Zwiespalt

Hallo Daniela,
das wichtigste ist, dass du und dein Freund die Entscheidung trefft. Wichtig ist dabei, dass ihr beide alles was ihr denkt ausprecht, nur so geht es.
Was die Eltern deines Freundes angeht, solltet ihr euch im klaren sein, dass dies mit euch im hinter Haus keine gewachsene Gemeinschaft ist, sondern nach deiner Beschreibung zwei unterschiedliche Weltanschauungen, da du dann in der Mitte wohnst, ist es schwer euer Leben zu leben.

Gruß Christian
 
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Ein hallo an die Anderen,
da ich nun seit Jahren verheiratet bin und drei Kinder habe, interessiert mich nun schon:

Was für eine Konsequenz haben Kinder?


Gruß Christian
 
Hallo Christian,

ich habe zwar nur einen Sohn, aber die Konsequenz die ich gerne trage ist folgende:

Man ist nicht mehr für sich allein verantwortlich sondern muß bei allem was man tut bedenken, welche Auswirkungen hat das für mein Kind oder Kinder.

Das hast du ja auch getan, als du dich mit der Praxis erst dann richtig selbständig gemacht hast nachdem sie angelaufen war.

Frohes schaffen noch
Jutta
 
Hallo und guten Morgen!

Ich bedanke mich schon mal bei Euch allen für Eure ehrlichen Antworten.
Ihr habt mir ein paar Denkanstösse gegeben, über die ich lange nachgedacht habe.
Vielleicht mache ich mir zuviele Gedanken, wäre nicht das erste Mal.
Dass ein Kind oder Kinder Abstriche bedeuten, ist mir klar.
Ich muß mir die Frage stellen, ob ich bereit bin, dies auch einzugehen.
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass mein Problem darin liegt, dass ich nicht als "Hausmütterchen im Heimdress, die sonst keine anderen Interessen mehr haben darf, weil sie dann bei den anderen in der Kritik steht und ihrem Mann nicht jeden Abend was kocht" enden möchte.
Das habe ich zwar selbst in der Hand, ich weiß.
Das soll jetzt auch nicht heißen, dass jede Frau, die zu Hause ist, so ist, wie ich es eben gesagt habe, man möge mir meine überzogene Deutlichkeit vergeben. Ich wollte nur ausdrücken, was ich fühle.
Und dieses Denken ruht daher, dass meine Mutter, als sie zu Hause war, sich für uns alle aufgeopfert hat, kein Auto hatte, "nur" das Geld, was mein Vater ihr gab. Und als dann die Scheidung kam, tja, kein Auto, kein Geld mehr, absolut nichts.
Und das ist glaube ich der Grund, der diese inneren Abwehrmechanismen in mir aktiviert.
Außerdem würde ich mir wünschen, dass mein Freund auch etwas selbstständiger ist und nicht gleich zu Mama geht, wenn ich mal später heimkomme und deswegen nicht kochen kann.
Im Gegenteil, es würde mich freuen, wenn ER mal was für mich kochen würde, wenn ich von der Arbeit komme. Und dass er öfter mal mit mir weggeht, ins Kino. Denn egal, wann ich frage, unter der Woche hat er keine Lust, am Samstag keine Zeit und am Sonntag ist es ihm zu voll.
Was bleibt da noch übrig?
Und ich würde mir wünschen, dass er, wenn er nicht mit mir weggehen will und ich gehe mit anderen Leuten, nicht gleich so eifersüchtig ist. Denn er denkt immer, er würde mich verlieren, sei es an mein Hobby oder an einen anderen. Aber Ihr müßt mir glauben, ich war und werde nie untreu sein und ich habe ihm auch noch nie einen Grund zur Eifersucht gegeben. Im Gegenteil, ihm zuliebe bin ich nicht mehr weggegangen. Aber ich bin nunmal niemand, der sein ganzes Leben treu und brav daheim sitzt und auf den Schatz wartet. Und das kann ich auf Dauer nicht unterdrücken.
Und keine Diskussionen mit ihm, wenn wir bei MEINER Familie mal eingeladen sind, würde ich mir wünschen.
Ich werde ihm das auch alles sagen, und wenn wir uns nicht einigen können, dann bleiben uns beiden nicht mehr viele Möglichkeiten. Denn wenn wir es nicht schaffen, jetzt auf einen Nenner zu kommen, werden wir es nie schaffen.

Danke nochmal an Euch, werde Euch berichten, wie es ausgegangen ist.
 
Was ist diese moderne Art von "Treue" (Ehe)?
Dass man bei jemandem bleibt, obwohl man eigentlich nicht mehr will?
 
Nur damit der Andere seine Sicherheiten nicht verliert
Und ich auch nicht

Also ein Handel? Ein Geschäft?

:p
 
Vergiss nicht, dass die meisten hier im Forum sehr traditionelle Menschen sind.
Bist du das auch?
Dann alles klar.

:D
 
...der Versuch, genug zu vertrauen, um sich das Hintertürchen, durch das man sonst problemlos verschwinden kann, bewusst zu verriegeln;

..eine Herausforderung, nicht gleich beim ersten Versuch von Langeweile oder Problemen das Handtuch zu werfen;

..es sich nicht ganz so "ego"istisch einfach zu machen;

..zu prüfen, ob man in den Partner - oder nur in den Rausch des Verliebtseins verliebt ist;

..die Verpflichtung, entgegen aller vielleicht vorhandenen Augenblickslaunen vorsichtig mit der Seele des anderen umzugehen.
 
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wie Du schon selber sagtest, kannst letztendlich nur Du allein eine Entscheidung treffen. Eines möchte ich Dir aber wirklich mit aller Gewalt ans Herz schmeißen: Laß Dir nie, nie, wirklich NIE ein Kind auf's Auge drücken, wenn Du Dir nicht tausendprozentig sicher bist, dass Du mit Kopf und Herz dahinter stehen kannst. Ist ein Kind erst einmal da und Du merkst dann, dass Du emotional und physisch überfordert bist, ist es meistens zu spät. Ein "Return to sender" ist dann nicht mehr möglich. Und: Kinder sind sowas von sensibel. Da kommt keine Antenne der Welt mit. Die Schuld, die Du ihm vielleicht (unbewusst) dafür gibst, dass Du nicht leben kannst, wie Du möchtest, wird es auf jeden Fall spüren und verinnerlichen. Tu Dir und ihm das nicht an, wenn Du nicht musst.

Kinder sind etwas Herrliches, wenn man sie mag, will und sich über die Konsequenzen wirklich im Klaren ist.

Was nun die Frage nach dem Zusammenleben mit den Schwiegereltern betrifft: Jahrtausendelang haben Menschen in Großfamilien und Sippen zusammengelebt, und es ist immer gut gegangen. Klar, da kann man dann nicht so spontan machen, was man will. Aber wenn man sein "ich will - ich erwarte - ich brauche" etwas in den Hintergrund stellt und auch bereit ist, den anderen als gleichberechtigten Gott neben sich selber gelten zu lassen, ist auch das kein Hindernis. Klar ist immer jemand da, auf den man Rücksicht nehmen muss - aber ist das denn wirklich sooo schlimm? Auf der positiven Seite ist aber auch immer Kontakt, immer Hilfe da - Du bist nie ganz alleine. Das hat auch was für sich.

Komisch, dass in unserer Zeit die Vereinsamung schon so weit gediehen ist, dass sie als Normalzustand angesehen wird. Je getrennter und je weiter weg vom andern, desto besser. Komisch auch, dass dieses "ich muss meine Ansprüche/meine Interessen wahren um jeden Preis, meine Bedürfnisse müssen befriedigt, meine Wünsche erfüllt werden, und je weniger Rücksicht ich dabei auf andere nehmen muss, um so besser" hier von denselben Menschen so vehement propagiert wird, die auf der anderen Seite davon ausgehen, man müsse "sein Ego töten", um ein ganzer Mensch zu werden.

Oft verwirrend, das ganze...

Gefällt mir, was hier steht, jo, müsst ich mal öfters lesen,
vielleicht fällt mir auch noch ne Antwort ein, die zur
zweiten Hälfte passt.....
 
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