Zeichen

Liebe Maria,
auch von mir ein Herzliches Willkommen in unserer Runde. Und mein Beileid zu dem Verlust deines Mannes :trost:
Jeder hier hat seine eigene Geschichte und trotz der unterschiedlichen Geschichten haben wir doch alle etwas gemeinsam, unsere Trauer, viele werden in ihrem Umfeld nicht mehr verstanden oder komplett ausgegrenzt. So haben wir hier eine kleine Gruppe, die sich gegenseitig stützt und zuhört, was leider viele Menschen verlernt haben. Trauern ist heutzutage nicht mehr erlaubt ,am besten nach einer Woche ist alles wieder gut. Und so bin ich froh hier ein paar menschen gefunden zu haben, die mich verstehen und mit denen ich mich austauschen kann, auch wenn es in meiner Trauer um einen kleinen Hund geht.
Alles Liebe
Kikki

Liebe Kikki,
Du schreibst viel Wahres. Trauern ist nicht mehr erlaubt. Das habe ich auch so erfahren, alle wollen nur, dass man so schnell wie möglich wieder normal ist. Ich habe viele Kontakte abgebrochen, weil ich einfach nicht mehr so sein kann wie vorher.
Es ist auch nicht so, dass es besser wird, je mehr Zeit vergeht. Ich habe mir nur angewöhnt, nach außen hin so gut es geht Normalität zu zeigen, innen wird es jeden Tag schlimmer, denn jeder weitere Tag macht alles auch wieder einen Tag endgültiger.
Jeden Tag wächst die Gewissheit, dass er nie wieder zur Türe hereinkommt, manchmal ist das kaum zu ertragen. Auch wenn ich ihn oft fühle, trotzdem ist es schwer, ohne ihn zu leben.

Alles Liebe,
Maria
 
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alle wollen nur, dass man so schnell wie möglich wieder normal ist. Ich habe viele Kontakte abgebrochen, weil ich einfach nicht mehr so sein kann wie vorher.
Es ist auch nicht so, dass es besser wird, je mehr Zeit vergeht. Ich habe mir nur angewöhnt, nach außen hin so gut es geht Normalität zu zeigen, innen wird es jeden Tag schlimmer, denn jeder weitere Tag macht alles auch wieder einen Tag endgültiger.
Jeden Tag wächst die Gewissheit, dass er nie wieder zur Türe hereinkommt, manchmal ist das kaum zu ertragen. Auch wenn ich ihn oft fühle, trotzdem ist es schwer, ohne ihn zu leben.


Liebe Maria,

so empfinde ich es auch. Je mehr Zeit vergeht, umso größer wird meine Sehnsucht. Mein Sohn gibt mir viele wunderschöne Zeichen, und ich bin ihm dafür unendlich dankbar. Doch ohne mein einziges Kind weiterleben zu müssen, tut entsetzlich weh und ich werde ihn in jeder Sekunde meines Lebens vermissen. Anders geht es auch gar nicht, da müsste ich mir schon mein Herz herausreissen. Ich weiß, das es ihm jetzt gut geht. Er hat den Frieden gefunden, den er in seinem irdischen Leben nicht finden konnte. Dieses Wissen und die Zeichen, die ich von ihm bekomme, sind ein kleiner Trost. Doch ihn nicht mehr umarmen zu können, seine Stimme nie mehr zu hören und sein Lächeln nie mehr zu sehen... es zerreisst mir mein Herz in kleine Stücke... jeden Tag neu... :(

Leider ist im realen Leben ganz schnell kein Platz mehr für Trauer. Für einen begrenzten Zeitraum ist das Verständnis da, doch dann soll man ganz schnell wieder so sein wie vorher. Ich habe erleben müssen, das Trauer sehr einsam macht. Menschen, die mich viele Jahre kennen, wechseln jetzt die Straßenseite, wenn sie mich sehen. Sie lassen sich am Telefon verleugnen oder erfinden irgendwelche Ausreden. Vieles war sehr verletzend. Bei einigen tut es manchmal noch weh, weil ich es von ihnen nie erwartet hätte. Meine Eltern z.B., haben bis heute nicht den Weg zu mir gefunden... jetzt brauchen sie nicht mehr zu kommen... Jahrelange "Freunde" - sie waren es wohl nie... Doch bei den meisten ist es mir inzwischen egal.

Ich verstehe, das für die anderen das Leben weitergeht und Trauer ist wirklich ein schweres Thema. Dafür habe ich auch wirklich Verständnis. Aber wer sonst täglich bei mir war, und jetzt seit über 2 Jahren nicht 1/2 Std. Zeit für einen Kaffee hat - sorry, aber für solche Menschen ist in meinem Leben kein Platz mehr. Die Frau, die ich vorher war, werde ich nie wieder sein. Ich führe ein Leben, das ich nie wollte. Am Abend bin ich froh, das ich den Tag geschafft habe, und morgens bin ich froh, die Nacht überstanden zu haben. Vieles über das ich vorher gar nicht nachgedacht habe, kostet mich heute Kraft, die ich kaum habe. Oder es interessiert mich einfach nicht mehr. Ich funktioniere, trage eine Maske für die Öffentlichkeit. Innen sieht es ganz anders aus.

Darum bin ich auch so froh, hierher gefunden zu haben. Hier muss ich mich nicht verstecken und jeder versteht, wie ich mich fühle. Hier ist Platz für meine Trauer und für meine Tränen. Die lieben Menschen hier haben mir schon so oft den Mut und die Kraft gegeben, weiter diesen schweren Weg zu gehen.

Eine liebe Umarmung für Dich, Krimhild :umarmen:
 
Hallo Ihr Lieben,

unsere liebe Karin ist am Samstag leider sehr unglücklich mit dem Motorrad gestürzt. Nun liegt sie im Krankenhaus und wird morgen am Knie operiert. Eventuell kann sie hier ein paar Tage nicht schreiben, weil ihr Internet-Stick im Moment noch nicht funktioniert. Ich habe gerade noch einmal mit ihr telefoniert und soll Euch alle ganz lieb von ihr grüßen.

@ Karin
auch von hier aus noch einmal alles liebe für Dich. Ich wünsche Dir eine problemlose OP, gute Besserung und das Du ganz bald wieder auf den Beinen bist.
In Gedanken bin ich ganz fest bei Dir. :winken5:

LG Krimhild
 
Ich verstehe, das für die anderen das Leben weitergeht und Trauer ist wirklich ein schweres Thema. Dafür habe ich auch wirklich Verständnis. Aber wer sonst täglich bei mir war, und jetzt seit über 2 Jahren nicht 1/2 Std. Zeit für einen Kaffee hat - sorry, aber für solche Menschen ist in meinem Leben kein Platz mehr. Die Frau, die ich vorher war, werde ich nie wieder sein.

Genauso gehts mir auch. Eine Freundin hat mir nach 6 Wochen gesagt, ich solle aufhören zu weinen, wenn Leute da sind und, in einem anderen Zusammenhang, ich solle alles wegräumen was mich an meinen Mann erinnert, wenn Besucher kommen.
Ich habe nur die Freundin "weggeräumt";).
Seit einigen Monaten ist Funkstille mit Verwandten, das tut mir sehr weh, aber mittlerweile bin ich auch fast soweit, dass sie mir nicht mehr kommen brauchen, ich schaffe es auch ohne diese Unterstützung.
Den Satz "Die Frau, die ich vorher war, werde ich nie wieder sein.", den kann ich nur bestätigen:umarmen::umarmen::umarmen:.

Ich führe ein Leben, das ich nie wollte. Am Abend bin ich froh, das ich den Tag geschafft habe, und morgens bin ich froh, die Nacht überstanden zu haben. Vieles über das ich vorher gar nicht nachgedacht habe, kostet mich heute Kraft, die ich kaum habe. Oder es interessiert mich einfach nicht mehr. Ich funktioniere, trage eine Maske für die Öffentlichkeit. Innen sieht es ganz anders aus.
Ich führe ein Leben, von dem ich hoffte, es wäre erst 20 Jahre später soweit. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich irgendwann ohne meinen Mann leben werde, aber es war ein Hammerschlag, als es so bald schon eintrat.
Ich habe mittlerweile verstanden, dass mit dem Partnerverlust eine komplette Lebensänderung beginnt. Ich halte auch nicht mehr an Menschen fest, wenn ich merke, sie tun mir nicht gut.
Jeder Zweite wollte mir sagen, wie ich mich zu verhalten habe, wie man sich "als Witwe" zu benehmen hat. Ich wurde gar nicht mehr als eigenständige Person gesehen, nur noch als Witwe. Diese Leute habe ich alle aus meinem Leben rausgeschmissen, Es gab auch unschöne Auseinandersetzungen, aber ich zeigte, dass es Grenzen gibt im Umgang mit mir, die Bevormundung wäre sonst immer so weitergegangen. Teilweise fiel mir das schwer, aber hinterher war ich stolz, dass ich es durchgezogen hatte.
Je mehr ich mich mit Leuten umgebe, die mir guttun, umso besser kann ich mit meinem neuen Leben umgehen. Ich kann mehr Kraft und Energie bündeln, die mir sonst mit sinnlosen Diskussionen abgezogen würde. Nur auf diese Art kann ich momentan existieren.
Oh, es ist so schwierig zu beschreiben, ich denke, Ihr wißt, was ich meine...

Allles Liebe,
Maria
 
Liebe Merlin,

bei mir ist es jetzt schon über ein Jahr her als sich plötzlich mein ganzes Leben verändert hat. Von einer Sekunde auf die andere war alles vorbei. Meine Träume, meine Zukunft, Liebe, Geborgenheit, einfach alles.

Und ich habe in diesem Jahr eines gelernt: Wenn man mich fragt, wie es mir geht, dann sage ich GUT. Denn ich musste die Erfahrung machen, dass man mir sogar meine Trauer geneidet hat. Habe ich gesagt, mir gehe es schlecht, ging es den anderen noch schlechter. Denn sie kannten ihn ja länger, besser usw.

Ich trage jetzt die Trauer und den Verlust ganz tief in meinem Herzen und ich habe mir Orte geschaffen, wo ich ganz alleine mit ihm sein kann. Abends vor dem Einschlafen z. B., dann spreche ich mit ihm. Mein Bett ist zum Ort der Verbundenheit mit ihm geworden. Es ist weder sein Grab noch andere Menschen. Abends vor dem Einschlafen bin ich mit ihm in der Gegenwart und wenn ich Glück habe, träume ich von ihm.

Ich erledige hier meine Aufgaben, lebe ganz einfach irgendwie weiter und freue mich auf den Tag, wenn ich ihn wiedersehe und für alle Ewigkeiten mit ihm zusammen bleiben darf. Wenn uns kein Tod mehr trennen kann. Aber bis dahin, muss ich mein Leben noch so zu Ende führen, dass ich meinen Verpflichtungen nachkomme und alles erfülle, was von mir verlangt wird.

Sollen alle denken, mir ginge es gut. Geht es ja auch, weil ich die Hoffnung habe, dass er auf mich wartet. Er hat mich nie in der Not alleine gelassen. Und das wird er auch jetzt nicht.

LG
Margit
 
Liebe Karin,

alles alles Gute für dich und vor allem Kopf hoch! Du schaffst das. Das schlimmste ist dir doch schon längst passiert. Was soll dich jetzt noch schocken?
;)

"Wenn dir das Leben eine Zitrone bietet, mache Limonade daraus". So blöd wie es sich auch anhören mag. Aber die Engel haben dir eine Auszeit verordnet. Eine Zeit der Ruhe und der Besinnung. Nutze die Zeit um dich selber wieder zu finden.

Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe und Gute!!!

Fühl dich gedrückt, ich denke an dich.

Alles Liebe
Margit
 
Liebe Merlin,

bei mir ist es jetzt schon über ein Jahr her als sich plötzlich mein ganzes Leben verändert hat. Von einer Sekunde auf die andere war alles vorbei. Meine Träume, meine Zukunft, Liebe, Geborgenheit, einfach alles.

Und ich habe in diesem Jahr eines gelernt: Wenn man mich fragt, wie es mir geht, dann sage ich GUT. Denn ich musste die Erfahrung machen, dass man mir sogar meine Trauer geneidet hat. Habe ich gesagt, mir gehe es schlecht, ging es den anderen noch schlechter. Denn sie kannten ihn ja länger, besser usw.

Ich trage jetzt die Trauer und den Verlust ganz tief in meinem Herzen und ich habe mir Orte geschaffen, wo ich ganz alleine mit ihm sein kann. Abends vor dem Einschlafen z. B., dann spreche ich mit ihm. Mein Bett ist zum Ort der Verbundenheit mit ihm geworden. Es ist weder sein Grab noch andere Menschen. Abends vor dem Einschlafen bin ich mit ihm in der Gegenwart und wenn ich Glück habe, träume ich von ihm.

Ich erledige hier meine Aufgaben, lebe ganz einfach irgendwie weiter und freue mich auf den Tag, wenn ich ihn wiedersehe und für alle Ewigkeiten mit ihm zusammen bleiben darf. Wenn uns kein Tod mehr trennen kann. Aber bis dahin, muss ich mein Leben noch so zu Ende führen, dass ich meinen Verpflichtungen nachkomme und alles erfülle, was von mir verlangt wird.

Sollen alle denken, mir ginge es gut. Geht es ja auch, weil ich die Hoffnung habe, dass er auf mich wartet. Er hat mich nie in der Not alleine gelassen. Und das wird er auch jetzt nicht.

LG
Margit

Liebe Margit,

das alles läuft in meinem Leben auch gerade ab. Jedes Wort, das Du geschrieben hast, könnte von mir sein:umarmen::umarmen::umarmen:.

Heute habe ich mir zum ersten Mal die Frage gestellt, ob ich ihn loslassen muss, weil das für mein Weiterleben besser wäre.
Nicht mehr 1000 Mal an ihn denken jeden Tag, mehr Abstand zu ihm haben????

Hattest Du diesen Gedanken auch im Laufe der Zeit? Zu welcher Erkenntnis bist Du gekommen (falls Du zu einer gekommen bist:))?

Alles Liebe,
Maria
 
Liebe Karin,

alles alles Gute für dich und vor allem Kopf hoch! Du schaffst das. Das schlimmste ist dir doch schon längst passiert. Was soll dich jetzt noch schocken?
;)

"Wenn dir das Leben eine Zitrone bietet, mache Limonade daraus". So blöd wie es sich auch anhören mag. Aber die Engel haben dir eine Auszeit verordnet. Eine Zeit der Ruhe und der Besinnung. Nutze die Zeit um dich selber wieder zu finden.

Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe und Gute!!!

Fühl dich gedrückt, ich denke an dich.

Alles Liebe
Margit

Ich weiß zwar nicht, hinter welchem Nick sich Karin verbirgt ;), aber ich wünsche ihr ebenfalls alles Gute.

Viele Grüße von Motorrad zu Motorrad;).
Maria
 
Hallo Ihr Lieben,

unsere liebe Karin ist am Samstag leider sehr unglücklich mit dem Motorrad gestürzt. Nun liegt sie im Krankenhaus und wird morgen am Knie operiert. Eventuell kann sie hier ein paar Tage nicht schreiben, weil ihr Internet-Stick im Moment noch nicht funktioniert. Ich habe gerade noch einmal mit ihr telefoniert und soll Euch alle ganz lieb von ihr grüßen.
Hallo Krmihild,
sagst du Karin von mir bitte "Alles Gute für die OP und eine gute Genesungszeit!"
Manchmal sucht sich der Köper eine Auszeit um in sich zu gehen..das weiß ich aus Erfahrung..erst tut es weh, dann wird es leichter..:umarmen:

@ Karin
auch von hier aus noch einmal alles liebe für Dich. Ich wünsche Dir eine problemlose OP, gute Besserung und das Du ganz bald wieder auf den Beinen bist.
In Gedanken bin ich ganz fest bei Dir. :winken5:

LG Krimhild[/QUOTE]
 
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Ihr Lieben,

Eure vielen Grüße und Wünsche habe ich an Karin weitergeleitet. Sie hat sich sehr darüber gefreut.
Um 12 Uhr soll der Eingriff stattfinden. Sie befindet sich vermutlich also schon im OP, und meldet sich,
sobald sie es überstanden hat.

Liebe Grüße, Krimhild :zauberer1

@ Maria
Karin verbirgt sich hinter dem Nick "Hope54". Sie wird sich freuen, hier auf eine Bikerin zu treffen :)
 
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