Xavier Naidoo und die Medien

@PsiSnake, ich habe keine große Lust auf weitere endlose Diskussionen. Alleine die Aussage "In diesen Liedern geht es nicht um die Psyche des Sängers/Texters." - das ist ja immer falsch. Es gibt keinerlei Kunst, keinerlei Ausdruck, unabhängig von der Psyche dessen der sich ausdrückt. Das trifft auch auf Foren-Posts zu, nur mal nebenbei. Zu sagen es seien politische Lieder... klar. Aber er benutzt doch ständig krasse Metaphern. Oder glaubst Du das er sich für einen Vampir hält? Das ist aus einem seiner politischen Songs!

Aber bitte... Du hast Dir Deine Meinung gebildet und dafür reichen Dir eben drei Songzeilen die Du ohne Kontext in eine Richtung verortest während andere Zeilen die gegen rechts gehen gar keine Rolle spielen und v.a. musst Du seine eigenen Aussagen in Interviews total ignorieren.

Mit derartigen Simplifzierungen kommt man nicht weit wenn es um komplexe Persönlichkeiten und Kunst geht.
 
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Du schreibst "vermutlich"... "vermutlich"... Dann denk es auch so. Du weißt es nicht.

Was wir aber wissen können ist z.B. das hier:

"Bekanntestes Gesicht der Gruppe, die vor allem wegen ihrer Mixtur aus Soul, Rap, HipHop und Pop und ihren anspruchsvollen Liedtexten bekannt wurde, ist der Sänger Xavier Naidoo. In ihren Texten geht es immer wieder um den Glauben an Gott. "Nicht zuletzt der Glaube schafft eine besondere Verbindung zu Israel", sagt Naidoo. Darüber hinaus verstehen die "Söhne Mannheims" ihr Konzert in Tel Aviv auch als einen Beitrag, die jungen Generationen in Israel und Deutschland mit der Musik einander näher zu bringen."
https://www.israelnetz.com/index.php?id=8826


Und seine Textzeile mit den Moslems die jetzt den Judenstern tragen, womit er ja ne extreme Metapher dafür benutzt das Muslime als Untermenschen betrachtet werden weil sie eben ständig mit Terror in Verbindung gebracht werden - die Zeile ist doch gleichzeitig auch anti-antisemitisch, sonst würde die Metapher doch nicht funktionieren!

Ehrlich... weniger Moral-Political-Correctness-Hysterie wäre v.a. wenn es um Kunst geht schon manchmal sinnvoll.

Er war 2005 in Tel Aviv.
http://www.hagalil.com/archiv/2005/06/naidoo.htm

Bis heute kann sich seine politische Ansicht verschärft haben, bzw. früher wurde er ja auch anders wahrgenommen.
Er hat halt vermutlich diese ganzen VTs endgültig verinnerlicht.

Ich halte auch nichts von zu viel politischer Korrektheit, aber berufe mich nicht auf VTs, rufe nicht zur Gewalt auf, habe kein Problem mit Homosexuellen, glaube nicht an eine möglicherweise (weiß echt nicht wozu "Totschild" da sonst gut sein soll, die entsprechenden Hörer verstehen es garantiert so) jüdische Weltverschwörung, und denke auch nicht, dass die Demokratie Deutschland illegitim ist, weil wir besetzt sind und unsere Politiker Marionetten.
 
@PsiSnake, ich habe keine große Lust auf weitere endlose Diskussionen. Alleine die Aussage "In diesen Liedern geht es nicht um die Psyche des Sängers/Texters." - das ist ja immer falsch. Es gibt keinerlei Kunst, keinerlei Ausdruck, unabhängig von der Psyche dessen der sich ausdrückt. Das trifft auch auf Foren-Posts zu, nur mal nebenbei. Zu sagen es seien politische Lieder... klar. Aber er benutzt doch ständig krasse Metaphern. Oder glaubst Du das er sich für einen Vampir hält? Das ist aus einem seiner politischen Songs!

Aber bitte... Du hast Dir Deine Meinung gebildet und dafür reichen Dir eben drei Songzeilen die Du ohne Kontext in eine Richtung verortest während andere Zeilen die gegen rechts gehen gar keine Rolle spielen und v.a. musst Du seine eigenen Aussagen in Interviews total ignorieren.

Mit derartigen Simplifzierungen kommt man nicht weit wenn es um komplexe Persönlichkeiten und Kunst geht.

Es ist falsch, soweit es falsch sein kann. Natürlich trägt seine Psyche dazu bei, dass er an diese ganzen Ideen glaubt. Aber in diesen Songs geht es nicht um Xavier Naidoo sondern um die politische Situation in Deutschland.

Und seine Aussagen in Interviews sind ebenfalls damit verbunden, was er in seinen Liedern sagt. Er erzählt uns nicht, dass es nur ein Song ist. Und selbst wenn er es würde, wäre das zu einfach, sich so ständig zu distanzieren.

Kunst war und ist immer politisch, vor allem dann wenn es eindeutig um Politik geht.
 
Es ist falsch, soweit es falsch sein kann. Natürlich trägt seine Psyche dazu bei, dass er an diese ganzen Ideen glaubt. Aber in diesen Songs geht es nicht um Xavier Naidoo sondern um die politische Situation in Deutschland.

Und seine Aussagen in Interviews sind ebenfalls damit verbunden, was er in seinen Liedern sagt. Er erzählt uns nicht, dass es nur ein Song ist. Und selbst wenn er es würde, wäre das zu einfach, sich so ständig zu distanzieren.

Kunst war und ist immer politisch, vor allem dann wenn es eindeutig um Politik geht.
Man merkt dass Du kein Musiker bist.
 
Er war 2005 in Tel Aviv.
http://www.hagalil.com/archiv/2005/06/naidoo.htm

Bis heute kann sich seine politische Ansicht verschärft haben, bzw. früher wurde er ja auch anders wahrgenommen.
Er hat halt vermutlich diese ganzen VTs endgültig verinnerlicht.

Ich halte auch nichts von zu viel politischer Korrektheit, aber berufe mich nicht auf VTs, rufe nicht zur Gewalt auf, habe kein Problem mit Homosexuellen, glaube nicht an eine möglicherweise (weiß echt nicht wozu "Totschild" da sonst gut sein soll, die entsprechenden Hörer verstehen es garantiert so) jüdische Weltverschwörung, und denke auch nicht, dass die Demokratie Deutschland illegitim ist, weil wir besetzt sind und unsere Politiker Marionetten.

Er sagt doch in dem Interview auch etwas zum Thema Antisemitismus. Und noch mal: Der Typ benutzt die ganze Zeit Metaphern! Er benutzt auch Pizza-Gate... als Metapher für Kindesmissbrauch. Und er tut das obwohl nicht mal VTler noch glauben, dass die besagte Pizzeria irgendwas mit nem Kinderhändler-Ring zu tun hat. Aber als Metapher funktioniert das eben noch.

Und dieser Song über den sich alle so aufregen... es kann doch eh als eine Zustands-Beschreibung gelesen werden. Krasse Metaphern sind doch keine Aufrufe zur Gewalt.

Und nur mal nebenbei: Ich kenne viele Deiner Posts zum Thema Islam, Muslime, Terrorismus. Es wäre sehr leicht Dich in die Pegida-AfD-Ecke zu rücken. Deine Posts sind zudem noch klare Meinungsäußerungen und keine Song-Texte. Würde Dir das gercht? Ich denke nicht. Warum also aus einzelnen Songzeilen nem Mann mit afrikanischen Vorfahren nen Antisemitismus-Rassisten-Strick drehen wollen während alle klaren Aussagen, die nicht Song-Zeilen sind, ein ganz anderes Bild ergeben?
 
Man merkt dass Du kein Musiker bist.

Ich bin es auch nicht.

Aber es geht nicht um eine musikalische Bewertung, sondern um ein (bzw. mehrere) politisches Lied und was damit ausgesagt werden soll.

Er ist auch schon speziell vor den entsprechenden Leuten aufgetreten, hat entsprechende politische Aussagen getätigt in Interviews.
 
Ich bin es auch nicht.

Aber es geht nicht um eine musikalische Bewertung, sondern um ein (bzw. mehrere) politisches Lied und was damit ausgesagt werden soll.

Er ist auch schon speziell vor den entsprechenden Leuten aufgetreten, hat entsprechende politische Aussagen getätigt in Interviews.

Da würde mich jetzt interessieren welche "entsprechenden" politischen Aussagen Du meinst?
 
Das hier ist übrigens sein eigenes Statement, heute auf FB veröffentlicht:


Guten Morgen,

nach dem Treffen mit dem Oberbürgermeister und den Söhnen Mannheims habe ich das Gefühl, noch einmal das Wort für die Kunst ergreifen zu müssen. Ebenso wenig wie man einen Menschen in einem Satz erklären kann, kann man dies bei der Kunst. Wenn ich es ausnahmsweise nunmehr trotzdem versuche, ist es für mich gar nicht einmal so schwierig, da mir das Texten erfreulicherweise leicht fällt.

Ein Produzent, meistens zugleich ein Freund, spielt mir z.B. eine Komposition vor, bei welcher mir bereits nach ein paar Sekunden der Melodie die ersten Textfragmente in den Sinn kommen. Das bedeutet, mein Unterbewusstsein hat ganz sicher Einfluss auf die Entstehung der Songs. Selbstverständlich können und werden sicherlich Erfahrungen und Beobachtungen aus meinem erlebten Alltag in der Gesellschaft meiner Freunde, in der Gesellschaft in welcher wir leben sowie natürlich in meiner Familie – insbesondere meiner geliebten Frau und meinem Sohn – in diesen Schaffensprozess einfließen. In diesen Momenten verschwende ich keinen einzigen bewussten Gedanken darauf, wohin mich die Reise wohl führen mag.

Einer der neuen Songs der Söhne Mannheims, der Song mit dem Titel „Marionetten“, hat zu hitzigen Diskussionen geführt. Einzelne Fragmente oder Satzteile wurden hier – teilweise aus dem Kontext gerissen – bewertet, gedeutet und heftig kritisiert. Damit kann ich gut leben – gerade als Musiker, für den Kunst- und Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter überhaupt ist. Dennoch ist es schade, dass in der Diskussion über diesen Song teilweise Unterstellungen wiederholt werden, zu denen es meinerseits zahlreiche Klarstellungen und unmissverständliche Dementis gab.

Bei dem Lied "Marionetten" handelt es sich um eine zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen, also um die Beobachtung bestimmter Stimmungen, Auffassungen und Entwicklungen, dies im Rahmen einer künstlerischen Auseinandersetzung bewusst überzeichnet.

Das mag missverständlich gewesen sein, daher ist mir folgendes wichtig: Die Söhne Mannheims und ich stehen für eine offene, freiheitliche, liberale und demokratische Gesellschaft, in der viele Kulturen gemeinsam zusammenleben und in der es allen Menschen möglichst gut geht. Das ist mir wichtig und dafür lohnt es sich einzustehen. Wir erleben derzeit leider eine Phase, in der viele Menschen zumindest das Gefühl haben, dass es ihnen nicht mehr ganz so gut geht oder dass sie nicht mehr "mitgenommen" werden von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Das ist gefährlich und kann zu Extremismus führen. Und der ist nie gut.

Eine Demokratie und eine offene Gesellschaft leben davon, dass sie von der Mehrzahl der Menschen getragen wird, dass sie streitbar ist und auch, dass ihr Zustand kritisch hinterfragt werden darf. Gerade um sie zu erhalten und gerade um sie zu verbessern.

Dies gilt insbesondere in Zeiten, in der Globalisierung und internationale Abhängigkeiten es schwerer machen, jene unverzichtbaren Grundwerte einer Demokratie wie Freiheit, Frieden, Gleichheit und Solidarität so verständlich zu machen, wie wir es uns wünschen. Die Grundwerte, für die wir stehen, sind notwendige Grundlage für ein soziales und friedliches Miteinander ALLER Menschen, frei von Ressentiments und nationalem Gedankengut. Dabei ist auch Streitkultur wichtig – und es gibt abseits des Extremen ganz sicher kein monotones "Gut" oder "Böse" bzw. "Richtig" oder "Falsch". Wir müssen aufeinander hören und gegen Verdrossenheit angehen – wichtig ist aber tatsächlich, für welche Werte wir bei diesen Diskussionen stehen.

Die Söhne Mannheims und ich stehen (ohne das ernsthaft betonen zu müssen) seit vielen Jahren ganz klar gegen jede Art von Gewalt, gegen jede Art von Fremdenhass, gegen jede Art von Diskriminierung und gegen jede Form von Radikalismus oder Nationalismus. Genauso erheben wir seit Jahren unsere Stimme gegen alle menschenverachtenden, populistischen oder Hass säenden Personen und Bewegungen. Gerade meine Herkunft prägt mich als einen multikulturellen Menschen, mit meiner südafrikanisch-irischen Mutter und meinem indisch-deutschen Vater. Nachhaltig betroffen gemacht hat mich auch die Erfahrung, dass die Ehefrau meines geliebten jüdischen Patenonkels, die Schwester meines Vaters, meine dunkelhäutige Mutter aufgrund ihrer Hautfarbe abwertend behandelt und schlussendlich den Kontakt zu uns abgebrochen hat. Ich schätze mich glücklich und empfinde es als Bereicherung, dass ich viele Freunde jeglicher Nationalität und jeglichen Glaubens habe. Dass ich weder rassistisch noch rechtspopulistisch bin, bedarf für mich eigentlich keiner (erneuten) Erwähnung.

Ich widerspreche daher auch jeglicher Instrumentalisierung meiner Musik und Texte durch entsprechende politische Gruppierungen.

Ich gebe keinem meine Stimme, sondern erhebe meine eigene mit den Mitteln meiner Kunst. Und die ist oft hinterfragend, teils kindlich, im besten Fall zum eigenständigen Denken anregend, manchmal tiefsinnig, vielleicht auch für manche belanglos oder an ihrer Sache vorbei, gerne auch mal provozierend - aber im gleichen Atemzug stets voller Liebe und Überzeugung für die erwähnten Grundwerte.

One Love Euer Xavier
 
Er sagt doch in dem Interview auch etwas zum Thema Antisemitismus. Und noch mal: Der Typ benutzt die ganze Zeit Metaphern! Er benutzt auch Pizza-Gate... als Metapher für Kindesmissbrauch. Und er tut das obwohl nicht mal VTler noch glauben, dass die besagte Pizzeria irgendwas mit nem Kinderhändler-Ring zu tun hat. Aber als Metapher funktioniert das eben noch.

Und dieser Song über den sich alle so aufregen... es kann doch eh als eine Zustands-Beschreibung gelesen werden. Krasse Metaphern sind doch keine Aufrufe zur Gewalt.

Und nur mal nebenbei: Ich kenne viele Deiner Posts zum Thema Islam, Muslime, Terrorismus. Es wäre sehr leicht Dich in die Pegida-AfD-Ecke zu rücken. Deine Posts sind zudem noch klare Meinungsäußerungen und keine Song-Texte. Würde Dir das gercht? Ich denke nicht. Warum also aus einzelnen Songzeilen nem Mann mit afrikanischen Vorfahren nen Antisemitismus-Rassisten-Strick drehen wollen während alle klaren Aussagen, die nicht Song-Zeilen sind, ein ganz anderes Bild ergeben?

Ich bin auch skeptisch in Bezug auf das hier zensierte Thema, genauso wie die AfD.
Daher streite ich das gar nicht ab.

Ich denke auch nicht notwendig, dass er ein Rassist ist (außer Antisemit möglicherweise schon) sondern ein ideologisch rechtes christlich fundamentalistisches Weltbild hat, was auf VTs beruht, und dass er sich nicht von Gewalt distanziert.

Ich finde jemanden, der unsere Gesellschaft stürzen will nicht gerade harmlos.

P.S: Warum sind Naidoos Ideen schlimmer als meine? Ganz einfach, ich will verteidigen was wir haben (aber halt nicht der Toleranz opfern), und er will es abschaffen. Ich bin wesentlich gemäßigter.
 
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Ich bin auch skeptisch in Bezug auf das hier zensierte Thema, genauso wie die AfD.
Daher streite ich das gar nicht ab.

Ich denke auch nicht notwendig, dass er ein Rassist ist (außer Antisemit möglicherweise schon) sondern ein ideologisch rechtes christlich fundamentalistisches Weltbild hat, was auf VTs beruht, und dass er sich nicht von Gewalt distanziert.

Ich finde jemanden, der unsere Gesellschaft stürzen will nicht gerade harmlos.

P.S: Warum sind Naidoos Ideen schlimmer als meine? Ganz einfach, ich will verteidigen was wir haben (aber halt nicht der Toleranz opfern), und er will es abschaffen. Ich bin wesentlich gemäßigter.

Wo siehst Du denn den Abschaffungs-Willen, das er die Gesellschaft stürzen will?
 
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