Zerstört sich der Kapitalismus von selbst?

Das ist mir zu schwammig. Die erste Frage, die man vielleicht klären müsste wäre, ob du "Ausbeutung" aus moralischen Überlegungen, oder ethischen/politischen Gründen kritisierst. Wenn du sagst: es ist unmoralisch andere Menschen auszubeuten und zwar unter der Bedingung, dass sie sich freiwillig in dieses Arbetsverhältnis begeben haben, dann sprichst du nicht mehr als über dein Ästhetisches Empfinden.

Und mir sind deine Ausführungen über Ethik und Moral zu schwammig.
Ich gehe nicht nach Ästhetik, sondern nach meinem Gerechtigkeitsempfinden.
Du kannst mir zwar die Berechtigung dafür absprechen, es kümmert sich aber nicht darum.

für mich ist es so: es profitieren beide davon, solange beide Vertragspartner den Vertrag einhalten wollen. "Ausbeutung" wäre so gesehen nichts anderes als eine andere Art und Weise zu sagen, dass das Geschäft miserabel ist und nicht zustande kommt.

Ausbeutung heißt, dass die eine Seite notgedrungen miserable Geschäfte annehmen muss.

dem stimme ich zu! Aber das ließe sich innerhalb einer individualistischen Ethik als Unrecht begreifen.

Mich würde mehr interessieren, wie man ein System, das sich mehr und mehr selbst an die Wand fährt, möglichst schonend ändern kann.
 
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Und mir sind deine Ausführungen über Ethik und Moral zu schwammig.
Ich gehe nicht nach Ästhetik, sondern nach meinem Gerechtigkeitsempfinden.
Du kannst mir zwar die Berechtigung dafür absprechen, es kümmert sich aber nicht darum.

das ist kein Argument. Entweder du erklärst wieso dir meine Ausführungen zu schwammig sind, oder du brichst dein Argument ab.

Ob du sagst du gehst nicht nach Ästhetik, sondern nach Gerechtigkeitsempfinden, ist doch einerlei. Das Gerechte ist für dich ein Empfinden von Schönheit, oder nicht? Oder das was auf das Schöne gerichtet ist, wie bei Platon? Was sonst sollte es sein?

Ausbeutung heißt, dass die eine Seite notgedrungen miserable Geschäfte annehmen muss.

dann erklärst du dein Empfinden des miserablen Geschäfts für objektiv und tatsächlich, ungeachtet der subjektiven Wertschätzungen der Marktteilnehmer, die demnach falsch - Marx würde sagen "entfremdet" - seien.

Mich würde mehr interessieren, wie man ein System, das sich mehr und mehr selbst an die Wand fährt, möglichst schonend ändern kann.

mehr Freiheit.
 
das ist kein Argument. Entweder du erklärst wieso dir meine Ausführungen zu schwammig sind, oder du brichst dein Argument ab.

Sind mir zu verkopft.

Ob du sagst du gehst nicht nach Ästhetik, sondern nach Gerechtigkeitsempfinden, ist doch einerlei. Das Gerechte ist für dich ein Empfinden von Schönheit, oder nicht? Oder das was auf das Schöne gerichtet ist, wie bei Platon? Was sonst sollte es sein?

Nö, Gerechtigkeit und Schönheit sind zwei Paar Stiefel.
Was gerecht ist, muss nicht schön sein und was schön ist, muss nicht gerecht sein.

dann erklärst du dein Empfinden des miserablen Geschäfts für objektiv und tatsächlich, ungeachtet der subjektiven Wertschätzungen der Marktteilnehmer, die demnach falsch - Marx würde sagen "entfremdet" - seien.



mehr Freiheit.

Mein Empfinden ist subjektiv, aber tatsächlich vorhanden.
Für die Empfindungen aller anderen Menschen gilt das ganz genauso.
Wenn immer mehr Menschen ein System als ungerecht empfinden, wird sich dieses langfristig nicht behaupten können.
Also muss man schlicht abwarten, wie sich das Ganze entwickelt.
Empfindungen kann man den Menschen nämlich nicht wirklich ausreden, höchstens kann man sie eine Weile davon abhalten, ihnen Ausdruck zu verleihen und sich in der Folge um Veränderungen zu bemühen.
 
Ich habe mal nachgeschaut, allerdings ist es die vollständige Liste von 2015:

http://www.tagesspiegel.de/downloads/12651316/3/gesamtliste-pgf_18-wp-20-11-15.pdf

Zu den Organisationen mit Hausausweisen zählen Umweltschutz- und Sozialverbände, Gewerkschaften oder staatliche Unternehmen ebenso wie Körperschaften des Gesundheitssystems, Banken, Pharma- oder Versicherungskonzerne. Mit einigem Abstand zu den Parteien folgen staatliche oder staatsnahe Unternehmen und Organisationen wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit 22 Ausweisen oder der Spitzenverband der Krankenkassen GKV (21). Danach kommen die Unternehmen, die den direkten Kontakt zu den Parlamentariern suchen: Airbus und Deutsche Bahn mit neun, BASF mit sechs und Evonik mit fünf Vertretern. Die Autobauer Volkswagen (5), Daimler (3) und Opel (2) liegen dahinter. Wirtschaftsnahe Organisationen wie die Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU kommen auf sieben und die Stiftung Familienunternehmen auf fünf Hausausweise. Im Spitzenbereich der Wirtschaft kann auch das Kommissariat der deutschen Bischöfe mithalten (8).


Eilklage des Tagesspiegels
Auch professionelle Lobby- und PR-Firmen haben Zugang. Etwa Eutop, eine Agentur mit rund hundert Mitarbeitern, von denen auf Initiative der Union knapp ein Zehntel über Hausausweise verfügt. Überhaupt geht der Großteil der Hausausweise, die an Firmen einschließlich Rüstungs- und Tabakbranche vergeben werden, auf Wünsche der Union zurück. Die SPD macht sich eher für Verbände, Stiftungen und Gewerkschaften stark.

Die Bundestagsverwaltung hat die Liste auf Druck der Koalition lange zurückgehalten.

Die parlamentarischen Regeln dafür werden nicht veröffentlicht. Weitere Auskünfte zum Thema verweigerte der Bundestag bislang mit dem Hinweis, es handele sich um eine parlamentarische Angelegenheit, zu der es keine behördlichen Angaben geben dürfe. Die Berliner Verwaltungsgerichte haben jedoch auf eine Eilklage des Tagesspiegels hin entschieden, dass die Bundestagsverwaltung auch über die Arbeit der Abgeordneten selbst informieren muss. Die Gesetzgebung sei von Informationspflichten nicht ausgenommen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/...-im-bundestag-sind-die-parteien/12659964.html


"Überhaupt geht der Großteil der Hausausweise, die an Firmen einschließlich Rüstungs- und Tabakbranche vergeben werden, auf Wünsche der Union zurück. Die SPD macht sich eher für Verbände, Stiftungen und Gewerkschaften stark."

Auch interessant oder? Wenn ich mir das Geheuchel einer Kanzlerin vor Augen halte:

"Habe einen Plan"
"Dazu habe ich einen Plan", sagte Merkel in der Sendung "Anne Will". Eine Lösung habe sie aber nicht alleine in der Hand. Man müsse bei den Fluchtursachen ansetzen."

https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/10/2015-10-08-merkel-bei-will.html

Wie meint sie das denn nur? Durch gezilete Stärkung der Waffen-. und Rüstungsindustrie und Fördern der Waffenlieferungen in Krisengebiete?
 
Und hier noch was aus 2017:

11. Mai 2017, 19:38 Uhr
Parlament Lobbyisten bekommen immer noch leicht Zugang zum Bundestag


  • Schärfere Regeln sollten die Vergabe von Hausausweisen für den Bundestag an Lobbyisten eigentlich begrenzen.
  • Doch eine erste Bilanz zeigt jetzt: Es gibt immer noch 910 Ausweise.
  • 536 von ihnen wurden sogar ohne ausreichende Begründung der Antragsteller vergeben.

Es sind nur unscheinbare Plastikkarten, aber sie gehören zu den begehrtesten Dokumenten im politischen Berlin: die Hausausweise für den Bundestag. Wer im Besitz einer solchen Karte ist, kann die Bundestagsgebäude betreten, wann immer er will. Einen bequemeren Zugang zu den Abgeordneten kann man kaum haben. Und so ist es kein Wunder, dass die Ausweise für Lobbyisten besondere Bedeutung haben - Nähe zur Macht ist deren Kapital.

Als Ende 2015 durch Klagen des Internetportals abgeordnetenwatch.de bekannt wurde, dass 1103 Hausausweise über einen eher dunklen Weg ausgestellt worden waren, war die Aufregung deshalb groß.

http://www.sueddeutsche.de/politik/...er-noch-leicht-zugang-zum-bundestag-1.3501134

Also wer das nicht zu deuten vermag .....
 
Sind mir zu verkopft.

Argumente sollten auch verkopft sein.

Nö, Gerechtigkeit und Schönheit sind zwei Paar Stiefel.
Was gerecht ist, muss nicht schön sein und was schön ist, muss nicht gerecht sein.

Du sprichst von deinem Gerechtigkeitsempfinden. Dieses Gefühl befriedigt dich doch nicht körperlich, sondern ideell, oder? und was ist es dann anderes, als etwas schönes?

Mein Empfinden ist subjektiv, aber tatsächlich vorhanden.
Für die Empfindungen aller anderen Menschen gilt das ganz genauso.
Wenn immer mehr Menschen ein System als ungerecht empfinden, wird sich dieses langfristig nicht behaupten können.
Also muss man schlicht abwarten, wie sich das Ganze entwickelt.
Empfindungen kann man den Menschen nämlich nicht wirklich ausreden, höchstens kann man sie eine Weile davon abhalten, ihnen Ausdruck zu verleihen und sich in der Folge um Veränderungen zu bemühen.

das Empfinden von Ungerechtigkeit ist halt keine rechtfertigung für eine unrechte Handlung. Auch die demokratische Mehrheit macht den Meuchelmord nicht gerecht.
 
Argumente sollten auch verkopft sein.

Find ich nicht, sie sollten auch Erfahrungen einbeziehen.

Du sprichst von deinem Gerechtigkeitsempfinden. Dieses Gefühl befriedigt dich doch nicht körperlich, sondern ideell, oder? und was ist es dann anderes, als etwas schönes?

Schön ist für mich etwas, das aus Farbe, Form und/oder Klang besteht und was man nicht unbedingt braucht, das aber das Leben bereichert.
Gerechtigkeit ist für mich etwas Notwendiges, denn durch Ungerechtigkeit entsteht Unfrieden.

das Empfinden von Ungerechtigkeit ist halt keine rechtfertigung für eine unrechte Handlung. Auch die demokratische Mehrheit macht den Meuchelmord nicht gerecht.

KA, wie du jetzt auf Meuchelmord kommst....
 
Aktuell haben wir 709 Abgeordnete im Bundesparlament und 865 Lobbyisten mit Hausausweis und jederzeitigem Zugang zum Parlament. Das sind bereits mehr Lobbyisten als Abgeordnete, ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Wobei das ziemlich egal ist ... denn in Brüssel auf dem Schoß der EU sitzen zahllose Büros, die nichts anderes als Lobbyarbeit machen. Das ist einer der Gründe warum die EU Kommission sehr stark in das EU Parlament durchregiert, bzw. es sogar bereits Versuche gab, das Parlament durch die Kommission zu übergehen. Weil die Lobbyisten bei der Kommission aufschlagen ... und nicht im Parlament wo sie nur schwer Zugang haben.
 
So pauschal würde ich da widersprechen. Warum gibt es zB etwa Kartellrecht oder andere Marktregulierungen?

Weil es die noch historisch gibt. Da haben wir etwas Glück in der Unflexibilität unserer Gesetzgeber, dass sich solche Sachen nur sehr langsam ändern. Wobei hier der Hebel aber ein anderer ist ... nationale Rechte sind weitgehend uninteressant ... die Beeinflussung und Aushebelung beginnt auf EU-Ebene (Siehe TTIP u.ä.).

Eine staatliche Finanzierung ist oft ziemlicher Murks, denn wie oben gesagt kann der Staat oftmals nicht wirtschaften. Wenn man das Geld anderer Leute für andere Leute ausgibt, ist das oft sehr ineffizient.

Das ist aber die demokratische Entscheidung jedes Volkes ... wem es die Führung seiner Agenden anvertraut. Aber das sind wir halt wieder bei der Laschheit des Volkes ... gewitzigt aus den Erfahrungen mit Politikern seit dem 2. Weltkrieg müsste eigentlich jeder Staat schon ein Volkstrinbunal eingerichtet habeh, das seine Politiker mindestens überprüft. Da sich aber 90% der Menschen lieber sagen lassen, was sie tun und wie sie sein sollen, haben halt die Politiker die Macht und nicht - wie in der Verfassung festgelegt - das Volk. Direkte Demokratie wäre halt mal ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn dann vor Enstcheidungen natürlich wieder die gefärbten "Informationen" der Medien kommen.

Ich weiß aus erster Hand, dass gerade bei Gründerfonds sehr, sehr viel Kohle eigentlich nur darüber läuft, wer wen von welcher Partei kennt (zumindest in Österreich, in Deutschland kann das anders sein). Und das nicht mal versteckt; teilweise wird wirklich richtig dreist gefragt, ob man politisch aktive Familienmitglieder hat oder ähnliches. Bei privatem Kapital is das anders, denn wenn man da in Schwachsinn investiert verliert man Geld. Den Staat interessierts ja nicht, das Geld gehört eh dem Steuerzahler.

Ja, natürlich. Ist unser politisches System. führt aber letztlich wieder zu der Frage zurück, warum wir uns als Volk politische Korruption gefallen lassen und nichts dagegen tun. So ganz parteibuchlos ist aber die "private" Vergabe auch nicht, denn alle Grossbanken sind natürlich auch mit irgendeiner Partei liiert. Und die "braven" (Parteimitgieder) bekommen dann natürlich schon bessere Konditionen, oder das Geld wird leichter abgeschrieben.

Keine Mutter muss übrigens 3 Jobs arbeiten um ihr Kind zu ernähren. So viel kostet eine Ernährung nicht, zumal man über 7000€ Kindergeld bezieht - das ist doppelt soviel wie ich im Jahr für Miete und Essen ausgebe. Wofür eine Mutter aber unter Umständen 3 Jobs arbeiten muss ist der restliche Lebensstandard abseits von Wohnen und Essen. Gerade gegen diese Selbstverständlichkeit gewisser Luxusgüter in unserer Gesellschaft spreche ich mich deutlich aus.

Wo lebst Du? Ich kennne mehrere Singles, die 2 Jobs haben, und dann noch irgendwo putzen gehen, nur um z.B. ihrem Kind eine bessere oder höhere Schule zu finanzieren. Eine ehemalige Kollegin von mir hat 30 Stunden in der Firma gearbeitet (wegen der Kinder), hat dann privat noch Buchhaltung gemacht und ist phasenweise dann noch putzen gegangen.

Bzgl den Kultfiguren musst du dich wohl etwas mehr bilden. Siddharta Gautama kommt aus einem wohlhabenden Fürstengeschlecht, das ist zentraler Punkt seiner spirituellen Reise gewesen - er hat die ersten 30 Jahre seines Lebens in großem Reichtum gelebt und hat sich für ein absichtlich völlig mittelloses Leben entschieden, als er den Palast verließ und die Armut der Menschen sah.

Da gebe ich dir recht, Buddhismus haben ich ziemlich wenig Ahnung. Ist so gar nicht meine Richtung.

Jesus im NT äußert sich sehr häufig über Reichtum und Armut, und spricht ganz, ganz offen gegen Reichtum. ("sammelt eure Schätze nicht auf Erden, sondern im Himmel", "eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein reicher Mann in den Himmel", "geh hin, verkaufe alles und gib es den Armen, so wirst du einen Platz im Himmel haben" usw usf).

Ich kenne die Aussagen, nur würde ich mir hier mehr direkten Bezug zu tatsächlichen Aussagen von Jesus wünschen. Denn kein Mensch weiss bisher, was da in die Bibel hineingefälscht wurde im Laufe der Jahrhunderte.

Lustig, dass du das sagst, wo du doch hier genau die gleiche Konsumanschauung zu scheinen hast.

Also da spechen aber viele meiner Aussagen eher dagegen. Da wo ich eher eine andere Denkweise als Du habe, ist vielleicht der Pragmatismus. Ich muss auchin dieser Welt leben, habe auch lange Zeit sehr gut von dieser Welt gelebt. Genau deshalb sind meine Aussagen aber eben nicht nur reine Ideologie oder Idealismus, sondern ich kenne die Ansatzpunkte relativ genau, wo dieses System krankt.

Um sich von Landwirtschaft selbst ernähren zu können, muss man Grund besitzen. Wenn man fruchtbaren Grund besitzt, ist man in vielen Ländern schon per definition nicht arm. Wenn man den Grund gepachtet hat (Regelfall), muss man Pacht zahlen. Dann sieht die Sache schon wieder anders aus.

Der Grund ist Eigentum des Volkes ... nicht einer Regierung. Im Zuge des Feudalismus wurde nur dem Volk im Mittelalter der Grund mehr oder weniger enteignet und als Eigentum der Herrscherklasse definiert. Z.T. echt sinnlose Gesetzte, die wir heute noch haben bzw. sogar neu schaffen. Z.B. sorgt das Verbot des Holzklaubens dafür, dass einerseits die Waldbesitzer (mit die Bundesforste aus Steuergeldern) Geld ausgeben müssen, um den Wald zu reinigen. Das passiert aber nicht, weil das Holz nur als billiges Papierholz zu verkaufen wäre, was aber aus dem Ostblock billiger zu importieren ist. Was zu Überpopulationen des Borkenkäfers (Zecken!) führt. Sprich ... diese Sinnlosigkeit zahlt jeder Steuerzahler mindestens 3-4 Mal, und zuletzt auch noch bei der Zeckenimpfung aus dem eigenen Säckel.

Beim ersten Punkt bin ich ganz bei dir. Das ist auch die Definition von absoluter Armut, wenn jemand kein Essen und keinen Wohnraum hat. Das heißt aber nicht, dass du einfach losziehen kannst und irgendwo auf fremdem Grund eine Hütte bauen und in einem fremden Wald Vieh schießen darfst. Ich glaube du hättest auch keine Freude daran, wenn Millionen Hobby-Jäger unsere Wälder leerwildern würden, denn dann würde das Ökosystem da zusammenbrechen.

Na ja, das wäre wieder ein längeres Thema. Denn zum Einen sind die Gesetze ja zum Schutz des Wildes der "Herrschaften" entstanden, zum Andern sind natürlich diese Herrschaften auch die schlimmsten Wilderer in unseren Wäldern ... denn Katze, Luchs, Wolf, Bär, Büffel etc ... alles ausgerottet. Einfach den Lebensraum genommen, durch bewirtschaftete Wälder, durch Felder, durch Maschinen .... Eine enfache Verdrängung ... und trotzdem einfache Wilderei, Ausrottung von Arten ....

Auch da bin ich bei dir, Venezuela braucht eine Veränderung - zum Beispiel weg vom Sozialismus hin zu einer ordentlichen Marktwirtschaft.

So ist es. Was aber heissen würde, die amerikanischen Ölkonzerne aus dem Land zu werfen und zu enteignen. Die Reaktion der USA zur "Wahrung ihrer Interessen" ist vorhersehbar. Es würde bedeuten, dass das Volk die bestehende Regierung und Oligarchie entmachtet ... nur die bezahlen halt das Militär und die Polizei (nicht von ungefähr heisst es Staatsgewalt ...).

Man kann sich halt nicht hunderte Millionen Euro geben lassen und dann im Nachhinein sagen "Ups, Sorry, hab ich nicht mehr", um dann nichts zurückzuzahlen und später wieder Geld haben zu wollen. Das kann kein Unternehmen, und ich als Privatperson schon gar nicht. Wenn ich das mache, steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Aber die korrupte griechische Regierung sollte das machen dürfen, nachdem Sie einen Haufen Geld auf den Kopf gehauen hat? Zum Vergleich: ein griechischer Abgeordneter verdient nach Einkommensteuer über 5800€ im Monat (und zwar heute noch immer! nach der Austeritätspolitik!!). Das ist nur 300€ weniger als ein deutscher Abgeordneter (und ich noch nicht mal die vielen Zuckerl eingerechnet, etwa dass ein Viertel des Einkommens komplett steuerfrei ist). Dem steht aber entgegen, dass der durchschnittliche Grieche nur die Hälfte eines durchschnittlichen deutschen Einkommens hat. Wie passt das zusammen? Yanis Varoufakis, der ehemalige griechische Finanzminister, ist Multimillionär, hat eine Villa am Land, zusätzlich ein Apartment in Athen und - I shit you not - ein Apartment im Zentrum von London. Der Typ hat sein Leben lang nix gemacht außer an der Uni zu dozieren und war dann nicht einmal ein Jahr in der Regierung! Wenn mein Dad (auch Dozent, und deutlich länger, aber leider in Österreich) so viel Geld hätte, würde ich jetzt auf ner Yacht in der Côte d'Azur chillen und nicht Bohnen mit Reis essen.

Griechenland hätte auch die erste Trance des Geldes nie nehmen dürfen ... raus aus dem Euro, Drachme abwerten, exportieren was geht, um Devisen ins Land zu bringen, Urlauber akquirieren, Flüchtlinge möglichst nicht ins Land lassen. Und dann die eigenen Themen einmal angehen ... aber es wäre dem eigenen Volk dabei nicht so schlecht gegangen ... und vor allem hätten sich nicht fremde Inverstoren in Griechenland eingenistet.

Du redest aber nicht von Märkten im Allgemeinen, sondern von einzelnen, ganz spezifischen Marktsegmenten.

Natürlich. Man kann Märkte nicht verallgemeinern. Sondern es ist sehr spezifisch für jedes Marktsegment, wo man Geschäft machen kann.

Vorher hast du noch was ganz anderes gesagt, nämlich dass Deutchland so reich und mächtig sei, weil es so groß ist.

Natürlich ist Deutschland reich und mächtig. Aber es ist auch unflexibel. Und Flexibilität auf Grund seiner Kleinheit war das Thema bei Island.

Dafür gibt es Stipendien.

Die nützen nichts. Stipendien gab es schon immer ... nur die bekommen ein paar Prozent der Studierenden. Und die restlichen Plätze werden trotzdem von den nicht wollenden, nicht könnenden, besseres zu tun habenden belegt.
Wobei mir auch klar ist ... natürlich ist eine Bewertung hier sehr schwer ist. Allerdings haben wir halt auch mittlerweile genügend Mittel um die Tauglichkeit für ein spezifisches Studium recht genau auszutesten. Was halt zwar die Menge reduzieren, dafür aber die Qualität erhöhen würde.
 
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Weil es die noch historisch gibt. Da haben wir etwas Glück in der Unflexibilität unserer Gesetzgeber, dass sich solche Sachen nur sehr langsam ändern. Wobei hier der Hebel aber ein anderer ist ... nationale Rechte sind weitgehend uninteressant ... die Beeinflussung und Aushebelung beginnt auf EU-Ebene (Siehe TTIP u.ä.).
Das ist aus zweierlei Hinsicht Unsinn:
1. Kartellrecht ist ein ziemlich junges Rechtsgebiet. Das zentrale Gesetz - das GWB - wurde erst 1958 eingeführt.
2. Unabhängig von seiner Einführung wird das Kartellrecht regelmäßig erneuert - und zwar auch zum Nachteil der Unternehmen. Die letzte Novelle fand erst 2016 statt.

Das ist aber die demokratische Entscheidung jedes Volkes ... wem es die Führung seiner Agenden anvertraut. Aber das sind wir halt wieder bei der Laschheit des Volkes ... gewitzigt aus den Erfahrungen mit Politikern seit dem 2. Weltkrieg müsste eigentlich jeder Staat schon ein Volkstrinbunal eingerichtet habeh, das seine Politiker mindestens überprüft. Da sich aber 90% der Menschen lieber sagen lassen, was sie tun und wie sie sein sollen, haben halt die Politiker die Macht und nicht - wie in der Verfassung festgelegt - das Volk. Direkte Demokratie wäre halt mal ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn dann vor Enstcheidungen natürlich wieder die gefärbten "Informationen" der Medien kommen.
Ja, das ist es. Aber nur, weil die Leute dumm genug sind, immer den gleichen Scheiß zu wählen, heißt das nicht, dass die Wählerentscheidung auch nachhaltig sinnvoll oder gut ist.

Ja, natürlich. Ist unser politisches System. führt aber letztlich wieder zu der Frage zurück, warum wir uns als Volk politische Korruption gefallen lassen und nichts dagegen tun. So ganz parteibuchlos ist aber die "private" Vergabe auch nicht, denn alle Grossbanken sind natürlich auch mit irgendeiner Partei liiert. Und die "braven" (Parteimitgieder) bekommen dann natürlich schon bessere Konditionen, oder das Geld wird leichter abgeschrieben.
Genau deswegen spreche ich mich für Liberalismus und einen schlanken Staat aus. Wenn der Staat kein Geld hat - bis auf das, was für die Erhaltung der Gesellschaft (Straßen, Strafverfolgung, Kartellrecht etc) nötig ist, kann auch nicht so viel in der Korruption versinken. Dann würden unter Umständen viele Sachen privatisiert werden - aber dank den Steuersenkungen hätten die Menschen auch mehr Geld, über das sie frei bestimmen können.

Wo lebst Du? Ich kennne mehrere Singles, die 2 Jobs haben, und dann noch irgendwo putzen gehen, nur um z.B. ihrem Kind eine bessere oder höhere Schule zu finanzieren. Eine ehemalige Kollegin von mir hat 30 Stunden in der Firma gearbeitet (wegen der Kinder), hat dann privat noch Buchhaltung gemacht und ist phasenweise dann noch putzen gegangen.
Ich lebe in einer mittelgroßen Universitätsstadt in Westdeutschland. Kein besonders günstiges Pflaster mit Wohnungspreisen >11€/m².
Ich lebe in recht einfachen Verhältnissen, habe aber alles was ich brauche und mehr.

Ich kenne die Aussagen, nur würde ich mir hier mehr direkten Bezug zu tatsächlichen Aussagen von Jesus wünschen. Denn kein Mensch weiss bisher, was da in die Bibel hineingefälscht wurde im Laufe der Jahrhunderte.
Ich persönlich glaube ja nicht wirklich, dass Jesus eine historische Person ist, auch wenn das ne kontroverse Meinung ist. Ich beziehe mich jetzt aber auf die Aussagen der Bibel, die für den Großteil der Christen die zentrale Schrift und der wichtigste Bezugspunkt zur Religion ist. Was anderes haben wir ja nicht, über Jesus wurde ja viele viele Jahre lang nach seinem angeblichen Tod nichts geschrieben.

Also da spechen aber viele meiner Aussagen eher dagegen. Da wo ich eher eine andere Denkweise als Du habe, ist vielleicht der Pragmatismus. Ich muss auchin dieser Welt leben, habe auch lange Zeit sehr gut von dieser Welt gelebt. Genau deshalb sind meine Aussagen aber eben nicht nur reine Ideologie oder Idealismus, sondern ich kenne die Ansatzpunkte relativ genau, wo dieses System krankt.
Nicht wirklich. Denn anstatt das Problem der "Armut" in Deutschland von der Konsumseite auszugehen - also mal zu überdenken, ob wir nicht einfach auch mal mit weniger überleben könnten oder wie man sein Geld sinnvoller ausgibt, auch der Umwelt und Nachhaltigkeit zuliebe - machst du es wie alle Linkspolitiker und schiebst das Problem darauf, dass manche Menschen reich sind. Problem ist: arme Leute sind in erster Linie arm, weil sie nicht mit Geld umgehen können. Mit Geld umzugehen wird aber auch in keiner Schule jemals beigebracht. Die Leute kaufen einfach Zeug und orientieren sich daran, was andere Leute kaufen. Wenn du den Leuten mehr Geld gibst, kaufen sie einfach mehr Zeug. Wenn am Ende nichts übrig ist beschweren sie sich trotzdem, unabhängig davon ob sie einen Flachbildfernseher und ein Smartphone und einen Laptop und Geld für Fleisch oder anderes Luxusessen haben.

Der Grund ist Eigentum des Volkes ... nicht einer Regierung. Im Zuge des Feudalismus wurde nur dem Volk im Mittelalter der Grund mehr oder weniger enteignet und als Eigentum der Herrscherklasse definiert. Z.T. echt sinnlose Gesetzte, die wir heute noch haben bzw. sogar neu schaffen. Z.B. sorgt das Verbot des Holzklaubens dafür, dass einerseits die Waldbesitzer (mit die Bundesforste aus Steuergeldern) Geld ausgeben müssen, um den Wald zu reinigen. Das passiert aber nicht, weil das Holz nur als billiges Papierholz zu verkaufen wäre, was aber aus dem Ostblock billiger zu importieren ist. Was zu Überpopulationen des Borkenkäfers (Zecken!) führt. Sprich ... diese Sinnlosigkeit zahlt jeder Steuerzahler mindestens 3-4 Mal, und zuletzt auch noch bei der Zeckenimpfung aus dem eigenen Säckel.
Der Grund gehört den Leuten, denen er gehört. Teil davon gehört dem Staat, Teil davon gehört Privatpersonen oder Verbänden. Dein Garten gehört ja auch dir und du hättest auch relativ wenig Freude daran, wenn Leute über deinen Zeug steigen und deine Erdbeeren mitnehmen.

Na ja, das wäre wieder ein längeres Thema. Denn zum Einen sind die Gesetze ja zum Schutz des Wildes der "Herrschaften" entstanden, zum Andern sind natürlich diese Herrschaften auch die schlimmsten Wilderer in unseren Wäldern ... denn Katze, Luchs, Wolf, Bär, Büffel etc ... alles ausgerottet. Einfach den Lebensraum genommen, durch bewirtschaftete Wälder, durch Felder, durch Maschinen .... Eine enfache Verdrängung ... und trotzdem einfache Wilderei, Ausrottung von Arten ....
Warum sind diese Herrschaften die schlimmsten Wilderer? Du hast oben behauptet, der Grund wäre Eigentum der Herrscherklasse. Das macht doch dann keinen Sinn, warum sollten die Grundbesitzer ihre eigenen Wälder leerwildern? In anderen Ländern sind es meist sehr mittellose Menschen, die illegal wildern, um etwa die Pelze oder Stoßzähne von Tieren am Schwarzmarkt zu verkaufen - und dabei teilweise die Gefahr eingehen, selbst von Milizen erschossen werden. In Deutschland ist Wildern ohnehin nicht so ein riesen Thema. Da sind es oftmals eher Leute, die sich einfach daran aufgeilen. Ob es da besondere Gesellschaftsschichten gibt, die besonders vertreten sind, weiß ich nicht.

Griechenland hätte auch die erste Trance des Geldes nie nehmen dürfen ... raus aus dem Euro, Drachme abwerten, exportieren was geht, um Devisen ins Land zu bringen, Urlauber akquirieren, Flüchtlinge möglichst nicht ins Land lassen. Und dann die eigenen Themen einmal angehen ... aber es wäre dem eigenen Volk dabei nicht so schlecht gegangen ... und vor allem hätten sich nicht fremde Inverstoren in Griechenland eingenistet.
Alle diese Maßnahmen bringen solange nichts, solange nicht Griechenland seine Korruptionsprobleme und das damit einhergehende Budgetdefizit in den Griff bekommt. Wenn sie das in den Griff bekämen, ist auch die Rückzahlung der Rettungspakete besser möglich.

Natürlich. Man kann Märkte nicht verallgemeinern. Sondern es ist sehr spezifisch für jedes Marktsegment, wo man Geschäft machen kann.
Aber du verallgemeinerst doch Märkte! Du hast vorher gesagt, der gesamte Dienstleistungsmarkt wäre viel abhängiger als die Industrie. Das stimmt schlichtweg nicht. Ein Rechtsanwalt oder ein Arzt etwa sind Dienstleister, und beide haben sehr viel Freiheit was ihre Berufsgestaltung oder Flexibilität angeht.

Natürlich ist Deutschland reich und mächtig. Aber es ist auch unflexibel. Und Flexibilität auf Grund seiner Kleinheit war das Thema bei Island.
Vorher hast du gesagt, Griechenland hätte einen Nachteil gegenüber Deutschland, weil es so klein sei. Jetzt sagst du, Kleinheit sei ein Vorteil weil es Flexibilität bringt. Was trifft jetzt zu?

Die nützen nichts. Stipendien gab es schon immer ... nur die bekommen ein paar Prozent der Studierenden. Und die restlichen Plätze werden trotzdem von den nicht wollenden, nicht könnenden, besseres zu tun habenden belegt.
Wobei mir auch klar ist ... natürlich ist eine Bewertung hier sehr schwer ist. Allerdings haben wir halt auch mittlerweile genügend Mittel um die Tauglichkeit für ein spezifisches Studium recht genau auszutesten. Was halt zwar die Menge reduzieren, dafür aber die Qualität erhöhen würde.
Stipendien nützen schon was. In Amerika etwa zahlen die Studenten im Schnitt fast ein Drittel ihrer Studiengebühren mit Stipendien. Nebenbei gibt es alternative Finanzierungsmodelle, etwa Generationenverträge mit der Uni oder Studienkredite. In Deutschland gibt es auch das BAFöG-Modell, das ich als sehr ausgewogen einschätze.
 
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