Du bringst mich zurück zu einer Betrachtung, die ich vor einigen Jahren zu formulieren versuchte.
Damals war mein ganz starker Eindruck, dass Chiron symbolisch den Schlüssel zum Mitgefühl darstellt, vielleicht sogar das Symbol für Mitgefühl ist.
Deine Beschreibung hat eine große Ähnlichkeit mit der Beschreibung des verletzlichen Herzens, einer leisen Traurigkeit, die gespürt wird, wenn man sich auf sich selbst einlässt. Aus diesem wunden, verletztlichem Herzen entsteht Mitgefühl, Bodhicitta. Es erinnert uns daran, dass wir Schmerz und Leid kennen und wissen, dass es anderen ebenso ergeht. Ihr Schmerz mag sich in einigen Punkten von unserem unterscheiden, und dennoch ist die Erfahrung ähnlich. Für diese Offenheit, diese Verwundbarkeit des Herzens gibt es keine Heilung. Sie ist der Garant für die Verbindung zum Leben, zu dem, was ist. Was möglich ist: Unter dem Schmerz nicht zu leiden. Aber ihn selbst zu vermeiden, das ist nicht möglich.
Hallo Rita,
bitte sage mir, dass du diese Betrachtungsweise von Chiron wieder verworfen hast.
Bitte, Bitte!
Mein Chiron hat nicht nur Aspekte zur AC/DC-Achse, sondern auch noch zu 7 weiteren Planeten (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Pluto, Neptun).
Und ja, ich fühle viel zu viel mit anderen mit und das machte mir das Leben immer verdammt schwer.
Nie kann ich jemandem lange böse sein, egal, wie sehr er mich verletzt hat.
Sobald ich fühle, ihm geht es nicht gut oder er hat auch sein Päckl zu tragen, werde ich wieder weich.
Ich musste lernen, rigoros Schlussstriche zu ziehen, wenn mir jemand nicht gut tat, da ich wie gesagt, auch trotz allem immer mit ihm mitfühlte,
was mich in meiner Konsequenz natürlich arg behinderte.
Dieses Mitfühlen ist auch oft ausgenutzt worden.
Es war für mich ein langer, weiter, schwerer Weg, zu lernen, mich da abzugrenzen. Mein Mitfühlen stand mir für mich selbst da ständig im Weg.
Ich habe immer wieder auf die Verletzungen/Gefühle anderer reagiert und ihnen versucht zu helfen, anstatt auch mal auf mich zu schauen und bei mir zu bleiben.
Das war auch mit ein Grund, warum ich nur ein knappes halbes Jahr als Astrologin gearbeitet habe.
Ich kam mit den ganzen, teilweise sehr schweren Schicksalen nicht gut klar,
sie haben mich emotional viel zu sehr berührt und ich schaffte es nicht, sie nach der Beratung abzuschalten.
Und hinzu kommt, es waren ja nicht nur solche Gefühle wie Trauer oder Ähnliches,
die ich von anderen aufnahm, sondern auch Gefühle wie Wut, Ärger etc.
Oft habe ich dann auch diese Art der Gefühle von Anderen gespürt,
und dann sogar, stellvertretend für sie, sozusagen, auch ausgelebt,
ihre Kämpfe gekämpft, weil sie selbst es nicht konnten.
Glaube mir, das macht keinen Spaß.
Ist für mich natürlich nun ein völlig neuer Impuls, da auf Chiron zu schauen.
Ehrlich gesagt, konnte ich auch dieses Phänomen nie wirklich in meinem Radix zuordnen.
Aber wenn deine Betrachtungsweise stimmen sollte und ich befürchte es fast, na dann Hallejulia.
Ich hatte immer die Hoffnung, mich von solchen zu starken Mit-Gefühlen mal endlich eines Tages frei machen zu können.
Na ja, zumindest abgrenzen kann ich mich inzwischen nun schon sehr gut und auch endlich unterscheiden,
was sind überhaupt meine Gefühle und was die der Anderen.
Inzwischen kann ich dann schon einschätzen sagen, ah ja, das ist jetzt nicht mein Gefühl und es wieder zurückgeben.
Na ja, nun hast ja ordentlich was angetriggert bei mir.
Aber es passiert ja nichts umsonst im Leben.
Der Chiron steht grad wenige Grade vor seiner Wiederkehr auf meinen Radix-Chiron.
Dein Beitrag ist wohl der erste Fingerzeig.
Lieben Gruß
Birgit