wunder, die zu dir zurück kommen in dein Leben."
( Mevlana Jelaluddin Rumi wurde geboren am 30. September 1207 n. Chr. in Wachsch in der Region Balch, Afghanistan. Sein Vater, Baha'eddin Walad war ein Mystiker(=> Fritz Meier, Baha-i Walad, Grundzüge seines Lebens und seiner Mystik. Acta Iranica III 14, E.J. Brill, Leiden 1989.) Er heiratete Gauhar Chatun und bekam 1226 seinen ersten Sohn Sultan Walad. 1228 ging er mit seinem Vater nach Konya. 1230 wird er Professor für Theologie. Im Januar 1231 stirbt sein Vater. Am Sonnabend den 28. November 1244 trifft er Schamseddin i Täbris, der ihm die spirituellen Welten zeigt und der ihn nach dem Verschwinden veranlaßt Gedichte zu schreiben. Schamseddin verläßt Mevlana am 14. März 1246 das erstemal. Mevlana schreibt Poesie: Divan-e-Shams (über 45000 Verse) in Persisch, das Mathnavi in 7 Büchern und 24660 Doppelversen und das Fihi ma Fihi, eine Einführung in die Metaphysik um 1256. Mevlana starb in Konya am Abend des 16. Dezembers 1273 n. Chr. im Alter von 66 Sonnenjahren oder 68 Mondjahren, wenige Tage nach einem Erdbeben. )
Vielleicht kannst Du sehen, daß die spirituelle Wahrnehmung der Seele eine andere Qualität hat, als das Denken und Handeln des Egos. Und was wohl nicht unerheblich ist, ist die Freude, die man empfinden kann, wenn man das, was die Seele berührt, mit anderen bewußten Seelen teilen kann.
Lieber Gruss
Namo