Äquidistanz ist Verharmlosung
In Gaza sterben gerade Zivilisten. Per definitionem sind diese ein unschuldiges Opfer eines Krieges, sie sterben, weil sie durch israelische Waffen getötet werden.
Gerade habe ich gelesen, dass mehrere Cousins des bekannten amerikanischen libertären ehemaligen Kongressabgeordneten Justin Amash bei dem israelischen Luftangriff auf eine Raketenabschussbasis der Hamas neben der St.-Porphyrius-Kirche getötet wurden.
Auch wenn die Hamas die Zahlen schönt, so ist das menschliche Leid furchtbar.Wer diese Opfer allerdings den Taten der Hamas gegenüberstellt, erzeugt eine Äquidistanz.
Er tut so, als seien die Taten von Hamas und Israel gleich schlimm, weil ja beide Zivilisten töten. Wenn Israel mehr Zivilisten tötet, wäre entsprechend sein Krieg gegen die Hamas sogar schlimmer.
Dies ignoriert völlig, dass die Hamas gezielt und geplant auf Zivilisten losgegangen ist und folglich über 70 Prozent der Opfer Zivilisten waren. Nicht etwa als Kollateralschäden, sondern als gezielte Opfer. Die Hamas-"Kämpfer" hatten die Wahl, auf wen sie schießen. Sie konnten ihre Opfer identifizieren und auswählen. Deshalb haben sie auch gezielt junge Frauen entführt.
Die militärischen Opfer Israels fielen an, weil die Soldaten zwischen den Zivilisten und den Terroristen standen, nicht weil sie das Hauptziel waren.
Beide Opfer und Opferzahlen miteinander zu vergleichen ist menschlich, aber falsch. Es tut so, als wäre das versehentliche Töten von Zivilisten vergleichbar mit deren gezieltem Abschlachten, oft dokumentiert sogar noch mit verbundener ausgiebiger Folter.
Man tut so, als sei das Töten "gleich schlimm" und stellt daher eine Terrororganisation, die gezielt Zivilisten abschlachtet, foltert, verschleppt und vergewaltigt mit einem Militär auf eine Stufe, das vor Luftangriffen warnt und nachweisbar Anstrengungen unternimmt, zivile Opfer zu vermeiden.