Hallo liebe Brigitte,
eben gerade bin ich auf diesen thread gestoßen. U. heute auch las in einem anderen Forum, in welchen Verhältnisse anscheinend gar nicht wenig Menschen bei uns leben. Ich find es mutig, daß Du über Deine Situation hier berichtest.
Vorweg eine Stellungnahme zu den Zahlen. Bitte versteh mich nicht falsch, wenn ich etwas beanstande, was zu meiner Verwunderung selbst ;-) Finanzfachmann Gerry durchgehen ließ:
Kosten für Wohnung, inkl. Nebenkosten, sollten ein Viertel des Einkommens nicht überschreiten. Sonst wird man arm!!!!!
Das bedeutet, auch Deine neue Wohnung = noch um einiges zu teuer.
Worauf auch nicht weiter eingegangen wurde: Du zahlst Raten für die Beleihung eines Bausparvertrags? Also scheint irgendwo ein Objekt zu existieren, mit dem Du Kapital bildest. Auch wenn Du momentan noch nichts davon hast, immerhin wär das ja eine erfreuliche Zukunfts-Perspektive.
Momentan scheinst Du, so wie es aussieht, in ein unvorhergesehenes Tief geraten zu sein - das Du hoffentlich bald verlassen kannst. Wenn man sich aber gerade mitten darin befindet, u. noch nicht das Licht am Ende des Tunnels sieht, stell ich mir das sehr belastend vor. Doch wozu gibt es dieses Forum? Sicherlich auch dazu, daß man sich darüber mitteilen u. austauschen kann.
Mit dem Handy seh ich es wie die meisten hier: ziemlich überflüssiger Luxus. Generationen von Müttern sind ohne es ausgekommen, u. für den größten Teil der heutigen Bevölkerung bleibt es unerschwinglich. Warum nur meint bei uns jedes Kind, es müßte unbedingt ein Handy haben? - zumal angesichts von Schädigungen, die noch nicht erforscht - oder noch nicht ganz an die Öffentlichkeit gelangt sind? Aber das wär ein anderes Thema, worauf ich hier nicht weiter eingehen möchte. Wenn Du nur für den Notfall erreichbar sein möchtest, genügt eine Pre-paid-Karte. Billigste gibt es - glaube ich - für 15 EUR? Paßt in jedes Handy, u. Du kannst darauf lange angerufen werden.
Zu Deiner Frage nach Ängsten u. Sorgen: Ich denk an die Zinsschraube, die nach einigen Jahrzehnten (berachtet seit der letzten Währungsreform nach Kriegsende) eine atemberaubende Dynamik erreicht hat u. die Bevölkerung immer weiter auseinander treibt. Die Armen verlieren immer mehr - u. die Reichen werden ständig noch reicher. Ich schaute mir mal volkswirtschaftliche Berechnungen an. Gerade bei den Mieten haben die Zinsen den größten Anteil - ca. 70% u. mehr - verglichen anderen Ausgaben eines Haushalts u. den darin enthaltenen Zinsanteilen. (Kann rechnerisch nachvollzogen werden, aber würde zu lange dauern, das jetzt zu erläutern, u. ich eigne mich auch nicht besonders für solche Erklärungen.)
Liebe Brigitte, wenn Du einen GUTEN Finanzplan für die Zunkunft erstellst, mußt Du Dich bestimmt nicht davor fürchten, übergangsweise einen Kredit aufzunehmen. Falls Du einige Ideen dafür hast, vor allem wie Du Kosten einsparen kannst, kannst Du sie ja hier überprüfen lassen. Es gibt kompetente Finanzfachleute im Forum, wie bereits zu sehen war.
Um noch einmal auf die Wohnungskosten zu kommen. Wegen den gestiegenen Nebenkosten geht der Trend hin zu billigeren Wohnungen. Ich hab gesehen, daß in diesem Jahr erstmalig Wohnungen, die ca. 8 oder 9 EUR pro qm kosten, einige Monate leer standen, während sie in den Vorjahren immer nahtlos vermietet werden konnten.
Auch hab ich mir erzählen lassen, daß mittlerweile Makler weniger beauftragt werden, um eine neue Bleibe zu finden, als viel mehr mit dem Vermieter über eine Mietpreisreduzierung der bestehenden Wohnung zu verhandeln. Dies dürfte wohl vor allem solche höherpreisigen Immobilien betreffen wie o.a., die nicht mehr so gut zu vermieten sind wie früher. Diese Info hat mich selbst etwas überrascht. Verwunderlich find ich diese Entwicklung aber nicht angesichts der veränderten Situation speziell auf dem Energiemarkt, auch was die Wasserversorgung etc. betrifft.
In Stuttgart u. Umgebung gibt es sogen. Tafeln, Einrichtungen, in denen Du sehr günstig Lebensmittel u. auch anderes bekommst, zu Symbolpreisen. Mittlerweile will man dort meist Sozialhilfeausweise sehen. Wenn Du Deine Sitation schilderst, könnte ich mir vorstellen, daß Du für eine gewisse Übergangszeit einen Sonder-Status erhältst. Vielleicht könnte von dieser Seite auch eine günstige Umzugshilfe für Dich organisiert werden? - denn an solche Läden sind manchmal Entrümpelungs-Dienste angegliedert. U. die Menschen dort sind in der Regel nett u. hilfsbereit, gehören oft kirchlichen Einrichtungen an.
Ich wünsch Dir jetzt erst mal Glück für das, was als nächstes vor Dir liegt.
Alles Liebe!
Lena
ständig spenden (schließlich tut "man" das ja), wissen sie nicht mehr wohin mit dem ganzen Zeugs. So gesehen ist es immer noch besser, sogenannte Altkleider im Secondhandshop abzugeben, als irgendwo auf einer Müllhalde zu verbrennen. Auch ich wollte einmal grössere Mengen an Kleidungsstücken spenden, und mir wurde genau dieses gesagt - die Lager sind zum Bersten voll.
Euer Konrad
