Denken und Sprechen mit verstorbenen

Wenn jemand verstorben ist der eine Bedeutung in deinem Leben hatte ist der Verlust immer schwer. Als mein Sohn vor 11 Jahren starb habe ich am Anfang auch nicht richtig getrauert- teils aus Angst dann nicht wieder aufzuhören mit dem Weinen und teils aus Angst das die Kinder sehen das es mir nicht gut geht und sie noch mehr traurig sind. Das war nicht der richtige Weg denn nach einer Weile hatte ich das Gefühl 2 Persönlichkeiten zu haben die "Heulsuse" und die "Starke". Aber keine von den beiden war wirklich ich- also habe ich angefangen mir bestimmte Orte und bestimmte Zeiten und Rituale für meine Trauer zu suchen. Der Ort war das Grab meines Sohnes- dort war ich allein mit ihm dort wollte keiner freiwillig hin /(weder meine Kinder noch die lieben Verwandten).
Die Zeit war immer ein bestimmter Tag in der Woche und das Ritual war eine Art Umgestaltung die ich am Grab machte. Ich habe mit ihm geredet meist in Gedanken aber es hat mir geholfen meine Gefühle in Worte zu fassen. Ich war und bin mir aber immer sicher gewesen das er wusste wie schlecht es mir geht. Und manchmal hatte ich den Eindruck das er mir Zeichen schickte damit ich nicht zerbreche- mal ein Sonnenstrahl trotz Wolken - mal ein Säuseln des Windes - das wie eine Stimme klingt- so viele kleine Dinge. Nachts habe ich regelmäßig von ihm geträumt und bin aufgeweckt weil der Schmerz so groß war. Dann habe ich richtig geheult und bin wider eingeschlafen mit dem Gedanken das es richtig ist zu weinen wenn man jemanden so geliebt hat.
Der Kindesvater konnte mit meiner Trauer nicht umgehen und außer im Bett hat die Beziehung nicht mehr funktioniert. Ich solle wieder "normal" werden und so weiterleben wie bisher. Doch das konnte ich nicht ich konnte mein Kind doch nicht einfach vergessen als hätte es nie existiert. Also habe ich die Beziehung beendet. Heute kann ich mit der Trauer umgehen- aber ich habe Stück für Stück daran gearbeitet mein Leben zurückzubekommen und manchmal wenn ich alte Fotos sehe weine ich auch heute noch manchmal- aber ich finde das ist nicht schlimm das ist menschlich.
 
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Hallo Isar,

man sollte bedenken,dass wir nach dem Tode kein unbekanntes neues Leben vor uns haben, sondern eine Fortsetzung unseres jetzigen Lebens. Wir sind nicht getrennt von den Toten, denn sie sind hier die ganze Zeit um uns. Es liegt an uns, ob wir den geliebten Menschen kontakten oder nicht. Nachtodkontakte
gibt es wirklich und sind zu allen Zeiten möglich. Sicherlich würde sich Deine Oma über einige gute Gedanken freuen. Wie lange man keinen Kontakt hatte ist unerheblich. Sende Deiner Oma gute Gedanken, sag ihr wie schön das war, was sie so alles für Dich getan hat. Du wirst in den folgenden Tagen bestimmt telepathische Eingaben von Deiner Oma bekommen.

Herzlichst
Neander
 
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