Das Bild des "verelendenden Afrikaners" ist ein Klischee, mit dem clevere Hilfsorganisationen bei uns für ihre Zwecke Marketing betreiben. Der Grossteil der Afrikaner (und ich wage zu behaupten: Auch der Südamerikaner und Asiaten) erfreut sich des Lebens - trotz Aids, Malaria und periodisch auftretenden Kriegen und Missernten. Die scheinheilige Besorgnis um den ach-so-schlechten Zustand dieser Welt mit den sich wiederholenden Hinweisen, "man müsse etwas tun", entspringt einer Übertragung: "Himmelherrgottnochmal - es könnte ja am Ende uns derart ergehen, wie den armen Drittweltbewohnern!" Das wirklich Schlimme an der Situation ist in meinen Augen weniger, dass tatsächlich Leute sterben, sondern dass wir so tun, als kümmere uns das, während es uns in Tat und Wahrheit keinen Deut kümmert, auch nicht jene, die ständig davon sprechen. Unsere Besorgnis ist scheinheilig, denn sie ist nicht echt. Es wäre mir lieber, wir würden unsere Gleichgültigkeit offen zugeben. Mir ist, ganz ehrlich, die Situation irgendwelcher anonymer Menschen irgendwo auf der Welt, die ich weder kenne, noch irgendeine persönliche Verbindung zu ihnen habe, egal.