So pauschal würde ich da widersprechen. Warum gibt es zB etwa Kartellrecht oder andere Marktregulierungen?
Weil es die noch historisch gibt. Da haben wir etwas Glück in der Unflexibilität unserer Gesetzgeber, dass sich solche Sachen nur sehr langsam ändern. Wobei hier der Hebel aber ein anderer ist ... nationale Rechte sind weitgehend uninteressant ... die Beeinflussung und Aushebelung beginnt auf EU-Ebene (Siehe TTIP u.ä.).
Eine staatliche Finanzierung ist oft ziemlicher Murks, denn wie oben gesagt kann der Staat oftmals nicht wirtschaften. Wenn man das Geld anderer Leute für andere Leute ausgibt, ist das oft sehr ineffizient.
Das ist aber die demokratische Entscheidung jedes Volkes ... wem es die Führung seiner Agenden anvertraut. Aber das sind wir halt wieder bei der Laschheit des Volkes ... gewitzigt aus den Erfahrungen mit Politikern seit dem 2. Weltkrieg müsste eigentlich jeder Staat schon ein Volkstrinbunal eingerichtet habeh, das seine Politiker mindestens überprüft. Da sich aber 90% der Menschen lieber sagen lassen, was sie tun und wie sie sein sollen, haben halt die Politiker die Macht und nicht - wie in der Verfassung festgelegt - das Volk. Direkte Demokratie wäre halt mal ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn dann vor Enstcheidungen natürlich wieder die gefärbten "Informationen" der Medien kommen.
Ich weiß aus erster Hand, dass gerade bei Gründerfonds sehr, sehr viel Kohle eigentlich nur darüber läuft, wer wen von welcher Partei kennt (zumindest in Österreich, in Deutschland kann das anders sein). Und das nicht mal versteckt; teilweise wird wirklich richtig dreist gefragt, ob man politisch aktive Familienmitglieder hat oder ähnliches. Bei privatem Kapital is das anders, denn wenn man da in Schwachsinn investiert verliert man Geld. Den Staat interessierts ja nicht, das Geld gehört eh dem Steuerzahler.
Ja, natürlich. Ist unser politisches System. führt aber letztlich wieder zu der Frage zurück, warum wir uns als Volk politische Korruption gefallen lassen und nichts dagegen tun. So ganz parteibuchlos ist aber die "private" Vergabe auch nicht, denn alle Grossbanken sind natürlich auch mit irgendeiner Partei liiert. Und die "braven" (Parteimitgieder) bekommen dann natürlich schon bessere Konditionen, oder das Geld wird leichter abgeschrieben.
Keine Mutter muss übrigens 3 Jobs arbeiten um ihr Kind zu ernähren. So viel kostet eine Ernährung nicht, zumal man über 7000€ Kindergeld bezieht - das ist doppelt soviel wie ich im Jahr für Miete und Essen ausgebe. Wofür eine Mutter aber unter Umständen 3 Jobs arbeiten muss ist der restliche Lebensstandard abseits von Wohnen und Essen. Gerade gegen diese Selbstverständlichkeit gewisser Luxusgüter in unserer Gesellschaft spreche ich mich deutlich aus.
Wo lebst Du? Ich kennne mehrere Singles, die 2 Jobs haben, und dann noch irgendwo putzen gehen, nur um z.B. ihrem Kind eine bessere oder höhere Schule zu finanzieren. Eine ehemalige Kollegin von mir hat 30 Stunden in der Firma gearbeitet (wegen der Kinder), hat dann privat noch Buchhaltung gemacht und ist phasenweise dann noch putzen gegangen.
Bzgl den Kultfiguren musst du dich wohl etwas mehr bilden. Siddharta Gautama kommt aus einem wohlhabenden Fürstengeschlecht, das ist zentraler Punkt seiner spirituellen Reise gewesen - er hat die ersten 30 Jahre seines Lebens in großem Reichtum gelebt und hat sich für ein absichtlich völlig mittelloses Leben entschieden, als er den Palast verließ und die Armut der Menschen sah.
Da gebe ich dir recht, Buddhismus haben ich ziemlich wenig Ahnung. Ist so gar nicht meine Richtung.
Jesus im NT äußert sich sehr häufig über Reichtum und Armut, und spricht ganz, ganz offen gegen Reichtum. ("sammelt eure Schätze nicht auf Erden, sondern im Himmel", "eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein reicher Mann in den Himmel", "geh hin, verkaufe alles und gib es den Armen, so wirst du einen Platz im Himmel haben" usw usf).
Ich kenne die Aussagen, nur würde ich mir hier mehr direkten Bezug zu tatsächlichen Aussagen von Jesus wünschen. Denn kein Mensch weiss bisher, was da in die Bibel hineingefälscht wurde im Laufe der Jahrhunderte.
Lustig, dass du das sagst, wo du doch hier genau die gleiche Konsumanschauung zu scheinen hast.
Also da spechen aber viele meiner Aussagen eher dagegen. Da wo ich eher eine andere Denkweise als Du habe, ist vielleicht der Pragmatismus. Ich muss auchin dieser Welt leben, habe auch lange Zeit sehr gut von dieser Welt gelebt. Genau deshalb sind meine Aussagen aber eben nicht nur reine Ideologie oder Idealismus, sondern ich kenne die Ansatzpunkte relativ genau, wo dieses System krankt.
Um sich von Landwirtschaft selbst ernähren zu können, muss man Grund besitzen. Wenn man fruchtbaren Grund besitzt, ist man in vielen Ländern schon per definition nicht arm. Wenn man den Grund gepachtet hat (Regelfall), muss man Pacht zahlen. Dann sieht die Sache schon wieder anders aus.
Der Grund ist Eigentum des Volkes ... nicht einer Regierung. Im Zuge des Feudalismus wurde nur dem Volk im Mittelalter der Grund mehr oder weniger enteignet und als Eigentum der Herrscherklasse definiert. Z.T. echt sinnlose Gesetzte, die wir heute noch haben bzw. sogar neu schaffen. Z.B. sorgt das Verbot des Holzklaubens dafür, dass einerseits die Waldbesitzer (mit die Bundesforste aus Steuergeldern) Geld ausgeben müssen, um den Wald zu reinigen. Das passiert aber nicht, weil das Holz nur als billiges Papierholz zu verkaufen wäre, was aber aus dem Ostblock billiger zu importieren ist. Was zu Überpopulationen des Borkenkäfers (Zecken!) führt. Sprich ... diese Sinnlosigkeit zahlt jeder Steuerzahler mindestens 3-4 Mal, und zuletzt auch noch bei der Zeckenimpfung aus dem eigenen Säckel.
Beim ersten Punkt bin ich ganz bei dir. Das ist auch die Definition von absoluter Armut, wenn jemand kein Essen und keinen Wohnraum hat. Das heißt aber nicht, dass du einfach losziehen kannst und irgendwo auf fremdem Grund eine Hütte bauen und in einem fremden Wald Vieh schießen darfst. Ich glaube du hättest auch keine Freude daran, wenn Millionen Hobby-Jäger unsere Wälder leerwildern würden, denn dann würde das Ökosystem da zusammenbrechen.
Na ja, das wäre wieder ein längeres Thema. Denn zum Einen sind die Gesetze ja zum Schutz des Wildes der "Herrschaften" entstanden, zum Andern sind natürlich diese Herrschaften auch die schlimmsten Wilderer in unseren Wäldern ... denn Katze, Luchs, Wolf, Bär, Büffel etc ... alles ausgerottet. Einfach den Lebensraum genommen, durch bewirtschaftete Wälder, durch Felder, durch Maschinen .... Eine enfache Verdrängung ... und trotzdem einfache Wilderei, Ausrottung von Arten ....
Auch da bin ich bei dir, Venezuela braucht eine Veränderung - zum Beispiel weg vom Sozialismus hin zu einer ordentlichen Marktwirtschaft.
So ist es. Was aber heissen würde, die amerikanischen Ölkonzerne aus dem Land zu werfen und zu enteignen. Die Reaktion der USA zur "Wahrung ihrer Interessen" ist vorhersehbar. Es würde bedeuten, dass das Volk die bestehende Regierung und Oligarchie entmachtet ... nur die bezahlen halt das Militär und die Polizei (nicht von ungefähr heisst es Staatsgewalt ...).
Man kann sich halt nicht hunderte Millionen Euro geben lassen und dann im Nachhinein sagen "Ups, Sorry, hab ich nicht mehr", um dann nichts zurückzuzahlen und später wieder Geld haben zu wollen. Das kann kein Unternehmen, und ich als Privatperson schon gar nicht. Wenn ich das mache, steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Aber die korrupte griechische Regierung sollte das machen dürfen, nachdem Sie einen Haufen Geld auf den Kopf gehauen hat? Zum Vergleich: ein griechischer Abgeordneter verdient nach Einkommensteuer über 5800€ im Monat (und zwar heute noch immer! nach der Austeritätspolitik!!). Das ist nur 300€ weniger als ein deutscher Abgeordneter (und ich noch nicht mal die vielen Zuckerl eingerechnet, etwa dass ein Viertel des Einkommens komplett steuerfrei ist). Dem steht aber entgegen, dass der durchschnittliche Grieche nur die Hälfte eines durchschnittlichen deutschen Einkommens hat. Wie passt das zusammen? Yanis Varoufakis, der ehemalige griechische Finanzminister, ist Multimillionär, hat eine Villa am Land, zusätzlich ein Apartment in Athen und - I shit you not - ein Apartment im Zentrum von London. Der Typ hat sein Leben lang nix gemacht außer an der Uni zu dozieren und war dann nicht einmal ein Jahr in der Regierung! Wenn mein Dad (auch Dozent, und deutlich länger, aber leider in Österreich) so viel Geld hätte, würde ich jetzt auf ner Yacht in der Côte d'Azur chillen und nicht Bohnen mit Reis essen.
Griechenland hätte auch die erste Trance des Geldes nie nehmen dürfen ... raus aus dem Euro, Drachme abwerten, exportieren was geht, um Devisen ins Land zu bringen, Urlauber akquirieren, Flüchtlinge möglichst nicht ins Land lassen. Und dann die eigenen Themen einmal angehen ... aber es wäre dem eigenen Volk dabei nicht so schlecht gegangen ... und vor allem hätten sich nicht fremde Inverstoren in Griechenland eingenistet.
Du redest aber nicht von Märkten im Allgemeinen, sondern von einzelnen, ganz spezifischen Marktsegmenten.
Natürlich. Man kann Märkte nicht verallgemeinern. Sondern es ist sehr spezifisch für jedes Marktsegment, wo man Geschäft machen kann.
Vorher hast du noch was ganz anderes gesagt, nämlich dass Deutchland so reich und mächtig sei, weil es so groß ist.
Natürlich ist Deutschland reich und mächtig. Aber es ist auch unflexibel. Und Flexibilität auf Grund seiner Kleinheit war das Thema bei Island.
Dafür gibt es Stipendien.
Die nützen nichts. Stipendien gab es schon immer ... nur die bekommen ein paar Prozent der Studierenden. Und die restlichen Plätze werden trotzdem von den nicht wollenden, nicht könnenden, besseres zu tun habenden belegt.
Wobei mir auch klar ist ... natürlich ist eine Bewertung hier sehr schwer ist. Allerdings haben wir halt auch mittlerweile genügend Mittel um die Tauglichkeit für ein spezifisches Studium recht genau auszutesten. Was halt zwar die Menge reduzieren, dafür aber die Qualität erhöhen würde.