Ab wann quält man sich zu viel?!

floridita

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Hallo!
Ich bin gerade total am Ende ... und frage mich schon seit längerem eine wichtige Frage: Ich bin kein Mensch, der schnell aufgibt und möchte darum auch oft in schwierigen Situationen immer durchhalten und mich nicht vorzeitig geschlagen geben. Aber, ab wann weiß man, dass man sich jetzt nur mehr quält? Bzw. ist es immer sinnvoll sich einreden zu wollen, dass man durchhalten soll?
Im Konkreten geht es um die Situation: Ich habe arbeite für ein Jahr als Sprachassistentin in den Niederlanden, 1100 km von meinem Heimatort entfernt. Von Anfang an (September 2009) haben so viele Dinge nicht gepasst, ich hatte kaum Unterstützung seitens meiner Schule, mein Mentor macht nur keep-smiling, ich komme mit der "oberflächlichen small-talk" mentalität nicht klar und das allerschlimmste: ich bin so einsam hier. Wohne in einem Dorf bei einer alten Dame in einem Dachbodenzimmer. Habe immer das Gefühl, dass sie mich mustert, bin ich weg, geht sie auch in mein Zimmer oder schickt mal ihre Putzfrau, obwohl ich alles selber putze. Seit Anfang an habe ich zu mir gesagt: Probier es, gibt dem ganzen eine Chance...aber ich merke, dass ich sehr oft wirklich so am Limit bin. Mir raubt das ganze sehr viel Energie und ich weiß einfach nciht, wie ich bis Juni noch durchhalten soll.

Ich weiß auch nicht, ob das hier irgendwen interessiert, aber ich wäre dankbar für Antworten. Ich brauch einfach jemanden zum Reden. Danke.
 
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nunja, es gibt verschiedene alarmzeichen, dass man wieder zu perfekt sein wollte...

spätestens wenn du dich mit drogen und tabletten über wasser hältst, also unlautere mittel benutzt und über leichen gehst, auf deine gefühle nicht mehr hörst, um dein ach so wichtiges ego-ziel oder sonstwas zu erreichen, bist zu weit gegangen.
 
hi.kenne einige leute die aus jobgründen ihren heimatort verlassen haben weil irgendwo ein job winkte.die wenigsten waren glücklich nach ner zeit und pendelten hin und her.ich finde du zahlst da einen viel zu hohen preis und ob dir ein gehalt und ein job das zurückgeben was du da grad durchmachst wage ich zu bezweifeln.hast du bauch-oder rückenschmerzen?das sind so typische symptome das was nicht stimmt.
an deiner stelle würde ich da jetzt ganz pragmatisch handeln.da bleiben solang nötig und mich parallel bewerben.
dein inneres bauchgefühl sagt diir doch schon längere zeit mach was,ändere die situation.weisst du auch wenn viele glauben man müsste sich durch irgendwas durchquälen weil das leben einen fordert glaube ich nicht daran weil so wird man nicht glücklich und zufrieden.und das ist es doch was ein leben ausmacht.drück dir ganz fest die daumen.lg,diva
 
danke euch beiden für die antworten! danke danke!!!!

ja, ich habe es nicht aus geldgründen getan, sondern wollte ein jahr "auslandserfahrung", da ich bei uns keine stelle bekommen konnte (lehrerjobs sind mangelware). hier erhalte ich nur ein stipendium, mit dem man mal nur so halbwegs durchkommt.
ja, ich habe sehr starke probleme mit nahrung/ bauch ...
aber ich habe angst, wenn ich abbreche, dass ich mich dann wie ein versager fühle.
 
hi.warum solltest du dich wie ein versager fühlen?du kannst doch nichts dafür das dir diese umgebung nicht guttut.du bist doch dafür nicht verantwortlich.es ist schäbig von den anderen das sie dich so behandeln.komm selber aus dem ausland,bei uns ist es sitte das man einen gast willkommen heisst und ihm seinen aufenthalt so schön wie möglich macht.das diese menschen keinen anstand zeigen ist deren schande,nicht deine.nochmal;die qual fängt nicht bei zu viel qual an sondern bei qual.lass dir das mal durch den kopf gehn.
 
diva, hattest du dann auch mal situationen, in denen es dir absolut nicht gut ging quasi in einem anderen land zu sein?
ich hab die selbe auffassung wie du bzgl. wie man einen "gast behandelt". aber ich frage mich dann, ist es die unterschiedliche mentalität? ich war schon davor mal im ausland für ein paar monate, aber so ist es mir nie ergangen.
danke für deine worte... ich werde darüber nachdenken!
 
ich glaube es gibt länder in denen man sich von anfang an gut fühlt,wo man einfach auch wenn man das land nicht kennt ein gutes bauchgefühl hat und sich das dann auch in der realität bewahrheitet.dann gibt es länder wo man einfach nichts zu suchen hat aus verschiedenen gründen sei es nun die mentalität,das wetter ,was auch immer.ich bin leider nicht in meinem eigenem land geboren worden und bin da auch nicht aufgewachsen,quasi immer in der diaspora.wies mir damit geht???frag nicht.ein baum wird nie da so gedeihen wo er nicht hingehört.meine mentalität ist eine ganz andere,hab auch versucht mich anzupassen,es zu akzeptieren.haut nicht hin.je mehr ich es versucht hab,desto mehr ist mein wahres wesen zum vorschein gekommen und das ist gut so.warum?weil ich heute weiss was mich trägt und so föllt mir das ertragen leichter.und zu deinem plan etwas durchzustehn kann ich dir sagen,ich hab schon so viele dinge abgebrochen,wiederholt und es hat mir nicht geschadet.es ist nicht immer der grade weg der zum ziel führt aber das ist ein langer entwicklungsprozess bis man das begreift.
 
die alte dame überschreitet grenzen. und du kannst nichts dagegen machen. ist sie frustriert? eine witwe? lad sie zum kaffee ein. dann hältst du auch die letzten monate durch. ich kenn das. habe zwei jahre mit so einer dame gelebt. sie hatte auch so einen fimmel und bündelte meine zeitungen während ich mal zwei wochen weg war, statt nur die orchideen zu giessen. ich lud sie zum kaffee ein und sie brachte mir sogar das sockenstricken bei. irgendwas lernt man immer bei so etwas...

ich persönlich finde es wunderbar, wenn andere auch mal erleben, wie es ist, ausländer zu sein. ich bin von geburt an ausländerin. geboren als knoblauchfresserin (türkin) in deutschland.

jetzt lebe ich in der schweiz. hier ist ja alles anders. die deutschen werden hier beschimpft. und dürfen sich jetzt auch mal als "türken" fühlen. grins.
 
Im Konkreten geht es um die Situation: Ich habe arbeite für ein Jahr als Sprachassistentin in den Niederlanden, 1100 km von meinem Heimatort entfernt. Von Anfang an (September 2009) haben so viele Dinge nicht gepasst, ich hatte kaum Unterstützung seitens meiner Schule, mein Mentor macht nur keep-smiling, ich komme mit der "oberflächlichen small-talk" mentalität nicht klar und das allerschlimmste: ich bin so einsam hier. Wohne in einem Dorf bei einer alten Dame in einem Dachbodenzimmer...

Ob du dich durchbeisst oder abbrichst musst du letztlich selbst entscheiden.Deine Beschreibung höhrt sich aber nicht gut an.Wenn es nur die Wohnung oder nur die Schule oder nur... wäre, könnte man sagen die paar Monate noch.Aber da wohl so ziemlich alles nicht nach deinem Geschmack ist,
würde ich nicht weitermachen, wenn es finanziell nicht umbedingt nötig wäre.
Dort bleiben, nur um später mal sagen zu können, ich habe durchgehalten ist
m.M.n. in dieser/deiner Situation nicht zu emfehlen:)
 
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Ein wenig Brainstorming

Also neben dem was Schamanin schon gesagt hat,also Tabletten-Drogen-oder übermäßiger Alkoholkonsum sowie innerer Gefühlsabtötung würde ich sagen: Selbstmordgedanken, innere starke Wut/in Gedanken jemanden töten, das Gefühl, dass man nur noch funktioniert, extreme Schlafstörungen,Nervenzusammenbrüche, wie Heulkrämpfe, Gegenstände
zertrümmern, oder absurde Verhaltensweisen, starke Neigung sich zu isolieren mit Vernachlässigung aller Kontakte,Sexsucht (ohne Spaß daran zu haben) Fresssucht oder Magersucht, selbstverletzendes Verhalten, und heftige körperliche Probleme ohne echte medizinische Ursache.

Ich denke, wenn diese Sachen auftreten, dann kann man auch nur noch einen
Pyrrhussieg erreichen http://de.wikipedia.org/wiki/Pyrrhussieg.
Vor allem ist ja auch die Gefahr, dass man in einen Strudel gerät, chronisch depressiv wird, zum Alkoholiker wird, oder zum Gefühlszombie usw.
Ausnahme ist wohl, wenn das Ziel in aller nächster Zeit erreicht werden kann,
und es dadurch begründete Aussicht gibt, das es besser wird, bevor man total zusammenbricht.

Übrigens denke ich, dass man auch so egoistisch sein soll, denn als Alkoholiker, Depressiver oder Menschenhasser ist man für seine Gesellschaft ein weit größeres Problem, als wenn man seine Arbeit die man angefangen hat nicht zu Ende macht. Oder man muss schauen, dass man die Situation entscheidend verbessern kann.

Ich bin mittlerweile kein großer Kämpfer mehr, aber ich habe mich ja auch eben die ersten 9 Jahre in der Schule schon ziemlich aufgebraucht, in denen ich immer die Witzfigur (Mobbing, Aussschliessen) in der Klasse war und trotzdem teils sehr gute Noten geschrieben habe, bis in die achte Klasse hinein zumindest. Wäre das nicht so gewesen, hätte mich meine Mutter vielleicht auch mal zum Psychologen geschickt, oder irgendwas anderes, aber
sie hat ja geglaubt mir würde die Schule Spass machen (sie hat mich ja sowieso nie verstanden), was ich allerdings auch so gesagt habe, weil ich wusste, wie wichtig das meinen Eltern war, und ich wollte sie nicht enttäuschen. Die ganzen Komplikationen daraus sind jedenfalls heute noch da.
Wenn man es versäumt, etwas zu tun, kommt man aus dem Strudel vielleicht nie mehr raus.

LG PsiSnake
 
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