Ich hörte geduldig zu obwohl ich das gar nicht wollte, stiefelte wie ein Tiger dabei durch die Stube und lies einen Schrei ab als ich endlich auflegen konnte. Ich schaffe es manchmal einfach nicht mich auf sie einzulassen.
Auch hier wieder: Warum tust Du Dir das an? Auflegen, fertig! Oder, wenn Du höflich bleiben willst: "Ich hab zu tun, keine Zeit", "die Kartoffeln kochen über", "Der Hund will raus" (wenn Du einen hast) o.ä.
Oder deutlicher: "Nicht in diesem Ton mit mir" o.ä.
Ich hatte vor 25 Jahren eine ähnliche Situation (das war der Tropfen Wasser, der das Faß überlaufen ließ). Mein Vater meinte, mir Vorhalten wegen einer beruflichen Entscheidung machen zu müssen (wir hatten uns selbstständig gemacht, weg von meinem erlernten/studierten Beruf), mit der hanebüchenen Begründung "Was soll ich jetzt meinen Arbeitskollegen sagen? (Er protzte gerne mit
meinem Dr.-Titel...

)
Meine Antwort: "Meine Entscheidungen stehen nicht zur Disposition!" Hörer auf die Gabel, ab da herrliche Funkstille.
Das ist jetzt nur ein Beispiel, ich weiß ja nicht, um was es bei Dir ging (geht mich ja auch nichts an). Es geht nur darum, situationsangepaßt seinen Eltern Grenzen zu setzen, manchmal auch sehr deutlich, aus reinem Selbstschutz. Manche Dinge gehen sie einfach nichts an. Und andererseits sind erwachsene Kinder auch nicht die Mülleimer oder Blitzableiter für seelische oder sonstige Probleme der Eltern. Die haben gewöhnlich ihre eigenen Sorgen, mit Kindern, Beruf, Hypotheken abzahlen, Beziehungsknatsch, Heizung kaputt und was der Alltag sonst so bereit hält...
LG
Grauer Wolf