Ab wann quält man sich zu viel?!

Hallo Floridita,

Ich möchte hier auch einmal meinen Senf dazu geben, weil ich denke, das ich zu einem auch über genug Auslandserfahrung verfüge und zum Anderen auch so einige Situationen in meinem Leben gemeistert habe.

Als Erstes möchte ich Dir sagen, Du fühlst Dich immer nur dann als Versager, wenn Du Dir dieses Gefühl von der Gesellschaft aufzwängen lässt. Oder mit anderen Worten gesagt, versuche Dich nie an den Anforderungen der Gesellschaft zu orientieren oder zu messen --- dabei wirst DU garantiert unglücklich!
Entscheide Du alleine für Dein Leben, was Du möchtest und was nicht, wie lange Du etwas versuchen möchtest und wann Du es beenden möchtest --- wer spricht von Aufgeben?

Du ganz alleine entscheidest Dich für Deinen Weg und musst auch ganz alleine die Verantwortung dafür tragen --- diese Verantwortung für Dein Leben kann Dir niemand abnehmen und daher hat auch niemand das Recht Dich zu beurteilen!

So, nun zum Thema. Ich selbst arbeite seit 2005 in China, der Nachteil gegenüber einer Arbeitsstelle in Europa ist, dass ich nicht "Mal eben" wieder nach Hause kann, Flüge müssen gebucht werden, daher muss so eine Reise immer vorher geplant werden.

Die Chinesen leben in einer anderen Kultur, sie kennen keine Privatspähre, daher kann ich Dich verstehen, wie Du Dich bei Deiner Wirtin fühlst. Doch auch die Niederländer leben in einer Europäischen Kultur, daher weiß Deine Wirtin, das sie sich falsch verhält. Lass Dir also solches "Schnüffeln" nicht gefallen, sage bestimmend aber höfflich, das Du für das Zimmer bezahlst und dafür auch Diskretion verlangen kannst!
Bei Chinesen ist das Verhalten anders, sie kommen nicht nur in Abwesenheit, sondern auch in Anwesenheit des Mieters in dessen Zimmer, daran erkannte ich, das es in ihrer Kultur verankert ist und kein "Schnüffeln" ist. So musste ich mich mit dem Verhalten arrangieren, denn ich lebe hier als Gast.

Auch sonst muss ich mich in vielen Gegebenheiten umgewöhnen, da China eine total andere Welt ist, als wir es in Europa gewöhnt sind. Ich bin Gast und muss mich dem Land anpassen --- nicht umgekehrt. Doch zwischen Kultur (in China) und falschem Verhalten (Wie in Deinen Geschichten) ist ein Unterschied, den Du als Gast auch anprangern darfst!

Ansonsten ist zu sagen, wer als Gast in einem anderen Land arbeitet, wird auf viele gewohnte Dinge verzichten müssen, dafür erhalten wir Gastarbeiter aber auch Erfahrungen, die Menschen, die nicht aus ihrem Dorf heraus kommen, nie machen würden!
Hast Du den Mut in die Welt hinaus zu ziehen, öffne Dein Herz den Menschen, denen Du begegnest --- es wird Dir immer zum Vorteil gereichen (ich spreche aus Erfahrungen)!

Möchtest Du Dich nicht öffnen --- bleib lieber in Deinem Dorf.

Seine Heimat zu verlassen, erfordert Mut, Abenteuerlust und die Fähigkeit mit ungewohnten und nicht vorhersehbaren Situationen flexibel und schlau umzugehen um letztendlich an dem Abenteuer Spaß zu haben und für sich selber ein gutes Gefühl zu haben --- stellt sich das nicht ein, ist das Abenteuer kein Abenteuer sondern eine Qual und sollte beendet werden.

Ich wusste von China nur, das Chine irgendwo im Osten liegt, heute ist China meine zweite Heimat.

Du musst für Dich entscheiden, was Du mit Deinem Leben anfangen willst und was Du bereit bist dafür zu leisten --- und niemand hat das Recht Dich für Deine Entscheidungen zu verurteilen! Sei nur ehrlich Dir gegenüber, dann wirst Du Dein Glück finden!

Einen abenteuerlichen Gruß von Lifthrasir
 
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danke euch beiden für die antworten! danke danke!!!!

ja, ich habe es nicht aus geldgründen getan, sondern wollte ein jahr "auslandserfahrung", da ich bei uns keine stelle bekommen konnte (lehrerjobs sind mangelware). hier erhalte ich nur ein stipendium, mit dem man mal nur so halbwegs durchkommt.
ja, ich habe sehr starke probleme mit nahrung/ bauch ...
aber ich habe angst, wenn ich abbreche, dass ich mich dann wie ein versager fühle.

Liebe floridita,

gäbe es kein Umfeld, keine Gesellschaft, wärest nur du da, würdest du dich dann auch als Versager fühlen, bei dem, was du korrigierst in deinem Leben?

Für wen also tust du etwas, oder tust etwas nicht.

Sehr oft werden wir durch derartige "Einspielungen" genau auf unsere aufzulösenden Muster hingewiesen.

Wo keine Freude ist, wo "es" nicht glatt läuft, dürfen wir gerne mal genauer hinschauen, ob ich eigentlich noch für mich selbst tue, oder für den Blickwinkel, den ich anderen unterstelle... .

Oder ob ich mich schon derartig für die scheinbaren Erwartungen anderer verbiege, dass meine Seele nach Erlösung schreit.

Höre ich ihr nicht zu, gibt sie erkennbare Zeichen über den Körper, nämlich durch Krankheit.

Stellst du ähnliche Erwartungen an andere, und glaubst dadurch, dass andere ähnliche Erwartungen an dich stellen?

Würdest du in einem anderen einen Versager sehen, würde er Schritte zur Korrektur seines Lebens vornehmen?

Ich empfinde das als mutig und erforderlich.

Freue dich über alle Erkenntnisse, die du zur Befreiung aller Lasten in deinem Leben, für dich erhälst.

Zweifle nicht, glaub an dich. Sei du dir Wert.

Liebe dich selbst, dann brauchst du weniger Aufmerksamkeit von anderen.

Lieben Gruss
Paulus
 
Hallo,

ich würde ganz dringend versuchen mal jemanden kennenzulernen. Einfach jemanden mal zum Kaffee einladen. Um ein wenig aus dieser Einsamkeit herauszukommen. Also ruhig erste Schritte tun.
Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit.

Um die eigenen Sitaution besser reflektieren zu können würde ich Dir raten, Tagebuch zu schreiben. Und alles was Dir nicht gefällt, mal aufzuschreiben.
Vielleicht auch überlegen, was es genau ist, was da passiert, was Du eigentlich erwartet hast, wie DU es anders machen würdest.
Und dann - vielleicht tage später - aufschreiben, was Du magst oder welche Gründe dafür sprechen, zu bleiben.

Und die Idee, etwas mehr Kontakt zur Hauswirtin herzustellen, finde ich auch gut. Evt. aber auch daran denken, umzuziehen.

Viele Schwierigkeiten, die Du beschreibst, erinnern mich immer daran wie es ist, beruflich anzufangen. Selbst hochmotiviert trifft man auf eher Eingefahrenes und Leute, die ganz anders unterwegs sind.

Und aufhören -> die meiste Zeit Deines Auslandaufenhaltes ist rum. Daher - wieso dann die restlichen knapp 3 Monate nicht einfach zuende machen?

Ich würde sogar eher schon langsam an Abschied denken, also noch ein paar Museen besuchen (und Erinnerungen sammeln), nochmal dort einen Kaffe trinken oder landestypisches essen , ein paar Fotos von den Ecken machen, die Du dauernds siehst (und ein Poster basteln), Postkarten als Andenken kaufen und sowas, und mir überlegen, was ich zu Hause als erste machen werde...
 
Hallo Floridita,

Ich möchte hier auch einmal meinen Senf dazu geben, weil ich denke, das ich zu einem auch über genug Auslandserfahrung verfüge und zum Anderen auch so einige Situationen in meinem Leben gemeistert habe.

Als Erstes möchte ich Dir sagen, Du fühlst Dich immer nur dann als Versager, wenn Du Dir dieses Gefühl von der Gesellschaft aufzwängen lässt. Oder mit anderen Worten gesagt, versuche Dich nie an den Anforderungen der Gesellschaft zu orientieren oder zu messen --- dabei wirst DU garantiert unglücklich!
Entscheide Du alleine für Dein Leben, was Du möchtest und was nicht, wie lange Du etwas versuchen möchtest und wann Du es beenden möchtest --- wer spricht von Aufgeben?

Du ganz alleine entscheidest Dich für Deinen Weg und musst auch ganz alleine die Verantwortung dafür tragen --- diese Verantwortung für Dein Leben kann Dir niemand abnehmen und daher hat auch niemand das Recht Dich zu beurteilen!

So, nun zum Thema. Ich selbst arbeite seit 2005 in China, der Nachteil gegenüber einer Arbeitsstelle in Europa ist, dass ich nicht "Mal eben" wieder nach Hause kann, Flüge müssen gebucht werden, daher muss so eine Reise immer vorher geplant werden.

Die Chinesen leben in einer anderen Kultur, sie kennen keine Privatspähre, daher kann ich Dich verstehen, wie Du Dich bei Deiner Wirtin fühlst. Doch auch die Niederländer leben in einer Europäischen Kultur, daher weiß Deine Wirtin, das sie sich falsch verhält. Lass Dir also solches "Schnüffeln" nicht gefallen, sage bestimmend aber höfflich, das Du für das Zimmer bezahlst und dafür auch Diskretion verlangen kannst!
Bei Chinesen ist das Verhalten anders, sie kommen nicht nur in Abwesenheit, sondern auch in Anwesenheit des Mieters in dessen Zimmer, daran erkannte ich, das es in ihrer Kultur verankert ist und kein "Schnüffeln" ist. So musste ich mich mit dem Verhalten arrangieren, denn ich lebe hier als Gast.

Auch sonst muss ich mich in vielen Gegebenheiten umgewöhnen, da China eine total andere Welt ist, als wir es in Europa gewöhnt sind. Ich bin Gast und muss mich dem Land anpassen --- nicht umgekehrt. Doch zwischen Kultur (in China) und falschem Verhalten (Wie in Deinen Geschichten) ist ein Unterschied, den Du als Gast auch anprangern darfst!

Ansonsten ist zu sagen, wer als Gast in einem anderen Land arbeitet, wird auf viele gewohnte Dinge verzichten müssen, dafür erhalten wir Gastarbeiter aber auch Erfahrungen, die Menschen, die nicht aus ihrem Dorf heraus kommen, nie machen würden!
Hast Du den Mut in die Welt hinaus zu ziehen, öffne Dein Herz den Menschen, denen Du begegnest --- es wird Dir immer zum Vorteil gereichen (ich spreche aus Erfahrungen)!

Möchtest Du Dich nicht öffnen --- bleib lieber in Deinem Dorf.

Seine Heimat zu verlassen, erfordert Mut, Abenteuerlust und die Fähigkeit mit ungewohnten und nicht vorhersehbaren Situationen flexibel und schlau umzugehen um letztendlich an dem Abenteuer Spaß zu haben und für sich selber ein gutes Gefühl zu haben --- stellt sich das nicht ein, ist das Abenteuer kein Abenteuer sondern eine Qual und sollte beendet werden.

Ich wusste von China nur, das Chine irgendwo im Osten liegt, heute ist China meine zweite Heimat.

Du musst für Dich entscheiden, was Du mit Deinem Leben anfangen willst und was Du bereit bist dafür zu leisten --- und niemand hat das Recht Dich für Deine Entscheidungen zu verurteilen! Sei nur ehrlich Dir gegenüber, dann wirst Du Dein Glück finden!

Einen abenteuerlichen Gruß von Lifthrasir



Das hast Du toll gesagt, genau so ist es! Aber ich denke, in bestimmten Ländern kann man schneller Kontakt mit Menschen schließen, da sind die Menschen offener und gastfreundlicher. In den Niederlanden könnte es ähnlich wie in Deutschland sein, man bleibt doch sehr auf sich gestellt. Die vielbesprochene Integration hier in Deutschland scheitert meist daran, dass man Angst vor dem Fremden hat, anstatt neugierig und offen auf denjenigen zuzugehen.
lg Siriuskind
 
Ich danke euch wirklich allen für eine Beiträge...ich muss diese mal ein wenig sickern lassen. DANKE! Ihr helft mir damit viel!
 
Hallo!
Ich bin gerade total am Ende ... und frage mich schon seit längerem eine wichtige Frage: Ich bin kein Mensch, der schnell aufgibt und möchte darum auch oft in schwierigen Situationen immer durchhalten und mich nicht vorzeitig geschlagen geben. Aber, ab wann weiß man, dass man sich jetzt nur mehr quält? Bzw. ist es immer sinnvoll sich einreden zu wollen, dass man durchhalten soll?
Im Konkreten geht es um die Situation: Ich habe arbeite für ein Jahr als Sprachassistentin in den Niederlanden, 1100 km von meinem Heimatort entfernt. Von Anfang an (September 2009) haben so viele Dinge nicht gepasst, ich hatte kaum Unterstützung seitens meiner Schule, mein Mentor macht nur keep-smiling, ich komme mit der "oberflächlichen small-talk" mentalität nicht klar und das allerschlimmste: ich bin so einsam hier. Wohne in einem Dorf bei einer alten Dame in einem Dachbodenzimmer. Habe immer das Gefühl, dass sie mich mustert, bin ich weg, geht sie auch in mein Zimmer oder schickt mal ihre Putzfrau, obwohl ich alles selber putze. Seit Anfang an habe ich zu mir gesagt: Probier es, gibt dem ganzen eine Chance...aber ich merke, dass ich sehr oft wirklich so am Limit bin. Mir raubt das ganze sehr viel Energie und ich weiß einfach nciht, wie ich bis Juni noch durchhalten soll.

Ich weiß auch nicht, ob das hier irgendwen interessiert, aber ich wäre dankbar für Antworten. Ich brauch einfach jemanden zum Reden. Danke.

Vielleicht hilft es, wenn du dir vorstellst, du wärst 70 Jahre alt und schaust dir rückbesinnend dein Leben an.
Inklusive natürlich auch der Lebenssituation, in der du dich momentan befindest.

lg
Oskar
 
Hallo!
Ich bin gerade total am Ende ... und frage mich schon seit längerem eine wichtige Frage: Ich bin kein Mensch, der schnell aufgibt und möchte darum auch oft in schwierigen Situationen immer durchhalten und mich nicht vorzeitig geschlagen geben. Aber, ab wann weiß man, dass man sich jetzt nur mehr quält? Bzw. ist es immer sinnvoll sich einreden zu wollen, dass man durchhalten soll?
Im Konkreten geht es um die Situation: Ich habe arbeite für ein Jahr als Sprachassistentin in den Niederlanden, 1100 km von meinem Heimatort entfernt. Von Anfang an (September 2009) haben so viele Dinge nicht gepasst, ich hatte kaum Unterstützung seitens meiner Schule, mein Mentor macht nur keep-smiling, ich komme mit der "oberflächlichen small-talk" mentalität nicht klar und das allerschlimmste: ich bin so einsam hier. Wohne in einem Dorf bei einer alten Dame in einem Dachbodenzimmer. Habe immer das Gefühl, dass sie mich mustert, bin ich weg, geht sie auch in mein Zimmer oder schickt mal ihre Putzfrau, obwohl ich alles selber putze. Seit Anfang an habe ich zu mir gesagt: Probier es, gibt dem ganzen eine Chance...aber ich merke, dass ich sehr oft wirklich so am Limit bin. Mir raubt das ganze sehr viel Energie und ich weiß einfach nciht, wie ich bis Juni noch durchhalten soll.

Ich weiß auch nicht, ob das hier irgendwen interessiert, aber ich wäre dankbar für Antworten. Ich brauch einfach jemanden zum Reden. Danke.


Jede Form von Zwang hat nichts mit Stärke zu tun.
Es ist ein Irrglaube dieser Gesellschaft es als Stärke anzurechnen sich gegen sein eigenes Wesen zu erheben. Verwechsel nicht die Eigenüberwindung mit Zwanghaftigkeit. Ängste sind Herausforderungen an dene man bewusstseinsmäßig wächst, weil man sich mehr liebt, doch Zwänge stellen einen Kampf mit dem eigenen Wesen dar und ein Loslassen, Freilassen, Fallenlassen sind das einzige Geschenk, welches du dir in diesem Fall machen kannst. Dir selbst verzeihen und auch sagen, ich bin jetzt ganz schwach, aber diese Schwäche macht meine Perfektion aus. ICH MUSS nicht sein, ich bin einfach wie ich bin und das ist gut so.
Ich hoffe du erkennst darin auch die anderen Zwänge, die sich gesammelt haben und nun zu einem großen Brei vermengt haben, mit dem du nicht mehr klar kommst.

Sei gesegnet, du bist frei und du tust so gut daran es auch zu sein. :)
 
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Hallo Floridita,
mir ist in Bezug auf das, was DadalinSpa gesagt hat, noch was eingefallen. Ich hatte auch schon mal so eine Situation, ich hatte mich in der Schulzeit von meinem Vater überreden lassen, den Beruf Maskenbildnerin zu ergreifen, da er so theaterbegeistert ist und ich zu dem Zeitpunkt noch unsicher war, was ich tun soll. Die Voraussetzung für den Beruf ist eine dreijährige Friseurausbildung. Naja, nach der 10. Klasse fing ich also an, ausgerechnet bei "Klier", eine Friseurkette über ganz Deutschland, ob woanders auch, weiß ich jetzt nicht. Es war da echt schlimm, ich sollte mir die Haare nach der neuesten Mode machen, Dauerwelle oder färben, was ich eigentlich total ablehnte. Das Argument: sonst kann ich es doch dem Kunden nicht glaubhaft vermitteln, dass er jetzt eine Dauerwelle braucht. Ich habe dann meinen Widerstand irgendwann aufgegeben, weil ich mir einredete, dass diese drei Jahre auch rumgehen. Ich habe dann nach vier Monaten eine heftige Allergie bekommen und mußte aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Ich entschied mich ruckzuck, mein Abitur zu machen und mußte das Jahr auch nicht wiederholen. Ich war so froh, von da wegzugehen, da merkte ich erst, wie schwer die Last dieser Ausbildung war und die Allergie war einfach ein Zeichen. Die drei Jahre Abitur waren meine schönsten Schuljahre, habe ich genossen.
Deshalb, zwing Dich nicht und Du wirst sehen, Du fühlst Dich dann total leicht.
lg Siriuskind
 
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