Hoho Qia,
was hier wieder so alles zusammengewürfelt wird!
Im Dimensionenthread bin ich ja fast deiner selben Meinung, hier muß ich aber wieder den Striegel rausholen.
Glücklicherweise hast du diese Trennung am Anfang vorgenommen Spiritualität und Wissenschaft.
Nur würde ich auch die neuere Wissenschaft dazunehmen (erkläre dann warum), außerdem bin ich mit den Definitionen nicht ganz einverstanden.
Spiritualität hat als Ausgangspunkt einen Gottesglauben, ist also religiös bedingt.
Du schreibst
A) SPIRIT-UALITÄT basiert auf dem Lehrsatz, dass es A) Geist GIBT und B) das DIESER Geist/Bewusstsein der Materie VORGELAGERT ist.
Das heißt: Bewusstsein steht mit Materie in Verbindung und hat EINFLUSS auf diese.
. A) müsste daher lauten: es gibt einen Gott,
dessen Geist etc...
B) wird dann durch A) bedingt. (und Lehrsätze sind das auch nicht gerade).
Wissenschaft geht von reinen Beobachtungen und Überlegungen aus (was bereits einen weiteren und freieren Spielraum impliziert), sie sucht
nicht nach Analogien oder
Bestätigungen eines wie auch immer gearteten
Glaubens.
Du schreibst
A) Trennt sie die Welt in SUBJEKT und OBJEKT und sie lehrt B) Das das Bewusstsein ein FOLGEPHÄNOMEN der Materie ist. Diese Lehrsätze gehen zurück auf Aristoteles, Demokrit, Descartes und Newton.
Daß Bewußtsein nicht unbedingt Äquivalent mit Geist ist sollte man aber auch noch dazu sagen.
Und übrigens gibt es Mystiker die sehr wohl meinten, daß erst ab einem gewissen Komplexitätsgrad der Materie (= Gehirn) Bewußtsein möglich ist.
Nicht gesagt wird: was ein Postulat ist. Unter welchen Bedingungen die heutige Wissenschaft gewisse Phänomene beobachtet. usw.
Ein
Postulat ist z.B. eine Schlußfolgerung aufgrund einer Beobachtung das heißt, es
erhebt keinen Endgültigkeitsanspruch.
Es bleibt nur so lange bestehen, bis ein treffenderes entsteht.
Das ist in keiner spirituellen Strömung gegeben - außer ansatzweise im Buddhismus. Aber das ist ein besonderer Fall.
Das ist ein wichtiger Punkt, um Wissenschaft und Spiritualität auseinander zu halten: Wissenschaftler beobachten und erforschen die Materie OHNE Vor-urteile (ein Glaube ist nun mal ein Vor-urteil, das in den meisten Fällen die Handlungsweise beeinflußt).
Ein wirklicher Wissenschaftler wird, selbst wenn er gläubig ist, nicht versuchen irgend eine Beobachtung seinem Gottesverständnis
anzupassen.
Und er wird immer sagen:
meine Schlüße gelten nur bis zur nächstbesseren Lösung. Und DAS gilt auch für die
Quantenmechanik!
Sie wird eines Tages überholt sein.
Was nun
seit nunmehr 30 Jahren und mehr geschieht, ist der
Versuch vor allem
fernöstliche Mystik (
die Mystik ist übrigens immer individuell, könnte also gar nicht Gegenstand allgemeiner Wahrheitssuche sein, aber na ja...) mit
Postulaten der neueren
Physik zu
vermengen.
Die wichtigsten (und heute noch lesenswerten) Vertreter dieser Bemühungen sind Fritjof Capra und Gary Zukav (mit Das Tao der Physik 1975 und Die tanzenden Wu-Li-Meister 1979).
Es zirkulieren auf diesem Gebiet mehrere Schulen, zu denen Mr. Goswami's zählt, Qia's "Meister" nehme ich an.
Der hat eine dieser
Parareligionen geschaffen.
Das Rezept: man nehme den alten Hinduismus und deute ihn quantenmechanisch.
(Capra und Zukav zogen Taoismus und Konfuzius zu Rate - hervorhebend, daß sie von "Analogien" sprachen, nicht von Übereinstimmung!)
Der
Hinduismus ist eine der am feinsten ausgearbeiteten Philosophien, die die Dynamiken der Realität sehr klar differenziert und anschaulich dargestellt hat.
Er kennt z.B. den
trinitären sowie den
dual/polaren Aspekt. Letzterer ist eine der
Grundlagen des Existierenden.
Und
DAS ist DER Punkt, der
von den neuen Paragurus auf eine vollkommen verzerrte Weise ausgeschlachtet wird:
der Geist (Purusha) trifft auf den Formwillen (Prakriti; undifferenzierte Materie) und
dadurch entsteht alles Existierende.
Bleiben wir innerhalb dieser Weltanschauung, wird jedem auffallen daß es
das eine ohne das andere gar nicht geben KANN Geist und Materie hängen voneinander ab, der
Geist alleine würde nichts ausrichten können, gäbe es da nicht als
ebenbürtige Mitschöpferin die Materie.
Das Existierende ist, dieser Philosophie zufolge,
geformte Materie.
Wobei noch dazugesagt werden kann, daß dieser Geist so etwas wie Information darstellt.
In-Form-a(k)tion.
(könnte man übrigens genauso gut als kausalen Determinismus bezeichnen
...)
Noch zur modernen gegenüber der alten Wissenschaft:
sie fußt erstens auf dieser, außerdem
sagt sie ausdrücklich daß
weiterhin für die normale Realität die guten alten newtonschen Gesetze gelten.
DENN die
Quantenmechanik arbeitet:
1. mit kleinsten isolierten Partikeln. In der Realität existieren keine solchen isolierten Partikel.
2. in abgeschirmter Umgebung. In der Realität existiert keine solche Umgebung. In der Realität besteht eine derartige Dichte an Prozessen, daß kein einziges Teilchen beobachtet werden kann.
3. möglichst ohne Störungen durch andere Prozesse. Ein solcher Zustand existiert in der Realität nicht.
4. häufig bei niedrigsten Temperaturen. Ein solcher Zustand bedeutet in der Realität TOD.
5. usw usf.
Noch kurz etwas zu dieser Aussage:
Qia:
Ein Elektron macht einen "Quantensprung" von einer "inneren" Umlaufbahn auf eine "äussere" Umlaufbahn zum Atomkern, wenn es genügend Energiemenge (Quant) aufgenommen hat. Dadurch entsteht "Strahlung" von Licht. Der Quantensprung meint, dass es bei dem Sprung auf dem WEG zwischen den beiden Umlaufbahnen NICHT Lokalisierbar ist und auch gleichzeitig KEINE Zeit dafür braucht. Daher ist es NON-Lokal. {???}
Das hat dann zur "speziellen Relativitätstheorie" geführt {???}und später dann sogar zu Zweifeln an der Berechnung schlecht hin. Die STRINGTHEORIE geht ÜBERHAUPT ganz andere Wege inzwischen.
Daß es die
Relativitätstheorie VOR der Quantenmechanik gab brauche ich nicht zu wiederholen, hat ja Joey schon erklärt.
Bleiben wir bei der (vereinfachten) Idee des Quantensprungs in verschiedene Orbitale - Dura hat auch darauf hingewiesen daß:
Ein Elektron macht DURCH ENERGIEZUFUHR einen
Sprung in eine äußere Umlaufbahn um den Atomkern. Wo weit so gut.
ABER: dabei entstehen
KEINE Strahlung und KEIN Licht.
Im
GEGENTEIL, diese waren notwendig, um den Quantensprung erst zu ermöglichen. (meistens ist es Wärme Licht besteht AUCH aus Infrarotstrahlung = Wärme).
Irgendwann
springt das Elektron wieder in die Ausgangsposition zurück,
DANN wird die
gespeicherte Energie wieder freigesetzt, in Form von Strahlung etc.
Licht ist IMMER in Bewegung, IMMER unsichtbar sofern es nicht gebrochen wird. Es entsteht aus einem Transformationsprozess als Nebenprodukt. Und meistens ist das ein Verdichtungsprozess (wie in den Sternen).
Wichtig ist, daß jeder ernsthafte Wissenschaftler das Quantenmodell als nur solange gültig betrachtet, als bis ein BESSERES entwickelt wird.
Denn
was hier von einigen als Wahrheit verkauft wird, ist
nicht die Beschreibung der Realität wie sie ist,
sondern einzig und allein
ein Erklärungs-Modell.
Um es anschaulich zu machen: es wird von der Wissenschaft
nicht etwa
ein Gebäude beschrieben, sondern es wird versucht zu verstehen, wie es wohl gebaut wurde.
Wissenschaftliche Postulate sind und bleiben darum Vermutungen ohne Universalitätsanspruch.
Dieser Unterschied ist den meisten leider nicht klar.
chaya_wien:
Geht es hier lediglich um Selbstdarstellung seiner selbst als "Magier" und "Lehrender"?
Sehr fragwürdig, ebenso wie gleichschaltet sich die Postings von einigen Leuten lesen, die seine Thesen unterstützen...sollen hier Schüler für eure seltsame Akademie lukriert werden?
Du hast es erfasst!
Bzw.: unser Qia tut alles erdenklich Mögliche, um dieses Image beizubehalten.