Also meintest du das in philosophischer Form und nicht von einigen wenigen individuellen Strippenziehern ausgehend.
Du benutzt den Begriff "Konzept des Kapitalismus". Und da du nicht von individuellen Strippenziehern ausgehst,
ist das "Konzept des Kapitalismus" kein von Menschen geschaffenes Konzept, sondern ein Konzept welches sich aus der Marktwirtschaft ergeben hat.
Nein ... siehe unten.
Konzepte können nur durch Menschen entstehen da der Begriff einen Entwurf oder einen konkreten Plan beschreibt.
Der Kapitalismus hat aber keinen Plan, sondern ist ein ausuferndes Resultat der Marktwirtschaft.
Und dieser Kapitalismus ist auch nichts Neues, im Gegentweil ich erwähne hier mal nur die Tulpenhysterie/manie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie
Diese Tulpenmanie lässt sich übrigens, nur auf niedrigerer Ebene, mit der gegenwärtigen Finanzkrise vergleichen.
Genau da sind wir an der Wurzel des Kapitalismus. Es gibt indviduelle Strippenzieher. Nur hängt es eben von menschlichen Dispositionen ab, wer Strippenzieher wird und wer gezogen wird. Die meisten Menschen sind weder intelligent, phantasievoll, kommunikativ oder charismatisch genug, um Strippenzieher zu sein. Daher sind etwa 90% arbeitende Bevölkerung, 9,9999% Manager und 0,ganzwenig% sind Superreiche.
Das ist die eine Seite der Medaille.
Die andere Seite des Kapitalismus ist das System "teile und herrsche". Schauen wir zurück ins europäische (Früh-)Mittelalter, dann ging es zuerst einmal bei der römischen Kirche um Bereicherung. Herrscherhäuser waren in der Regel Verteidigungsgemeinschaften ("ein Reich ist so gross, wie es verteidigt werden kann"), von der kleinen Burg bis hin zu immer größeren Gemeinschaften. Durch das Vorleben der Kirche wurde der Feudalismus in die Herrscherhäuser getragen ... das Ausbeuten des Volkes wurde zum "Sport" von Herrschern die halt ein gutes Leben auf Kosten anderer haben wollten.
Dieses System hat bis weit über den Beginn der Industrialisierung überlebt (denk an die Weberhaushalte in Deutschland und Tschechien (Spitzenklöppler), Köhler, Eisengewinnung, Bergwerke etc., die als Tagelöhner für einen Hungerlohn gearbeitet haben).
Im Zuge der Industrialisierung ist man dann draufgekommen, dass unterbezahlte Arbeitnehmer weder gut noch motiviert arbeiten. Also hat man begonnen, sie etwas besser zu bezahlen (z.B. die Konzepte von Ford in den USA).
Einige verantwortungsvolle Arbeitgeber haben dann im 17./18. Jahrhundert begonnen, ihre Arbeitnehmer sozial abzusichern, ihnen Bildung zukommen zu lassen (weil das brauchbarer für die Arbeit war) - letztendlich eine win-win Situation, da Witwen und Kranke ein schlechtes Bild machten, und halbwegs soziale Arbeitgeber meistens sowieso Geld an sie gespendet haben. Da war es natürlich naheliegend, diese Spenden von den Arbeitnehmern selber zahlen zu lassen ....
Aus diesem System haben sich letztendlich die "Systemparasiten" (Kirchen, Politik, Wissenschaft) entwickelt, die sich letztlich von den arbeitenden Menschen finanzieren lassen, oft ohne eine reale Leistung zu erbringen.
Und genau dieses System hat sich dann verselbständigt. Es ist einfach, die anonyme Masse auszunehmen. Denn wo das Geld anonym ist, da sind es natürlich auch die, die sich daran bereichern und diejenigen die ausgebeutet werden. Und damit sind wir beim Kapitalismus in Reinform, der sich in den USA auf Grund der Verhältnisse hat sehr gut entwickeln können (Rechtlosigkeit, Basierend auf Völkermord, ein Land das man sich einfach nur nehmen und ausbeuten braucht etc.).
Bestimmt 90% aller Menschen auf der Erde sind potenzielle Glücksritter, einige weniger aber dafür andere mehr.
Sehe ich nicht ganz so. Glücksritter werden die Menschen, die bessere Verhältnisse kennen, als jene unter denen sie leben, und die Chance wittern, über Glücksrittertum zu etwas Wohlstand zu kommen. Dieses System funktioniert gleich, egal ob Stammesfehden, Glücksritter im Wilden Westen, Zuwanderer aus Afrika.
Das Problem ist aber, dass die unterschiedlichen Völker unterschiedliche Geschichten und Lebenseinstellungen haben, die dann halt oft nicht kompatibel sind. Insbesondere wir nordischen Länder (oberhalb Mittelitalien) haben da eine sehr starke Bindung an unsere "Scholle" in unserer Grundeinstellung, weil über jahrtausende hinweg das Leben unserer Vorfahren hier einfach schwierig war, und uns daher unsere Heimat etwas wert ist ... weil es schwer war sie urbar zu machen und ihr den Ertrag zum Leben abzuringen.
Weiter im Süden finden wir auf Grund der guten Verhältnisse vor allem um den Äquator eher die Einstellung nomadisierender Völker, mit einer geringen Bindung an ihr Land ... es wird ausgebeutet, und wenn nichts mehr geht, dann wird halt weiter gezogen.
Aus dem gleichen Grund haben wir auch bei den nrodischen Völkern sehr viele Nomaden ... weil dort der Ertrag eines festen Stück Landes nicht mehr für die Ernährung ausreicht. Daher waren klassich die Wikinger (seit ihrer Siedlungsgründungen) auch immer Räuber ... weil sie viel Handel treiben mussten um überleben zu können, diese Waren aber bezahlen mussten.
Jeder von ihnen strebt nach seinem persönlichem Glück auch in materieller Form. Diese 90% aller Menschen sind die Träger des Kapitalismus, sie suchen förmlich nach der Karotte vor ihrer Nase. Sie suchen nach ihrer Chance und es lässt sie auch auf die gefährlichsten Wege gehen an denen sie umkommen könnten.
Jein. Jeder Mensch möchte für sich natürlich ein gutes Leben haben, und möchte vor allem das Leben seiner Kinder absichern (bereits eine Umkehrung durch Wohlstand ... den in früheren Gesellschaften mussten die Kinder für die Alten sorgen). das hat aber auch seine Grenzen, und wie der Volksmund sagt, "Glück kann man nicht kaufen". Da kommen halt dann wieder die Kapitalisten ins Spiel, die Bedarf nach mehr Luxus wecken, um daran zu verdienen. und dazu natürlich die Marktwirtschaft als Medium zur Bereicherung benutzen.
Aber diese Gefahren blenden sie aus im Hinblick auf ihre Chancen.
Ich würde sagen, sie blenden sie nicht aus, sondern sie sehen die Folgen nicht. Der Kaitalismus in der heutigen Form hat uns jetzt +/- seit dem 2. Weltkrieg überrollt ... innerhalb von nicht einmal 60 Jahren. Und es wird noch ein paar Generationen dauern, bis dieses System unverrückbar etwabliert ist. Interessiert man sich nicht explizit dafür, dann sieht man nur die Vorteile, aber nicht die Nachteile die dieses System hat. Genau deshalb ist es so wichtig, bei den Menschen so rasch als Möglich Bewusstsein für die Folgen des Kapitalismus zu wecken ... denn sonst wird dieses System in wenigen Jahrzehnten unabänderlich sein, die Politik auffressen, die Sozialleistungen minimieren ... und es wird nurmehr unter grossen Opfern möglich sein, das System abzuschaffen oder zu verändern.
Und solange der Großteil der Menschheit den Kapitalismus trägt, wird es ihn auch geben.
Es wird immer Menschen geben, die mehr haben wollen, grössere Sicherheit brauchen oder glauben besser zu sein als alle anderen ... oder die wirklich gut sind und daher "versehentlich" reicher werden als andere. Wer gute und intelligente Arbeit leistet, der soll auch - in realistischen Grenzen - seinen Erfolg genieen können. Alleine schon die Systemparasiten auszurotten bzw. auf eine andere ethische Basis zu stellen wäre ein gewaltiger Fortschritt. Nur, so lange man sich halt am Steuersäckel beliebig bedienen kann, Politiker korrupt sind und ungerechtfertigt Vorteile vergeben, so lange wird sich halt nichts ändern.
Da helfen auch die ganzen antikapitalistischen Apelle nichts. Diese Masse an Menschen welche nach ihrem persönlichem Glück auch in materieller Form suchen werden alle antikapitalistischen Apelle letztlich ad absurdum führen.
Sehe ich nicht so ... eine Ideologie kann man aufbauen ... man muss die Menschen nur informieren.
Und ein jeder sollte sich da mal ehrlich hinterfragen inwieweit er nicht auch zu den bestimmt 90% aller Menschen gehört,
welche zwar, wie Karl Marx, Wasser predigen aber letztlich selbst Wein saufen.
Wir sind aber genau auf dem Weg zu einer marxistischen Gesellschaft ... denn viel mehr wird als Enderfolg des Kapitalismus nicht übrig bleiben. Ein paar Stunden Einheitsarbeit für den "Eigentümerkonzern", dafür gibts Einheitsfraß, Einheitsmöbel, Einheitsunterhaltung (Drogen sind gut, die kosten wenig und sparen teure Infrastruktur), Einheitsleben.
Beispiel: Viele hochrangige Politiker aus dem politisch-linkem Spektrum predigen zwar die gesellschafttliche Multikulturalität, wohnen aber selbst in Einfamilienhäusern ausserhalb der Großstädte, wo das multikulturelle Leben eben auch seine negativen Seiten zeigt, und wollen damit nicht konfrontiert werden. Und/oder sie schicken ihre eigenen Kinder gleich in Privatschulen wo es kaum Migrantenkinder gibt.
Die Medaille hat immer zwei Seiten.
Bin ich bei dir. Wobei die linken Multikultis ja mittlerweile Gott sein Dank zumindest vom österreichischen Volk abgestraft wurden und sich durch eigene Dummheit sowieso disqualifiziert haben ... und Deutschland wird auch noch vernünftig werden ... zumindestens sobald Merkel weg ist ... was sich ja anscheinendbereits abzeichnet (nur die entsprechende Persönlichkeit eines Nachfolgers fehlt halt noch).