Das ist ein schwieriges Thema. Ich denke nicht, dass es am Karma liegt, denn das bedeutet ja eine gewisse Schuld an einer Sache aus einem früheren Leben, welches durch einen Mord oder ähnliches "ausgeglichen" wird. Das halte auch ich für eine Umkehr, die den Opfern nicht gerecht wird!
Auch die Bestimmung eines Lebensplans empfinde ich in diesem Fall nicht als passend. Es ist meiner Meinung nach nichts, was wir uns vor unserer Geburt ausgesucht haben. Vielleicht ist es eher "Schicksal", vorsichtig ausgedrückt. Etwas, das uns aus einem bestimmten Grund widerfährt, ohne dass wir Schuld oder einen Anteil daran haben. Eine schreckliche Tat hat immer Auswirkungen auf mehrere Personen. Wenn ich bei dem Beispiel der ermordeten Kinder bleibe, dann gibt es die Tatperson(en), auf die ihre Tat irgendeinen Einfluss ausübt. Dann die Familie, die alleine zurückbleibt und mit dem Verlust umgehen muss, ebenso wie eventuelle Freunde. In der Schule die Lehrkräfte, die ihre Klassen altersgerecht über die Tat aufklären müssen und daraufhin die Angst der anderen Kinder, dass ihnen oder ihren Nahestehenden ähnliches widerfahren könnte.
Schutzengel können wahrscheinlich nur bis zu einem gewissen Punkt eingreifen, aber unser Schicksal nicht verändern. Sonst müssten Menschen, die im hohen Alter Angst vor dem Tod haben und die Engel um Hilfe bitten, ja ewig leben. Vielleicht haben Bitten dieser Art eine aufschiebende Wirkung, sodass wir Dinge, die uns wichtig erscheinen, noch vor dem Unabwendbaren erledigen können.