Briefe vom Kalten Berg

Hallo Bigenes!
Vielen Dank für die netten Zeilen!
Auch wenn ich zZ nicht mehr so viel schreibe, hat das für mich schon seine Richtigkeit.

ich lerne..........
Neues

:umarmen:



AL

Regina

 
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Entschuldigt meine Lieben, dass ich mich erst heute melde,
aber das Haus, meine Tiere, meine Freunde (g)* und die Arbeit halten mich auf Trab
ich danke Euch recht herzlich für die lieben Worte und hoffe wieder einmal das eine oder andere mit Euch
teilen zu können, muss Euch aber an dieser Stelle um etwas Geduld bitten..

Bis dahin eine schöne Vorweihnachtszeit und hoffendlich die eine oder andere besinnliche Stunde :umarmen:

lG


Regina
 
So reich war dass, was Ihnen einst gegeben,
doch sie verderben es,
durch falschem Sinn im Leben,
bis alles, alles nur zu Grunde geht,
und mit Ihm auch das Schöne in der Welt.

Wer so verfährt, der hat es nie erkannt,
was er besessen hat, und dann verloren.

Er gab den Reichtum Stück für Stück als Pfand,
für jenes Hemd, das nur die Toten tragen.

(R.S.30.05.2010, Briefe vom Kalten Berg, insp. durch den 52 Vers des Hanshan)







Wer ist es, der mir sagt, was ich heut bräuchte?
Wer zählt die Tugend und erkennt nicht Ihren Tag?

Mein Obst stehlen die Affen, Ranken überwuchern
den einst von mir so schön gepflegten Park.
Der Reiher stielt sich Fische aus dem Teich

Ich sitze murmelnd, rezitiere Texte:
Du siehst es nicht, ich bin unendlich reich-


Du siehst es nicht, ich bin unendlich arm:
Mein Obst stehlen die Affen von den Bäumen,
der Teich steht leer, der Reiher hat Ihn ausgeräumt.

Wenn einer kommt und sagt: mein Elend sei doch gut,
dann weiß er nichts von dieser Lage,
die einen Weisen schänden kann und es auch tut.

(R.S. 30.052010, Briefe vom Kalten Berg, insp. durch den 53 und 56 Vers des Hanshan)







Die „gute Sitte“ ist einem Gelehrten fremd,
da dem Empfinden das nicht fehlt,
was andere noch begehren
obgleich sie sich dagegen wehren.

Er sieht Sie Zeichen malen,
gegen Ihn oder den Rest der Welt,
für die Moral, die sie sich gern erwarten,
und dem doch jedes Wissen -weil Empfinden- fehlt.

Selbstlos - wie auch der Bücherwurm- zerstören
Sie alles, wofür der Weise lebt.

(R.S.30.05.2010, Briefe vom Kalten Berg, insp. durch den 54 Vers des Hanshan)






Das Innere, so anders und geheimnisvoll,
wie eine tiefe Schlucht oder ein großes Tal,
wer dorthin geht, den muss es auch erschrecken,
denn unerwartet ist es jedes mal.

Das Mondlicht malt verwunderliche Zeichen,
der Wind bewegt ein unbekanntes Land,
die Bäume tragen fremd vertraute Blüten,
ein Schauer ändert alles, wie von Geisterhand.

Klar sieht nur der den Gipfel oder tiefen Grund,
der sich dort wiederfand und es ertrug.

(R.S.31.05.2010, Briefe vom Kalten Berg, insp. durch den 55 Vers des Hanshan)






Bin ich am höchste Ziel nicht zu beneiden?
Das Ende der Gedanken und der Rest der Welt?

Was kann die Zeit?

Die Sonne im Zenit, sie kann nur sinken,
ein Mensch am Bergesgipfel kann nur weiter ziehen:
kein Ruheplatz läßt sich so finden.

In mir quellen die Wolken auf wie Wirbel
Und langsam sinke ich auf Ihren Grund.
Das kalte Mondlicht, das befremdlich schaut,
küsst rasch noch meinen Mund.

(R.S.01.06.2010, Briefe vom Kalten Berg, insp. durch den 61 Vers des Hanshan)







 
Angesichts der Zeit
den Mantel voll Staub
gefangen vom Laut
des Lebens beraubt.
Sobald er alt geworden ist
fließt alles vorbei,
unerreicht.
Das was davon bleibt
die Wahrheit ist.

(R.S. 19.06.2010, Vers 235)
 
Im dreißigsten Jahr
sah ich mich selbst geboren
und hab mir geschworen
herauszufinden WARUM?

Ich ging auf die Wanderschaft der zehntausend
und schloß mich Meile um Meile
zehntausenden von Worten an

Von der Schönheit sanfter Frühlingstage
bis zu karger, entbehrungsreicher Lage
habe ich mich selbst gesehen
und auch benannt.

Doch unbekannt
blieb es mir das Heilmittel zu erlangen,
um mein Unglück zu bannen
oder eines, welches das Glück mir erhält.

Nach langem Studium und Rezitation
folgt nun die Erkenntnis schon,
dass wenn Gelassenheit meinen Kopf betten kann
und Genügsamkeit meine Ohren hüten kann,
ich überall Frieden finden werde
in der Welt.

(inspiriert v 42. Vers des Hanshan, @. R.S.)
 
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„Es ist die Endlichkeit,
die mich verzweifeln macht
Kaum hab ich es erlangt, ist es vertan!
Was kann der Mensch im Angesicht
Von diesem göttlich Plan?“

„Steig auf den Gipfel! Sieh’s Dir an!
Das LEBEN ist IN DIR.
Ob es Dich freut, oder auch nicht,
DIE WAHL liegt GANZ BEI DIR!“

So seh ich mir DAS SPIEL nun an
Das Vögel spiel’n am Feld
So seh ich überwältigt dann:
Kein Glück, das Ihnen fehlt!
Ich seh mir so DIE FARBEN an,
die Farben dieser Welt…
Wer sieht die Kirschen dort im Hain?
Kein Junker, der sie zählt.
Was fehlt dem Himmel, der erstrahlt?
Erleuchtet nur die Welt.

(Inspiriert vom 41 u 45 Vers des Hanshan, @RS)
 
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