Anpassung:wut1:

Man kann nicht etwas zerstören, was nicht fassbar ist.

Da denkste am Besten nochmal drüber nach. Es gibt viele nicht stoffliche Dinge die zerstört werden können, z.b. bestimmte Hoffnungen oder Illusionen.

Was du meinst, ist die geistige Verfassung.

Da ich annehme, dass "Geist" sich bei dir nicht auf auf das Denken und auf das Gehirn reduziert, ist die geistige Verfassung wohl auch nicht fassbar und kann daher, nach deiner Aussage, auch nicht zerstört werden?

Aber diese Welt ist ohnehin ein großer Irrtum. Fast kaum ein Mensch kennt den Unterschied zwischen Seele und Geist. :trost:

Wie wärs, wenn du uns diesen Unterschied mal erklärst?

lg
Gabi
 
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Hallo Jake,

was du schreibst, dem kann ich gut folgen. Etwas hakt es noch: Ich muss lernen vor mir selbst zuzugeben, dass ich mich entschieden habe, mich anzupassen. Das ist ein schwerer Schritt. Da ist es schon viel einfacher sich so auszudrücken:

"Anpassung, die ich erduldet habe"

Gebe ich zu, dass ich mich anpasse, dann müsste ich erkennen, dass ich gar nicht anders handeln kann, oder dass ich sogar handeln kann, aber so nicht will, weil ich z.b. Angst habe. Angst vor Zurückweisung, Niederlage und was weiß ich was es noch gibt.

sowei bewusst zu sein, tut weh und ist schmerzhaft. Und wer will schon gerne seine Schmerzen spüren? Dabei liegt hierin ein riesengroßer Irrtum: mache ich die Augen auf und schaue ich hin, dass ich mich freiwillig anpasse, (weil es Defizite gibt) dann kann ich etwas tun, den Schmerz zu beseitigen, aber halt erst dann.


@ mara,

weder Seele, Geist noch Persönlichkeit sind sichbar, anfassbar und greifbar. Es sind Beschreibungen für unsichtbares, das trotzdem vorhanden ist. Was meinst du, was in unserem Gehirn alles abgespeichert ist, und bei entsprechender Behandlung wieder erinnert werden kann. viele Menschen haben keine Ahnung mehr von ihrer Kindheit. Sie ist wie ausgelöscht. Die Erinnerungen können wieder hervorgeholt werden. Trotzdem sie unsichtbar sind.

Die Seele, der Geist und unser Körper sind drei verschiedene Angelegenheiten. Hinzu kommt dann noch die universelle Ebene, in der alles von unseren Vorfahren und vorleben gespeichert ist, jedoch auch in unseren Genen.

Ein Irrtum ist ausgeschlossen. Er kann behoben werden.


@ flimm

Natürlich gibt es seelisches Leid auf dieser Welt, unabhängig vom Alter, aber niemand kann wirklich sagen ob die "Seele§ zerstört wird oder sich nur nach und nach zurückzieht der Platz durch andere Dinge ersezt wird und irgendwann einfach nicht mehr in reiner Form sichtbar ist.
ich bin immer erstaunt wie viele Menschen immer alles WISSEN.

Für sowas gibt es die Hirnforschung. Die hat Dinge erforscht, die zum Glück immer mehr Verbreitung finden.

Außerdem haben Psychologen schon viel viel früher erkannt, dass es Dissoziationen, d.h. Abspaltungen von Seelenanteilen, gibt, die dann ihr Eigenleben führen.

Zum glück weiß ich noch viel zu wenig, sonst hätte ich dir jetzt einen Roman geschrieben. :D:lachen:

LG Pluto
 
ist die geistige Verfassung wohl auch nicht fassbar und kann daher, nach deiner Aussage, auch nicht zerstört werden?

Alles ist Geist (auch der Denkapparat), selbst der physische Körper ist eine geistige Produktion.

Trotzdem handelt der Körper mitunter anders als der Denker.

Die Seele ist das Leben ansich, egal in welchem Zustand.

In unser Vokabular hat sich irrtümlicherweise - die Psyche, psychisch, Psychologie - eingeschlichen, welche sich doch eigentlich mit dem Geist (welcher von den Emotionen gebildet und beeinflusst ist) beschäftigt.

LG
 
Ich denke um anpassung kommt man nicht drumrum, was auch immer man behaupten mag.
Wer rasiert sich denn die achseln von euch? Na wenn das keine anpassung ist, vor 50 jahren hättet ihr das nicht getan (gilt nur für die die es tun oder die, die es vor 50 jahren nicht getan hätten :D )
 
Liebe Pluto!
Etwas hakt es noch: Ich muss lernen vor mir selbst zuzugeben, dass ich mich entschieden habe, mich anzupassen.
Naja... müssen? Ich denke, es ist eine Option. Ich kann mich fragen: Welche Auswirkungen kann es haben, wenn ich Vergangenes als eine Geschichte von Entscheidungen in Kontexten erzähle? Und welche Auswirkungen kann es haben, wenn ich mich als Produkt von Fremdeinflüssen, als Opfer betrachte?
Gebe ich zu, dass ich mich anpasse, dann müsste ich erkennen, dass ich gar nicht anders handeln kann, oder dass ich sogar handeln kann, aber so nicht will, weil ich z.b. Angst habe. Angst vor Zurückweisung, Niederlage und was weiß ich was es noch gibt.
Noch ein Gedankengang: Grundsätzlich ist Anpassung vermutlich unausweichlich - ein natürlicher Prozess zwischen Individuum und dem, was drumherum ist, Familie, Gesellschaft, Bezugssysteme. Passiert auch, so oder so. Auf's so oder so kommt es an. Es ist also überhaupt nicht grundsätzlich schlecht, sich anzupassen, und es ist auch nicht wirklich konstruktiv, gegen Anpassung aus Prinzip zu rebellieren. Anpassung ist einfach ein Thema, eine Dimension des Lebens. Haus 6.
sowei bewusst zu sein, tut weh und ist schmerzhaft. Und wer will schon gerne seine Schmerzen spüren? Dabei liegt hierin ein riesengroßer Irrtum: mache ich die Augen auf und schaue ich hin, dass ich mich freiwillig anpasse, (weil es Defizite gibt) dann kann ich etwas tun, den Schmerz zu beseitigen, aber halt erst dann.
So ähnlich sehe ich das, ja. Wobei ich meine, dass auch die Sichtweise (und als nichts anderes betrachte ich das) auf mein Vergangenes als eine Geschichte von Entscheidungen in Kontexten schon dazu beitragen kann, Schmerzen zu lindern. Wenn ich sehe, dass ich damals unter ganz konkreten Umständen so entschieden habe, vielleicht auch nur stillschweigend ohne viel drüber nachzudenken, vielleicht einfach aus Angst, dann kann ich solche Entscheidungen nachvollziehen und mich zugleich davon dissoziieren. Das führt mich zu einem großen Schritt in Richtung Freiheit, im Hier & Heute ohne Rekurs auf meine Entscheidungen von früher so zu entscheiden, wie ich es in der heutigen Situation für angemessen halte.
weder Seele, Geist noch Persönlichkeit sind sichbar, anfassbar und greifbar. Es sind Beschreibungen für unsichtbares, das trotzdem vorhanden ist.
Und damit sind wir mitten drin in den Missverständnissen. Ich weiß nie, was jemand wirklich jemand damit meint, wenn sie/er von Seele spricht ... in den meisten Fällen wird es etwas Anderes sein als das, was Seele für mich bedeutet. Manche scheinen es mit Psyche gleichzusetzen, manche haben eine eher animistische Vorstellung von Seele, für mich ist Seele das, was mich verbindet mit anderen und anderem... bestimmte Einstellungs- und Verhaltenskomplexe, die Menschen gegenüber ihrer Umgebung aufweisen, können zweifelsohne massiv durch manipulative Einwirung oder Traumata gestört werden. Wenn das als Seele bezeichnet wird, dann kann Seele wohl auch bis zum Irreparablen zerstört werden. Und gerade Menschen, die so irreparabel ge-/zerstört zu sein scheinen... haben die dann keine Seele mehr? Oder ist es womöglich gerade das, was sie von einem reinen "Fall" unterscheidet? Ich mag's eigentlich nicht wirklich definieren...

Schönen Abend noch,
alles Liebe,

Jake
 
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Hai, Gabi.

Da denkste am Besten nochmal drüber nach. Es gibt viele nicht stoffliche Dinge die zerstört werden können, z.b. bestimmte Hoffnungen oder Illusionen.

Si tacuisses…

Nichtstoffliche, also virtuelle, Begriffe können niemals zerstört werden. Beispiel: die Illusion. Wenn sich jemand etwas vormacht, manifestiert er eine Illusion. Sollte er die Unsinnigkeit seiner Gedanken einsehen und sich von der Vorstellung verabschieden, beendet er die Illusion ab diesem Zeitpunkt, die Illusion als solche, nämlich die irrige Vorstellung über einen gewissen Sachverhalt, ist damit jedoch noch keinesfalls für immer und jeden aus der Welt.

Bei der Seele liegen die Dinge doch noch ein bisschen anders -- es handelt sich hier nicht einfach um einen Begriff, sondern um sowas wie eine feinstoffliche Manifestierung des göttlichen Hauchs, wenn wir der Bibel folgen wollen. Und die Seele wird ja auch vom Teufel in Besitz genommen, was bei echten virtuellen Begriffen, wie Wahrheit, Illusion, Glück, etc. nicht der Fall sein könnte.

Wenn man also Günther die Seele geraubt hat, dann hat er jetzt ein Problem weniger und eines mehr. Auf keinen Fall darf er sich bis zur Wiederfindung über den Vorwurf seelenlosen Handelns aufregen :)
 
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