@Wolfswald
Ich danke für deine detailierte Ausführung. Mich hätten weitere Meinungen von Schamanen interessiert, andere habe nun genug beantwortet. Ahorns Posting bildete hierfür eine Ausnahme.
Ich gebe Ahorn weitgehend recht.
Abschließend möchte ich den bescheidenen Ratschlag in den Raum stellen, einem Therapeuten, soweit man genug Vertrauen aufgebaut hat, nicht zu verheimlichen dass man Geister, Stimmen o.ä. hört, belügt man damit doch letzendlich nur sich selbst.
Ich stehe zwar auch erst am Anfang des schamanischen Weges, aber wenn Dich meine Meinung interessiert...
Ich würde einen Teufel tun, das einem Therapeuten/Arzt anzuvertrauen, es sei denn, ich weiß definitiv, daß dieser Therapeut oder Arzt
selbst schamanisch aktiv ist (wieviele mag's davon hierzulande geben?). Diese Formulierung "da hört einer Stimmen oder Geister" ist genau die Diktion, womit man hierzulande die Menschen in die Ecke "der hat einen an der Klatsche" (um es mal volkstümlich und verharmlosend auszudrücken) stellt und sich vielsagend mit dem Zeigefinger an die Stirn tippt. Ich wäre da lieber einmal zuviel mißtrauisch als einmal zu wenig.
Btw., "Stimmen hören" ist m.M.n. nicht einmal sachlich richtig resp. hängt von der individuellen Konstellation ab. Alle Antworten, die ich bisher von meinem Totem bekam (mit anderen Verbündeten hatte ich bisher nur am Rande zu tun), waren nonverbaler Natur, meistens visueller, selten akustischer: Körpersprache, Gesten, Zeichen, Visionen, das Heulen eines Wolfes und nicht etwa in hochdeutsch, englisch oder norwegisch, also verbale Sprachen, die ich verstehe. Jeder "normale" Mensch, dem man das erzählt, würde das mit einem Achselzucken als "bekloppt" abtun, wenn er wohlwollend eingestellt ist, vielleicht noch als harmlose Schrulle.
Vor dem Hintergrund kann ich das Argument des "sich selbst belügens" nicht billigen. Es ist Vorsicht in einer Gesellschaft, in der m.E. 99,9% der Bevölkerung mit dem Begriff Schamanismus nicht einmal was anfangen können.
Wir sind hier nicht in Sikkim oder Südamerika, wo Biologen oder Ärzte auch mal zu einem Schamanen rausfahren, um von seiner Erfahrung zu lernen und das Gelernte in die Praxis mit einzubeziehen, oder andererseits ein Schamane schwere Fälle/Verletzungen kurzerhand in die Klinik/zum Arzt verweist.
Insofern kann ich auch nur raten, sich in dieser Hinsicht bedeckt zu halten.
LG
Grauer Wolf