Das ist sehr schön beschrieben, lieber Merlin.
Leider vergessen wir allzu oft, dass das vermeintlich "Gute" aus menschlicher Sicht nicht nur wohlwollend und sanft auf uns wirkt.
Schicksalsschläge und vielerei Art von Leiden dienen unserem Wachstum, unserem Heil und Läuterung.
Das ist zu berücksichtigen und daher von ist einer Verklärung der Engel Abstand zu nehmen, denn jedes einseitige Bild nährt die polaren "Kräfte", wodurch ein realer Zugang zu diesen Wesen erschwert oder gänzlich versperrt werden kann.
Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum. Es mag sein, dass Du die Erfahrung gesammelt hast, dass Du an Schicksalschläge wachsen kannst – es gilt aber nur für Dich und nicht generell für alle Menschen. Ob und wie man mit den Katastrophen im Leben zurechtkommt läßt sich willentlich nur bedingt beeinflussen.
Entscheiden dazu sind die vorgegebenen Wesenszüge, die darüber bestimmen, ob zu jenen gehörst, die daraus lernen können oder zu jenen, die eine solche Erfahrung nur sehr schwer oder gar nicht bewältigen können. Die Ursachen dazu sind übrigens die gleichen, die auch das Böse und das Gute bestimmen.
Wie ich schon zuvor schrieb, fordern die Engel von uns nichts und deshalb fordern sie von uns auch keine Gefolgschaft. Du entscheidest also selbst, ob Du Dich von deren Wesen erfüllen lassen möchtest oder nicht. Sie drohen auch nicht mit ewiger Verdammnis oder Exkommunikation, wenn Du nicht ihre Nähe suchst. Auch wenn Du Dich über Jahre von ihnen entfernt hast, werden sie immer wieder für Dich da sein, wenn Du ihre Nähe bedarfst.
Der Sinn unseres Daseins liegt nicht darin, um zu leiden oder etwas zu lernen, sondern darin, dass Du glücklich sein sollst. Dabei bieten Dir die Engel einen von vielen Wegen an, mit dem dies leichter gelingen kann. Beschreibt die Forderung nach mehr Menschlichkeit nicht auch nach mehr Mitgefühl und Güte? Soll ich nun einem Leidgeprüften mein Mitgefühl und Zuwendung entsagen, damit er an seinem Leid besser wachsen kann?
In all den Katastrophen in meinem Leben habe mich immer gefreut, wenn mir jemand in meinem Leid zugehört und ein Lächeln des Mitgefühls geschenkt hatte. Ein kleiner Augenblick, um glücklich zu sein in all der Finsternis, die mich umgab. Ich wüsste nun nicht, was ich aus meinen Schicksalschlägen gelernt haben könnte – denn mancher Fehler hatte sich trotz besserem Wissen dennoch wiederholt. Vielmehr verliert man immer mehr die Unbekümmertheit und das Vertauen in seinem Leben.
Die Engel haben auch etwas mit uns zu tun und deshalb kann da etwas Verklärtheit gewiss nichts schaden. „Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun“, erscheint mir als eine Lebensmaxime, der ich gerne folgen möchte. Eine Lebenseinstellung, die zu meinem Seelenheil, aber auch meiner Mitgeschöpfe beitragen kann.
Merlin