Zerstört sich der Kapitalismus von selbst?

Dann ist dein Begriff von Ausbeutung nicht schlüssig.
Wenn du meinst, dass sich Arbeiter selbst organisieren, dann ist das nicht anderes als ihr gottgegebenes Recht und zu 100% mit dem freien Markt vereinbar, mehr noch: der freie Markt bildet die beste Voraussetzung für den Zusammenschluss der Arbeiter.

Nun, dann ist ja alles bestens und die Leute sind ganz freiwillig arm.
Nun, das war Ironie, aber ich will jetzt allmählich bins Bett, deshalb steige ich für heute hier aus.
 
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Hm, heutzutage stellen sich Leut von selbst an den Schandpfahl der online Medias, und die Kauforgie der unerfüllbaren Selbstverliebtheit schaukelt stets zwischen Koffein und Alkohol. Warum soll das vor dem Tod enden?

Es gibt immer Idioten und die fallen auch auf.
Der Rest, der die Mehrheit ist, fällt halt nicht auf.

Nachti...
 
@SchattenElf
Forumsregeln
Im Interesse eines vernünftigen Umgehens Miteinander möchte ich auf ein paar einfache Regeln für das Forum hinweisen. Ich fühle mich der Meinungsfreiheit verpflichtet, dennoch erachte ich folgende Grundregeln als notwendig: ...]

  • Kein Rassismus, keine Hetze, keine Diskriminierung, keine Verherrlichung von Gewalt oder Drogen ...]
https://www.esoterikforum.at/help/terms

Falls du den gleichen Post meinst, den ich gerade sehe, weiß ich nicht wirklich, was du meinst. Hab ihn mir durchgelesen und kann keine Hetze oder dergleichen erkennen. Hier gilt immer noch Meinungsfreiheit. Wenn wer was sagt, was dir sauer aufstößt, dann erklär, warum es Unsinn ist. Aber mach nicht Leute mundtot, indem du ihnen Verleumdung oder Hetze vorwirfst, das ist nicht überzeugend. Wenn man nicht das nötige dicke Fell für andere Meinungen hat, hält man sich aus den heißen politischen Themen lieber fern, sonst wird man hier eher unglücklich.

Den Worten von Tarbgan habe ich nur noch anzufügen:
@SchattenElf , ich habe jetzt deinen Post #78 wegen der gezielten Verleumdung und Diskreditierung gemeldet. Solltest du die gezielte Verleumdung der Menschen die Hartz 4 beziehen nicht beenden, werde ich deine Beiträge auch weiterhin melden.

Deine subjektive Befindlichkeit, @sunnythecat , im Bezu zu politischen Themen und somit zu Aussagen von mir, sind zum Glück nicht das Maß aller Dinge.
Du solltest schon den Vorwurf der gezielten Verleumdung und Diskreditierung zumindest begründen, wenn du schon mit dem Hammer der Meldung wegen Verstoß gegen die Forumsregeln zuschlägst. Es wäre zumindest ein Zeichen der Seriösität.
 
Die "Schuld" liegt niemals am System selbst, wie könnte sie es auch, sondern die "Schuld" liegt immer am Menschen selber.

Yep, ein „System“, das beispielsweise erlaubt, dass mit Lebensmitteln spekuliert wird, um potentiell dabei auf Kosten hungernder Mitmenschen Gewinne zu machen – könnte sich kein „Gott“ oder „Teufel“ ausdenken.

Oh, kommt auf die Perspektive an. Einige Zeitgenossen sehen in solchen Dingen, wie mit Lebensmitteln zu spekulieren, schon den Teufel am Werk.
Da es aber, meiner Ansicht nach, weder Gott noch Teufel gibt, bleibt ja nur der Mensch als Verursacher übrig.

Bisher ist aber nicht nur jeder Versuch die Menschen zu bessern bzw. eine gerechtere Gesellschaft zu organisieren fehl gechlagen und wird auch in Zukunft weiter fehl schlagen müssen, sondern hat sich stets ins Gegenteil bewirkt; es wurde nur noch schlimmer.

Bewusstsein zu einer friedlichen und humanen Koexistenz zwischen/mit Mensch,Tier und Natur lässt sich eben nicht erzwingen.
Und es lässt sich auch nicht mit antikapitalistischen Predigten erreichen. Dafür trägt jeder einzelne Mensch viel zu sehr sein eigenes Ego, inklusive seiner eigenen Wertevorstellung mit sich herrum.
Das kann man ja allein an dem Threadverlauf hier schön erkennen.
 
Also meintest du das in philosophischer Form und nicht von einigen wenigen individuellen Strippenziehern ausgehend.
Du benutzt den Begriff "Konzept des Kapitalismus". Und da du nicht von individuellen Strippenziehern ausgehst,
ist das "Konzept des Kapitalismus" kein von Menschen geschaffenes Konzept, sondern ein Konzept welches sich aus der Marktwirtschaft ergeben hat.

Nein ... siehe unten.

Konzepte können nur durch Menschen entstehen da der Begriff einen Entwurf oder einen konkreten Plan beschreibt.
Der Kapitalismus hat aber keinen Plan, sondern ist ein ausuferndes Resultat der Marktwirtschaft.
Und dieser Kapitalismus ist auch nichts Neues, im Gegentweil ich erwähne hier mal nur die Tulpenhysterie/manie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie
Diese Tulpenmanie lässt sich übrigens, nur auf niedrigerer Ebene, mit der gegenwärtigen Finanzkrise vergleichen.

Genau da sind wir an der Wurzel des Kapitalismus. Es gibt indviduelle Strippenzieher. Nur hängt es eben von menschlichen Dispositionen ab, wer Strippenzieher wird und wer gezogen wird. Die meisten Menschen sind weder intelligent, phantasievoll, kommunikativ oder charismatisch genug, um Strippenzieher zu sein. Daher sind etwa 90% arbeitende Bevölkerung, 9,9999% Manager und 0,ganzwenig% sind Superreiche.
Das ist die eine Seite der Medaille.

Die andere Seite des Kapitalismus ist das System "teile und herrsche". Schauen wir zurück ins europäische (Früh-)Mittelalter, dann ging es zuerst einmal bei der römischen Kirche um Bereicherung. Herrscherhäuser waren in der Regel Verteidigungsgemeinschaften ("ein Reich ist so gross, wie es verteidigt werden kann"), von der kleinen Burg bis hin zu immer größeren Gemeinschaften. Durch das Vorleben der Kirche wurde der Feudalismus in die Herrscherhäuser getragen ... das Ausbeuten des Volkes wurde zum "Sport" von Herrschern die halt ein gutes Leben auf Kosten anderer haben wollten.

Dieses System hat bis weit über den Beginn der Industrialisierung überlebt (denk an die Weberhaushalte in Deutschland und Tschechien (Spitzenklöppler), Köhler, Eisengewinnung, Bergwerke etc., die als Tagelöhner für einen Hungerlohn gearbeitet haben).
Im Zuge der Industrialisierung ist man dann draufgekommen, dass unterbezahlte Arbeitnehmer weder gut noch motiviert arbeiten. Also hat man begonnen, sie etwas besser zu bezahlen (z.B. die Konzepte von Ford in den USA).

Einige verantwortungsvolle Arbeitgeber haben dann im 17./18. Jahrhundert begonnen, ihre Arbeitnehmer sozial abzusichern, ihnen Bildung zukommen zu lassen (weil das brauchbarer für die Arbeit war) - letztendlich eine win-win Situation, da Witwen und Kranke ein schlechtes Bild machten, und halbwegs soziale Arbeitgeber meistens sowieso Geld an sie gespendet haben. Da war es natürlich naheliegend, diese Spenden von den Arbeitnehmern selber zahlen zu lassen ....

Aus diesem System haben sich letztendlich die "Systemparasiten" (Kirchen, Politik, Wissenschaft) entwickelt, die sich letztlich von den arbeitenden Menschen finanzieren lassen, oft ohne eine reale Leistung zu erbringen.

Und genau dieses System hat sich dann verselbständigt. Es ist einfach, die anonyme Masse auszunehmen. Denn wo das Geld anonym ist, da sind es natürlich auch die, die sich daran bereichern und diejenigen die ausgebeutet werden. Und damit sind wir beim Kapitalismus in Reinform, der sich in den USA auf Grund der Verhältnisse hat sehr gut entwickeln können (Rechtlosigkeit, Basierend auf Völkermord, ein Land das man sich einfach nur nehmen und ausbeuten braucht etc.).

Bestimmt 90% aller Menschen auf der Erde sind potenzielle Glücksritter, einige weniger aber dafür andere mehr.

Sehe ich nicht ganz so. Glücksritter werden die Menschen, die bessere Verhältnisse kennen, als jene unter denen sie leben, und die Chance wittern, über Glücksrittertum zu etwas Wohlstand zu kommen. Dieses System funktioniert gleich, egal ob Stammesfehden, Glücksritter im Wilden Westen, Zuwanderer aus Afrika.

Das Problem ist aber, dass die unterschiedlichen Völker unterschiedliche Geschichten und Lebenseinstellungen haben, die dann halt oft nicht kompatibel sind. Insbesondere wir nordischen Länder (oberhalb Mittelitalien) haben da eine sehr starke Bindung an unsere "Scholle" in unserer Grundeinstellung, weil über jahrtausende hinweg das Leben unserer Vorfahren hier einfach schwierig war, und uns daher unsere Heimat etwas wert ist ... weil es schwer war sie urbar zu machen und ihr den Ertrag zum Leben abzuringen.

Weiter im Süden finden wir auf Grund der guten Verhältnisse vor allem um den Äquator eher die Einstellung nomadisierender Völker, mit einer geringen Bindung an ihr Land ... es wird ausgebeutet, und wenn nichts mehr geht, dann wird halt weiter gezogen.

Aus dem gleichen Grund haben wir auch bei den nrodischen Völkern sehr viele Nomaden ... weil dort der Ertrag eines festen Stück Landes nicht mehr für die Ernährung ausreicht. Daher waren klassich die Wikinger (seit ihrer Siedlungsgründungen) auch immer Räuber ... weil sie viel Handel treiben mussten um überleben zu können, diese Waren aber bezahlen mussten.

Jeder von ihnen strebt nach seinem persönlichem Glück auch in materieller Form. Diese 90% aller Menschen sind die Träger des Kapitalismus, sie suchen förmlich nach der Karotte vor ihrer Nase. Sie suchen nach ihrer Chance und es lässt sie auch auf die gefährlichsten Wege gehen an denen sie umkommen könnten.

Jein. Jeder Mensch möchte für sich natürlich ein gutes Leben haben, und möchte vor allem das Leben seiner Kinder absichern (bereits eine Umkehrung durch Wohlstand ... den in früheren Gesellschaften mussten die Kinder für die Alten sorgen). das hat aber auch seine Grenzen, und wie der Volksmund sagt, "Glück kann man nicht kaufen". Da kommen halt dann wieder die Kapitalisten ins Spiel, die Bedarf nach mehr Luxus wecken, um daran zu verdienen. und dazu natürlich die Marktwirtschaft als Medium zur Bereicherung benutzen.

Aber diese Gefahren blenden sie aus im Hinblick auf ihre Chancen.

Ich würde sagen, sie blenden sie nicht aus, sondern sie sehen die Folgen nicht. Der Kaitalismus in der heutigen Form hat uns jetzt +/- seit dem 2. Weltkrieg überrollt ... innerhalb von nicht einmal 60 Jahren. Und es wird noch ein paar Generationen dauern, bis dieses System unverrückbar etwabliert ist. Interessiert man sich nicht explizit dafür, dann sieht man nur die Vorteile, aber nicht die Nachteile die dieses System hat. Genau deshalb ist es so wichtig, bei den Menschen so rasch als Möglich Bewusstsein für die Folgen des Kapitalismus zu wecken ... denn sonst wird dieses System in wenigen Jahrzehnten unabänderlich sein, die Politik auffressen, die Sozialleistungen minimieren ... und es wird nurmehr unter grossen Opfern möglich sein, das System abzuschaffen oder zu verändern.

Und solange der Großteil der Menschheit den Kapitalismus trägt, wird es ihn auch geben.

Es wird immer Menschen geben, die mehr haben wollen, grössere Sicherheit brauchen oder glauben besser zu sein als alle anderen ... oder die wirklich gut sind und daher "versehentlich" reicher werden als andere. Wer gute und intelligente Arbeit leistet, der soll auch - in realistischen Grenzen - seinen Erfolg genieen können. Alleine schon die Systemparasiten auszurotten bzw. auf eine andere ethische Basis zu stellen wäre ein gewaltiger Fortschritt. Nur, so lange man sich halt am Steuersäckel beliebig bedienen kann, Politiker korrupt sind und ungerechtfertigt Vorteile vergeben, so lange wird sich halt nichts ändern.

Da helfen auch die ganzen antikapitalistischen Apelle nichts. Diese Masse an Menschen welche nach ihrem persönlichem Glück auch in materieller Form suchen werden alle antikapitalistischen Apelle letztlich ad absurdum führen.

Sehe ich nicht so ... eine Ideologie kann man aufbauen ... man muss die Menschen nur informieren.

Und ein jeder sollte sich da mal ehrlich hinterfragen inwieweit er nicht auch zu den bestimmt 90% aller Menschen gehört,
welche zwar, wie Karl Marx, Wasser predigen aber letztlich selbst Wein saufen.

Wir sind aber genau auf dem Weg zu einer marxistischen Gesellschaft ... denn viel mehr wird als Enderfolg des Kapitalismus nicht übrig bleiben. Ein paar Stunden Einheitsarbeit für den "Eigentümerkonzern", dafür gibts Einheitsfraß, Einheitsmöbel, Einheitsunterhaltung (Drogen sind gut, die kosten wenig und sparen teure Infrastruktur), Einheitsleben.

Beispiel: Viele hochrangige Politiker aus dem politisch-linkem Spektrum predigen zwar die gesellschafttliche Multikulturalität, wohnen aber selbst in Einfamilienhäusern ausserhalb der Großstädte, wo das multikulturelle Leben eben auch seine negativen Seiten zeigt, und wollen damit nicht konfrontiert werden. Und/oder sie schicken ihre eigenen Kinder gleich in Privatschulen wo es kaum Migrantenkinder gibt.

Die Medaille hat immer zwei Seiten.

Bin ich bei dir. Wobei die linken Multikultis ja mittlerweile Gott sein Dank zumindest vom österreichischen Volk abgestraft wurden und sich durch eigene Dummheit sowieso disqualifiziert haben ... und Deutschland wird auch noch vernünftig werden ... zumindestens sobald Merkel weg ist ... was sich ja anscheinendbereits abzeichnet (nur die entsprechende Persönlichkeit eines Nachfolgers fehlt halt noch).
 
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In letzterem Fall geht es um Risiko. Risiko ist ein wichtiger Faktor neben Leistung und einer, der auch belohnt werden muss. Ansonsten würden uns die Unternehmensgründer ausgehen. Abgesehen davon habe ich kein Problem damit, Leute mit ihrem Geld machen zu lassen, was sie wollen, soweit sie damit nicht gegen das Gesetz verstoßen.

Na ja, das mit den Gesetzen können wir aussen vor lassen ... denn die werden neuzeitlich vom Kapital gemacht.

Wie man sieht funktionert sowohl eine staatliche Finazierung (für Kreditgewährung würde man keine Banken brauchen) als auch die private Finanzierung über Fundingformen sehr gut. Eine Finanzierung über den Staat hätte sogar den zusätlichen Vorteil, dass nicht nur ein Ertrag für den Finazier sondern der Nutzen für das Volk bei einem Vorhaben einbezogen werden könnte.

Das sahen die meisten vergangenen und gegenwärtigen spirituellen Kultfiguren (angefangen von Jesus und Siddharta Gautama bishin zu Pabst Franziskus und dem Dalai Lama) aber ziemlich anders. Spiritueller Wandel vollzieht sich in einem selbst, nicht durch teure Kleidung, Autos und iPhones. Wichtig ist hingegen, dass die elementaren Grundbedürfnisse gedeckt sind. Um diese Grundbedürfnisse geht es beim Begriff der absoluten Armut - die ich für deutlich sinnvoller halte als die relative Armut.

Bedenke aber ... wenn Du in relativer Armut lebst (sogar nicht mal in Armut, sondern an der Armutsgrenze) ... nehmen wir z.B. so manche Singlefrau die bis zu 3 Jobs hat um sich und ihr Kind zu ernähren ... dann hast Du für spirituelle Entwicklung recht wenig Zeit ... weil einfach das Überleben (siehe Bedürfnispyramide) schlägt. Gleiches gilt für soziale Sicherheit und Einbettung, für Familie etc.

Jemand der in einem armen Umfeld glücklich ist, kann sich weitaus leichter spirituell entwickeln, als jemand der in realtiver Armut lebt, und den grössten Teil seiner Zeit in Lebenserhaltung inverstieren muss - weil eben die Lebenshaltungskosten an ein weitaus reicheres Umfeld angepasst sind.

Alle spirituellen Kultfiguren kommen aus eher einfachen Kulturen. Jesus sagt eigentlich relativ wenig von Armut (wäre ein Wunder, da er anscheinend aus einer eher wohlhabenderen Familie stammt). Buddha kommt aus einer relativ armen Bauerngesellschaft. Der Papst hat als Pfarrer keine wirklichen finanziellen Sorgen, und als Kirchenoberhaupt ist er einer der reichsten Menschen der Welt, der Dalai Lama kommt wiederum aus einer relativ armen Gesellschaft.

Und das wird sich auch nicht ändern, solang wir weiter in der Neidgesellschaft rund um relative Armut ("der hat mehr als ich deswegen bin ich arm") leben und diese absurde Denke sogar von höchsten Stellen in der Politik verbreitet wird.

Von der Politik als verlängerter Arm des Kapitalismus .... Wo es um Absatz und Umsatz geht ... ohne Verantwortung für die betroffenen Menschen.

Tatsächlich waren die Menschen in Afrika vorher nicht glücklicher. Welche der höchsten Suizidraten der Welt findest du in welchen der ärmsten Ländern der Welt - wo die Menschen nämlich so arm sind, dass sie sich kein Essen und kein Dach über dem Kopf kaufen können und auch keine Aussicht haben, dass sich das je ändert. Die Suizidrate steigt erst ab einem gewissen Punkt wieder, wenn man in Lebenskrisen durch den Kontakt zu großem Reichtum gerät. Dazwischen gibt es ein ganz gutes Mittelfeld.

Du musst aber auch sagen, wo. Wenn Du von den Leuten in den Armentvirteln sprichst ... ja ... denn sie sehen den Reichtum in den Städten und sind daher relativ sehr arm. Jeder Mensch auf dem Land kann sich aber in den meisten dieser Länder (ausser bei Unrechtsregimen die dem Volk das Land wegnehmen => Kapitalismus) jeder Mensch selber ernähren ... niemand wird gezwungen in Armenvierteln zu hausen und lieber auf abfallende Krumen zu warten, anstatt sein Leben selber in die Hand zu nehmen.

Du hast davon geredet, allein in einer Hütte zu leben und dich vom Jagen zu ernähren. Wenn du in einem Dorf mit einem Fleischhauer lebst, bist du bereits in gesellschaftliche Strukturen eingebunden, die du vorher kritisiert hast.

Wohnen und Nahrung ist das Minimum, das einem Menschen zustehen muss (leider sind da noch nicht einmal die Menschenrechte so weit). Wenn ich Menschen jetzt verbiete, dass sie sich selber Wohnraum schaffen und sich ernähren können, dann nehme ich ihnen die Lebensgrundlage.

Und zu dem "kaum leben können" ... ich verweise nochmal nach Venezuela, bevor hier wieder die Krokodilstränen ob der großen deutschen Armut fließen.

Na ja, das ist halt der Punkt ... wenn es den Venezuelanern nicht gefällt, dann sollen sie etwas ändern. Tun sie es nicht, und lassen sich von ihrer Regierung auf den Kopf scheissen ... was soll man dann für diese Menschen tun? Grenzen zu ziehen ist etwas, das jeder Mensch beherrschen sollte.

Deine Darstellung der Griechenlandkrise hat sehr wenig mit der Wirklichkeit zu tun.
Wenn du dich mit der EU auskennen würdest, würdest du auch wissen, dass es sehr wohl möglich ist, ohne den Euro Mitglied zu sein (Norwegen, Tschechien, Polen, Ungarn, Dänemark und viele mehr machen das etwa so).

Ich weiss dass es möglich ist ... nur nicht dann, wenn die EU aus politischem Eigennutz keinen Staat aus dem Euro austreten lassen will, weil das mit guter Wahrscheinlichkeit eine Lawine von Austritten nach sich ziehen würde. Und deshalb wurde Griechenland erpresst, beim Euro zu bleiben.

Und die Griechenland-Krise basiert nicht darauf, dass "alles so teuer geworden ist", sondern darauf, dass dieses Land einen unglaublich aufgeblasenen und vor allem korrupten (und damit ineffizienten) Staatsapparat hat, dem aber auf der anderen Seite keine ordentliche Finanzierung gegenübersteht, weil ein unvorstellbar großer Teil des eigentlichen BIP komplett am Fiskus vorbeiläuft.

Griechenland hat aber vor der EU mit seinem ineffizienten System (korrupt ist es eigentlich nicht, die Beamten verdienen nur sehr wenig, und sind daher leicht bestechlich) und mit sehr geringen Preise leben können. Erst mit dem EU-Beitritt haben Bauern die für ihr Gemüse nach wie vor wenige Cent kreigen halt nicht mehr gewusst, wie sie sich einen Kaffee um 4 Euro leisten sollen.

Und in der Savanne wirst du keine Heizstrahler verkaufen können. Das sagt aber nichts über den generellen Unterschied zwischen Industrie und Dienstleistung aus.

Nein, aber über die Begrenzheit von Märkten - und das war in dem Zusammenhang das Thema.

Gutes Beispiel dafür ist Island. Die sind eine kleine, freundliche Insel irgendwo im nirgendwo, die Anfang der 90er ziemlich arm war. Dann haben die Liberalisierungsreformen durchgeführt und ihren Finanzmarkt angekurbelt, womit das kleine Land (nur ein Viertel der Bevölkerung von Österreich) in kurzer Zeit sehr reich wurde. Mit der Subprime-Krise 2008 ist dann das gesamte Bankensystem kollabiert. Schlimme Situation, oder? Island hat sich einen Notkredit vom IWF geholt und ist dann eine strenge Austeritätspolitik gefahren und 2011 sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Und stell dir vor, Island hat nach dem Crash eine neue Nische entdeckt: Die isländische Regierung hat aggressive Datenschutzregelungen eingeführt, das Land gilt weltweit als Datenschutzhafen. Und weil Island immer schon einen Energieüberschuss hatte, hat man dort angefangen, riesige Server aufzustellen - die praktischerweise vom Nordwind gekühlt werden. Diese Server erfreuen sich international großer Beliebtheit, eben aufgrund der politischen Lage. Der Rest der Energie soll in Zukunft über eine Unterwasserleitung nach Großbritannien verkauft werden.
Seit 2011 hat sich das BIP nochmal verdoppelt. Für 2018 prognostiziert man, dass Island seine Staatsschulden auf unter 60% senken kann, also unter dem Level von Deutschland. Das ist absolut erstaunlich.

Island ist ein sehr erfreuliches Beispiel ... allerdings hat es natürlich in seiner Kleinheit einen grossen Vorteil. Maßnahmen greifen natürlich in einer so kleinen Gruppe weitaus leichter als in einem politisch und räumlich/ideologisch zersplitterten Griechenland.
Das Problem bei Griechenland war ja nicht so sehr die inneren Probleme, sondern die engen Vorgaben, die letztendlich dazu gedient haben, dass sich ausländische Gesellschaften billig in Griechenland breit machen konnten. Die anstehenden Reformen hätten weitaus mehr Zeit gebraucht ... halt auch mit dem Risiko, dass sie nicht passiert wären. Nur wäre das dann halt die Entscheidung der demokratisch gewählten Regierung gewesen, und nicht eine Erpressung der EU.

Negativbeispiel ist halt Irland, das sich aus Geldmangel als Internetprovider an die amerikanischen Konzerne verkauft hat, Thema illegale Steuererleichterungen. Denen es vorher genauso schlecht gegangen ist, und die sich halt unrechtmäßig (lt. EU Vorgaben) bereichert haben.

Deswegen bin ich auch strikt pro Studiengebühren. Auch das ist übrigens ein Eingriff des Staates in einen Markt, der eigentlich frei sein könnte.

Hier ist der Eingriff aber sinnvoll, da es halt mehr Sinn macht, dass ein intelligenter und williger Mensch um Staatsmittel studiert als ein gelangweilter "Dauerstudent" des reichen Papas, wie wir es noch vor 30 Jahren hatten.
 
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