tagesschau.de: Was lesen Sie denn aus diesen Bildern, über das Selfie vor dem brennenden Panzer, das Foto mit dem Hamasführer? Was sagt Ihnen das als professionelle Betrachterin?
Meissner: Das sagt mir, dass das keine professionellen Journalisten waren, sondern Verbündete, Freunde, die die Hamas mitgenommen hat. Andere würde die Hamas gar nicht akzeptieren. Für mich sind das Mittäter und keine Journalisten.
tagesschau.de: Sie halten es also nicht für möglich, dass die Hamas hier Reporter allein unter dem Gesichtspunkt der Professionalität ausgewählt hat?
Meissner: Das glaube ich nicht, denn die Hamas macht ja nur etwas zu ihrem Vorteil. Die hätten mir niemals jetzt ein Visum gegeben, sondern sie nehmen Freunde oder Anhänger mit, die dann stolz auf die Fotos sind, die sie machen.
tagesschau.de: Sie halten also die Vorwürfe der israelischen Regierung und der NGO "Honest Reporting" für berechtigt?
Meissner: Ja. Alles andere wären zu viele Zufälle. Kein seriöser Fotograf stellt sich vor einen brennenden Panzer oder macht ein Bild, wie eine Frau vergewaltigt wird oder gerade erstochen wird. (Anmerkung der Redaktion: Um diese Bilder geht es allerdings im aktuellen Fall nicht.)