Zum ersten Mal meditiert

Brigitte

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8. Juli 2002
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58
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Bayern
Hallo zusammen,

ich habe heute zum ersten Mal meditiert. Als Hilfe habe ich eine gute Meditations-CD benutzt. Leider konnte ich irgendwie nicht total abschalten und mich konzentrieren. Ich habe gemerkt das wohl Emotionen hochkommen wollten aber irgendwie kamen sie nicht raus. Die Erfahrung die ich vom ersten mal mitgenommen habe ist gute Laune und eine besondere innere Ruhe.

Wie kann ich mehr in mich gehen?

Liebe Grüße
Brigitte :)
 
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Liebe Brigitte,

für den ersten Mal "gute Laune und eine besondere innere Ruhe" erlebt zu haben ist sehr gut.

Viele sind total damit beschäftigt mit dem Versuch Ihren Verstand zu beruhigen.

Mach weiter und versuche Dich nicht mit "Gewalt" dazu zu zwingen. Ein sanfter Einstieg ist immer Ratsam am Anfang.

Es gibt wenig Fahrschule die versuchen Fahrunterricht-Stunden in einem Ferrari Sportwagen zu geben!

Liebe Grüße, John ;)
 
@Brigitte: alle Dinge werden durch Übung besser !

Kleiner Tipp: als ich mit Meditation anfing habe ich mir einen abslout stillen, abgedunkelten Raum gesucht und eine Kerze mitgenommen - die Kerze hat die Eigenschaft, deine Aufmerksamkeit quasi "anzuziehen", und so fällt es leichter, die eigene Konzentration in Kerzenflamme und Augenblick zu bündeln.


Verwende die Kerze als Meditationsobjekt, indem Du Deine Konzentration immer wieder auf die Flamme richtest, sobald Deine Gedanken sich verselbständigen und von Deinem Meditationsobjekt abgleiten. Später wirst Du keine Flamme mehr brauchen und auch neben einer Hauptverkehrsstrasse meditieren können.


Die CD würde ich imho weglassen, sie bedient und unterhält Deinen Geist, statt ihn zu sich selbst kommen zu lassen - womit der Zweck der Meditation ad absurdum geführt wäre.


Gruß,
Kvatar
 
Hallo Kvatar,

wenn ich mich auf die Kerzenflamme konzentriere, versuche ich dann überhaupt nichts zu denken? Stelle ich mir vor das ich mich entspanne und das mein Körper schwer und warm wird?

Sorry aber jetzt habe ich schon so viel verschiedenes gehört das ich mich nicht mehr auskenne :)

Vielen Dank und viele Grüße
Brigitte
 
Liebe Brigitte

wieder muss ich lieber Kvatar Recht geben.

Fast immer zünde ich eine Kerze bei meditieren an. Ich weiß auch das meine Frau hat am Anfang diese Methode ausprobiert und ist aber nicht damit weiter gekommen. Ich fragte sie warum:

1. Genau wie bei Sport, allein zu meditieren braucht viel mehr Selbstmotivation als in eine Gruppe. Nach eine lange Arbeitstag kann das innere Schwein sich leicht durchsetzen und ein Griff nach der Fernseherfernbedienung kann sehr verlockend wirken.
2. In einen absolut stillen und abgedunkelten Raum tendierte sie eher einzuschlafen als zu meditieren. Sie wohnte damals in einen Mehrfamilienhaus wo es schwierig war absolute Stille zu bekommen. Mit Musik hat sie sich besser Entspannen können und die alltags Geräusche im Haus besser ausblenden können.
3. Sich auf der Flamme zu Konzentrieren bedeutet zu versuchen mit offenen Augen zu meditieren und dazu war Ihr Verstand immer noch voll dabei wegen dem konzentrieren.

Ich weiß das diese Methode für viele Menschen sehr wirksam ist, ins besonders für die Jenige für wem Zen Buddhismus der Weg ist. Und es ist gut so.

Obwohl es nur einen Ziel gibt, es gibt viele Wege dorthin. Der Weg die Du für dich aussuchst ist deine Persönliche Entscheidung. Ich empfehle Dir verschiedene Methoden auszuprobieren und dann die Methode einzusetzen wobei Du dich am wohlsten fühlst. Es gibt keinen falschen Methoden – nur dass was gerade für Dich richtig ist.

Jeder von uns muss lernen sich zu entspannen und wie sein Verstand auf Sparflamme zu setzen während der Meditation. In Indien wird der Verstand mit ein „verrückte Affe“ verglichen, weil er immer so unruhig ist. Viele Eltern wissen das es zu versuchen ein unruhiges Kind „Still und Brav sitzen!“ zu befehlen bringt nicht viel Erfolg. Stattdessen das Kind mit ein Puzzle, Spielzeug oder Aufgabe zu beschäftigen bringt ein Zeit lang etwas ruhe. Mit dem Verstand ist es genau so. Deswegen Hilfsmitteln wie Musik oder geführte Meditationen am Anfang für Manche eine große Hilfe sein können.

Lieber Kvatar hat auch recht mit „auch neben einer Hauptstrasse meditieren zu können“. Am Anfang ist so was aber nicht ganz so einfach.

Liebe Grüße, John:)
 
Lieber John,

das hört sich alles gut an. Mit den Geräuschen im Haus habe ich auch meine Probleme, da ich mich davon noch ablenken lasse. Und die Erfahrung die ich jetzt zweimal gemacht habe ist das wenn ich Ruhe und Zeit für mich habe meine Gedanken Karusell fahren und soviele Dinge auf mich einstürmen über die ich sonst keine Zeit habe zum Nachdenken. Daher finde ich es sehr schwer diese Gedanken auszuschalten. Vielleicht probiere ich es mal mit einer CD wo Meeresrauschen drauf ist und ich schaue auf die Kerze.

Vielen Dank für Deine Hilfe und Dein Verständnis.

Liebe Grüße
Brigitte :)
 
Na ihr zwei ? ;)


@Brigitte: Jau, Gedanken fahren Karussell - und zwar mit Dir ! Sie tun das immer, nur bei der Meditation wird es Dir erstmals so richtig bewusst.


Deine Gedanken bewusst zu beobachten und immer wieder loszulassen ist die Übung. Die Meditation ist die Waffe, mit der Du deine Grübeleien und den Gedankenlärm in Fetzen schlagen und deren Leerheit offenbaren kannst.

Wenn Du aufmerksam meditierst betrachtest Du deine Gedanken wie Bilder, die an einer Leinwand vorbeiziehen - ohne zu bewerten, die Bilder aufzugreifen oder dich sonstwie in ihnen zu verstricken, was das Karussell ja nur wieder beschleunigen würde.

Die Dinge, die sonst immer unbewusst in deinem Kopf vorgingen nimmst Du nun bewusst wahr und an die Kette und weist ihnen aktiv den einzig angemessenen Platz in deinem Leben zu: den Mülleimer !! :D


Warum ist das so wichtig?


Deine Gedanken sind wie der kleine Teufel, der Dir stets ins Ohr flüstert: tu dies, sieh dich vor, pass auf, du kannst das nicht, es wird etwas schlimmes passieren, du wirst dich blamieren..) . Leider bemerken wir das im eindrucksreichen Alltag nicht, und so wird unser Bewusstsein und Befinden quasi "unterschwellig" ausgehölt. Unsere Gedanken indoktrinieren uns und rufen in unserem Unterbewusstsein (ich sage lieber Basis-Selbst) oder inneres Kind dazu) die passenden Empfindungen auf: Hass, Angst, Sorge, Verzweiflung, Wut, Kummer, Leid, Schmerz, Trauer, Eifersucht, Minderwertigkeitsgefühl, Hilflosigkeit und und und..


Es ist gerade das gefährliche daran, dass wir diese "leise Stimme" im Alltag nicht bewusst wahrnehmen. So bekommen wir die hinterlistigen Botschaften unbemerkt untergeschoben, und in unserem Fühlen entfalten sie dann ihren destruktiven Charakter.

Bestimmt hast Du schon festgestellt, dass ein Grossteil deiner Gedanken während der Meditation negativ bis extrem negativ sind: unbezahlte Rechnungen, dein Kontostand, die Äusserung deines Chefs (dem Mistkerl! :D ), deine Gesundheit, wieder der Kontostand...

Es ist, als wenn eine Platte im schlechtesten Lied hängengeblieben ist. Die Meditation erlaubt es Dir, deine Aufmerksamkeit zu schärfen und die permanente "Einflüsterung" dieser infamen "Schleichwerbung" zu unterbinden. Meditation ist also vor allem eine Achtsamkeitsübung, und sie hält noch viel mehr für Dich bereit, als sie dem momentanen äußeren Anschein nach bietet !

Gruss,
Kvatar
 
Hallo Kvatar,


Zitat:
Deine Gedanken bewusst zu beobachten und immer wieder loszulassen ist die Übung. Die Meditation ist die Waffe, mit der Du deine Grübeleien und den Gedankenlärm in Fetzen schlagen und deren Leerheit offenbaren kannst.

Wieviele Jahre braucht mann denn bis mann so weit ist?

Zitat:
Bestimmt hast Du schon festgestellt, dass ein Grossteil deiner Gedanken während der Meditation negativ bis extrem negativ sind: unbezahlte Rechnungen, dein Kontostand, die Äusserung deines Chefs (dem Mistkerl! :D ), deine Gesundheit, wieder der Kontostand...

Ja stimmt es sind meistens Gedanken die mann nicht haben möchte oder besser verdrängen möchte (das mit dem Chef gefällt mir :D)

Gruß
Brigitte
 
und willkommen im Club

Original geschrieben von Kvatar
Deine Gedanken bewusst zu beobachten und immer wieder loszulassen ist die Übung.
Aber wie?
Frage Dich immer wieder WER denkt jetzt?
Die Antwort ist: ICH
Das ICH ist nicht identisch mit Deinen Gedanken.
Lerne zu unterscheiden.
Das ICH ist einfach nur DA
SEI DU SELBST
Original geschrieben von Kvatar
Die Dinge, die sonst immer unbewusst in deinem Kopf vorgingen nimmst Du nun bewusst wahr und an die Kette und weist ihnen aktiv den einzig angemessenen Platz in deinem Leben zu: den Mülleimer !! :D
Wirf sie hinaus aus Deiem ICH
Lerne zu unterscheiden.
SEI DU SELBST

Wenn Du Fühlst, frage Dich: Wer fühlt jetzt?
Die Antwort ist: ICH
Das ICH ist nicht identisch mit Deinen Gefühlen.
Lerne zu unterscheiden
SEI DU SELBST

Das SELBST, dein eigenes ICH ist reine SEELIGKEIT.
Es ist das was Du immer gesucht hast.
Es braucht keine CD's und keine Kerzen.
Es kann von nichts gestört werden.
Es ist nicht Gedanke und nicht Gefühl.
Es kennt keine Sorgen und keine Angst.
Es ist einfach nur reines Seeliges SEIN

Wenn du müde bist, leg Dich einfach mit dem Rücken auf den Boden. du schläfst höchstens 1/2 Stunde, dann bist Du wieder wach und entspannt und dann setzt du dich hin und dann hast Du's schon. Du wirst sehen, es geht ohne alles.

Gruss Willibald
 
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Lieber Kvatar, Lieber Astroharry,

etwas woruber nachzudenken.

bin ich:
mich oder ich?
meins oder eins?
mehr oder weniger?

Ich versuche am liebsten die „M-Wörter“ los zu lassen.

Liebe Grüße, John

PS. Muss zugeben es ist nicht von mir. Es kam gerade von meinem Buddhist-Helfer.

;)
 
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