Wir suchten die Wahrheit

Moral ist etwas Freiwilliges. Wie Tiere sich untereinander ordnen, ist naturgebunden. Der Mensch ist - theoretisch wenigstens - von der Naturbindung frei. Je weniger er sich von der in ihm liegenden tierischen Naturbindung befreit, desto ähnlicher ist er dem Tier.
Würdest du meinen Text bitte zu Ende lesen?
Das steckt die Antwort schon drin :)
 
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Nichts für Ungut, Solis ... o_O
... aber nach meinem Verständnis entwickelt sich das hier gerade
mehr in Richtung "virtueller Schwanzlängenvergleich" denn der
Suche nach einer "Wahrheit", die in ihrer Gänze von einem
menschlichen Individuum ohnehin nicht erfassbar wäre.
Auch das ist eine fatalistische Haltung, die meint, weil es ohnehin nicht erfassbar wäre, wäre es ohnehin zwecklos. - Warum diskutieren wir denn überhaupt? Dann wäre es wirklich besser, sich der Natur unterzuordnen.
Die rechte Differenzierung lässt hier missen!
 
Moral ist etwas Freiwilliges. Wie Tiere sich untereinander ordnen, ist naturgebunden. Der Mensch ist - theoretisch wenigstens - von der Naturbindung frei. Je weniger er sich von der in ihm liegenden tierischen Naturbindung befreit, desto ähnlicher ist er dem Tier.

Das ist ein religiöses Konstrukt. Der Mensch ist Teil der Natur. Alles andere ist Religion und entspricht nicht der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnis, die immer mehr aufdeckt, wie naturgebunden der Mensch wirklich ist - viel mehr, als dieser wahrhaben will.
 
Wenn du in der Zivilisation mal ein wenig zurück gehst, dort wo der Mensch "natürlicher" ist, da werden diejenigen Kinder, die nicht überlebungsfähig sind ausgesetzt und die Alten, die nicht mehr für sich oder den anderen sorgen können, gehen "in den Wald".
Würdest du meinen Text bitte zu Ende lesen?
Das steckt die Antwort schon drin :)
Ich kann ab dem ganz oben zitierten Absatz inhaltlich leider nicht Folge leisten und somit auch dem übrigen Text, der folgernd darauf aufbaut.
 
... weil es ohnehin nicht erfassbar wäre, wäre es ohnehin zwecklos. - Warum diskutieren wir denn überhaupt?
Von Sinnlos habe nicht ich gesprochen, Solis.​
Nur weil Etwas in seiner Größe nicht erfassbar wäre, heißt das nicht das es keinen
Sinn machen würde sich damit zu beschäftigen. Das ist leider eine sehr moderne
Ansicht unserer Kommunikationsgesellschaft, in welcher ausschließlich jene
Informationen einen "Wert" besitzen, aus denen ein unmittelbarer Nutzen
gezogen werden kann ...

Eine möglich Annäherung an das was wir als letztgültige Wahrheit bezeichen
ist durchaus gegeben. Wenn wir dabei die inidivduellen Differenzen in unseren
Betrachtungsweisen erkennen, können wir selbst daraus noch eine enorme
Erkenntnis ziehen. Der österreichische Liedermacher Wolfgang Ambros hat
das mal sehr schön formuliert in seinem Song "A Mensch möcht' i bleiben".

"Nicht alles was Wert hat, muß auch einen Preis haben ..."


Gruß - Ischariot​
 
Um auf das Anliegen des Threaderstellers zurückzukommen: Ich kann sein Anliegen aus seiner Sicht verstehen, aber jeder hat seinen eigenen Weg und ich persönlich glaube nicht, dass der Himmel ein Chor ist mit einem Tor. Das sind Sinnbilder der Bibel, die auf etwas viel Tieferes hinweisen, auf spirituelle Erkenntnisse, es ist nicht wörtlich zu verstehen, ebenso wenig wie das Gleichnis vom schmalen und breiten Weg. Ich kenne die Bibel sehr gut und finde es bedauerlich, wie durch Unwissen derartiger christlicher Aberglaube entsteht, wo es doch eigentlich um viel tiefere Wahrheiten geht, zu denen jeder Mensch Zugang hat, z. B. in der Natur, die übrigens auch nach der Bibel jenseitig ist als Teil der Schöpfung. Gerade in der Bibel wird oft auf die Natur als Vorbild verwiesen, die Ameise steht ganz vorne dabei. :)
 
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"Einmal wird eine Herde sein und ein Hirte" - so steht es in der Schrift und davon bin ich auch überzeugt.--
Das ist eine der Sichtweisen des Christentums, bei der ich regelmäßig die Krise kriege: Schäfchen und Hirten. Schafe rennen blind dem Leithammel hinterher, auch dem Schäfer, der sie zum Metzger führt, und zeichnen sich nicht unbedingt durch Intelligenz aus.
Wenn sich heutige Christen noch als Schafherde sehen, dann zeichnet das nicht gerade ein Bild des Selbstbewußtseins. Ich bin dann schon lieber der "große, böse Wolf" :D , der lebt nämlich ganz ohne Hirten und entscheidet, nur seinem Familienverband verpflichtet, selber, was er macht. Schafe sind da höchstens eine Mahlzeit...

Und damit auch mit der Brutalität der Natur, die geflissentlich ausgespart werden soll. Die Brutalität gehört zu ihr und Spiritualität würde missbraucht, wenn nicht alle Aspekte der Natur einbezogen werden.
Brutalität ist eine rein menschliche Eigenschaft und "Brutalität" in der Natur eine menschliche Projektion. Ich bin spirituell wie real sehr stark mit der Natur verbunden, Brutalität kann ich da nicht entdecken... Die sehe ich nur zwischen Menschen und im Verhalten der Menschen gegenüber der Natur und ihren Geschöpfen.

Es ist nicht brutal, wenn Ameisen einen Eindringling auf bestialischste Weise töten?
Auch "bestialisch" ist ein rein menschlicher Gedanke. Im übrigen sind Ameisen, die keinerlei Individualität, sondern allenfalls ein Gruppenbewußtsein haben, ein ganz schlechtes Beispiel.

Ich würde einen Bedroher meines Lebens nicht so bestialisch oder bösartig behandeln und ihn mit Ameisengift vollspritzen, bis er tot wäre. Ich als Mensch habe etwas, das Tiere nicht haben, insofern bin ich nicht Natur.
Selbererkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.

Und jeder andere Mensch würde sich in der Regel ebenfalls nicht anders verhalten.
Unzulässige Verallgemeinerung. Wenn jemand mein Leben bedroht, nutze ich jedes verfügbare Mittel, ihn unschädlich zu machen, egal ob Schußwaffe, Beil, improvisierter Speer oder bloße Hände. Dann lasse ich dem "inneren Wolf" garantiert freie Bahn, hole ihn sogar bewußt an die Oberfläche...

Also da hetzen die Wölfe im tiefen Schnee eine Bisonherde so lange, bis ein Kalb schwach wird - dann reißen sie es brutal. Mehrer Löwinnen kreisen Antilopen ein und jagen einander das Opfer zu, das sie anfallen. Einfach brutal.
Nicht brutal, zweckmäßig. Mit ihren breiten Puschen huschen die Grauen über den Schnee, während die Huftiere einbrechen... (Kälber gibt's im Winter nicht.)
Die Natur und die Wesen darin handeln rein zweckmäßig, effektiv und nicht nach neuzeitlichen(!) Moralvorstellungen von Menschen, die ihr Essen im Supermarktregal finden. Gleichwohl haben hochentwickelte Tiere ihre eigene Moral/Ethik, nur ist die dem Menschen unverständlich.

Der Wolf selber ist wie jedes andere Raubtier nicht verantwortlich für seine Taten, doch wenn der Mensch sich so verhält, trägt er Verantwortung. Und dies ist ein moralischer Aspekt, den der Mensch in sich trägt, den Wolf in sich zu überwinden. Je weniger ein Mench das Raubtier in sich überwindet, desto ähnlicher ist er ihm.
Ein Wolf begeht überhaupt keine "Taten", der verschafft sich was zu futtern und verteidigt sein Revier. Vom Raubtier im Menschen im philosophischen Sinne zu reden, ist ebenfalls Unsinn. Ad eins ist der Mensch de facto ein (partiales) Raubtier (er ißt Fleisch), ad zwei haben die mörderischen Impulse des Menschen nichts mit einem "Raubtier" zu tun. Menschen mit Beutegreifern zu vergleichen ist angesichts der Verhaltensweisen eine Beleidigung...
...für die Beutegreifer...:D

Die Mensch-Tier-Vergleiche hinken immer...

LG
Grauer Wolf
 
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