SelbstSein
Sehr aktives Mitglied
Hintergründiges: UNRWA - war im Faden schon (öfter) mal Thema.
Bitte den ganzen, recht kurz gefassten Artikel lesen.
www.n-tv.de
Hierzu: Buchbesprechung/Zusammenfassung Inhalt
www.zukunft-braucht-erinnerung.de
Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach das UNRWA dabei?
Dieser Prozess wurde möglich, weil das UNRWA ihm seine Schulen, seinen Raum und vor allem seine internationale Legitimität zur Verfügung stellte. Die Buchstaben "UN" spielen eine große Rolle. Es gibt viele Palästinenser, die sagen: Jeden Tag gingen wir in die Schule und lernten etwas über die Rückkehr und über Palästina, das uns gestohlen wurde. Und weil die Buchstaben UN auf der Schule standen, wussten wir, dass die Welt auf unserer Seite ist. Wenn man eine Generation nach der anderen dazu erzieht, dass die Welt ihr Ziel unterstützt, Israel zu zerstören, dann werden sie natürlich israelische Sportler ermorden, dann werden sie natürlich Gräueltaten begehen.
Sie sagten, das UNRWA verstecke sich hinter einer dünnen Fassade von Westlern. Was meinen Sie damit?
Das UNRWA hat 30.000 Mitarbeiter, von denen vielleicht einhundert Ausländer sind. Das sind diejenigen, die mit der Welt sprechen, denn die Palästinenser wissen, dass sie nicht 1 Milliarde Dollar pro Jahr bekommen würden, wenn die Welt wüsste, wie sehr es sich um eine palästinensische Organisation handelt. Aber weil sie die Buchstaben "UN" trägt und weil Deutsche, Schweizer und Italiener in ihrem Namen sprechen, denken die Leute, dass dies eine internationale humanitäre Organisation ist. Die meisten Angestellten sind Lehrer an den UNRWA-Schulen. Dort wird den Palästinensern beigebracht, dass Palästina "befreit" werden muss, "vom Fluss bis zum Meer" [vom Jordan bis zum Mittelmeer - also einschließlich des Staates Israel].
Aber Sie würden nicht sagen, dass das UNRWA ein größeres Hindernis für den Frieden ist als alle anderen Probleme, zum Beispiel die 500.000 Siedler im Westjordanland.
Ich unterstütze die Siedlungen nicht. Ich halte sie für Israels größtes vergeudetes Projekt, aber ich kann sehr einfach begründen, warum sie kein Hindernis für den Frieden sind. Erstens gab es vor 1967 keine Siedlungen, im Grunde erst ab 1975. Dennoch wollen Araber und Palästinenser seit den 1920er Jahren Palästina vom Fluss bis zum Meer "befreien". Sie lehnen einen jüdischen Staat in allen Grenzen ab. Zweitens: Ehud Barak in Camp David, bei den Verhandlungen mit Jassir Arafat, und Ehud Olmert 2008 auf der Friedenskonferenz in Annapolis, bei den Verhandlungen mit Mahmud Abbas, haben beide den Palästinensern einen Staat im Westjordanland und im Gazastreifen angeboten. Die Siedlungen im Westjordanland sollten aufgelöst oder gegen gleichwertiges Land ausgetauscht werden. Doch die Palästinenser entschieden sich für Gewalt. Und drittens hat Israel in Gaza bewiesen, dass es Siedlungen auflösen kann.
Bitte den ganzen, recht kurz gefassten Artikel lesen.

"Die Palästinenser müssen aufhören, sich als Flüchtlinge zu betrachten"
Die palästinensische Forderung auf ein "Recht auf Rückkehr" sei eine Chiffre für die Zerstörung des Staates Israel und das zentrale Hindernis auf dem Weg zu Frieden, sagt die ehemalige Knesset-Abgeordnete Einat Wilf.

Hierzu: Buchbesprechung/Zusammenfassung Inhalt
und:Die Autoren zeigen auf, dass aus den anfänglich gezählten palästinensischen Flüchtlingen, deren Zahl zwischen 500.000 und 900.000 geschätzt wird, bis heute über 5.000.000 Flüchtlinge in der fünften Generation registriert sind. Angesichts dieses Ergebnisses einer Verzehnfachung der Flüchtlinge aus einem vor Jahrzehnten endenden Krieg, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die UN-Flüchtlingsagentur UNRWA die zentrale Rolle bei der Fortsetzung des politischen Krieges spielt. An diesem Punkt kann man die These der Autoren stützten, da der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages 2019 festgestellt hat, dass bei einer Nichtregistrierung der Nachkommen der Flüchtlinge, deren Zahl auf ca. 30.000 Personen sinken würde.
Für das Verständnis und den Diskurs ist es wichtig, auf das von den Autoren genannte besondere Merkmal des international und historisch einzigartigen palästinensischen Flüchtlingsstatus hinzuweisen. Es handelt sich bei dieser weltweit einzigartigen Definition des Flüchtlingsstatus um eine weitreichende und folgenreiche Entwicklung, die einer Friedensentwicklung im Nahen Osten diametral entgegenwirkt. Der Flüchtlingsstatus wird bis zu der sogenannten Rückkehr an die kommende Generation weitergegeben. Sogar, wenn die Nachfolgegenerationen wie als Beispiel von den Autoren genannt, in Jordanien geboren sind und den jordanischen Pass haben.
Hier ist kritisch anzumerken, dass nach der Genfer Flüchtlingskonvention eine Person, die eine neue Staatsbürgerschaft annimmt, nicht mehr als Flüchtling definiert wird. Kennzeichnend ist, dass dieses universelle Abkommen zum Schutz der Flüchtlinge nicht für die UNRWA-Flüchtlinge gilt.
Betrachtet man das von den Autoren genannte weitere Beispiel der geflüchteten Palästinenser in den Gazastreifen und in die Westbank, so stellt sich die Frage, warum diese Gruppe, die der palästinensischen Autonomiebehörde untersteht, weiterhin als Flüchtling geführt wird. Interpretiert man diese politische Verhaltensweise, so lässt sich daraus schließen, dass die palästinensischen Flüchtlinge tatsächlich als politische Waffe weiterhin genutzt werden.
Warum existiert für die palästinensischen Flüchtlinge ein eigenes Flüchtlingswerk, während die weltweiten Flüchtlinge in ihrer Gesamtheit von dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, der UNHCR betreut werden. Die UNO-Flüchtlingshilfe stellt für Mitte 2022 fest, dass das Mandat der UNRWA für 5,8 Millionen Palästina-Flüchtlinge gilt. Das Mandat der UNHCR gilt für 26,7 Millionen Flüchtlinge weltweit. Allein die Zahlen verdeutlichen das vorhandene Ungleichgewicht.
Zudem sollte die Genfer Flüchtlingskonvention, die einen universellen Charakter hat, doch wohl auch für die palästinensischen Flüchtlinge gelten. Auch an dieser Stelle die fragwürdige Ausnahme, die sich ebenfalls um die verpflichtende Neutralität, die die UNRWA mit über 90 Prozent palästinensischer Mitarbeiter gar nicht gewährleisten kann, ohne dass es zu Konflikten mit der Loyalität kommt, nicht schert.
Der Kampf um Rückkehr - von Adi Schwartz und Einat Wilf
Adi Schwartz | Einat Wilf, Der Kampf um Rückkehr, Wie die westliche Nachsicht für den palästinensischen Traum den Frieden behindert hat
