Bedingungslose Liebe vs./und Eifersucht

Oh, ich glaube ich habe als Kind eher bedingungslos gehasst als geliebt. Und das meine ich auch ganz ernst.

Du bist nicht bereits in Selbsthass in die Existenz gekommen. Hasse den anderen so wie Dich selbst, führt zur Selbstentfremdung.


Und: ja, wenn bedingungslos geliebt wird, ist sicher auch eine Partnerschaft möglich. Aber eben nicht nötig. Man könnte auch ohne...


Du hast bereits ein Bewusstsein davon - denn sonst wäre Dir der Schimmer einer Ahnung davon unmöglich.

(kann ein Kind tatsächlich bedingungslos lieben? Ist nicht auch diese Liebe und Zufriedenheit davon abhängig, ob es was zu essen gibt, ob es Liebe erfährt, ob die Windeln gewechselt werden... ? Ist diese Liebe nicht auch davon abhängig, daß ein Kind unschuldig ist, und gar nicht weiß, wie sich Nicht-Liebe anfühlt? Diese Erfahrung, daß nicht alle Menschen gleich und toll wie Mama sind, wird das Kind früher oder später machen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wird es unterscheiden... Würde es also weniger als bedingungslos beschreiben - die Liebe eines Kindes -, sondern eher als Unwissenheit. Ist es später in der Lage zu lieben, obwohl es diese Unterschiede kennt - dann ist es meiner Meinung eher bedingungslos. Denn in ihm hat sich etwas entwickelt, hat das Kind etwas begriffen.)


Ist es Dir nicht möglich Menschen - oder ein jegliches Lebewesen, wie z.B. ein Tier - bedingungslos als sie selbst anzunehmen und zu lieben, wie z.B. auch die stille Schönheit der Weltnatur? Bedingungslos zu lieben bedeutet, dass Du das Andere um seiner selbst willen liebst. Ich habe meine leibhaftigen Eltern über alles geliebt, obwohl sie mir keine wirklichen Eltern sein konnten. Es hat mich dann auch psychisch umgebracht...

Und das fängt ja zuallererst bei Dir an: Dich um Deiner selbst willen lieben.
 
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@ Ahorn

Das klingt für mich eher nach Sex als nach Liebe. Natürlich kann man sich küssen und intim sein, wenn man sich liebt. Das ist aber nicht Liebe, sondern Zärtlichkeit.
Ich kann doch jemanden lieben, ohne ihn deswegen gleich küssen usw. zu müssen. Und das geht natürlich auch, wenn der Partner daneben steht.
Oder meinst Du, die Liebe zu meiner Freundin ist weniger als sonst, nur weil mein Freund gerade zufällig im selben Raum verweilt?

Die Worte die Du hervorgehoben hast, mögen einen rein sexuellen Eindruck vermitteln, nur ist das eben (leider) nicht so. So kann es wohl ausschauen oder klingen... das sind dann Interpretationen des Beobachters, Deine, meine ... die den eigenen Eindruck bzgl. der Handlung wiederzugeben suchen. Die Gedanken hatte ich auch, vielleicht ist das mit dem bedingungslosen Liebe teilen (seinerseits) einfach nur ein "Vorwand" um sich zu vergnügen, fein raus, weil wenns mir missfällt, dann liegt das daran, dass ich eben (noch) nicht bedingungslos liebe... Das ist wie einer Raupe zu erzählen wie schön das Fliegen ist bevor sie selbst Schmetterling ist und sich in die Lüfte erheben kann.

Weil Du das Beispiel mit Deiner Freundin und Deinem Freund bringst... könntest du beide auch bedingungslos lieben, wenn die beiden :rolleyes:
Nur so ein Gedankenspiel, bist ja frei dich drauf einzulassen.
Klar sind Liebe und Sex nicht das gleiche, manchmal ergibt eins aber das andere.
 
Klar sind Liebe und Sex nicht das gleiche, manchmal ergibt eins aber das andere.

Nun man wird ja auch von Klein auf und nicht zuletzt durch die Sprache darauf hin konditioniert, körperliche und seeelische Liebe gleichzusetzen.

Bedingungslose Liebe ist bestenfalls ein Ideal, selbst die Anhängerschaft dieser Pseudoreligion strebt nur so lange danach, wie ihre Bedingungen erfüllt werden.

Das jedenfalls ist meine Erfahrung, selbst in der Entkoppelung körperliche/seelische Liebe findet sich immer ein Funke Eifersucht, immer die neidische Grundfrage ob nicht jemand Anders doch mehr Zuwendung bekommt.
Geht doch schon mit der Klassifizierung "beste(r) Freund(in) los.

Also eben doch "nur" ein Ideal, irgend Etwas stört eine(n) immer an jemand Anderem und diese "Beeinträchtigung" ist vereinfachend gesehen schon das Nichterfüllen einer Bedingung.
 
Liebe Maria,

Liebe YinundYang,

du thematisierst hier die Beziehung von bedingungsloser Liebe und Eifersucht.

Man sagt so schön:
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

Darin steckt wohl auch schon ein Schlüssel zum Verständnis von Eifersucht.
Wie alle Süchte ist sie ein Suchverhalten.
Man ist nicht "sicher", man sucht noch nach Fehlern des Anderen.
Spannender Ansatz das mit der Fehlersuche.
Das ist mit Sicherheit weit von bedingungsloser Liebe entfernt.
Zumindest ist es nicht bedingungslos.
Bedingungslose Liebe ist in diesem Falle auch das bedingungslose Freigeben des Anderen. Ja.
Wenn er mit jemand anders zärtlich ist, ist es natürlich ok.
So mit persönlichem Abstand: vollkommen einleuchtend. Im persönlichen, antrainiertem? Wertsystem schon nicht mehr... da ist es natürlich nicht ok, da gibt es Liebe und Liebe. So platonisch gern und in der Liebesbeziehung dann aber doch die Treue.
Maria wie siehst du denn im christlichen Glauben. Wenn nun aber zwei in einer Liebesbeziehung sind, heute muss wohl keiner mehr die Ehe zugrunde legen, ist die Zärtlichkeit außerhalb dieser Beziehung dann praktizierte Nächstenliebe oder "Bruch" mit den Geboten. So wirklich Bedingungslosigkeit einordnen vermag ich da nicht.


Bedingungslose Liebe hat kein "Fall-Back-Strategie", kein "Mauseloch", keine "kleingedruckte", kein "alles-gratis-aber-bitte-die-Versandgebühren-bezahlen".

Ist sie bedingungslos, dann kann sie nicht anders als zu lieben, weil es ihre Natur ist.
Versteh ich soweit. Nur bleibt mir unverständlich, warum bedingungslose Liebe auch körperlich praktiziert werden soll. Werden soll ist hier nicht als Aufforderung zu verstehen.

Es ist der härteste Test. Den Eindruck hab ich auch.
Aber auch das schönste.
Für Masochisten?:rolleyes::tomate:

Test deshalb, weil es nur im Moment möglich ist.
Ständig neu, es gibt in bedingungsloser Liebe kein "erfahrungswerte", kein "sicherheit", kein "garantie", kein "ah, jetzt kann ichs", daß ich morgen dies auch noch so lebe und erlebe.
Danke für die Zeilen. Im Moment also, im jeweiligen Moment bedingungslos sein, damit lässt sich mit innerer Kritiker besänftigen. So mal einen Moment lang spüren, vielleicht gehts so.

Es ist die Frage, ob du einen Menschen tragen kannst, not at his best, but at his worst. "tragen at his best", seltsam, dass wir "tragen" meist nur in Verbindung mit schweren "Sachen" verwenden. Klar in beidem.
Es geht nur, wenn du dich selbst er-tragen kannst, dich durch IHN tragen lassen kannst.
Meinst du mich "dich selbst er-tragen" und "dich durch IHN tragen lassen" das gleiche, ist es das gleiche?
Kannst du dich er-tragen und einen anderen Menschen, ist ER in der Mitte.
:)


Friedrich Weinreb sagte dies einmal so: Bedingungslose Liebe bedeutet ja zu sagen, wenn du gefragt wirst, ob du dich völlig streichen läßt für eine anderen. Wärst du bereit, dein ganzes Leben zu opfern, nur für ein anderen Menschen, daß dieser einen kleinen Moment Glück erfährt, und auch, wenn er nicht wüßte, daß du dich dafür opferst?
Bedingungslosigkeit bedeutet dann wohl, dass es sich nicht um eine ausgewählte Person handelt, sondern dass die Opferbereitschaft gleichermaßen für jeden vorhanden sein müsste. Bist Du bereit?

Elia, der jeden Moment erwartete Prophet, so wird gesagt, kommt unter dem Aussehen eines völlig alltäglichen Menschen. Und er geht wieder, ohne erkannt worden zu sein. Nur beim Aufräumen, unter der Tischdecke, nach dem Essen, findest du plötzlich ein 100-Euro-Schein.

Ohne Bedingung, ohne Rückzahlmöglichkeit.
Es gibt nichts, was du Elia geben kannst.
Wenn du ihn erkennst, ist er schon längst wieder weg.
Das einzige, was du Elia geben kannst, ist ein Platz in deinem Herzen und ein offenes Auge in Wachsamkeit, wer von deinen Mitmenschen alles ein Elia ist. Denn du weißt es nicht.Ja ich weiss nix.

In derselben Weise wie Elia schenkt sich diese Liebe.
Sie hält nichts fest, weil sie selbst der Fluß des LEBENS ist.
Sie begehrt nichts, weil sie selbst das Wasser des LEBENS ist.
Sie sucht nichts, weil sie selbst des LEBENS Fülle ist.
Doch sie glaubt daran, daß es vielleicht einen Menschen geben kann, der sie erlebt und lebt.
Sie hofft darauf, daß jemand stiill genug sein könnte, sie im Herzen zu finden.
Und sie freut sich mit jedem Menschen, der dies tut.

Danke für diese schöne Beschreibung.

LG, YinundYang
 

Nix "hä" nur ein Troll.
Der wird immer gleich so aggressiv wenn man Themen nicht für Israel oder USA-Glorifizierung kapern kann.:rolleyes:


Das es mir darum ging darzustellen in wie vielen kleinen und nicht mehr bewußt wahrgenommenen Lebensbereichen es schon eine Unterscheidung, Diversifizierung und Klassifizierung von Zuneigung gibt, das damit eben keine Liebe "bedingungslos" ist, das interessiert nicht.
 
Weil Du das Beispiel mit Deiner Freundin und Deinem Freund bringst... könntest du beide auch bedingungslos lieben, wenn die beiden :rolleyes:
Nur so ein Gedankenspiel, bist ja frei dich drauf einzulassen.
Klar sind Liebe und Sex nicht das gleiche, manchmal ergibt eins aber das andere.

Ich hab nicht behauptet, dass ich jeden unter allen Umständen bedingungslos lieben kann.
Sagen wir es mal so: es würde mir wahrscheinlich sehr wehtun. Und weil ich mich selbst liebe, würde ich den Kontakt zu beiden wahrscheinlich abbrechen. Und irgendwann - aus der Entfernung heraus - könnte ich sie vielleicht weiterhin lieben - auf eine andere Art als vorher.
Oder, was natürlich toll wäre: ich lasse meinen Freund los, wünsche beiden viel Glück und bin wieder single und dann mit beiden weiterhin befreundet. Wäre ja auch kein Drama, wenn es mir nicht wehtut...
Ich weiss aber nicht, ob es mir wehtun würde oder nicht, deswegen ist alles nur Spekulation.
 
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YinundYang: So mit persönlichem Abstand: vollkommen einleuchtend. Im persönlichen, antrainiertem? Wertsystem schon nicht mehr... da ist es natürlich nicht ok, da gibt es Liebe und Liebe. So platonisch gern und in der Liebesbeziehung dann aber doch die Treue.

ja, es ist doch nicht verwerflich, wenn du nicht bedingungslos liebst, es noch nicht kannst oder willst, und unterscheidest.

YinundYang: Maria wie siehst du denn im christlichen Glauben. Wenn nun aber zwei in einer Liebesbeziehung sind, heute muss wohl keiner mehr die Ehe zugrunde legen, ist die Zärtlichkeit außerhalb dieser Beziehung dann praktizierte Nächstenliebe oder "Bruch" mit den Geboten. So wirklich Bedingungslosigkeit einordnen vermag ich da nicht.

ist doch ganz einfach. Wenn es in der freien Zustimmung aller Beteiligten geschieht, ist es doch auch in der Liebe. Und wenn ein Bauchgrummeln dabei bei irgendjemandem entsteht, ist da wohl noch keine Bedingungslosigkeit, sondern dann sagt der Körper: "Hey, was bildest du dir ein!?"
Es geht auch nicht darum, nun Gruppensex zu befürworten. Es hat schon einen tiefen Sinn, daß die Bibel dies ausschließt. Paulus schreibt an die Korinther, die sich sehr wohl dieser bedingungslosen Liebe untereinander bewußt waren und auch sehr freizügig einander sexuell liebten: "Um der Hurerei willen habe jeder sein eigenes Weib."

Nun könntest du sagen: Ah halt, da ist aber nun doch eine Bedingung. Ja. Wenn du sie so verstehst. Doch für den Menschen des Geistes gibt es keine Begrenzung. Er hält alle Bedingungen ein und lebt trotzdem bedingungslos. Verstehe es wer kann.


YinundYang: Versteh ich soweit. Nur bleibt mir unverständlich, warum bedingungslose Liebe auch körperlich praktiziert werden soll.

Es geht nicht darum, sich zu beweisen, daß man bedingungslos liebt, indem man den Partner/die Partnerin mit allen ins Bett hüpfen läßt und dabei völlig cool bleibt oder sich womöglich noch daran mitbefriedigt. Das ginge ja in Richtung Voyeurismus.
Es geht weder um Masochismus, noch um Sadismus noch um Voyeurismus.
Das sind nur die niedrigen Schatten. So wie der Haß eine dunkle Version der Liebe ist, eine Schattenausgabe derselben.
Alle sogenannten "Perversionen" haben eine innerste lichte Seite. Haß kann sich in Liebe wenden. Masochismus kann sich in höchste Opferbereitschaft wenden. Sadismus kann sich in die nötige Härte wenden, die es braucht, um jemanden in Erleuchtung zu stupsen. Ein Zen-Meister quält seine Schüler nicht mit Koans. Und doch ist er unerbittlich. Aber eben nicht aus Sadismus, sondern aus dem tiefsten Verstehen, daß der Schüler, wenn er Zen praktizieren will und keine Weichspüllenorversion von LuL, diese harte Konfrontation braucht, um sich daran zu entscheiden.
Und da kommen wir auf den Körper zurück. Der Körper an sich, die "condition humana" des menschlichen Körpers, ist ebenfalls der Härtetest.
Wir sind hier, weil wir alle den Härtetest gewählt haben.
Es ist die höchste Ehre, auf dieser Welt als Mensch inkarnieren zu dürfen.
In der Körperlichkeit, umgeben von Haß, von Krankheit, Schmerz, Perversion, Schmutz, Kot.
Kannst du die Liebe hier leben, hast du das höchste Ziel errungen.
Kannst du sie hier noch nicht leben, nun, es gibt andere Orte an denen man inkarnieren kann.
Es gibt in diesem Sinne keine Reinkarnation hier auf dieser Erde.
Das sind Illusionen. Sehr real erscheinende, weil wir unglaublich viel erschaffen können. Und doch Illusionen. Wir können in unserer schöpferischen Potenz mal eben einen ganzen Reinkarnationszyklus innerhalb von Sekunden im Geiste erschaffen, angelehnt an reale physische Verhältnisse, die uns dann im Nachprüfen den "Beweis" geben, daß es ja "echt" ist. Doch es ist alles ein Spiel im Bewußtsein. Und doch, wie in Spielen, sind wir den Spielregeln unterworfen. So ist es Illusion, Maya, dieses Spiel. Und doch höchst real, weil den Spielregeln unterworfen. Freiwillig!
Wer Monopoly spielt und gerade "Gehen Sie ins Gefängnis" ausführen muß, der findet das auch nicht so toll. Und doch spielt er freiwillig dieses Spiel, um der höheren Freude des gemeinschaftlichen Spieles willen.
Es gibt Milliarden von Welten, auf denen man inkarnieren kann. Doch hier, auf der Erde, inkarniert man in aller Regel nur einmal. Ausnahmen liegen ungefähr bei 1 zu 1 Milliarde...
Nur, was ist das, wenn ich mir doch lauter Inkarnationen auf der Erde bewußt bin? Auch das ist "real", ein Teil des Spieles. Wir sind alle miteinander verbunden, in viel höherem Maße "eins" als wir es wahrhaben wollen. Jeder auf dieser Erde lebende oder gelebt habende Mensch ist meine Reinkarnation, weil er Mensch ist... weil ich im Zeichen des Menschen stehe und er auch, und wir dieselben Gene teilen, dieselbe Bewußtseinsmatrix. Es ist alles Teil von dem Ganzen.
Die Frage ist nur: Erlebe ich es wirklich so oder ist es nur Einbildung? Und dazu hilft dieser Körper...
Der Körper ist die Matrix der Wahrheit. Ich kann mir viel vormachen, kann mir viel einbilden, kann mir alle Gefühle suggerieren.
Doch was ist "real"? Das, was wirkt. Hier. Körperlich. Deshalb ist die Bewährung nicht in der Phantasie, sondern im Körper.
Was tue ich konkret?
"Ich liebe Gott und die Welt, alles usw." ist leicht gesagt. "Natürlich völlig bedingungslos." Ja klar. Erzähl noch einen. Wer so etwas behauptet, wird darauf getestet. Die Matrix nimmt diese Aussagen sehr ernst.
Liebst du deinen Partner auch, wenn du körperlich fühlen kannst, wie er mit jemand anders mehr Zärtlichkeit austauscht als mit dir? Und wie ist es, wenn du siehst und erlebst, daß sich sein Herz dem anderen gegenüber mehr öffnet als dir?

"Die Liebe", so schreibt Paulus so wunderschön, gerade in dem ersten Brief an die Korinther, "sucht nicht das Ihrige."

Liebe ich meinen Partner bedingungslos, dann schenke ich ihm auch dies. Denn es ist eins in mir, in ihm, und allen.

"Die Liebe läßt sich nicht erbittern."

Unglaublich, was? Ist da noch eine Spur Bitterkeit, oder ist es wirklich alles Süße?

Aber wenn du wirklich Inkarnation alles Lebendigen bist, dann ist das keine Frage. Weil du bereits durch den anderen Körper mit darin bist. Der andere Körper ist dann so gut wie der eigene. Und es ist nur die Frage, in welcher Weise du als Bewußtseinsfokus hier die Liebe lebst, die Barmherzigkeit, und die Welt durch dich ein sonniger Ort ist. Auch und gerade unter den anspruchsvollsten Bedingungen.

Für das menschliche Ego sind diese Dinge unmöglich. Für jemanden, der dies mit dem menschlichen besitzstrebenden Ego liest, ist das pure Spinnerei. Blödsinn. Und es hat recht. Das Ego kann diese Dinge wirklich nicht. Es geht nur wenn "ich" gestorben bin und ER in mir lebt. Und dann wiederum ist es überraschend leicht, verblüffend mühelos. Natürlich sozusagen. Es entspricht meiner innersten Natur dann.
Dann weiß man was es heißt, "nehmt auf euch mein Yoga, denn mein Yoga ist leicht." (Yoga und Joch sind dasselbe)
Und umgekehrt ist es ein Test. Fällt es dir unglaublich schwer, ist es nicht wahr. Wer nur unter größter Mühe "bedingungslos" lebt, der hat doch schon die Mühe als Bedingung. Es ist wirklich mühelos, kinderleicht. Eben wie Kinder im Geiste bedingungslos sind.


maria45: Es ist der härteste Test.
YinundYang: Den Eindruck hab ich auch.
maria45: Aber auch das schönste.
YinundYang: Für Masochisten?


es gibt nichts schöneres und nichts größeres als das Opfer Jesu.
Trotzdem ist das kein Masochismus. Masochismus ist so weit von Jesus entfernt wie Sadismus von Gott dem Vater. Masochismus und Sadismus würden dem persönlichen Lustgewinn dienen. Das Opfer ist in sich selbst nicht lustvoll, es ist not-wendig, wendet eine Not. Und freiwillig. Es kann nur in Freiwilligkeit geschehen. Und ja, man kann auch Angst davor haben. Wer keine Angst davor hat, der weiß nicht was es bedeutet. Es gab z.b. hellsichtige Juden, die freiwillig ins KZ gingen, obwohl sie hätten auswandern können. Sie sahen bereits alles, was auf sie zukam. Sie wußten, worauf sie sich einlassen. Wenn sie ausgewandert wären, wäre für sie persönlich damit alles geritzt gewesen. Doch sie taten es aus der Bereitschaft, anderen in finsterster Stunde ein Licht zu sein, ein Lächeln schenken zu können. Es hat weder sie noch andere vor dem physischen Tod bewahrt. Doch es rettete viele Seelen...


YinundYang: Im Moment also, im jeweiligen Moment bedingungslos sein, damit lässt sich mit innerer Kritiker besänftigen. So mal einen Moment lang spüren, vielleicht gehts so.

na, so als "bedingungslosigkeit auf Probe" gibts das zwar, zeigt aber nur mangelndes Vertrauen. Bist du bedingungslos, kannst du übers Wasser gehen. Körperlich! Petrus zeigt dieses bedingungslose Vertrauen, und geht tatsächlich ein paar Schritte übers Wasser, Jesus entgegen. Und dann zweifelt er. Und Jesus fängt ihn auf. Doch dieses "Probepackung Bedingungslosigkeit" hat Folgen. Auf der einen Seite ist er der größte Glaubensheld. Auf der anderen Seite verrät er Jesus dreimal in der Nacht.
Man sollte seine Bedingungslosigkeit nicht "testen", denn die wirklichen Tests kommen von alleine. Man soll Gott nicht versuchen. So gesehen, soll man auch nicht aus Neugier mal schaun, wie das ist, wenn der Partner eine andere liebt und ob man dann wirklich bedingungslos weiter liebt. Liebst du wirklich bedingungslos, kommen schon genug Tests. Jesus hat sich auch nicht nach dem Kreuz gedrängelt.

Petrus ist eigentlich schwach. Er fragt Jesus: "Bist du es, dann befiehl mir zu dir zu kommen." An dem Punkt möchte er gerne schon so bedingungslos wie Jesus leben. Doch er merkt dann, daß er es noch nicht kann. Und als er es können sollte, in der Nacht der Gefangennahme Jesu, kann er es nicht. Da verrät er ihn.


YinundYang: seltsam, dass wir "tragen" meist nur in Verbindung mit schweren "Sachen" verwenden.

ja. Denke auch an die Schwangerschaft, die "Trage-"Zeit.

maria45: Es geht nur, wenn du dich selbst er-tragen kannst, dich durch IHN tragen lassen kannst.
YinundYang: Meinst du mich "dich selbst er-tragen" und "dich durch IHN tragen lassen" das gleiche, ist es das gleiche?


es ist ähnlich. Vier verschiedene Bewußtseinszustände, doch eng verwandt. Und alle wollen beherrscht werden. "Der Vater ist in mir, und ich bin im Vater." Das ist gegenseitiges Tragen im männlichen Yang-Part. "Ich werde von der Matrix getragen, und ich trage die Matrix." Matrix als lateinisches Wort für Gebärmutter. Das ist gegenseitiges Tragen im weiblichen Yin-Part...

*lach* aber wem sage ich das, meine geliebte Yin-und-Yang? :umarmen:


YinundYang: Bedingungslosigkeit bedeutet dann wohl, dass es sich nicht um eine ausgewählte Person handelt, sondern dass die Opferbereitschaft gleichermaßen für jeden vorhanden sein müsste. Bist Du bereit?

Weinreb sagte an diesem Punkt: "ich hoffe es." Er ging übrigens auch ins KZ. Freiwillig...
Und was soll ich anderes sagen als "ich hoffe es", bereit zu sein, wenn die Matrix mich fragt, wenn die Stunde der Geburt da ist.
Und die Stunde ist ständig da..., nur nicht ständig im Körperlichen.
 
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