Hallo Wusel,
ADHS-Kinder sind meist hochintelligent und langweilen sich sehr schnell. Da sie keinerlei Geduld aufbringen können, kann ihr Verhalten von aggressiv bis depressiv reichen.
Dazu müsst Ihr auch bedenken, er ist noch in der Pubertät und hat seinen Weg noch nicht gefunden.
Ein Junge orientiert sich meist mehr an den Vater, ein ADHSler kann das Desinteresse an seiner Person noch weniger akzeptieren, als ein normal Entwickelter, da sein Selbstbewusstsein meist sehr niedrig ist.
Da er instinktiv weiß, dass etwas mit ihm nicht ok ist, sucht er meist auch die Fehler bei sich und bei dieser geringen Geduldsschwelle, richtet er dann seine Aggressionen an sich oder er lässt sich an seinem Umfeld aus.
Meist kommt die Erkenntnis eines Fehlverhaltens erst nach ausgelebter Wut, Angst o.ä.
Er braucht viel Liebe und Verständnis, was aber nicht bedeuten soll, dass er alles bekommt und ihm alles vor die Füße gelegt werden sollte.
Ganz wichtig sind Grenzen und Regeln, daran sich zu orientieren vermittelt Sicherheit, auch wenn er sich dagegen sträuben sollte.
Ansonsten sind Ziele wichtig und eine Sportart, die ihn auspowert, wo er seine Aggressionen los werden kann.
Ein Leben mit einem ADHS-Kind ist jeden Tag eine Herausforderung und es wird nie langweilig.
Ich würde keine Ärzte mehr konsultieren - bin ja nicht in der Situation und lese nur diesen Bericht - und mich auf das Familienleben konzentrieren.
Hier ist der Ursprung, sein Heim, seine Zuflucht, von hier sollte er gestärkt nach draußen gehen können.
Mit jedem Arztbesuch wird ihm deutlicher gemacht, dass etwas mit ihm nicht ok ist und es kann sein, das er dadurch jegliche Hoffnung in ein "normales" Leben aufgibt.
Quasi, wenn ich schon krank bin, ist eh egal was ich mache.
Ich wünsche Euch viel Kraft.
lg enna