Der Egoist

Hi OoomMega,

Ich denke, dass ein egoistischer Mensch Publikum und Beifall als Selbstbestätigung von anderen benötigt.
Ein Egoist lebt also im Mangelbewusstsein.

ist also Deine Definition von Egoist, okay. Deswegen fragte ich ja, wie der Einzelne einen Egoisten beschreibt oder - wer mag - auch wo er sich selbst wieder findet.

Denn jeder einzelne von uns, sofern er nicht erleuchtet ist, ist ein Egoist.

Was bedeutet Erleuchtung für Dich, wenn Du es schon in diesem Zusammenhang erwähnst?

Die korrekte Definition lautet also : Wir alle sind Egoisten!

Ich würde das jetzt nicht an eine stattgefundene oder nicht erfahrene Erleuchtung koppeln.

Aber jemanden aufgrund seines Mangels und seiner Not zu verurteilen, halte ich nicht für angebracht.

Weil Du es erwähnst, wer tut das? Und wird diese Not gewendet oder ist das ein Zustand von Dauerhaftigkeit?

Wie Du ja anhand des Mitgeteilten ersehen kannst, setze ich da andere Schwerpunkte, beobachte das im Hinblick auf eine Verengung des auf sich selbst gerichteten Blickwinkels hin zum Minimalniveau und die - wenn man es wahrnehmen kann - stark ins Auge fallende, weit verbreitete Somnolenz. Mit der daran anknüpfenden Frage: Kann man sich aus einer Somnolenz selbst erwecken?
 
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Hallo chocolade,

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Ich hab grad gestern ein Gedicht von Khalil Gibran gelesen "Der Dichter", das fand ich sehr schön, hab es auf Google grad leider nicht gefunden.

Meiner Meinung nach ist es ein grosses Vorurteil Künstler automatisch in die Egoistenecke zu stellen.
Schau dir mal die Lebenswerke grosser Künstler an und wie sie ihre Epoche damit bewegt haben...es spielt dabei keine Rolle, was ihr eigentlicher Charakter war, aber sie haben grosse Wirkung erziehlt.

Und nicht zu vergessen, was für hart arbeitende, perfektionistische Künstler es gibt, die trotzdem nicht von ihren Werken leben können.

Ein Filmemacher kann ein grosser Künstler sein oder jemand der einfach nur Musik komponiert und der damit Millionen Menschen erreichen kann.


Künstler sind davon genau so wenig ausgenommen, wie jede andere Berufs-oder Interessen-Gruppe es nicht ist. Es gibt auch keinen Ego-Bonus für Künstler, wenngleich viele offenbar der Ansicht sind, dass Künstler es sich wesentlich eher erlauben können, einen Knall zu haben und dies dennoch gesellschaftlich toleriert und akzeptiert wird.

Möglicherweise schaut der eine oder andere freidenkende Künstler eher hin und schläft nicht gar so fest. Das gibt es aber auch verteilt in allen anderen Bereichen der Gesellschaft. Wer z.B. in einem (kommerziellen) Künstlerhaus stark involviert ist, der erfährt somit auch, dass die gesellschaftskritischen Ideen, die Themen, die auf die Bühne gebracht werden, so gut wie nichts mit der sonstigen Realität dort gemein haben.

Es geht vordergründig um die dargestellte Thematik als Selbstzweck, darin erschöpft es sich sehr häufig auch bereits.
 
Ich denke dass Jeder von uns alle drei Persönlichkeiten in sich trägt. Problematisch wird es erst wenn zu sehr ausgeprägt, ausser man ist Künstler.
magst Du das erläutern, wie wird das problematisch und warum scheint es bei Künstlern nicht so?
Meiner Meinung nach ist es ein grosses Vorurteil Künstler automatisch in die Egoistenecke zu stellen.
Schau dir mal die Lebenswerke grosser Künstler an und wie sie ihre Epoche damit bewegt haben...es spielt dabei keine Rolle, was ihr eigentlicher Charakter war, aber sie haben grosse Wirkung erziehlt.

Künstler sind Exzentriker, das schliesst Egoismus u. Egozentrik mit ein. Genau deshalb bewegen ihre Werke uns weil sie "ihr Ding" machen u. sich einen Dreck drum scheren was Otto Normalverbraucher ethisch davon hält, da wird keine falsche Rücksicht genommen, was gesagt, getan, geschrieben sein soll u. damit basta! In diesem Sinne ist "der" Künstler ein Egoist u. das ist auch gut so.

Egoist ist, wer keine Rücksicht auf Andere nimmt.

Der, dem der Ausspruch "Die eigene Freiheit hört da auf, wo die des Anderen beginnt" fremd ist.
 
im Hinblick auf eine Verengung des auf sich selbst gerichteten Blickwinkels hin zum Minimalniveau und die - wenn man es wahrnehmen kann - stark ins Auge fallende, weit verbreitete Somnolenz. Mit der daran anknüpfenden Frage: Kann man sich aus einer Somnolenz selbst erwecken?
wie wach bist du im Moment? wie würdest du das einschätzen, LaMaX


Die Egostruktur ist der Ersatz für ein (mehr oder weniger fehlendes) Urvertrauen. Es ist die Antwort auf die Unsicherheit, auf empfundene Unsicherheit und in der Folge (durch Gewöhnung und Exerzieren wird der Mechanismus ja immer schneller) auf die Angst vor möglichen Unsicherheits-Gefühlen.

Und das tritt in verschiedenen Abstufungen/Stärken auf - je nach Umgebung, Situation, Vergangenheit, Kindheit, Persönlichkeit,...
:->) die Variablen sind wie immer unendlich
 
Hi Terramater

wie wach bist du im Moment? wie würdest du das einschätzen, LaMaX

Ich bin mir gewahr, wenn ich schlafe ;-)


Die Egostruktur ist der Ersatz für ein (mehr oder weniger fehlendes) Urvertrauen. Es ist die Antwort auf die Unsicherheit, auf empfundene Unsicherheit und in der Folge (durch Gewöhnung und Exerzieren wird der Mechanismus ja immer schneller) auf die Angst vor möglichen Unsicherheits-Gefühlen.

Sehe ich nicht so, Ego-Struktur als Ersatz für Urvertrauen. Es ist mehr ein notwendiges Extrat einer Verdichtung, um hier eine Lebensfähigkeit zu sichern. Ich finde Deine Anmerkung aber interessant, sie regt an.

Und das tritt in verschiedenen Abstufungen/Stärken auf - je nach Umgebung, Situation, Vergangenheit, Kindheit, Persönlichkeit,...
:->) die Variablen sind wie immer unendlich

Diese Verdichtung zeigt sich in Abstufungen und sie reichen von hellwach, gewahr (bis zu "im Lichte von") hin zu somnolent (oder tief eingetrübt). Und diese Somnolenz, manchmal gar ein Sopor beginnt dann pathologisch zu wirken. Das sind natürlich Metaphern, die es aber recht gut beschreiben, wenn man sich mit diesen Bewußtseinszuständen theoretisch befasst.

Alltags-Trance ist ein geläufiger Begriff, der das scheinbar Wache und doch tief Schlafende beschreibt.

Sich selbst daraus erwecken? Schwierig.
 
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Grüß Dich LaMaX
Ich bin mir gewahr, wenn ich schlafe
kannst du das vielleicht näher beschreiben?

Sehe ich nicht so, Ego-Struktur als Ersatz für Urvertrauen. Es ist mehr ein notwendiges Extrat einer Verdichtung, um hier eine Lebensfähigkeit zu sichern. Ich finde Deine Anmerkung aber interessant, sie regt an.
ich hoffe noch auf ein bisschen mehr
:->)

Diese Verdichtung zeigt sich in Abstufungen und sie reichen von ... bis ...
und wo befindest du dich im Moment?
theoretisch befasst



Sich selbst daraus erwecken? Schwierig.
Was wirst du also tun?
 
Das ist schwer zu sagen, weil es sich wieder um diverse Ansichten handelt.
Während mich der eine für einen Größenwahnsinnigen hält, kann ich mich womöglich selbst als Versager Wahrnehmen, ist wahrnehmungssache.:)
 
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Hallo Sternenlicht,

Das ist schwer zu sagen, weil es sich wieder um diverse Ansichten handelt.
Während mich der eine für einen Größenwahnsinnigen hält, kann ich mich womöglich selbst als Versager Wahrnehmen, ist wahrnehmungssache.:)


ja, da sieht man z.B. in diesem Faden, dass die Sichtweise bzgl. eines Egoisten schon sehr unterschiedlich angelegt ist.

Da gibt es diesen

Es sind oft die kleinen Dinge, an denen man Egoisten erkennt: Rücksichtslos sorgen sie dafür, dass sie das bekommen, was sie gerade wollen. Dabei ist ihnen egal, ob andere dafür zurückstecken müssen. Im Supermarkt an der Kasse drängeln sie sich vor, auf dem schmalen Bürgersteig gehen sie keinen Zentimeter beiseite, so dass die Frau mit dem Kinderwagen auf die Straße ausweichen muss.

oder diesen

Es gibt keine klare Grenze zwischen Gedankenlosigkeit und egoistischem Verhalten. Es handelt sich dabei um persönliches Empfinden, erklärt die promovierte Psychologin und Psychotherapeutin Doris Wolf: „Wenn man einen anderen als egoistisch bezeichnet, dann meint man damit, dass er seine Bedürfnisse befriedigt und dass die der anderen übergangen werden.“

oder auch das

Jeder ist egoistisch

Dass jeder Mensch darauf achtet, dass er nicht zu kurz kommt, ist normal. „Letztendlich verhalten wir uns alle egoistisch. Auch wenn wir dem anderen nachgeben und eigene Bedürfnisse zurückstellen, verfolgen wir damit ein Ziel“, sagt Wolf. Wir geben in einem Streit zum Beispiel deshalb nach, weil wir Angst haben, nicht gemocht zu werden oder weil wir keinen Konflikt wollen. Jeder Mensch ist also bis zu einem gewissen Punkt egoistisch. „Unter gesundem Egoismus verstehe ich, dass man sich seiner Bedürfnisse und Wünsche bewusst ist, sie äußert und sie in sein Verhalten mit einbezieht“, erklärt Psychologin Wolf. „Man stellt sich die Frage, was man möchte UND was der andere möchte. Man zieht klare Grenzen, wenn der andere einen schlecht behandelt.“

Mensch - Egoismus


Jeder Ego ist.


Der letzte beschriebene Absatz handelt vom bewussten Teil, ist also die Spitze des Eisberges, vielleicht 0,01 %, der Rest liegt im Verborgenen, unter Wasser. Da sieht man meist recht schlecht und verschwommen oder auch gar nicht, weil die Augen geschlossen sind.
 
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