Witze über Religionen und deren Folgen (ausgelagert)

bei Witzen kommt es halt immer darauf an, wie leicht man zu bespaßen ist.
Bin schwer zu bespassen. Viele Witze sind mir zu aggro....
die Grundidee, das übers Wasser gehen zu veräppeln, ist reichlich abgelutscht.
so fehlt dann gänzlich der Überraschungseffekt, wie er zB dort gegeben ist:
(das Video ist schon alt, die Qualität schlecht, aber die Idee ist gut umgesetzt.
leider steht mittlerweile das Wesentliche schon im Titel, das ist natürlich blöd.)

Das find ich weniger lustig 😊
 
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Es ist durchaus noch was "heilig" in der Gesellschaft, nur verändern sich die Werte mit der Zeit. Und das geschah schon immer so. Schon immer bemängelte die jeweils ältere Generation, dass es den jüngeren Menschen an Respekt oder Werten mangeln würde, dabei haben sich diese nur verschoben.

Ich kenne auch Christen, die sich heute noch vom Film Das Leben des Brian in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen. Da wäre dann die allgemeine Frage: Was darf Humor? Du schreibst zwar, dass Witze im kleinen privaten Rahmen ok wären, aber warum dann nicht auch öffentlich? Sind religiöse Menschen weniger beleidigt, wenn sie wissen, dass nur hinter ihrem Rücken Witze gerissen werden?

Ich persönlich würde eher so ansetzen: Humor darf alles - das darf auch einige Menschen provozieren und weh tun. Dieser Humor darf dann aber auch im Gegenzug mitunter heftig kritisiert werden.
Ich gestalte Witze gerne selbst aus einer Situation heraus, das finde ich natürlicher. Es ist manchmal krampfhaft, wenn Witze von der Stange erzählt werden, das ist nicht so meins.
Je strenger die Bedingungen, umso besser sind die Witze. Als ich damals durch die DDR gefahren bin, gabs dort die besten politischen Witze. Auch auf meiner Arbeit sind die Umstände ziemlich brutal, aber der Humor verdammt gut. Humor kann ein nützlicher Katalysator sein, um widrige Umstände besser zu verarbeiten. Häufig dient er aber schlicht der Erniedrigung. Rassistische und religiöse Witze trifft man häufig in diesem Zusammenhang.
Öffentlichkeit hat übrigens genau diesen „hinterm Rücken“-Effekt,weil es der Witzbold dem Betroffenen nicht ins Gesicht sagt. Es kann bereits Zorn erregen, wenn man sich in einem österreichischen Forum über österreichische Foris und ihre Politik lustig macht. Du hast glaube ich die Hater geliked :clown: Ist halt nicht alles für jeden witzig- wenn es aber der Selbstreflexion dient, darfs auch ein wenig weh tun, ja.
 
Ich gestalte Witze gerne selbst (...)

Ja, reine Geschmackssache.

Je strenger die Bedingungen, umso besser sind die Witze. Als ich damals durch die DDR gefahren bin, gabs dort die besten politischen Witze.

... die man da aber auch nicht jedem erzählen konnte/durfte.

Öffentlichkeit hat übrigens genau diesen „hinterm Rücken“-Effekt,weil es der Witzbold dem Betroffenen nicht ins Gesicht sagt.

Doch, tut der Witzbold ja durch die Öffentlichkeit, so dass der Betroffene es mitbekommt. Und der Betroffene hat die Möglichkeit drauf zu reagieren.

Witze "hinterm Rücken" bekommt der Betroffene nicht mit bzw. nur indirekt, und kann gar nicht drauf reagieren. Schlimmstenfalls weiß er, dass hinterm Rücken über ihn/sie getuschelt und gelacht wird - Gespräche verstummen, wenn man den Raum betritt, jemand unterdrückt ein Kichern - ... kann aber so gar nicht wirklich erkennen und reagierne, was los ist.

Es kann bereits Zorn erregen, wenn man sich in einem österreichischen Forum über österreichische Foris und ihre Politik lustig macht. Du hast glaube ich die Hater geliked :clown:

Ich habe gelikt, dass Du dafür kritisiert wurdest, dass Du österreichische Foris für eine Politik ihres Landes kritisierst, die sie selbst sehr wahrscheinlich nicht mit-gewählt haben.

Angenommen, die AfD würde in Deutschland Regierungsmacht bekommen, würdest Du damit denke ich auch nicht gerne bezichtigt werden, als würdest Du all deren Entscheidungen gutieren, wenn Du selbst sie nicht gewählt hast.

Ist halt nicht alles für jeden witzig- wenn es aber der Selbstreflexion dient, darfs auch ein wenig weh tun, ja.

Ich finde ja, der Film Das Leben des Brian könnte vielen Christen zur Selbstreflektion dienen. Warum tat er Dir damals weh?
 
Ich habe gelikt, dass Du dafür kritisiert wurdest, dass Du österreichische Foris für eine Politik ihres Landes kritisierst, die sie selbst sehr wahrscheinlich nicht mit-gewählt haben.

Angenommen, die AfD würde in Deutschland Regierungsmacht bekommen, würdest Du damit denke ich auch nicht gerne bezichtigt werden, als würdest Du all deren Entscheidungen gutieren, wenn Du selbst sie nicht gewählt hast.
Nö, ich habe mich nur darüber lustig gemacht, das sie gerne bzgl. Der Ukraine-Politik die deutschen Politiker kritisieren und nicht die eigenen, na egal.
Ich finde ja, der Film Das Leben des Brian könnte vielen Christen zur Selbstreflektion dienen. Warum tat er Dir damals weh?
Mit dem nötigen Abstand oder Weiterentwicklung kann man das so sehen, wobei der Witz ja hauptsächlich in der Verwechslung liegt und Vergleichen aus der gegenwärtigen Zeit (Judäischer Volksfront, Sprüche an die Mauer, etc.)
Für mich als christlich gläubige Teenagerin wurde der Sohn Gottes lächerlich gemacht, also derjenige, dem ich allabendlich im Gebet kontaktierte, einer Vorbildfunktion, die Halt gab. Und es dient niemandem, wenn man jemandem diesen Halt nimmt auf diese Weise. Eine gewisse Einfältigkeit braucht es manchmal in einer komplexen Welt.
Heute ist das kein Thema für mich. Ich weiß aber dadurch sehr gut, wie Religiöse ticken und gehe lieber kritisch humorig ins Gespräch, sonst sät man Hass und Zorn. Das ertrage ich zwar, nützt aber nichts dem Gegenüber.
 
Für mich als christlich gläubige Teenagerin wurde der Sohn Gottes lächerlich gemacht, also derjenige, dem ich allabendlich im Gebet kontaktierte, einer Vorbildfunktion, die Halt gab. Und es dient niemandem, wenn man jemandem diesen Halt nimmt auf diese Weise. Eine gewisse Einfältigkeit braucht es manchmal in einer komplexen Welt.

Das kann ich auch durchaus nachvollziehen und verstehen, und in meinem Umfeld, was auch stark christlich geprägt war und auch noch ist, gibt es ähnliche Stimmen, die den Film auch noch heute so beurteilen.

Und einige Moslems fühl(t)en ähnlich, wenn sie die Karikaturen von Charlie Hebdo betrachtet haben. Das führte dabei dann so weit, dass einige Extremisten von ihnen dann die Redaktion gestürmt und einige der Cartoonisten ermordet haben.

Ich weiß noch, wie damals dann Leute - darunter auch ich - "Je sui Charlie" als Solidaritätsbekundung gerufen bzw. gepostet haben, und dazu stehe ich auch immernoch.

Und im Gegenzug habe ich hier einen Bericht zu einem Vorfall verlinkt, bei dem ein Kino von christlichen Extremisten angegriffen worden ist. Wenn das jetzt stattfinden würde, und es gäbe ähnliche Solidaritätsbekundungen zum Kino... auch da würde ich mit-rufen bzw. mit-posten.

Insgesamt wären wir dann wieder bei der Frage: Was darf Humor? Und damit meine ich nicht, was wir einzeln lustig finden oder nicht, sondern, was generall als Humor verkauft werden darf, unabhängig davon, ob Du oder ich oder sonstwer einzelnes es lustig findet.

Was ist uns lieber? Dass hinter unserem Pücken mit vorgehaltener Hand gekichert wird, was man nicht oder nur subtil mitbekommt, oder dass diese Witze - egal ob wirklich lustig oder nicht - offen erzählt und verbreitet werden?

Mir persönlich ist letzteres lieber - auch, bzw. insbesondere dann, wenn ich der Betroffene wäre oder auch bin. Denn bei der Offenheit kann ich auch offen reagieren (im Rahmen der Gesetze versteht sich). Ich kann z.B. zeigen, dass mich das trifft und diesen Humor kritisieren - mitunter auch heftig - oder ich kann zeigen, dass ich "über den Dingen" stehe, oder dass ich selbstironisch mitlache.
 
Das kann ich auch durchaus nachvollziehen und verstehen, und in meinem Umfeld, was auch stark christlich geprägt war und auch noch ist, gibt es ähnliche Stimmen, die den Film auch noch heute so beurteilen.

Und einige Moslems fühl(t)en ähnlich, wenn sie die Karikaturen von Charlie Hebdo betrachtet haben. Das führte dabei dann so weit, dass einige Extremisten von ihnen dann die Redaktion gestürmt und einige der Cartoonisten ermordet haben.

Ich weiß noch, wie damals dann Leute - darunter auch ich - "Je sui Charlie" als Solidaritätsbekundung gerufen bzw. gepostet haben, und dazu stehe ich auch immernoch.

Und im Gegenzug habe ich hier einen Bericht zu einem Vorfall verlinkt, bei dem ein Kino von christlichen Extremisten angegriffen worden ist. Wenn das jetzt stattfinden würde, und es gäbe ähnliche Solidaritätsbekundungen zum Kino... auch da würde ich mit-rufen bzw. mit-posten.

Insgesamt wären wir dann wieder bei der Frage: Was darf Humor? Und damit meine ich nicht, was wir einzeln lustig finden oder nicht, sondern, was generall als Humor verkauft werden darf, unabhängig davon, ob Du oder ich oder sonstwer einzelnes es lustig findet.

Was ist uns lieber? Dass hinter unserem Pücken mit vorgehaltener Hand gekichert wird, was man nicht oder nur subtil mitbekommt, oder dass diese Witze - egal ob wirklich lustig oder nicht - offen erzählt und verbreitet werden?

Mir persönlich ist letzteres lieber - auch, bzw. insbesondere dann, wenn ich der Betroffene wäre oder auch bin. Denn bei der Offenheit kann ich auch offen reagieren (im Rahmen der Gesetze versteht sich). Ich kann z.B. zeigen, dass mich das trifft und diesen Humor kritisieren - mitunter auch heftig - oder ich kann zeigen, dass ich "über den Dingen" stehe, oder dass ich selbstironisch mitlache.
Extremisten sind eine andere Hausnummer, keine Frage. Die sind wahnsinnig und kleiden sich nur mit Religion ein. Ich kenne deren
Opfer, die zu Tätern wurden beruflich und habe sie an jedem Arbeitstag vor Augen (einer davon war vor einigen Tagen in der Presse sehr präsent ^^ ).Deswegen reagiere ich bei Kriegsthemen ein wenig anders als es heutzutage üblich ist.
Um so mehr weiß ich Humor sehr zu schätzen, er dient auch zur Verdauung des Unsagbaren und ist im Kollegenkreis tiefschwarz:D
Aber gleichzeitig weiß ich, mit wem ich welche Scherze treiben darf.

Was also darf Humor? Er darf zur Verarbeitung für die eigene Seele dienen und er ist klug eingesetzt, wenn er schwierige Themen gut zum Gegenüber transportieren kann.
Zu Charlie Hebdo fällt es mir schwer, mich einzusortieren. Einerseits darf man sich in einer freien Gesellschaft nicht den Mund von Extremisten verbieten lassen, andererseits sollte man ihn weise einsetzen. Einer meiner Jungs hat seinen Vater zu Hackfleisch verarbeitet, ich habe ihn nicht gefragt, ob er sich anschließend ne Spaghetti Bolognese hat schmecken lassen.
Also vielleicht doch ein wenig den Humor dosieren, aber ruhig gut würzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
(...)
Um so mehr weiß ich Humor sehr zu schätzen, er dient auch zur Verdauung des Unsagbaren und ist im Kollegenkreis tiefschwarz:D
Aber gleichzeitig weiß ich, mit wem ich welche Scherze treiben darf.

Weißt Du das? Was sind denn die Folgen, wenn Du die falschen Scherze mit den falschen Leute treiben würdest?

Was also darf Humor? Er darf zur Verarbeitung für die eigene Seele dienen und er ist klug eingesetzt, wenn er schwierige Themen gut zum Gegenüber transportieren kann.

Und was darf Humor Deiner Meinung nach nicht? Wieso sollte z.B. ein Film wie Das Leben des Brian nicht gedreht und veröffentlicht werden?

Zu Charlie Hebdo fällt es mir schwer, mich einzusortieren. Einerseits darf man sich in einer freien Gesellschaft nicht den Mund von Extremisten verbieten lassen, andererseits sollte man ihn weise einsetzen.

Ob bzw. wie er "weise" eingesetzt wird, ist auch wieder reine Geschmackssache.
 
Weißt Du das? Was sind denn die Folgen, wenn Du die falschen Scherze mit den falschen Leute treiben würdest?
Ja. Es würde zu Gewaltausbrüchen kommen und erheblicher Sachbeschädigung. Privat natürlich nicht, da sind alle psychisch stabil.
Und was darf Humor Deiner Meinung nach nicht? Wieso sollte z.B. ein Film wie Das Leben des Brian nicht gedreht und veröffentlicht werden?
Sollte er nicht? Ich finde ihn inzwischen sehr komisch. Man macht ja wegen jedem Mist ne Warnung vor Filmen, vielleicht reicht ein „Dieser Film könnte ihre religiösen Gefühle verletzen“ als Warnung.
Ob bzw. wie er "weise" eingesetzt wird, ist auch wieder reine Geschmackssache.
Nö, das hat mit Feingefühl und/oder Pädagogik zu tun.
 
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Ja. Es würde zu Gewaltausbrüchen kommen und erheblicher Sachbeschädigung. Privat natürlich nicht, da sind alle psychisch stabil.

Ist nur die drohende Gewalt ein Merkmal dessen, wem gegenüber Du welche Witze nicht machen würest?

Sollte er nicht? Ich finde ihn inzwischen sehr komisch. Man macht ja wegen jedem Mist ne Warnung vor Filmen, vielleicht reicht ein „Dieser Film könnte ihre religiösen Gefühle verletzen“ als Warnung.

Dann habe ich Dich falsch verstanden. Für mich klang Dein erster Beitrag hier so, dass Du dagegen gewesen wärest, solche Filme öffentlich zu publizieren.

Nö, das hat mit Feingefühl und/oder Pädagogik zu tun.

Einige Humoristen haben die Grenzüberschreitung bzw. Tabubrüche als Geschäftsmodell. Man denke beispielsweise an Jimmy Carr. Oder Ob es lustig ist, was diese Leute veröffentlichen, sei dahin gestellt - ich bleibe dabei, dass es Geschmackssache ist. Und sie leben nicht nur davon, dass es Leute gut finden, sondern auch davon, dass es andere Leute lautstark ablehnen. Ob man das "weisen Einsatz von Humor" nennt, sei auch dahingestellt... würde ich auch rein dem persönlichen Geschmack zumessen.

Man muss sich dabei auch mal folgenes vor Augen halten: Loriot wird ja gerne für seinen sehr feinsinnigen und subtilen Humor gelobt. Aber auch er hat davon gelegt,Tabus auszuloten und mitunter gezielt zu brechen. Er wurde unter anderem bekannt dadurch und gewann auch an Reichweite, weil eine seiner frühen Zeichnungen (im Stern soweitich mich erinnere) einen kleinen Skandal auslöste. In einem seiner Sketsche kommt der Satz vor: "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann." Und in einer seiner Gebutstags-Shows ließ er Frauen "blank ziehen". All das gilt zwar heutzutage als harmlos, wenn nicht gar normal... aber zu seiner Zeit haben er und andere mit sowas die Tabus erweitert.
 
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