Der Mensch kommt aus dem Tierreich und stammt von einer Raubaffenlinie ab. Die Frage ist, wie es die Natur geschafft hat eine Abspaltung zu erzeugen, aus der der heutige Mensch stammt.
Weil durch diese Abspaltung entstand die Entwicklung des Gedankens über Gut und Böse.
Also was ist der Grund, daß eine Art in dieser Welt scheinbar die Aufgabe hat das Sein in Gut und Böse zu unterteilen?
Die Natur hatte das durch Veränderungen in der Umwelt und der daraus folgenden Anpassung geschaffen. Etwas, das sich dann auch in den Genen niederschlug.
Ursprünglich waren wir Sammler, wie das auch die restlichen Primaten sind. Wie auch heute noch die Schimpansen gingen wir zunächst nur gelegentlich auf die Jagd nach Kleintieren, wenn sich dazu eine günstige Gelegenheit bot.
Wir sind nicht als Räuber ausgestattet, denn dazu fehlt uns der nötige Kau- und Verdauungsapparat. Auch zum reinen Pflanzenfresser fehlen uns die Voraussetzungen und wäre zudem unserer weiteren Entwicklung im Wege gestanden (z. B. Robustus). Ein wesentlicher Punkt in unserer Anpassungsfähigkeit war der Umstand, dass wir uns durch das Sammeln ein breites Band an Nahrungsquellen erschlossen hatten.
Man weiß, dass wir uns mit leicht verdaulichen Pflanzen, Wurzel, Knollen, Samen, Beeren, Früchte aber auch mit Insekten, Maden, Schnecken, Muscheln und Fische ernährt hatten. Etwas, das auch heute noch zum Speiseplan der archaisch lebenden Naturvölker gehört. Auch sie gehen auf die Jagd, aber den Großteil ihres Nahrungsbedarfes schöpfen sie aus dem Sammeln.
Ein paradiesischer Ort, für diese archaischen Sammler bildete die Auenlandschaften an den damaligen großen Gewässern im nordöstlichen Afrika. Das Suchen im Uferbereich nach dem reichhaltigen Nahrungsangebot erklärt auch die Notwendigkeit des aufrechten Ganges und auch die Geburt unserer Sprache. Auen boten auch mehr Schutz- und Rückzugsmöglichkeiten vor den Gefahren durch die wirklichen Räuber (z. B. Leoparden).
An diese Gewässer versammeln sich auch größere Tiere zur Tränke und boten somit auch eine Chance einmal auch solche Tiere erlegen zu können. Voraussetzung war aber, dass wir dazu Werkzeuge haben mussten, um sie zu öffnen und zerlegen zu können.
Auch Feuer musste vorhanden sein, um das Fleisch auch in größeren Mengen verdauen zu können, denn unser Verdauungsapparat reicht dafür nicht aus. Das dürfte dann auch der Punkt gewesene sein, an dem wir neben dem Sammler, auch zum Jäger geworden sind.
Erst diese gewisse Unabhängigkeit von den Nahrungsquellen hat uns dann befähigt, sich an unterschiedlichen Lebensverhältnissen anpassen und darin behaupten zu können. Wo da nun die Grenze vom Bewussten und dem Bösen lag, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Ein weiterer Aspekt der Überlebensstrategie des Menschen liegt in der sozialen Kompetenz in der Gemeinschaft. Er musste in dieser archaischen Welt lernen, dass ihm seine Feinde an Kraft und Schnelligkeit weit überlegen waren und er nur in der Gemeinschaft bestehen konnte.
Die Pflege innerhalb dieser sozialen Struktur kommt also eine große Bedeutung zu. Die Erkenntnis, was diesem Zusammenstehen fördert oder schadet, dürfte also der Keim zur Unterscheidung von Gut und Böse sein. Eine Gemeinschaft muss sich an seinem Stärksten, aber auch an seinem Schwächsten messen lassen, um als Ganzes die Herausforderungen überstehen zu können.
Merlin