Mich würde interessieren, woher eure Meinungen über Gott kommen.
Für die einen ist er liebend, allmächtig, gerecht, ... für die anderen ist er eine Art Kraftfeld, für die einen intelligent und fühlend, für die anderen nicht.
Woher soll denn irgendjemand von uns Menschen wissen, wie er tatsächlich ist?? Kann Gott wirklich menschliche Emotionen haben? Wer oder was ist Gott überhaupt? Gibt es überhaupt eine Macht, die "über uns" steht? Warum sollte es die geben?
mir kommen all diese diskussionen darüber - wer, wie, was gott ist - so vor, als wollten leute ein haus bauen und mit dem dach anfangen, statt ein fundament zu bauen und sorgfältig stein auf stein zu setzen -
bis sie dann irgend wann einmal auf das fertige haus ein dach setzen können.
all diese vor-stellungen versperren uns doch nur die sicht auf das, was wir - vorläufig auch tatsächlich erkennen können - oder besser könnten - zum beispiel die prinzipien die allem leben - allem was auf diesem planeten ist - zugrunde liegen - all die ursachen und wechselwirkungen, die nicht zuletzt daraus resultieren, dass die menschen seit der innovation des bewusstseins und des denkens, handwerker sind, die mit dem dach angfangen wollen.
für mich ist gott - in ermangelung eines besseren begriffes - ganz einfach das, was ich bislang noch nicht erklären kann -
das, was auch immer den prinzipien zugrunde liegt, die nach meinem erkenntnisstand ganz offensichtlich vorhanden sind.
aber eine frage -
immer wieder wird gesagt, gott wäre die liebe - derjenige, der uns liebt und die hand über uns hält.
im gleichen atemzug sagen wir - wir könnten erst dann andere wahrhaft lieben, wenn wir gelernt haben uns selbst wahrhaft zu lieben - also anzunehmen, so wie wir sind -
denn erst dann kann ich auch den anderen annehmen, so wie er ist.
das hieße doch - ich habe zu lernen mich selbst zu lieben - ohne dafür zu
brauchen, dass mich ein anderer liebt.
mit anderen worten - ich finde nur zur absoluten liebe zu mir selbst -
wenn ich keinen anderen mehr dafür brauche.
eigenverantwortlich also.
wenn das so ist - dann erkenne ich einen widerspruch darin, die vorstellung von einem gott zu
brauchen, der uns liebt und die hand über uns hält.
ich persönlich vertraue in ein prinzip, das darauf ausgerichtet ist, dass wir zu eben jener liebe finden zu uns selbst - zu eben jener eigenverantwortlichkeit -
die keine, wie immer geartete vorstellung mehr braucht.
die völlige abstraktion ist natürlich sehr schwer zu erklären - angesichts all der vorstellungen - all der bilder, die wir uns machen -
weil es uns so schwer fällt zu abstrahieren -
weil es uns so schwer fällt loszulassen -
weil es uns so schwer fällt, uns als losgelassene zu begreifen....
aber gerade darin läge das vertrauen in uns selbst - gerade darin läge das vertrauen in das - was auch immer es ist - das für den weg der erkenntnis - dafür, dass es uns überhaupt gibt - den grundstein gelegt hat.