Wo ist Jesus hin?

Zur These II:

Obwohl ich nicht daran glaube, dass Jesus nach Indien geflüchtet sei, gibt es dazu ein sehr gutes Buch. Es war eigentlich schon länger kein Geheimnis, das man sehr viele Elemente der Botschaft Jesus dem Buddhismus zuordnen könnte. Schopenhauer hatte dies bereits im 19. Jahrhundert erkannt. An diesen Gedanken hatten nun die Autoren Holger Kersten und Elmar Gruber ihre Theorie angeknüpft, dass Jesus einen größeren Teil seines Lebens in Indien verbracht habe.

Der Theorie folgend soll Jesus schon in den Jahren vor seinem eigentlichen Wirken bei den buddhistischen Ashoka-Mönchen in Ägypten verbracht haben. Zudem soll er bei seiner Kreuzigung durch Verabreichung von Medikamenten in den Scheintot versetzt worden sein, um in so aus seiner Situation retten zu können. Nach seiner Genesung wäre er dann nach Indien geflüchtet, um als Yuz Asaf (=Jesus) im Kashmir weiterzuwirken. Dieser Yuz Asaf wurde ca. 80 Jahre alt, ist schriftlich belegt und in einer Tempelanlage in Srinagar begraben.

Kersten und Gruber untermauern ihre These natürlich ausführlich mit zahlreichen Argumenten. Das reicht von Textpassagen aus dem Neuen Testament, buddhistische Schriften und außerbiblische Quellen. Zur Kreuzigung selbst greift man in der Argumentation auch auf das Turiner Grabtuch zurück.

Es gibt in diesen Büchern sicherlich einige gute Argumente, welch zum Nachdenken anregen. Ich selbst komme jedoch zu einem anderen Ergebnis, dennoch finde ich gerade das zweite Buch „Der Ur-Jesus – Die buddhistischen Quellen des Christentums“ sehr lesenswert. Das Buch ist inzwischen nur noch Antiquar erhältlich.

Das Buch ist in sich sehr schlüssig aufgebaut, wenn man aber andere schlaue Bücher gegenüberstellt, kommt dann diese These doch ihre Risse.

Jesus war in diesem Buch nicht mit Magdalena nach Indien geflohen. Im Evangelium nach Johannes steht in den Versen 19[26-27], dass der sterbende Jesus dem Jünger Johannes seine Mutter Maria anvertraute, damit er sich um sie kümmere. Es gibt nun apokryphe Quellen, nach denen Johannes nach dem Tod Jesus zunächst nach Ephesos gezogen sei, um dort zu wirken. Maria und Magdalene blieb in dieser Geschichte noch einige Zeit in der Jerusalemer Gemeinde, folgte ihm aber später nach Ephesos, um ihm zur Hand zu gehen. Andere schreiben wiederum davon, dass Maria und Magdalena in Jerusalem geblieben seien.

Warum bei Matthäus in der Geburtsgeschichte Joseph, Maria und das Kind nach Ägypten fliehen mussten, hatte ihren Grund in den messianischen Prophezeiungen vom kommenden Messias aus dem Alten Testament:

Hosea 10[12] Darum säet euch Gerechtigkeit und erntet Liebe; pflügt Neues, weil es Zeit ist, den Herrn zu suchen, bis dass er komme, und lässt regnen über euch die Gerechtigkeit ... [15] Ebenso soll es euch in Bet-El ergehen, um eurer Bosheit willen, dass der König Israels, frühmorgens untergehe. Hosea 11[1] Da Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten.

Dazu der Vers aus dem Evangelium nach Matthäus:
2[14] Und er (Joseph) stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei der Nacht und flüchtete ins Ägypterland. [15] Und blieb da bis nach dem Tod des Herodes, auf dass sich erfüllt werde, was der Herr durch den Propheten (Hosea) gesagt hat, der da spricht: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“

Ich denke deshalb nicht, dass Jesus in seiner Kindheit in Ägypten bei den Ashoka-Mönchen war.


Merlin

Danke Merlin. Diese Informationen sind für mich Gold wert!
Ich vermute schon seit Langen, dass Isa eine Hinduistische oder auch Buddhistische Wurzel hat.
Das könnte ich auch von Mohammed sagen.

Wenn ich das Buch kriege, bin ich sicher ein bisschen weiter.

Liebe Grüsse
Nasri

und nochmals vielen Dank!
 
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Wo ist Gott.
Damit wir sehen können, wer zu seiner Rechten ist?

Wer ist wohl an seiner Linken ?

Das war einmal, und ist es noch, eine Orientierungshilfe.
Gemeint ist die Befindlichkeit in unserem gewohnten Leben als Person, die Symbiose von Körper und Seele.

Während die rechte Seite eine alleinige seelische Situation nach dem Leben beschreiben möchte …

Beschrieben wird die Position von bildlichen Darstellungen in Visionen.
Aus dem Gesichtsfeld des Betrachters, also dem Empfänger einer Info.

Die Lebenden sind links zu finden,
die Verstorbenen sieht man rechts.

Im nichtbiblischen Petrusevangelium wird darauf näher eingegangen,
ein Versuch kursierende Schwärmereien von tatsächlichen Visionen zu trennen.
Weniger um Maria Magdalena eins "auszuwischen",
sondern viel mehr um sich von der Theorie des Paulus zu distanzieren,
in der bekannten Petrusvision wäre das menschliche Bild eine Zukunftsprognose auf eben jenen Paulus,
das ginge gar nicht, denn dieses Bild eines Menschen komme ja von rechts "auf die Bühne".

Etwa so zu verstehen:

"Der liebe Paulus, ein verträumter Schwärmer,
keine Visionen, und eine Gemüt wie die hoffenden Frauen …"


Im Glaubendbekenntnis der Kristen heißt es dann kurz und prägnant eben: "Er sitzet nun zur Rechten Gottes."

Also, was hin ist ist hin!

(Nebenbei bemerkt, Situation: Sie, Du => à Zion?)


… und ein :)

-
 
Es gibt verschiedene Theorien um den Tod von Jesus.

...

Wenn ich mir erlauben darf diese Darstellung ein wenig zu kritisieren,
dann ist Deine zweite Version von II eigentlich III – oder nicht?

Dazu hätte ich dann eine weitere Variante anzubieten.
Mit einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Wirklichkeit.
So wie das eben jeder von seinem Weltbild im Glauben behaupten möchte.


Also, Trompetengeschmetter: Tatata Taaa!


Hier ist die Erklärung IV des Auferstehungsgeheimnisses:

In den biblischen Schriften werden immer wieder Darstellungen gefunden, in den gegensätzlichen zwei Richtungen,
wenn man sich über die jeweilige Form der Berichterstattung nicht einig war,
oder wenn die Klärung darüber auf einen späteren Zeitpunkt vertagt wurde.
So bleibt die Aufgabe der Bewertung beim Leser selbst.
Den Vogel abgeschossen haben sie dann bei der Definition des „leeren Grabes“.

Da heißt es speziell bei Mt 28,11-15:

Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.

Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte.
So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.



Die Konkurrenz durch den Nazaräner war damals derart impertinent empfunden worden,
dass man sich einen lebenden Jesus bei einer Gerichtbarkeit gar nicht leisten konnte.
Darum wurde er bereits davor vom Leben zum Tode befördert, im Tempelareal.

Die Verhandlung selbst und die Darstellung am Kreuze in der weiteren Folge sind daher eine Farce.
Zusätzliche Leichenschändungen der römischen Art waren auch nicht auszuschließen.
Darum haben die Apostel den Leichnam, des Herrn, verschwinden lassen!
Seine Jünger wussten daher was los gewesen ist, die Frauen hingegen nicht.
Daraus resultieren die jeweiligen Wahrnehmungen und Empfindungen.

Was sollten die Apostel den Frauen im guten Glauben sagen?

Etwa diese darauf hinweisen:

„Ja, das wissen wir, er ist jetzt nicht mehr da.
Wir haben ihn gesichert verwahrt.“

Ein absolutes NO GO.

Und wie sollten sich die Apostel ihre Vision im eigenen Kreise erklären?

Etwa so:

„Wie denn jetzt? Wir haben Dich weggeschafft, und jetzt bist Du da?“

Darum war es nur recht und billig,
in die bereits bestehende Auferstehungsdarstellung einzuschwenken.

Wenn das nun nicht zuletzt etwas mit der zuvor stattgefundenen Nahtoderfahrung des Nazaräners zu tun hat,
von der ein Buddha keine Ahnung und Wirkung hatte,
dann ist dies eine andere Geschichte …


Oder eine Art Mysterium.


Dazu führen uns ein „Martin“ und ein „Richard“.
Die wird man in der Bibel nicht finden.

Aber vielleicht am Ende doch:


Offb 11,3-13

Und ich will meinen zwei Zeugen auftragen, im Bußgewand aufzutreten und prophetisch zu reden, zwölfhundertsechzig Tage lang …



… und ein :)

-
 
Ich trolle nicht.

Ich will wissen und nicht mit irgendwelchen erfundenen Geschichten abgespiesen werden.
Jetzt ist die Zeit zwischen Ostern und der Auffahrt ...
Sich Gedanken dazu zu machen, scheint bei einigen verpönt zu sein.

Andere laben sich an Ihrer lockeren selbstgenügender Sichtweise des Selbsgefälligen.
Und manche habe schlicht Angst sich wahrlich mit ihrem Glauben auseinander zu setzen.

Und ich wills einfach nur Wissen.

Liebe Grüsse
Nasri
Da kannst du lange suchen, denn auf Hörensagen Basierendes kann niemals als Wahrheit verifiziert werden. Man glaubt es oder glaubt es nicht.
 
Danke Merlin. Diese Informationen sind für mich Gold wert!
Ich vermute schon seit Langen, dass Isa eine Hinduistische oder auch Buddhistische Wurzel hat.
Das könnte ich auch von Mohammed sagen.

Wenn ich das Buch kriege, bin ich sicher ein bisschen weiter.

Liebe Grüsse
Nasri

und nochmals vielen Dank!
Liebe Nasri,

der buddhistische Einfluss dürfte weniger aus dem Buddhismus selbst entstammen, sondern aus den persischen Lehren (z. B. Zarathustra). Ich erinnere daran, dass die Juden durch das Babylonische Exil mit den Persern in Berührung kamen. So war zum Beispiel Daniel nicht nur an den babylonische Hof gelangt, sondern auch an den persischen. Zudem hatten sie die jüdischen Exilanten wieder in die Heimat geführt und waren maßgeblich am Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem beteiligt. Unter der persischen Besatzung wurde auch der Staat Judäa zu neuem Leben erweckt. Die Perser spielten auch in der kulturellen Entwicklung des Indischen Subkontinentes eine große Rolle. Die persischen Lehren strahlten über Syrien bis in die Region des östlichen Jordanufers.

Gerade in der Zeit Jesus trugen die römischen Legionäre den persischen Gedanken mit dem Mithraskult in die damalige Welt. Ich denke aber nicht, dass man hier direkt aus diesen fremden Lehren geschöpft hatte, sondern lediglich von dem Dunstkreis der Gedanken erfasst wurde. Gerade die Zeit nach dem Exil war erfüllt von neuen Gedanken, die in die jüdische Lehre mit einflossen. Ein bedeutendes Beispiel dazu war Esra, der die Juden nach der Rückkehr in die Heimat auf seine neue Bibel einschwor und damit einen neuen Bund mit Gott schloss.

Aber unabhängig davon lohnt es sich dennoch, das Buch von Kersten und Gruber zu lesen.


Merlin
 
Ich trolle nicht.

Ich will wissen und nicht mit irgendwelchen erfundenen Geschichten abgespiesen werden.
Jetzt ist die Zeit zwischen Ostern und der Auffahrt ...
Sich Gedanken dazu zu machen, scheint bei einigen verpönt zu sein.

Andere laben sich an Ihrer lockeren selbstgenügender Sichtweise des Selbsgefälligen.
Und manche habe schlicht Angst sich wahrlich mit ihrem Glauben auseinander zu setzen.

Und ich wills einfach nur Wissen.

Liebe Grüsse
Nasri


Naja, ist aber aussichtslos. Du wirst es nie wissen ....

:o
 
Thomas hat folgendes geschrieben:

(11): Jesus sagte:

"Dieser Himmel wird vergehen und der über ihm wird vergehen.

Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterbe.

In den Tagen, (da) ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig.

Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun?

An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei.

Wenn ihr aber zwei geworden seid, was werdet ihr (dann) tun?"




… und ein :)

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