Anpassung:wut1:

herzverstand

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:wut1::wut1:

Die Anpassung ist ein Phänomen, das ich lange erduldet habe im Glauben, man würde es "gut mit mir meinen". In Wirklichkeit hat man mir die Seele geraubt. Denn ich brauche den ganzen Dreck nicht, weil ich von Anfang an wusste, was gut ist.

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Die Anpassung ist ein Phänomen, das ich lange erduldet habe im Glauben, man würde es "gut mit mir meinen". In Wirklichkeit hat man mir die Seele geraubt. Denn ich brauche den ganzen Dreck nicht, weil ich von Anfang an wusste, was gut ist.
Immer wieder eindrucksvoll, wie Konstellationen eines Horoskops und die Sprache des HE korrespondieren...

"Anpassung... ein Phänomen, das ich ... erduldet habe" - das hat's in der ganzen Evolutionsgeschichte noch nicht gegeben. Anpassung ist kein Prozess, den irgendjemand erduldet, sondern ein permanenter Austausch mit einem relevanten Kontext. Selbst der legendäre "Fels in der Brandung" wird im Zusammenspiel mit Meer und beweglicheren Steinen irgendwann mal zum sonnigen Sandstrand. Das sieht auf den ersten Blick wie ein erduldetes Anpassen aus, bloß: auch das Verweigern von Akten der Anpassung (die ja auch durchaus kreative Akte sein könnten...) ist eine Form von Anpassung. Die Negation ist eine Eigenheit unseres Denkens, die Natur und die Evolution kennt keine Negation. Nichtanpassung ist nur eine Sonderform von Anpassung, in ihren Auswirkungen eine quantité négligeable. Evolution kümmert sich nicht um Anpassungsverweigerer, die gehen einfach unter. Genauso wie - alles immer in größeren Zeiträumen - jene, die aus bewährten Formen von Anpassung starre Anpassungsregeln formulieren, die einem sich ändernden Kontext dann nicht mehr gerecht werden. Evolutionsgeschichtlich erfolgreich sind jene, die kreative Formen der Anpassung an bewegliche Kontexte zu schaffen vermögen. Manchmal geschieht das durch trial & error, manchmal durch kluge Konzepte - und meistens für die Pioniere um einen hohen Preis: die Avantgarde war und ist immer die, die zunächst mal eins auf den Kopf bekommen hat.

Astrologisch ist das u.a. das Zusammenspiel von Steinbock und Wassermann (hatten wir gerade, nicht wahr ... "bin Steinbock, wäre gern Wassermann..."). Die sind ohnedies innig miteinander verbunden, und in der astrologischen Klassik werden beide ja auch vom gleichen Planeten repräsentiert, dem Saturn. In der antiken Mythologie steht dafür u.a. der doppelgesichtige Janus, der im "Januar" zurück-, aber auch in den (Wassermann-) Februar hineinschaut. Die Verbindung des Gewordenen mit dem, was neu werden, erneuert werden muss. Fische nehmen wir später dran. Das Prinzip des Lebens. Und das ist nichts anderes als der permanente Austauschprozess, die Anpassung an Kontexte. An ganz konkrete - wo nicht "das, was ist" als Ausgangspunkt gesehen und genommen (!!!) wird, hängt die Alternative in der Luft und stürzt ab. Deswegen hat Steinbock/Saturn diesen fatalen Ruf des Übeltäters ... weil das "Annehmen, was ist" entweder verweigert (und dann extern erzwungen) wird oder weil es als resignativer Akt der Unterwerfung verstanden wird statt als guter Boden für den kreativen Akt der Erneuerung.

In Wirklichkeit hat man mir die Seele geraubt.
Und jetzt hast Du keine mehr!? Ja dann...
Denn ich brauche den ganzen Dreck nicht, weil ich von Anfang an wusste, was gut ist.
Mit dem totalitären Anspruch sind schon viele angetreten. Das ist Steinbock in seiner versteinertsten Form, garniert mit noch ein paar Zutaten. Wir sehen uns am Strand :)

Ach ja, das macht es doch eigentlich ganz einfach: Aus diesem beneidenswerten Wissen um das, was gut ist, könntest Du es ja einfach tun. Was steht dem im Wege? Wessen Erlaubnis brauchst Du dafür?

Alles Liebe,
Jake
 
Eine Seele kann man deshalb nicht rauben, weil diese - unfassbar - ist. :stickout3

Das ist ein Quatsch. Die Seele eine Kindes kann zerstört werden. Das sehe ich gerade an meinem Enkel, wenn er mit seiner Ur-Oma Kontakt hatte. Sie fährt wie ein Rasenmäher über seine Regungen hinweg. Am nächsten Tag schreit er dann seinen Eltern die Ohren voll. Die Menschen, wozu du offensichtilich gehörst, wissen gar nicht, wie sensibel Baby´s sind, was sie alles mitbekommen, und was in den ersten Wochen und Monaten alles restlos zerstört werden kann.

@ Jake,

"Anpassung... ein Phänomen, das ich ... erduldet habe" - das hat's in der ganzen Evolutionsgeschichte noch nicht gegeben.

Ich denke schon, dass sowas möglich ist: aus seinem Gewissen heraus können sich Menschen anpassen und alles über sich ergehen lassen und erdulden. Sich unbewusst anpassen steht hier in einem Kontrast zur bewussten Anpassung, die aus eigener Entscheidung herrührt.

Aus meinem Leben kenne ich auch solche erduldete Anpassung. Da gibt (gab) es dann in mir so Selbstgespräche, wie: Da darf ich mich nicht einmischen, da darf ich nichts tun, das muss ich aushalten, der andere weiß es eh besser als ich. Warum? Im eigenen Leben wurde von Eltern etc. gefordert, sich anzupassen, unterzuordnen. Später tut dies dann der Erwachsene, weil er es so gelernt hat. Da ist dann nichts mehr mit freier Willensentscheidung drin. Die gelernte Anpassung wieder aufzugeben erfordert harte und stete Arbeit an sich, viel Beobachtung und dann den Mut, Neues zu leben, anders zu handeln.

Liebe Grüße Pluto
 
Hi Pluto!
Aus meinem Leben kenne ich auch solche erduldete Anpassung. Da gibt (gab) es dann in mir so Selbstgespräche, wie: Da darf ich mich nicht einmischen, da darf ich nichts tun, das muss ich aushalten, der andere weiß es eh besser als ich. Warum? Im eigenen Leben wurde von Eltern etc. gefordert, sich anzupassen, unterzuordnen. Später tut dies dann der Erwachsene, weil er es so gelernt hat. Da ist dann nichts mehr mit freier Willensentscheidung drin. Die gelernte Anpassung wieder aufzugeben erfordert harte und stete Arbeit an sich, viel Beobachtung und dann den Mut, Neues zu leben, anders zu handeln.
Du sprichst ja selber von gelernter Anpassung - das sehe ich als Status quo eines Stroms von Austauschprozessen zwischen Individuum und Kontext.

Unbewusste Anpassungen geschehen ja laufend, und ich seh das keineswegs nur negativ - eher im Gegenteil. Da haben wir im Unbewussten ja auch einen reichen Schatz an Wissen gespeichert, der uns weite Bereiche eines fraglosen Alltags ermöglicht. Hinterfragen und überprüfen lohnt sich erst dann, wenn Probleme auftauchen ... und kann ansonsten eher Probleme bedingen, siehe das berühmte Beispiel des Tausendfüßlers, wenn der nachzudenken und bewusst zu entscheiden beginnt, wie er seine Schritte setzt. Der ist unbewusst besser dran, und wir in vielem auch. Wo unbewusste Anpassung - vielleicht eher: Integration - stolpert, gibt es die Haus-6-Troubles.

Beim "Erdulden" von Anpassung sehe ich in der Formulierung, dass da schon ein hoher Grad des Bewusstseins beteiligt ist. Das wären eher die Haus-8-Themen, das Plutonische, die Auseinandersetzung um Macht und Ohnmacht der Leitbilder. Auf der bewussten Ebene erkenne und unterscheide ich, dass das, was von mir erwartet und gefordert wird, zwar nicht dem entspricht, was ich selbst gern möchte, aber ich füge mich. Ich treffe eine Entscheidung: Ich füge mich. Das ist mein aktiver Anteil daran: ich leiste keinen Widerstand. Etwas weiter formuliert: Anpassung sehe ich immer auch als einen Prozess des Austauschs, an dem ich durch eine Entscheidung beteiligt bin. Das ist dann für mich schon etwas anderes als ein rein passives Erdulden, das ist ein kalkuliertes oder auch zähneknirschendes Einverstandensein. Wobei solche Entscheidungen ja durchaus nachvollziehbar und vernünftig sein können - wenn etwa der Preis für die Durchsetzung der eigenen Vorstellungen so hoch wäre, dass die Anpassung als das geringere Übel gewählt wird.

Humberto Maturana, der als Erkenntnisbiologe etliche revolutionäre Sichtweisen in die wissenschaftliche Diskussion eingebracht hat, bekennt ganz offen, dass er, als Allende von Pinochet gestürzt worden war, mit seiner Familie nur deshalb in Chile überleben konnte, weil er geheuchelt hat. Anpassung als Überlebensmittel, eine Entscheidung.

Schwierig wird es, wenn ich mich gleichzeitig moralisierend damit prügele, dass ich ja eigentlich hätte ... was weiß ich, zum Helden werden müssen, Rückgrat zeigen, für das Bessere kämpfen müssen, was auch immer. Damit kann ich mich dann ein Leben lang lustvoll quälen, in der Vorstellung, ja selber eigentlich der/die Bessere zu sein, nur die anderen lassen mich ja nicht... und da übersehe ich dann auch ganz leicht, dass die Beweggründe, die damals für meine Entscheidung gegolten haben, ja womöglich längst nicht mehr bestehen. Ich kann erkennen, dass ich ein "Es-ist-schwer-ein-pass-auf-dich-selbst-auf-Erwachsener-zu-sein" (Sheldon B. Kopp) bin. Dass ich meine früheren Entscheidungen sehen und nachvollziehen und würdigen - und hier und heute andere treffen kann, nach den Umständen die hier und heute maßgeblich sind.

Wenn ich das also als meine Geschichte von "Entscheidungen in Kontexten" betrachte und nicht als unentrinnbare Last, die mir aufgebürdet wurde - auch später, im Rückblick auf frühere Situationen, in denen ich diese Entscheidung getroffen habe, fällt es später leichter, diese Entscheidung zu überprüfen und nachzusehen, ob die Umstände, die damals für die Entscheidung gesprochen haben, immer noch gegeben sind. Dann kann ich leichter hergehen und neue Entscheidungen treffen, als wenn ich dabei bleibe, mich als Opfer von Repression etc. zu betrachten. Zugegeben, das ist oft eine hohe Hürde (und manchmal scheint es ganz leicht zu sein). Scheint mir auch ein wenig daran zu liegen, dass die Problemtrance scheinbar deutlich lukrativer zu leben ist als die Freiheit eigenverantwortlicher Lösungen. Und sicherlich auch an den individuell unterschiedlichen, auch im Horoskop nachvollziehbaren Umständen, die zu unterschiedlichen Entscheidungsmodellen und -erfahrungen führen. Kann im Einzelfall schwierig sein, keine Frage ... wäre aber vielleicht gerade jene kreative Anpassungsvariante, jener uranische Impuls zur plötzlichen, womöglich verrückt anderen Sichtweise, die befreit. Und wäre das keine lohnende Vision?

Wobei mir schon klar ist, dass wir hier in Schlagzeilen über sehr komplexe Dinge reden, die in Wirklichkeit sehr viel differenzierter und sorgfältiger behandelt gehörten und dass eine Forumsdiskussion auch wieder andere Sprachformen als etwa ein therapeutisches Gespräch verwendet...

Alles Liebe,
Jake
 
Das ist ein Quatsch. Die Seele eine Kindes kann zerstört werden. Das sehe ich gerade an meinem Enkel, wenn er mit seiner Ur-Oma Kontakt hatte. Sie fährt wie ein Rasenmäher über seine Regungen hinweg. Am nächsten Tag schreit er dann seinen Eltern die Ohren voll. Die Menschen, wozu du offensichtilich gehörst, wissen gar nicht, wie sensibel Baby´s sind, was sie alles mitbekommen, und was in den ersten Wochen und Monaten alles restlos zerstört werden kann.
Liebe Grüße Pluto

Das ist nicht die Seele - das ist die Persönlichkeit ... die Seele bleibt ist heil und bleibt es - gottseidank ...

Ein Kind, das unverdorben aus seiner Seele schöpft, würde auf die Oma mit Verständnis und Liebe re-agieren - bedingungslos wie die Seele nun mal ist.
 
Das ist nicht die Seele - das ist die Persönlichkeit ... die Seele bleibt ist heil und bleibt es - gottseidank ...

Hallo mara,

die Seele bleibt immer heil, sagst du?
Ich denke, die Seele kann schweren Schaden nehmen und dies kann auf verschiedenste Art und Weise geschehen.
Und da wir in einer langen Kette von Anlagen und Schicksal stecken, kommen auch Babys nicht als unbeschriebenes Blatt auf die Welt. Auch wenn die Erinnerung zwar verblaßt, zeigen sich oft schon im Kindesalter seelische Probleme, die eine Ahnung aufkommen lassen, das dies nicht in und durch dieses Leben entstanden ist.

lg
Gabi
 
Hallo mara,

die Seele bleibt immer heil, sagst du?
Ich denke, die Seele kann schweren Schaden nehmen und dies kann auf verschiedenste Art und Weise geschehen.
Und da wir in einer langen Kette von Anlagen und Schicksal stecken, kommen auch Babys nicht als unbeschriebenes Blatt auf die Welt. Auch wenn die Erinnerung zwar verblaßt, zeigen sich oft schon im Kindesalter seelische Probleme, die eine Ahnung aufkommen lassen, das dies nicht in und durch dieses Leben entstanden ist.

lg
Gabi

Hallo Gabi,

da kann ich dir nur recht geben, in 18 Jahren Psychiatrie habe ich einiges erlebt, was sich nicht nur durch Erlebnisse der Pat. diesseits des Babyalters erklären lässt.

Lieben Gruß

Martin
 
Das ist ein Quatsch. Die Seele eine Kindes kann zerstört werden.
Liebe Grüße Pluto

Man kann nicht etwas zerstören, was nicht fassbar ist.

Was du meinst, ist die geistige Verfassung.

Aber diese Welt ist ohnehin ein großer Irrtum. Fast kaum ein Mensch kennt den Unterschied zwischen Seele und Geist. :trost:
 
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Zitat von Pluto:
Das ist ein Quatsch. Die Seele eine Kindes kann zerstört werden. Das sehe ich gerade an meinem Enkel, wenn er mit seiner Ur-Oma Kontakt hatte. Sie fährt wie ein Rasenmäher über seine Regungen hinweg. Am nächsten Tag schreit er dann seinen Eltern die Ohren voll. Die Menschen, wozu du offensichtilich gehörst, wissen gar nicht, wie sensibel Baby´s sind, was sie alles mitbekommen, und was in den ersten Wochen und Monaten alles restlos zerstört werden kann.

Liebe Pluto,
wenn du das weißt, dann hast du wohl solch Erfahrungen mitgemacht und es ist bedauerlich und traurig.
Aber du widersprichst dir: 1. Das Baby schreit aber erst am nächsten Tag bei seinen Eltern?????
2.Und natürlich: Du weisst nicht wie sensibel das Baby ist.

Natürlich gibt es seelisches Leid auf dieser Welt, unabhängig vom Alter, aber niemand kann wirklich sagen ob die "Seele§ zerstört wird oder sich nur nach und nach zurückzieht der Platz durch andere Dinge ersezt wird und irgendwann einfach nicht mehr in reiner Form sichtbar ist.
ich bin immer erstaunt wie viele Menschen immer alles WISSEN.

Sorry, jetzt könnt ihr mich hauen :nudelwalk

Liebe Grüsse flimm
 
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