Bhakti yoga

Lieber anadi,
danke für deine Erklärungen, sehr aufschlußreich.:)

also gibt es doch einen Weg: über den inneren Guru.

Ist das so verstehen wie ein innerer Führer, nehme ich an?
Kannst du mir mehr zu antaraNga sagen?

Lieber Cayden,

Nur wenn man Samadhi erreicht hat, kann man sich als eigenen Guru bezeichnen.
Der innere Guru ist die Überseele – parama-atma, auch antaryami genannt.

Weil unser Geist so sehr auf die äußere Welt fixiert ist, will er nicht auf die radikal guten Vorschläge der Überseele hören. Es hängt auch damit zusammen, dass die Überseele zu uns durch die Intelligenz spricht. Und wenn der Geist stärker als die Intelligenz ist, wird alles was die Überseele zu uns sagen pflegt, überhört.

Wie in der Bhagavad-gita beschrieben, als Arjuna bezüglich seiner Pflicht (Dharma) verwirrt war, und das Ziehen im Kampf ablehnte, erklärte ihm der Höchste Herr, dass all seine Sorgen bezüglich das Brechen der Pflichtgesetze (Dharma) (wie zum Beispiel: du sollst nicht deine Verwandten oder Lehrer angreifen, auch wenn man sich verteidigt) auf die falsche Vorstellung der Identifizierung des Selbst mit dem Körper und körperlichen Beziehungen begründet.

Die Dharma-Gesetze gelten für die Art von Leute, die kein spirituelles Wissen besitzen.
Und so fängt Bhagavad-gita mit der Erklärungen über die wahre Natur des Selbst an.

Es gibt ein zeitweiliger gelegentlicher Pflicht (naimitik dharma), welches man in einem bestimmten Leben, durch das falsche Identifizierung mit dem Körper annimmt und eine ewige Dharma (sat-dharma), welche die ewige Pflicht des Lebewesen (Liebe zu bhagavan erwecken) darstellt.

Sri Krishna startete seine Erklärungen mit sankya-yoga - Yoga des analytischen Studium und am Ende dieser Darstellung sagte Er:

eṣā te 'bhihitā sāńkhye
buddhir yoge tv imāḿ śṛṇu
buddhyā yukto yayā pārtha
karma-bandhaḿ prahāsyasi
BG 2.39

Ich habe es (dir) durch analytisches Studium beschrieben - eṣā te sāńkhye abhihitā.
Aber höre über die Yoga der Intelligenz zu - tu śṛṇu imām buddhir yoge
O son of Pṛthā durch das Verstärkung seiner Intelligenz- pārtha buddhyā yukto yayā
kann man sich von dem Zwang der vorgeschriebenen Pflichten befreien - karma-bandham prahāsyasi.

nehābhikrama-nāśo 'sti
pratyavāyo na vidyate
sv-alpam apy asya dharmasya
trāyate mahato bhayāt
BG 2.40

in dieser Bemühung (bezüglich buddhi-yoga) -iha abhikrama
gibt es kein Verlust oder Minderung - na nāśaḥ asti pratyavāyo na vidyate
und sogar eine sehr kleine (Bemühung) in dieser Dharma - su-alpam api asya dharmasya
befreit einer von der größten Angst - trāyate mahato bhayāt

In dem Zusammengang sagt der spirituelle Weise Narada Muni, zu seinem Schüler (Veda Vyasa, der Verfasser der Vedischen Schriften, wie in Bhagavat Puran 1.5.17 aufgenommen wurde:

tyaktvā sva-dharmaḿ caraṇāmbujaḿ harer
bhajann apakvo 'tha patet tato yadi
yatra kva vābhadram abhūd amuṣya kiḿ
ko vārtha āpto 'bhajatāḿ sva-dharmataḥ


Derjenige, welcher seine eigenen Dharma aufgegeben hat - tyaktvā sva-dharmam
(nämlich) Meditations -Verehrung über die Lotosfüßen des Herrn - bhajan caraṇa-ambujam hareḥ
Wenn (er) auf eine unreife Ebene sich befindet - yadi apakvah tataḥ
Kann er runter fallen ̣ atha patet.
Was für Nachteile - yatra kva abhadram
Oder was kann passieren demjenigen, welcher in seinem eigenem Dharma (beschäftigt ist) - vā abhūt amuṣya sva-dharmataḥ
Und was ist der erreichte Gewinn - kaḥ vā āpto arthaḥ
(Für denjenige, welcher) nicht in Meditations -Verehrung ( über die Lotosfüßen des Herrn) (beschäftigt ist) - abhajatām.

lieben Gruß
anadi
 
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Die ersten drei Stufen auf dem Weg nach göttliche Liebe sind
1. Vertrauen
2. Gemeinschaften mit verwirklichten Gottgeweihten
3. Reinigende Praxis (Bhajana Kriya)
3.1 Guru annehmen

Der zweite Glied der Reinigenden Praxis ist
3.2 Einweihung (diksha) und Unterweisung (shiksha) bezüglich Sri Krishna
(Sri Krishna diksha shikshadi)

Dikṣa ist nicht einfach die formelle Einweihung, durch den spirituellen Meister, sondern ein Prozess mit zwei Spuren, wie Śrīla Jīva Gosvāmī in seinem Bhakti-sandarbha (283) beschreibt:

divyaḿ jñānaḿ yato dadyāt kuryāt pāpasya sańkṣayam
tasmāt dīkṣeti sā proktā deśikais tattva kovidaiḥ


Somit verleiht di-kṣa transzendentales Wissen - iti dīkṣa yato dadyāt divyaḿ jñānaḿ
und zerstört die Sünden - kuryāt sańkṣayam pāpasya
deswegen wird bei derjenigen - tasmāt sā
die in den philosofischen Prinzipien der spirituellen Lehre - tattva deśikais
bewandert sind so (di-kṣa)genannt - kovidaiḥ yato proktā

di-kṣa sollte die zwei Aspekten beinhalten:
di - divyaḿ jñānaḿ - das was gewonnen wird - Transzendentales Wissen und
kṣa - kṣayam -das was zerstört wird - die Sünden (die Wünsche und Reaktionen, die einen an der materiellen Welt Leben nach Leben bindet).

In Bhakti-sandarbha (Anuccheda 283) erklärte Srîla Jiva Gosvami die Bedeutung des divya-jñāna folgendermaßen:
“divyam jñanaa hy atra mantre bhagavat-svarüpa-jñanam, tena
bhagavata sambandha-vizeSa-jñanam ca"

– divya-jñana – das in dem Mantra befindliche transzendentales Wissen -
offenbart die Form und Identität des Höchsten Herrn (bhagavat-svarupa)
zu dem der Schüler (sadhaka) eine spezifische Beziehung baut.”

Die Beziehung zwischen Bhagavan (der Höchste Herr) und jîva (das Lebewesen) ist die zwischen
Diener und Bediente. Bhagavan ist der Bediente (sevya) und jîva ist
der Diener (sevaka). Diese Beziehung manifestiert sich auf die fortgeschrittene Stufe, in einer spezifischen Form aus diesen inneren Hauptstimmungen:
Diener Liebe - dasya
freundschaftliche Liebe -sakhya
elterliche Liebe - vatsalya
amouröse Liebe - madhurya.
 
Ein verwirklichter Guru hat die Kraft den nicht materiellen Klang, welche in dem Mantra enthalten ist, weiter zu geben. Und so wird das Mantra mit Kraft ausgestattet und damit wird sie wirkungsvoll. Die Worte des Mantra sollten den Geist von dem Schmutz materiellen Anhaftung befreien.

Das Wort in dem Vedischen Literatur ist als einer der wichtigsten Prinzipien des Daseins angesehen, sowohl als einer der wichtigsten Quellen der Schöpfung als auch ein Schlüssel für die Befreiung aus der materiellen Welt. Es wird gesagt, dass einer der vollständig die vier Stufen des Klanges, wie in den Vedischen Schriften erklärt wird, verstanden hat, kann dieses Wissen dazu benutzen, um sich aus der materiellen Knechtschaft zu befreien.

Wenn man die vier Stufen des Klanges zu verstehen versucht, sollte man zuerst verstehen wie der Klang in der Spirituellen Schriften definiert ist. Der Höchste Herr in seinem avatar als Kapila Dev sagte zu seiner Mutter Devahuti als Er sie in dem Wissen über die Absolute Wahrheit unterichtet hatte, wie in Bhagavat Puran 3.26.33 von Vyasa Dev aufgenommen wurde:

arthāśrayatvaḿ śabdasya draṣṭur lińgatvam eva ca
tan-mātratvaḿ ca nabhaso lakṣaṇaḿ kavayo viduḥ


Gelehrte Menschen die wirkliches Wissen besitzen - kavayo viduḥ
Definieren Klang als die feinstoffliche Form des Ethers (Raumes) - lakṣaṇaḿ śabdasya tan-mātratvaḿ nabhaso
Welche die Idee eines Objektes vermittelt - artha aśrayatvaḿ
Und sicherlich die Anwesenheit eines Sehers andeutet - ca eva lińgatvam draṣṭur

Im Vedischen Sinne wird der Klang als gesprochenes Wort bezeichnet, und damit wird der Klang als der Zuflucht der Bedeutung definiert – arthāśraya. Auch die Buchstaben (aksharas) werden als Samen des Daseins bezeichnet.

Und so wird der Klang erklärt, als könnte er aus 50 Bausteinen gebaut werden, angefangen mit „a“ und endend mit „ksha“. Deswegen wird der Alphabet als „akshar“, bezeichnet, was es unfehlbar bedeutet, und ein Attribut des Höchsten ist. Auch das pranav (Om), die Summe aller Klänge, und die Quelle aller Vedischen Hymnen, ist als akshar bezeichnet.

Der Höchste Herr Sri Krishna bestätigt es, wie in der Bhagavad-gita 3.15
aufgenommen,

karma brahmodbhavaḿ viddhi brahmākṣara-samudbhavam
tasmāt sarva-gataḿ brahm nityaḿ yajñe pratiṣṭhitam


Wisse, dass die vorgeschrieben Pflichten dem Höchsten entspringen – karma brahma udbhavaḿ
Die Klänge der Vedischen Schriften sind direkt von dem Höchsten manifestiert – akṣara brahma samudbhavam
Deswegen ist die Höchste Wahrheit all durchdringend- tasmāt brahma sarva-gataḿ
Ewiglich in den (Vedischen) Opferzeremonien situiert - nityaḿ yajñe pratiṣṭhitam

Karma – die vorgeschriebene Pflicht ist keine direkte Manifestation des Höchsten. Sie bezieht sich auf die materielle Ebene, aber die Vedischen Klänge sind eine direkte Manifestation des Höchsten, und so werden die Vedische Schriften als apaurusheya – aus der Transzendenz bezeichnet.
 
In der Tantra Schriften werden die aksharas
auf die zuständigen spezifischen Gottheiten oder Shaktis (Energy) jedes Klanges zurückgeführt.
Die aksharas sind potente Klänge, die mit den Phasen der Schöpfung (der materiellen Welten) verbunden sind.
Sie sind gesetzmäßig mit Objekten als Klang (shabda) und Bedeutung (artha) verbunden.
Die Klänge die man heutzutage in den aktuellen Sprachen benutzt
sind nicht diese aksharas, oder verzehrte Varianten davon.

Baladev Vidyabhushan schrieb in seinem Kommentar zu Vedantra Sutra 1.3.28,
dass die Schöpfung aller Lebewesen sich aus der Erinnerung ihrer Formen und Eigenschaften,
durch die Aussprechung der entsprechenden Worte
durch das erste Lebewesen Brahmaa (welche dieses Teil der Schöpfung durchführte) fortsetzt.
Dies ist eine andere Ebene des Verständnisses der Macht des Wortes.
 
Der Aspekt der Ewigkeit des Klanges (shabda) und der dazu hängenden Bedeutung (artha) beruht auf deren ursprünglichen spirituellen Quelle shabda-artha-brahman, weil eben der Höchste Herr ist die Quelle sowohl der Objekten als auch deren Beschreibung.

Das in der Vielfalt der spirituellen Welt vorhandene Wort und seine Bedeutung sind auf der Scheinwelt (die materielle Welt) durch den Filter des Falschen Ego, welches durch die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur (Tugend, Leidenschaft und Ignoranz) gefärbt ist, übertragen.

Sie sind die Vielfalt der Manifestationen von Spirituellen Shakti betätigt durch Shaktiman (der Herr) durch den Filter des Falschen Ego in Tugend, Leidenschaft und Ignoranz.

Das Klang(-wort) hat die Natur der Silben die es bilden, und so die Schöpfungskraft des Universums befindet sich in der einzelnen Klängen des Alphabets. Die verschiedenen Klänge sind mit den verschiedenen Funktionen der Schöpfungskraft verbunden, und ihre Gesamtheit ist als Matrika oder „Mutter der Wesentliche“ bezeichnet.

Genau so wie eine Sankalpa – reine Gedanke –mehrere Stufen durchlaufen muss, bevor sie sich als konkrete Schöpfungskraft manifestiert, auch der Klang der Einweihungs- Mantra muss mehrere Stufen durchlaufen, bevor es voll durch den Hörenden erfahren (verwirklicht) wird.
Diese Stufen heißen para, pashyanti, madhyama and vaikhari.

Die Einweihungs- Mantra ist keine neckische Kombination von Klängen, sondern die feinstoffliche Form der Gottheit, welche in dem Mantra residiert.
Das Ziel der Mantra Meditation ist mit der Gottheit des Mantra Kontakt zu nehmen.
 
Die 4 Klangsebenen

Jede Klangebene entspricht einer bestimmten Daseinsebene, und die Wahrnehmung einer bestimmten Ebene des Klanges ist vom der Reinheit des Bewusstseins eines jeden abhängig.

Man braucht ein spirituell verwirklichtes Bewusstsein um das ganze Klangspektrum, oder besser gesagt alle Ebene eines Klages wahrzunehmen. Die Seher, welche die 4 Ebene des Klanges verwirklichen können, heißen Manishis.

Die höheren drei Formen des Klanges sind in Rig Veda als guha – versteckt, oder als „im inneren des Selbst“ bezeichnet, während die Vierte als die äußerlich manifestierte Sprache – laukika bhasha – bekannt ist.

Die vier Ebene des Klages entsprechen auch der vier Ebenen des Bewusstsein:
Para ist auf der transzendentalen, spirituellen Bewusstseinebene.
Pahyanti ist auf der intellektuellen Bewusstseinebene (auf der Ebene der Intelligenz – buddhi)
Madhyama ist auf der geistlichen Bewusstseinebene (auf der Ebene des Geistes – mana)
Vaikhari ist auf der grobstofflichenn Bewusstseinebene (grobe Materialismusebene)
 
Die 4 Bewusstseinszustände sind näher in Mandukya Upanishad dargelegt,

aomityetadakṣaramidam sarvam, tasyopavyākhyānam,
bhūtam bhavatbhaviṣyaditi sarvamomkāra eva;
yaccānyat trikālātītam tadapyomkāra eva.
(Mandukya Upanishad 1)

Im Vorwort erwänten Klang om is everything - aomityetadakṣara idam sarvam
Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, (die ganze Beschreibung der materiellen Welten) ist sicherlich der all umfassende Klang „om“- tasyopavyākhyānam bhūtam bhavatbhaviṣyaditi eva sarvam kāra om
Was auch immer verschieden von diesen drei Zeiten ist -yad anya trikālātītam,
das ist auch der Klang „om“ - tad api eva omkāra.

Sarvam hyeted brahmāyamātmā brahma
so’yamātmā catuṣyāt
(Mandukya Upanishad 2)

“Alles kommt aus der spirituellen Energie - sarvam hyetad brahma
die spirituelle Energie beinhaltet auch die Seelen - brahma ayama atmā
Diese Seelen existieren in vier (Daseinszustände) – so’yamātmā ṣyāt catu.”

jāgaritasthāno bahihprajñah saptāGga
ekonavimśatimukhah sthūlabhug vaiśvānarah
prathamah pādah
(Mandukya Upanishad 3)

Der erste Zustand (der Seelen) ist die äußere Bewusstsein - prathama pāda bahi prajña
Der Wachzustand üblich für alle Leute– jāgarita sthāna vaiśvānarah
als Genießer der grob Elementen- sthūlabhug
mit sieben Glieder und neunzehn Münder - saptānga ekonavimśatimukhah

Um es zu klären dass hinter dem Klang Om sich der Höchste Herr befindet sagt Sri Krishna, wie in Bhagavad-gita 7.8 aufgenommen,

raso 'ham apsu kaunteya prabhāsmi śaśi-sūryayoḥ
praṇavaḥ sarva-vedeṣu śabdaḥ khe pauruṣaḿ nṛṣu


O Sohn Kuntis, Ich bin der Geschmack des Wassers - kaunteya aham rasaḥ apsu
das Licht des Mondes und der Sonne - prabhā śaśi sūryayoḥ
Ich bin der mystische Klang (Om) in allen Veden - asmi praṇavaḥ sarva vedeṣu
Der Klang (die Eigenschaft) des Raumes- śabdaḥ khe
Die Geschicklichkeit in Menschen - pauruṣam nṛṣu.
 
svapnasthāno'ntah-prajñah saptāGga ekonavimsatimukhah
praviviktabhuk taijaso dvītyah pādah
(Mandukya Upanishad 4)

Die zweite Kategorie (Zustand) ist das innere Bewusstsein- dvītyah pādah antah prajña
in dem feurigen Traumzustand svapnāsthano taijasa
begründet im Genießen - pravivikta bhuk
mit sieben Glieder und neunzehn Münder saptānga ekonavimśatimukhah .

In diesem Zusammenhang wird in BRhad-AraNyaka UpaniSad 4.3.18 gesagt:

tad yathA mahA-matsya ubhe kUle ‘nusaJcarati
pUrvaN cAparaJ caivam evAyaM puruSa etAv ubhAv antAv
anusaJcarati svapnAntaJ ca buddhANtaJ ca


So wie ein großer Fisch sich zu beiden Ufern bewegt - tad yatha mahA-matsya anusaJcarati ubhe kUle,
auch die genießende (Seelen), vorher dahinterliegend evAyaM puruSa apara pUrvaN
kommen zu den Grenzen zwischen den beiden - etAv caivam antav ubhAv
wandernd zwischen den Grenzen des Traumes und Wachzustand anusaJcarati svapnAntaJ buddhANtaJ.

BRhad-AraNyaka UpaniSad (4.3.9) erklärt, dass die zwei Ufer die materielle und die spirituelle Welten sind.
Unter diesen Umständen ist mit dem „Fluss“ dazwischen der Ozean der Ursachen gemeint,
wo die Seelen durch den Herrn platziert sind, und zwischen den zwei Arten von Welten wählen.
Diese freie Entscheidung der Seelen, wird manche Seelen in den materiellen Welten bringen.
Dies wäre der sogenannte „Ur-fall“, oder der Same aller zukünftigen Sünden,
den damit hat man sich entschieden den „Genießer“ zu spielen und nicht den (direkten) Diener (des Herrn), welcher in sich ein höherer Genuss ist.

tasya vA etasya puruSasya dve eva sthAne /
bhavata idaN ca paraloka-sthAnaN ca
sandhyaM tRtIyaM svapna-sthAnaM /
tasmin sandhye sthAne tiSThan ete ubhe
sthAne pazyatIdaN ca paraloka-sthAnaN ca
(BRhad-AraNyaka UpaniSad (4.3.9))

Es gibt sicherlich zwei Stellen welche die genießenden (Seelen) erreichen - dwe eva sthAne etasya puruSasya bhavata
Diese (materielle Welt) und die höchste (spirituelle) Ort - idaN ca paraloka-sthAnaN.
Es gibt eine dritte Position, welche eine Traumstelle ist - tRtIyaM svapna-sthAna,
die Verbindungsstelle (zwischen den beiden) - sandhyaM.
An diesem Verbindungsort residierend - tasmin sandhye sthAne tiSThan
Sehen(die Seelen) beide (Welten) ete pazyati ubhe
Diese (materielle Welt) und den höchsten (spirituellen) Aufenthaltsort- idan paraloka-sthAnaN.
 
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In dem 5en Verse von Mandukya Upanishad wird den Zustand des ununterbrochenen Bewusstsein beschrieben:

yatra supto na kaJcana kāmam kāmayate
na kaJcana svapnam paśyati tat sushuptam
sushuptasthāna ekībhūtah prajñān*****a evānandamayo
hyānandabhuk cetomukhah prājñas-tritīyah pādah
(Mandukya Upanishad 5)

Die dritte Kategorie (Zustand) des Bewusstseins - prājñas tritīyah pādah
ist das ununterbrochene Bewusstsein Zustand des Schlafens - prajñāna-ghana yatra supto
ohne Sehnsucht, (ohne) golden-glänzenden Wünsche - na kāmayate kaJcana kāmam
man sieht keine golden-glänzenden Träume – na paśyati kaJcana svapnam
das ist der Tiefschlaff(zustand) - tat sushuptam.
Im Tiefschlaff situiert in einem Wesen (mit dem Herrn) - sushhuptasthāna ekibhūtah
aus umfassenden Ekstase, man ist ekstatisch – evanandamayo hyānandabhuk
und man befriedigt den Mund des Bewusstsein - cetomukhah.

Manche Interpretationen dieses Verses besagen, dass man In Tiefschlaff wandert in dem Körper des Höchsten Herrn und damit wird man eins mit dem Herrn - ekibhūtah und genießt eine ekstatische Zustand -ananda.

Auf jeden Fall sicher ist es, dass die Seelen welche Befreiung nicht erlangt haben, und sich nicht qualifiziert haben eine direkte Beziehung mit dem Höchsten Herrn in der spirituellen Welt zu haben. tauchen in dem Körper des Herrn ein bei der Zerstörung der materiellen Welten und warten da in diesem dritten Zustand des ununterbrochenen Bewusstsein - prajñāna-ghana, bis zum nächsten Schöpfung. Bei der nächsten Schöpfung werden diese Seelen in den materiellen Welten versetzt, aber sind vorbelastet mit den Wünschen und Reaktionen die in der vorherigen Schöpfung unverbraucht blieben.

Eine Erklärung zu diesem Vers kann man in Bhagavat Puran 7.9.32 finden als der berühmte Gottgeweihter Prahlad sprach zu dem Höchsten Herrn Nrisimha –deva,

nyasyedam ātmani jagad vilayāmbu-madhye
śeṣetmanā nija-sukhānubhavo nirīhaḥ
yogena mīlitadṛgātmanipīta-nidras
turye sthito na tu tamo na guṇāḿś ca yuńkṣe


(O, Herr) Mit halb geschlossenen Augen, in Dir Selbst versunken - mīlitadṛg ātmanipīta
situiert in dem transzendentalen Schlafzustand (wie ein Wachschlaff)–yoga nidra turye sthito
aber nicht in der Dunkelheit der materiellen Erscheinungsweisen - na tu tamo guṇā
verbandst du die (Flüssigkeit der) Zerstörung mit den schlaffenden untätigen Seele in Dir - yuńkṣe śeṣetmanā ātmani nija nirīha
(welche) die Glückseligkeit (der Ekstase) erfahren hatten - sukhānubhavo
indem du sie in der Mitte (der Wasser) der Zerstörung (und Schöpfung) (der Ozean der Ursachen) der Universen hineingeworfen hast - vilayāmbu-madhye jagad nyasyedam
 
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