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Ja, du hast recht. Die Angst sie zu verlieren ist absolut unbegründet. :thumbup:

Ja liebe Margit,

dafür gibt es wirklich keinen Grund. Ich habe und hatte nie Angst, meinen Sohn dann zu verlieren.
Es tut gut zu wissen, das es ihnen jetzt gut geht. Und es ist schön, das sie auf diese Weise noch bei
uns sind und auch sein wollen.

Ganz liebe Grüße, Krimhild :umarmen:
 
Ihr Lieben,

ich bin endlich wieder Zuhause und habe jetzt noch einige Zeit "verordnete Ruhe" vor mir. Heute bin ich ziemlich k.o., weil ich noch einkaufen und einiges organisieren musste, damit ich meinen Haushalt einigermaßen autark führen kann. Aber das wird sich alles einlaufen und dann werde ich diese Ruhe hoffentlich auch genießen können.

Du hast schon Recht, Krimhild, das vergangene Jahr hatte nicht viele Ruhezeiten für mich, wofür ich aber zum großen Teil selber verantwortlich war. Die letzte Woche vor dem Unfall hatte es besonders in sich.

Übrigens habe ich inzwischen erfahren, dass die Mutter von meinem Schatz letzte Woche auch in die andere Welt gegangen ist. Vielleicht hatte mein Schatz auch damit genug zu tun, und sich deshalb nicht so richtig um mich kümmern können. Und hat mich deshalb "aus dem Verkehr ziehen" und im Krankenhaus landen lassen, weil er wusste, dort kümmert man sich um mich und mir kann nichts passieren. Wer weiß, was sonst bei der Prüfung (einen Tag vor dem Tod seiner Mutter) passiert wäre? Denn Zufälle gibt es nicht und es sollte wohl so sein.

Gestern, als ich im Krankenhaus auf dem Balkon saß, flog erst ein Schmetterling (ein Pfauenauge) vorbei (ist noch Schmetterlings-Zeit??), dann schwebte plötzlich eine weiße Feder aus dem Himmel direkt vor mir zu Boden (einen Vogel habe ich nicht gesehen).
Das hieß für mich: hallo, ich bin noch da und bei dir....

Was das Thema Loslassen angeht, so sehe ich das genauso wie ihr. Was heißt eigentlich Loslassen? Für mich heißt es akzeptieren und das tue ich inzwischen. Trotzdem freue ich mich, wenn ich spüren oder sehen darf, dass unsere Verbindung auf einer anderen Ebene immer noch vorhanden ist.
Und ich sehe es auch so, wir können unsere Lieben mit Sicherheit zu nichts zwingen, was sie nicht wollen.

Übrigens, Margit, schön, auch wieder von dir hier zu lesen!!

Ab sofort werde ich auch wieder öfter hier sein, habe jetzt ja genügend Zeit...:).

Alles Liebe,
:umarmen:
Karin
 
hallo krimhild. :)

ich habe deinen thread nicht verfolgt - aber jetzt beim hineinschauen die aussage gefunden, dass du um die unausweichlichkeit des freitodes wusstest.

bitte entschuldige, wenn die antwort längst dastehen sollte -

wieso hast du geglaubt, dass es eines tages geschen würde?

mein sohn hat sich vor 3 1/2 jahren nach 13 jahren schizoaffektiver psychose das leben genommen.

ich wusste zwar nicht mehr wie es zugehen sollte, aber ich habe fest darauf vertraut, dass sich ein weg finden würde, der es ihm ermöglicht sich für das leben zu entscheiden.
bis zum schluss habe ich gekämpft darum und alles gegeben dafür -
bis zum schluss habe ich vertraut darauf, dass er genauso stark wäre wie ich.

ganz zum schluss wurde alles so unerträglich, dass ich nicht mehr kämpfen konnte - weder für mich, noch für ihn.
es war mir nur noch eines klar -
ich würde alles ertragen um ihn zu schützen, indem ich ihn nicht länger an eine psychiatrie ausliefere, die außer niederspritzen nichts kennt.

in jener nacht -
es war seit langem die erste, in der er mich schlafen hat lassen -
bin ich irgendwann einmal aufgewacht.
ich hörte die entsetzlichsten schreie, die ich jemals vernommen hatte und schwerstes gepolter.

für einen moment dachte ich - nun bringt er sich um -
und bin sofort wieder eingeschlafen.
ich hatte schon lange nicht mehr so gut und so lange geschlafen.

am morgen dachte ich - so ein quatsch, er bringt sich nicht um.

ich musste drei mal nachsehen, bevor ich es glauben konnte.

meine trauer und mein respekt vor seiner entscheidung haben nichts miteinander zutun.

der tod trifft nach meiner überzeugung nicht die toten - nur die lebenden -

und mein sohn hat mich im leben stark genug gemacht, um mit seinem tod leben zu können.

krimhild - ich erlebe nicht, was du erlebst.
wahrscheinlich habe ich deshalb deinen thread so lange gemieden.

manchmal begegnet er mir im traum - aber sehr selten -
und es sind für mich botschaften meines unterbewussten.

für mich lebt mein sohn weiter über all die wirkungen und wechselwirkungen seines seins und seines gewesen seins hinaus.

bei mir geschehen keine seltsamen dinge, die ich als botschaften werte von ihm - es geschehen überhaupt keine unerklärlichen dinge.

vor ein paar tagen habe ich ein 2 cent stück im garten gefunden.
mit sehr großer wahrscheinlichkeit stammt es von ihm.
(er hatte die münzen im ganzen haus und auch im garten verteilt.)

na und?
ich hatte vertikutiert.
was soll ich da jetzt hineingeheimnissen?

natürlich ist er da -
über all sein wirken.

und meine trauer wird dennoch nicht enden -
aber es ist eine trauer, die verbunden ist mit dem glück, dass ich ihn erleben durfte.
 
hallo krimhild. :)

ich habe deinen thread nicht verfolgt - aber jetzt beim hineinschauen die aussage gefunden, dass du um die unausweichlichkeit des freitodes wusstest.

bitte entschuldige, wenn die antwort längst dastehen sollte -

wieso hast du geglaubt, dass es eines tages geschen würde?

mein sohn hat sich vor 3 1/2 jahren nach 13 jahren schizoaffektiver psychose das leben genommen.

ich wusste zwar nicht mehr wie es zugehen sollte, aber ich habe fest darauf vertraut, dass sich ein weg finden würde, der es ihm ermöglicht sich für das leben zu entscheiden.
bis zum schluss habe ich gekämpft darum und alles gegeben dafür -
bis zum schluss habe ich vertraut darauf, dass er genauso stark wäre wie ich.

ganz zum schluss wurde alles so unerträglich, dass ich nicht mehr kämpfen konnte - weder für mich, noch für ihn.
es war mir nur noch eines klar -
ich würde alles ertragen um ihn zu schützen, indem ich ihn nicht länger an eine psychiatrie ausliefere, die außer niederspritzen nichts kennt.

in jener nacht -
es war seit langem die erste, in der er mich schlafen hat lassen -
bin ich irgendwann einmal aufgewacht.
ich hörte die entsetzlichsten schreie, die ich jemals vernommen hatte und schwerstes gepolter.

für einen moment dachte ich - nun bringt er sich um -
und bin sofort wieder eingeschlafen.
ich hatte schon lange nicht mehr so gut und so lange geschlafen.

am morgen dachte ich - so ein quatsch, er bringt sich nicht um.

ich musste drei mal nachsehen, bevor ich es glauben konnte.

meine trauer und mein respekt vor seiner entscheidung haben nichts miteinander zutun.

der tod trifft nach meiner überzeugung nicht die toten - nur die lebenden -

und mein sohn hat mich im leben stark genug gemacht, um mit seinem tod leben zu können.

krimhild - ich erlebe nicht, was du erlebst.
wahrscheinlich habe ich deshalb deinen thread so lange gemieden.

manchmal begegnet er mir im traum - aber sehr selten -
und es sind für mich botschaften meines unterbewussten.

für mich lebt mein sohn weiter über all die wirkungen und wechselwirkungen seines seins und seines gewesen seins hinaus.

bei mir geschehen keine seltsamen dinge, die ich als botschaften werte von ihm - es geschehen überhaupt keine unerklärlichen dinge.

vor ein paar tagen habe ich ein 2 cent stück im garten gefunden.
mit sehr großer wahrscheinlichkeit stammt es von ihm.
(er hatte die münzen im ganzen haus und auch im garten verteilt.)

na und?
ich hatte vertikutiert.
was soll ich da jetzt hineingeheimnissen?

natürlich ist er da -
über all sein wirken.

und meine trauer wird dennoch nicht enden -
aber es ist eine trauer, die verbunden ist mit dem glück, dass ich ihn erleben durfte.

Liebe Magdalena,

es tut mir aufrichtig leid, das Dein Sohn auch diesen Weg gegangen ist.

Genau wie Du habe ich bis zuletzt um das Leben meines Sohnes gekämpft und gehofft, er würde den Kampf gegen seine Dämonen gewinnen. Mein Sohn litt an einer stark ausgeprägten Borderlinestörung und wir kämpften 10 Jahre lang gemeinsam gegen diese Störung und für ein lebbares Leben. Es war (wahrscheinlich ähnlich wie bei Dir und Deinem Sohn) eine ständige Achterbahnfahrt. Es gab Phasen voller berechtigter Hoffnung, in denen ich meinen Sohn sehr positiv und offen erlebte. Dann machte er realistische Pläne, wirkte ausgeglichen, stark und optimistisch.

Doch immer wieder nahm die Krankheit Besitz von ihm. Dann dominierten Ängste, Hoffnungslosigkeit, Misstrauen und Verzweiflung. Nähe zu anderen Menschen war, trotz seiner Bedürftigkeit, für ihn quälend und nicht auszuhalten. Dann verletzte er sich selbst schwer und ein "normales" Leben war für ihn nicht vorstellbar. Er litt unter zahlreichen physischen und psychischen Symptomen und empfand sich selbst als Fremdkörper.

Unzählige Tage und Nächte verbrachte ich in großer Sorge um ihn und oft wusste ich beim Einschlafen nicht, ob ich ihn am anderen Morgen noch lebend wiedersehen würde. Ich hatte das große Glück, das er auch in seinen schlimmsten Momenten großes Vertrauen zu mir hatte. Und so ließ er es zu, das ich ihn einige Male von seinem Vorhaben abbringen konnte.

Aber ich sah auch das ihn das alles immer mehr Kraft kostete und bei jeder Krise wurde es schwerer. In vielen nächtelangen Gesprächen sagte er mir immer wieder, das er lieber in der anderen Welt sein möchte. Es war unerträglich für mich, solche Gespräche zu führen. Denn er sollte doch leben. Etwas anderes konnte ich als Mutter gar nicht denken, nicht fühlen. Doch ich erkannte auch die Ernsthaftigkeit hinter seinen Worten. Für mich war es ein immerwährender Balanceakt. Innen oft Todesangst um mein Kind, nach außen galt es ihm Zuversicht, Hoffnung und Geborgenheit zu vermitteln.

Auch ich habe in jener Nacht ungewöhnlich gut geschlafen. Mein Bauchgefühl und mein Mutterinstinkt (auf die ich mich sonst immer verlassen konnte), verließen mich in dieser Nacht völlig. Es gab in diesen Jahren viele Momente, in denen ich befürchtete, er könne gehen. Doch er ging in einer Zeit, in der er gefestigt schien. In einer Zeit, als ich dachte, er will leben.

Ich respektiere seine Entscheidung und er wird für immer Teil meines Lebens sein. In seinem irdischen Leben hat er entsetzlich gelitten, doch er ging seinen Weg auch mit sehr viel Mut und Stolz. Mein Sohn war in vielen Dingen mein Lehrer und hat mir beigebracht, viele Dinge mit anderen Augen zu sehen. Es gibt keinen Menschen, den ich mehr liebe als ihn. Jeder Moment, den ich mit ihm verbringen durfte, ist unauslöschbar in meinem Herzen eingebrannt. Und ich bin unendlich dankbar, das ich in diesem Leben die Mutter dieses wunderbaren jungen Mannes sein durfte.

LG Krimhild
 
Ihr Lieben,

ich bin endlich wieder Zuhause und habe jetzt noch einige Zeit "verordnete Ruhe" vor mir. Heute bin ich ziemlich k.o., weil ich noch einkaufen und einiges organisieren musste, damit ich meinen Haushalt einigermaßen autark führen kann. Aber das wird sich alles einlaufen und dann werde ich diese Ruhe hoffentlich auch genießen können.

Du hast schon Recht, Krimhild, das vergangene Jahr hatte nicht viele Ruhezeiten für mich, wofür ich aber zum großen Teil selber verantwortlich war. Die letzte Woche vor dem Unfall hatte es besonders in sich.

Übrigens habe ich inzwischen erfahren, dass die Mutter von meinem Schatz letzte Woche auch in die andere Welt gegangen ist. Vielleicht hatte mein Schatz auch damit genug zu tun, und sich deshalb nicht so richtig um mich kümmern können. Und hat mich deshalb "aus dem Verkehr ziehen" und im Krankenhaus landen lassen, weil er wusste, dort kümmert man sich um mich und mir kann nichts passieren. Wer weiß, was sonst bei der Prüfung (einen Tag vor dem Tod seiner Mutter) passiert wäre? Denn Zufälle gibt es nicht und es sollte wohl so sein.

Gestern, als ich im Krankenhaus auf dem Balkon saß, flog erst ein Schmetterling (ein Pfauenauge) vorbei (ist noch Schmetterlings-Zeit??), dann schwebte plötzlich eine weiße Feder aus dem Himmel direkt vor mir zu Boden (einen Vogel habe ich nicht gesehen).
Das hieß für mich: hallo, ich bin noch da und bei dir....

Was das Thema Loslassen angeht, so sehe ich das genauso wie ihr. Was heißt eigentlich Loslassen? Für mich heißt es akzeptieren und das tue ich inzwischen. Trotzdem freue ich mich, wenn ich spüren oder sehen darf, dass unsere Verbindung auf einer anderen Ebene immer noch vorhanden ist.
Und ich sehe es auch so, wir können unsere Lieben mit Sicherheit zu nichts zwingen, was sie nicht wollen.

Übrigens, Margit, schön, auch wieder von dir hier zu lesen!!

Ab sofort werde ich auch wieder öfter hier sein, habe jetzt ja genügend Zeit...:).

Alles Liebe,
:umarmen:
Karin

Meine liebe Karin,

wie schön, das Du schon wieder daheim bist. Dann war Dein Aufenthalt im Krankenhaus ja auch gar nicht so lang, wie gedacht. Ich bin absolut sicher, das Du Deinen Haushalt meistern wirst. Jetzt hast Du wieder Deine gewohnte Umgebung und wirst auch nicht mehr so unverschämt früh geweckt. :)

Ich wünsche Dir, das Du die ungewohnte Ruhe geniessen kannst. Von mir kenne ich es, das ich mich damit oftmals sehr schwer tue. Obwohl ich immer wieder spüre, das mir die Ruhe sehr gut tut und ich auch meine Gefühlswelt viel besser sortieren kann - wenn ich die Ruhe denn zulassen kann. :schmoll: Und manchmal öffnen sich gerade in einer solchen Situation ganz unverhofft neue Türen. Denn wie Du schon sagst: Es gibt keine Zufälle und nichts geschieht ohne Grund.

Es tut mir leid, das die Mutter von Deinem Schatz auch in die andere Welt gegangen ist. Dein Schatz hat sie ganz sicher liebevoll dort empfangen und es geht ihr jetzt gut. Ich kann mir auch gut vorstellen, das er damit jetzt sehr beschäftigt ist und er kann sich ja nicht um alles gleichzeitig kümmern. Und er wusste Dich im Krankenhaus gut aufgehoben und versorgt. Dein Schatz hat bis jetzt immer so gut auf Dich aufgepasst, und das wird er auch weiterhin tun.

Ob noch Schmetterlingszeit ist, weiß ich leider auch nicht. Aber es war bestimmt ein total schöner Moment für Dich. Dein Schatz wird Dir immer nah sein. Und es ist schön, das die Verbindung zu unseren Lieben in der anderen Welt nach wie vor besteht.

Ich drück Dich ganz lieb, Krimhild :kiss4:
 
Liebe Magdalena,

es tut mir aufrichtig leid, das Dein Sohn auch diesen Weg gegangen ist.

Genau wie Du habe ich bis zuletzt um das Leben meines Sohnes gekämpft und gehofft, er würde den Kampf gegen seine Dämonen gewinnen. Mein Sohn litt an einer stark ausgeprägten Borderlinestörung und wir kämpften 10 Jahre lang gemeinsam gegen diese Störung und für ein lebbares Leben. Es war (wahrscheinlich ähnlich wie bei Dir und Deinem Sohn) eine ständige Achterbahnfahrt. Es gab Phasen voller berechtigter Hoffnung, in denen ich meinen Sohn sehr positiv und offen erlebte. Dann machte er realistische Pläne, wirkte ausgeglichen, stark und optimistisch.

Doch immer wieder nahm die Krankheit Besitz von ihm. Dann dominierten Ängste, Hoffnungslosigkeit, Misstrauen und Verzweiflung. Nähe zu anderen Menschen war, trotz seiner Bedürftigkeit, für ihn quälend und nicht auszuhalten. Dann verletzte er sich selbst schwer und ein "normales" Leben war für ihn nicht vorstellbar. Er litt unter zahlreichen physischen und psychischen Symptomen und empfand sich selbst als Fremdkörper.

Unzählige Tage und Nächte verbrachte ich in großer Sorge um ihn und oft wusste ich beim Einschlafen nicht, ob ich ihn am anderen Morgen noch lebend wiedersehen würde. Ich hatte das große Glück, das er auch in seinen schlimmsten Momenten großes Vertrauen zu mir hatte. Und so ließ er es zu, das ich ihn einige Male von seinem Vorhaben abbringen konnte.

Aber ich sah auch das ihn das alles immer mehr Kraft kostete und bei jeder Krise wurde es schwerer. In vielen nächtelangen Gesprächen sagte er mir immer wieder, das er lieber in der anderen Welt sein möchte. Es war unerträglich für mich, solche Gespräche zu führen. Denn er sollte doch leben. Etwas anderes konnte ich als Mutter gar nicht denken, nicht fühlen. Doch ich erkannte auch die Ernsthaftigkeit hinter seinen Worten. Für mich war es ein immerwährender Balanceakt. Innen oft Todesangst um mein Kind, nach außen galt es ihm Zuversicht, Hoffnung und Geborgenheit zu vermitteln.

Auch ich habe in jener Nacht ungewöhnlich gut geschlafen. Mein Bauchgefühl und mein Mutterinstinkt (auf die ich mich sonst immer verlassen konnte), verließen mich in dieser Nacht völlig. Es gab in diesen Jahren viele Momente, in denen ich befürchtete, er könne gehen. Doch er ging in einer Zeit, in der er gefestigt schien. In einer Zeit, als ich dachte, er will leben.

Ich respektiere seine Entscheidung und er wird für immer Teil meines Lebens sein. In seinem irdischen Leben hat er entsetzlich gelitten, doch er ging seinen Weg auch mit sehr viel Mut und Stolz. Mein Sohn war in vielen Dingen mein Lehrer und hat mir beigebracht, viele Dinge mit anderen Augen zu sehen. Es gibt keinen Menschen, den ich mehr liebe als ihn. Jeder Moment, den ich mit ihm verbringen durfte, ist unauslöschbar in meinem Herzen eingebrannt. Und ich bin unendlich dankbar, das ich in diesem Leben die Mutter dieses wunderbaren jungen Mannes sein durfte.

LG Krimhild

liebe krimhild,

ja - im letzten absatz findet sich die gemeinsamkeit. :)

ich habe allerdings nie an dämonen geglaubt -
genauswenig wie ich glaube an geister.

mein sohn hat mir nie von selbstmord gesprochen,
war nie selbstverletzend -
fremdverletzend auch nicht.

ich habe einen hochsensiblen menschen gesehen, der immer bewusster darum gerungen hat -
im innen, wie auch im außen -

die muster bewusst zu machen -
und zu transformieren -

die uns alle zur gewaltbereitschaft verführen.

ich bin gewachsen mit ihm und habe gelernt ihn - und im zunehmenden ausmaß mich selbst zu verstehen.

daran, die motive seines freitodes in jeder konsequenz zu verstehen,
arbeite ich noch.

aber ich will diesen thread nicht länger stören und ziehe mich damit zurück.

die sichtweisen sind unterschiedliche -

ich wünsche viel glück.
 
Meine liebe Karin,

wie schön, das Du schon wieder daheim bist. Dann war Dein Aufenthalt im Krankenhaus ja auch gar nicht so lang, wie gedacht. Ich bin absolut sicher, das Du Deinen Haushalt meistern wirst. Jetzt hast Du wieder Deine gewohnte Umgebung und wirst auch nicht mehr so unverschämt früh geweckt. :)

Ich wünsche Dir, das Du die ungewohnte Ruhe geniessen kannst. Von mir kenne ich es, das ich mich damit oftmals sehr schwer tue. Obwohl ich immer wieder spüre, das mir die Ruhe sehr gut tut und ich auch meine Gefühlswelt viel besser sortieren kann - wenn ich die Ruhe denn zulassen kann. :schmoll: Und manchmal öffnen sich gerade in einer solchen Situation ganz unverhofft neue Türen. Denn wie Du schon sagst: Es gibt keine Zufälle und nichts geschieht ohne Grund.

Es tut mir leid, das die Mutter von Deinem Schatz auch in die andere Welt gegangen ist. Dein Schatz hat sie ganz sicher liebevoll dort empfangen und es geht ihr jetzt gut. Ich kann mir auch gut vorstellen, das er damit jetzt sehr beschäftigt ist und er kann sich ja nicht um alles gleichzeitig kümmern. Und er wusste Dich im Krankenhaus gut aufgehoben und versorgt. Dein Schatz hat bis jetzt immer so gut auf Dich aufgepasst, und das wird er auch weiterhin tun.

Ob noch Schmetterlingszeit ist, weiß ich leider auch nicht. Aber es war bestimmt ein total schöner Moment für Dich. Dein Schatz wird Dir immer nah sein. Und es ist schön, das die Verbindung zu unseren Lieben in der anderen Welt nach wie vor besteht.

Ich drück Dich ganz lieb, Krimhild :kiss4:

Liebe Krimhild,

danke für deine lieben Worte! Im Moment wird mir die Zeit noch nicht lang, habe noch genug damit zu tun, mich mit dieser Situation zu arrangieren und alles so zu organisieren, dass ich, soweit es geht, alles alleine hinbekomme.

Aber es werden noch Zeiten kommen, an denen mir die Decke auf den Kopf fallen wird. Aber auch dafür wird sich eine Lösung finden. Zum einen habe ich jetzt Zeit, mich wieder mit Dingen zu beschäftigen, die ich in letzter Zeit doch eher vernachlässigt habe. Mit dem Weiterkommen auf diesem neuen Weg, den du, den ich, den wir vor einiger Zeit beschritten haben, z.B.

Komischerweise bin ich überhaupt nicht wütend, ärgerlich oder enttäuscht.... entweder liegt es daran, dass ich schon so viel mitgemacht habe, dass mich so schnell nichts mehr umwirft oder ich habe wirklich gelernt, Dinge hinzunehmen und zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann. Und stattdessen versuche, das Positive an jeder Situation zu sehen.

Was letztlich wirklich der Grund für diesen Unfall war, ich denke, auch dies ist etwas, woraus ich etwas lernen soll. Vielleicht einfach, in Zukunft achtsamer zu sein, mich nicht selber zu überschätzen? Denn unsere Lieben, unsere Schutzengel dürfen meines Wissens ja immer nur soweit eingreifen, wie es nicht unserem Lebensplan widerspricht. Also muss ich davon ausgehen, dass dieser Unfall sein sollte, zu meinem Lebensplan gehört. Was sich letztlich daraus entwickelt, ob und welche neuen Türen sich öffnen..... das wird sich zeigen und ich bin gespannt.

Dir alles Liebe,
:kiss4:
Karin
 
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Was letztlich wirklich der Grund für diesen Unfall war, ich denke, auch dies ist etwas, woraus ich etwas lernen soll. Vielleicht einfach, in Zukunft achtsamer zu sein, mich nicht selber zu überschätzen? Denn unsere Lieben, unsere Schutzengel dürfen meines Wissens ja immer nur soweit eingreifen, wie es nicht unserem Lebensplan widerspricht. Also muss ich davon ausgehen, dass dieser Unfall sein sollte, zu meinem Lebensplan gehört. Was sich letztlich daraus entwickelt, ob und welche neuen Türen sich öffnen..... das wird sich zeigen und ich bin gespannt.
Ist das nicht alles ein riesen Trost? Seit ich so zu denken gelernt habe, hat sich mein ganzes Leben verändert. Wir haben uns das hier alle selber beigebracht, hier, in Krimhilds Thread! :blume:
 
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