Zwiespalt

D

Daniela

Guest
Hallo an Euch alle!

Vielleicht finde ich hier ja ein paar Denkanstöße, die mir meine Entscheidung erleichtern.
Ich weiß, dass mir niemand meine Entscheidung abnehmen kann, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso unsicherer werde ich.
Habe zwar auch schon mit meiner Mutter gesprochen, aber Eltern können doch nie so objektiv sein, wie sie möchten.
Nun aber zu meinem Problem: Dazu muß ich etwas weiter ausholen. Mir wurde in meiner Firma ein neuer Job angeboten, der mehr Geld, aber auch mehr Arbeit bedeutet. Eine Weiterbildung muß ich dazu auch machen. Mein Freund war da von Anfang an dagegen und riet mir ab. Schließlich hätte ich dann nicht mehr so viel Zeit.
Ich hab's dennoch bei ihm durchgesetzt.
Tja, dann kam die neue Stelle und ich merkte, dass ich durch Haushalt und andere Dinge kaum bzw. gar keine Zeit für meine Weiterbildung hatte.
Dann war ich mir nicht mehr so sicher, dass das mit der neuen Stelle eine gute Idee war, da mein Freund wie gesagt davon auch nicht begeistert war.
Also kam ich nach langem Nachdenken zu dem Schluß, dass ich gerne eine Familie mit ihm gründen möchte und auch bereit wäre, in das Haus seiner Schwiegereltern mitzuziehen, da wir dort keine Miete zahlen müßten. Der Ort wäre allerdings schon ein Stück von unserem jetzigen Zuhause weg, wo ich alle meine Freund und meine Familie habe.
Zu dem Zeitpunkt, als ich ihm dies sagte, war er aber noch nicht bereit dazu.
Dann vor zwei, drei Wochen meinte er, er hätte auch nochmal nachgedacht und sei nun bereit für diesen Schritt.
Wir gingen zu seinen Eltern und besprachen das mal unverbindlich.
Tja, dabei kam raus, dass wir aber nicht im vorderen Teil des Hauses, sondern im hinteren wohnen würden, da vorne ein großer Raum wäre, wo seine Eltern ihre Geburtstage etc. feiern wollten.
Mein Freund überzeugte mich, dass das doch nicht so wild wäre.
Und er meinte, er müßte aber nochmal nachdenken. Tja, ich dachte natürlich auch nochmal nach und ich wußte, wenn ich nochmal nachdenke, kommen mir bestimmt Zweifel und so war es auch.
Klar können wir uns das Geld für die Miete sparen, aber vorne wohnen meine Schwiegereltern, hinten dran seine Schwester. Man muß dazu sagen, dass mein Freund aus einer "intakten" Familie ohne Streit usw. kommt. Meine Eltern haben sich vor 14 Jahren scheiden lassen und zwischen ihnen herrscht heute noch Krieg.
Also ist es für mich schon schwer, mich in eine solch große Familiengemeinschaft ohne Vorbehalte einzufügen.
Und vor allem, alle meine Freunde sind weiter weg, in diesem Ort kann man sich nicht abends mal kurz igrendwo treffen um was zu trinken.
Mein Freund ist sowieso nicht der größte Weggänger, er ist am liebsten zu Hause. Ich bin zwar nie draußen "rumgeflogen", aber ich habe mich schon öfter mal mit meiner Clique getroffen.
In dem Haus seiner Eltern hätten wir 56 qm, 1 Bad, 1 Küche, 1 Schlafzimmer, 1 Wohnzimmer. Tja, wohin mit dem Kind? Außerdem habe ich noch ein handwerkliches Hobby, für dass ich einen Raum benötige, den wir in unserer jetzigen Wohnung haben. Zwar gibt es da noch ein kleines Räumchen, das wir nutzen können, aber das war es dann.
Vor einiger Zeit starb meine Oma und mein Vater bot uns ihre Wohnung an (knapp 100 qm). Allerdings wäre die noch ein Stückchen weiter weg. Aber im Haus meiner Schwigereltern komme ich mir irgendwie eingeengt vor, wie wenn ich keine Luft bekäme, vorne und hinten Häuser, links und rechts Häuser.
Das habe ich meinem Freund gestern alles gesagt, er war, was ich ja auch verstehen kann, nicht gerade begeistert, aber ich würde eben gerne z. B. mal wieder weggehen, ganz spontan.
Jetzt bin ich die ganze Zeit am überlegen, was ich machen soll, soll ich mit ihm gehen, dort hinziehen und ein Kind bekommen oder, und das wäre die Konsequenz, soll ich mich von ihm trennen und neu anfangen?
Ich weiß es einfach nicht.
Ich muß auch zugeben, dass vor dieser Abhängigkeit schon Angst habe. Gut, ich bin im allgemeinen sowieso kein Mensch, der Veränderungen liebt, aber...
Ich wünsche mir zwar ein Kind, aber nicht in aller Konsequenz.
Wären meine Gefühle für ihn nicht da, dann wäre die Entscheidung nicht schwer, aber so?
Was würdet Ihr tun?

Danke schon mal im Voraus.:(
 
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Liebe Daniela,

was sagen denn deine Cliquen-Freunde dazu?
In einem Gespräch mit gezielten Fragen und Antworten könnten die möglicherweise etwas Besseres mitgeben als jetzt ich. Ausserdem kennen die dich.

Was mir auffällt: Die 56 qm sind dir zu eng. Die Nähe zu deiner Cilque ist dir wichtig. Du sagst das so, als wenn du dir damit einen Fluchtweg markierst. Kommt mir jetzt so vor.
100 qm wären ausreichend, vielleicht! Denn die Clique ist dann ja noch weiter weg. Warum? Wenn das Kind da wäre, bliebe für sie automatisch weniger Zeit. Außerdem gibt es Auto, Bahn und Bus.
Für spontane Gespräche das Telefon.
Und dann ist ja vor allem dein Partner da!
Oder engt der dich ein, und du trägst unbewusst den Impuls in dir, vor ihm zu flüchten? Liebst du ihn?
Sind nur paar Fragen, dir du dir selbst beantworten sollst.

Herzliche Grüße,
Gisbert
 
Hallo Gisbert,

danke schon mal für Deine Antwort.
Ehrlich gesagt habe ich das noch niemandem erzählt. Klar sind Freunde dazu da, aber ich weiß genau, dass meine Freunde mir von dem Umzug usw. abraten werden, da sie mir auch zusprachen, als ich den neuen Job annahm.
Ich sag' mal so, in der Familie meines Freundes ist es so: Der Vater gehjt arbeiten und ist für alles ums Haus zuständig, die Frau kümmert sich um alles im Haus. Und bei uns zu Hause ist es so, dass sich jeder, egal ob Männlein oder Weiblein um alles kümmert.
Ich habe Angst davor, nur noch zu Hause rumzuhängen, da er wie gesagt nicht der große Weggänger ist und dass mir dann gar keine Möglichkeit mehr bleibt, keine Freunde, kein Hobby...
Klar muß man Abstriche machen, wenn man eine Familie plant, aber doch nicht bis zur Selbstaufgabe. Nur um es anderen recht zu machen.
Ich sehe da auch noch das Problem, dass, wenn ich mal nicht da bin abends, ist ja Mama da und kocht ihrem Jungen. Es war schon so schiwerig, ihn davon zu überzeugen, dass auch Männer kochen können.
Ich liebe ihn, ja.
Aber ich weiß nicht, ob es gut gehen würde, wenn wir zu seinen Eltern oder auch zu meinen ziehen würden.
Ich wollte immer einen gewissen Abstand zu allen Parteien und der ist dann nicht mehr gewährleistet.
 
@ Daniela

Na, dann hoffe ich doch, dass auch dein Mann dich ganz doll lieb hat. Und du die beiden anderen Fragen für dich positiv beantworten kannst.

Auf dass ihr beiden eine stabile Plattform findet!

Viele Grüße,
Gisbert :winken5:
 
Im Zweifel immer kein Kind
Im Zweifel immer mehr Platz als Enge
Im Zweifel immer meditieren statt Beziehung
 
Original geschrieben von Daniela
Klar können wir uns das Geld für die Miete sparen, aber vorne wohnen meine Schwiegereltern, hinten dran seine Schwester.
...
Tja, wohin mit dem Kind? Außerdem habe ich noch ein handwerkliches Hobby, für dass ich einen Raum benötige

Letztendlich kannst Du ohnehin nur selbst entscheiden, bei dem Punkt mit der Wohnung Deiner Schwiegereltern kann ich Dich aber gut verstehen - ich möchte soetwas auch nicht. Ich hab schon Bedenken wenn meine oder Ihre Eltern in einer Nachbarwohnung wären, aber im gleichen Haus?
Ich habe meine Eltern gern, aber mit Ihnen in einem Haus wohnen, nein danke.

Jetzt bin ich die ganze Zeit am überlegen, was ich machen soll, soll ich mit ihm gehen, dort hinziehen und ein Kind bekommen oder, und das wäre die Konsequenz, soll ich mich von ihm trennen und neu anfangen?

Die beiden Dinge solltest Du aber nicht miteinander verknüpfen. Wenn eure Beziehung gut ist übersteht sie auch diese Frage heil, ihr müsst "nur" eine gemeinsame Entscheidung treffen mit der beide leben können.

Ich wünsche mir zwar ein Kind, aber nicht in aller Konsequenz.

Nanu? Geht es in diesem Fall auch ohne Konsequenz? :)
 
Tja, mit den Schwieger-Ellies zusammen in einer Hütte wohnen birgt viel Sprengstoff. Bist Du sicher, dass Dein Hase ("Mann" in spe) bei Konflikten zwischen Dir und seinen Eltern auch zu Dir steht?



Offenbar ist, dass Du extreme Bedenken hast, bei Schwiegermami einzuziehen. Wahrscheinlich würdest Du es den Herrschaften wohl am liebsten direkt ins Gesicht trompeten. Nur die "Höflichkeit" hält Dich zurück.

Auch eine Weise, Verrat an sich selbst zu begehen ! ! ! :eek:


So, hier mein Ratschlag: Tonne auf, Zurückhaltung und Höfliochkeit rein, Tonne zu, ab zu Freund und Eltern und dann: ATAKEEE !!! Mach denen klar, wie das zu laufen hat ! Sag denen, dass Du Einmischung nicht duldest. Sag ihnen, das Dich der hintere Hausteil ankotzt, dass Du Dein Hobby nicht aufgeben wirst, dass Du andere Pläne hast. Mach's knallhart und kurz, sag die Wahrheit !

Dreh mal so richtig auf, steh zu Dir und Deinen Ansichten ! Mach denen klar, mit wem sie es zu tun haben ! Wenn Deinem Freund Deine wirklichen Ansichten nicht passen hat er Pech gehabt - Du bist nun mal nicht "Mrs.Angepasst" !


Oder ? ;)
 
Hallo Daniela,

ich sehe hier hauptsächlich Auseinandersetzung bezüglich der materiellen Welt. Also würd ich mir schon mal nen Rechtsanwalt suchen.

Habt Ihr euch denn schon mal Gedanken darüber gemacht

was es heißt, eine Ehe zu führen?
wie Ihr gemeinsam dem Leben begegnen wollt?
ob ihr Verantwortung, dafür übernehmen könnt, was ihr aus dem anderen macht?
ob ihr mit dem Rest der Welt oder ohne den Rest der Welt leben wollt?

etc.

Alles Liebe
Isis
 
wie Du schon selber sagtest, kannst letztendlich nur Du allein eine Entscheidung treffen. Eines möchte ich Dir aber wirklich mit aller Gewalt ans Herz schmeißen: Laß Dir nie, nie, wirklich NIE ein Kind auf's Auge drücken, wenn Du Dir nicht tausendprozentig sicher bist, dass Du mit Kopf und Herz dahinter stehen kannst. Ist ein Kind erst einmal da und Du merkst dann, dass Du emotional und physisch überfordert bist, ist es meistens zu spät. Ein "Return to sender" ist dann nicht mehr möglich. Und: Kinder sind sowas von sensibel. Da kommt keine Antenne der Welt mit. Die Schuld, die Du ihm vielleicht (unbewusst) dafür gibst, dass Du nicht leben kannst, wie Du möchtest, wird es auf jeden Fall spüren und verinnerlichen. Tu Dir und ihm das nicht an, wenn Du nicht musst.

Kinder sind etwas Herrliches, wenn man sie mag, will und sich über die Konsequenzen wirklich im Klaren ist.

Was nun die Frage nach dem Zusammenleben mit den Schwiegereltern betrifft: Jahrtausendelang haben Menschen in Großfamilien und Sippen zusammengelebt, und es ist immer gut gegangen. Klar, da kann man dann nicht so spontan machen, was man will. Aber wenn man sein "ich will - ich erwarte - ich brauche" etwas in den Hintergrund stellt und auch bereit ist, den anderen als gleichberechtigten Gott neben sich selber gelten zu lassen, ist auch das kein Hindernis. Klar ist immer jemand da, auf den man Rücksicht nehmen muss - aber ist das denn wirklich sooo schlimm? Auf der positiven Seite ist aber auch immer Kontakt, immer Hilfe da - Du bist nie ganz alleine. Das hat auch was für sich.

Komisch, dass in unserer Zeit die Vereinsamung schon so weit gediehen ist, dass sie als Normalzustand angesehen wird. Je getrennter und je weiter weg vom andern, desto besser. Komisch auch, dass dieses "ich muss meine Ansprüche/meine Interessen wahren um jeden Preis, meine Bedürfnisse müssen befriedigt, meine Wünsche erfüllt werden, und je weniger Rücksicht ich dabei auf andere nehmen muss, um so besser" hier von denselben Menschen so vehement propagiert wird, die auf der anderen Seite davon ausgehen, man müsse "sein Ego töten", um ein ganzer Mensch zu werden.

Oft verwirrend, das ganze...
 
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Hallo Daniela,

bei mir war es auch so, die Wohnung im Vorderhaus wurde frei und mein damaliger Freund jetziger Mann meinte wir können doch reinziehen, es wird umgebaut wie wir es wollten und rein.
Allerdings 94 qm. :reden: .

Das war 1986 Jetzt kommt der Punkt wo ich Kvatar mal recht geben muß wenn du es tust schaff ganz klare Fronten.

Denn meine Schwiegermutter ist eine Frau mit Ordnungs- und putzwahn und wenn ich auch immer alles sauber hatte und wir nicht da waren ist sie in die Wohnung und hat noch mal nachgeputzt. Waren wir im Urlaub hat sie die Wohnung nach ihrem Geschmack umgeräumt usw.

Ich war nur froh das ich auf einem Mietvertrag bestanden habe und wir auch Miete zahlen. Und wenn sie das Geld auf ein Sparbuch geben und ihr es später habt. Sie können im zweifelsfall nie sagen: " Du wohnst umsonst also hast du zu machen was wir wollen."

Wir wohnen immer noch im Vorderhaus bei meiner Schwiegermutter aber es ist noch ein Zusatzschloss an der Wohnungstür das abgeschlossen wird wenn wir in Urlaub fahren sonst ist immer offen für Madam.

Und tu es auf gar keinen Fall wenn dein Freund nicht 100% hinter dir steht.

Denn sanhei hat recht man muß immer zurückstecken in solchen Verbänden und ihr seid nicht die einzigen die dort wohnen, denn seine Schwester oder Bruder wohnt auch noch da.

Also es kann sein das die Familie die einzige große Harmonie ist, aber feststellen nur bei gelegentlichen Besuchen kannst du es nicht.

Und ein Kind als Glücksgarant gibt es nicht. Halt es auf jeden Fall aus allem raus, falls es Reibereien gibt, und nutze es nicht als Druckmittel.
Alles schon mal dagewesen in unserer großen Sippe.

Wenn ihr jetzt in der Stadt lebt und dann ausfs Land zieht wird es für dich so lange du arbeitest keine große Umstellung sein. Aber falls du mit der Arbeit aufhörst ( Kind ist da). Kann es sein du fällst in ein Loch. Denn Leute kennenlernen im Ort ist schwer wenn man den ganzen Tag auf Achse ist.

Bei mir ging es gut, Meine Eltern waren in Frankfurt und 1x die Woche bin ich hin. Habe ins südliche Umland geheiratet. Aber es will gut überlegt sein.

Einen schönen Tag noch
Jutta
 
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