Jesaja hatte in seiner düsteren Endzeitgeschichte von dem Knecht Gottes geschrieben, der die Schuld des Volkes Israels auf sich nehmen und dafür leiden soll, damit sie die Gnade Gottes wieder erlangen können. Dieses Leiden sollte dann letztlich in einem Reich Gottes sein Ende finden. Dieser endzeitliche Gedanke setzt sich dann auch bei verschiedenen Propheten fort.
Lieber Merlin,
das ist wieder einmal Deine ganz persönliche Interpretation, die letztlich darauf hinausläuft, dass Jesus nur und ausschliesslich wegen dem Volk Israel ein Menschenleben auf sich nahm und eines qualvollen Todes starb - und somit seinen Auftrag gänzlich vermasselte.
Dem ist aber nicht so!
Jesus kam, um 'die Sünde der Welt' zu bereinigen - und 'Welt' war und ist, was dem Reich Luzifers zugehörig ist. Jesus, der Messias, hat trotz grösster Qualen an der Treue zu seinem Vater - zu Gott - festgehalten und hat dadurch das Tor zum Himmel wieder geöffnet. Seither kann, wer ein tadelloses Leben lebt, wieder ins Reich Gottes eingehen - ansonsten muss er noch einen Versuch als Mensch unternehmen.
Hintergrund dieser Gedanken war die ständige Bedrohung und auch Unterwerfung der Israeliten durch fremde Völker
Wie Figura zeigt, kann dies nicht besagter Hintergrund sein. Denn wenn der Knecht Gottes die erwähnte Schuld auf sich genommen hätte, wäre eine Gefangenschaft ja nicht nötig gewesen.
Es bedurfte eines Volkes mit festem Glauben an den einen wahren Gott. Vielfach war die Versuchung und oft gelangen die Israeliten auf Abwege, wenn sie wiederum dem Götzendienst - der Verehrung Luzifers, verfielen. Gott entzog ihnen den Schutz und erst wenn sie sich an den Bund mit Gott erinnerten und zum wahren Glauben zurückkehrten, wurden sie wiederum beschützt.
Gerade zur Zeit Jesus bekam durch die römische Fremdherrschaft in der Zeit Jesus, wurde dieser Gedanke immer präsenter.
Wie schon erwähnt, hatte die Mission Jesu gar nichts weltliches an sich. Er hatte 'nichts an dieser Welt'.
Es wäre also Jesus mit seinen Jüngern nichts geschehen, wenn sie als ganz normal Pilger ihr Passahfest gefeiert hätten. Aber nein, schon in seinen Reden in Cäsare Philippi wird deutlich, dass er bei diesem Passahfest in Jerusalem aufs Ganze gehen wollte.
Du stellst die Dinge etwas verfremdet dar. Schon Tage vor dem Passahfest wurde Jesus mit Jubel und Freude in Jerusalem empfangen, was der Priesterschaft erneut äusserst sauer aufgestossen ist.
Noch immer bist Du scheinbar nicht in der Lage, die geistige Bedeutung er Erlösungstat Jesu Christi zu erkennen und versuchst seiner Existenz eine rein weltliche Bedeutung zuzuordnen. Aber Gott setzt nicht seinen vielgeliebten Sohn diesen Qualen aus, um dann zugeben zu müssen, einem Irrtum unterlegen zu sein.
Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der Herr.
Auch hier hat Jesus gegen das jüdische Recht verstoßen, in dem er die Tempelruhe gestört hat. Etwas das dann auch Pilatus als Anstiftung zum Aufruhr verstand, auf das nach römischem Recht für Nichtbürger Roms mit der Kreuzigung bestraft wurde.
Hier sprichst Du die Unwahrheit, denn es waren besagte Händler, die das Haus Gottes in eine Räuberhöle verwandelten und somit die Tempelruhe störten.
Es war der Hohepriester, der Jesus der Gotteslästerung bezichtigte und von Pilatus verlangte, Jesus zum Tode zu verurteilen.
Aber dem setzte dann Jesus noch die Krone auf, in dem er davon sprach, dass den Tempel einreisen wolle und darauf, einen neuen zu bauen. Etwas, das nach jüdischem Recht den absoluten Supergau darstellte und mit Steinigung bestraft wurde. Genau dieser Punkt wurde dann in der Apostelgeschichte dem Apostel Stephanus zum Verhängnis wurde.
Brechet diesen Tempel, und am dritten Tage will ich ihn aufrichten. Joh. 2,19
Jesus hat also NICHT gesagt, dass ER den Tempel einreissen wolle!!
Von einem Supergau also keine Rede!
Wenn man also den Evangelien folgt, hat er zielstrebig auf dieses Ziel hingearbeitet und keine Macht der Welt hätte ihn davon abbringen können.
Jesus hat doch nicht auf seine Ermordung hingearbeitet - Du stellst die Dinge völlig verkehrt dar - und mit Haarspalterei untermauerst Du sie scheinbar. Denn noch im Garten Gethsemane bittet er seinen Vater, diesen Kelch an ihm vorbeiziehen zu lassen, so es denn dem Willen des Vaters entspräche. Bis zu diesem Zeitpunkt hoffte er, von den Menschen als Messias und Sohn Gottes anerkannt zu werden.
Es erstaunt immer wieder, wie gut Du die Schriften kennst, obwohl Du in Jesus einen völligen Versager zu erkennen glaubst.
lg
Syrius