Die Idee, ein "verhaltens-Tagebuch" zu führen ist grundsätzlich nicht zu verurteilen. Aber das impliziert, jeden Tag ein gesamt-Resümee zu ziehen und die positiven Aspekte miteinzubeziehen. Ob hausübungen falsch gelöst wurden, spielt dabei keine Rolle. Es ist keine Leistungsbeurteilung, die höchstens angenracht wäre, um Defizite in der Leistung aufzudecken und diese gezielt zu verbessern. Der Satz "sie nervt" ist höchst unprofessionell und völlig daneben. Die an und für sich hilfreiche intention solch eines Tagebuchs wird dort wohl für Ausdruck persönlicher Frustration missbraucht.
Ich hatte in der Volksschule eine Lehrerin, die nicht ausließ, mich zu schikanieren. Dabei war ich ein ruhiges und Braves Kind, aber wissbegierig und ihrer Meinung nach zu schnell. Meine Mutter war oft beim Direktor. Als ich die Volksschule verließ, um aufs Gymnasium zu gehen, sagte sie meiner Mutter ins Gesicht: gottseidank ist Nadine nun weg. Noch nie hat mich ein Kind so gefordert und mit Fragen gelöchert. Meine Mutter darauf: wenn sie keine Lust auf kluge Kinder haben, warum fahren Sie nicht Bus?
Lehrer sind auch nur Menschen und ja, vielleicht fordert die kleine sie ebenso heraus. Das ist aber persönliches Pech und im Lehrberuf eine Konsequenz, die man bedenken muss. Sowas gehört in ein persönliches gespräch und vor allem in die selbst-reflektion und nicht am Kind ausgelassen.
Deine Tochter sollte tätig werden.