Vor längerer Zeit hatte ich mir ein sehr gutes Buch „Die sieben Töchter Evas“ von Bryan Sykes* gekauft. Er hatte sich ernsthaft aufgemacht, die weltweiten Abstammungslinien zu untersuchen. *ISBN 3-7857-2060-2
Syks hatte sich dazu an den mitochondrialen Genen orientiert, die nur über die Mütter vererbt werden. Fazit der Studie war, dass alle Europäer von sieben Frauen abstammen. Die wiederum Töchter von einer Urmutter waren, die vor 200.000 Jahren lebte. Über die Mitochondrien wurden auch die Wanderbewegungen nachgewiesen, die in Zusammenhang mit der Ausbreitung der Menschheit verbunden sind.
Sykes ist Genetiker, der durch seine Erforschung der Erbkrankheiten aus archäologischen Funden, eher zufällig auf die mitochondriale Spur gekommen ist. So gesehen steckt also hinter der Eva aus dem Garten Eden tatsächlich ein wahrer Kern. Man geht davon aus, dass die ganze Menschheit aus einem kleineren Kreis von Müttern hervorgegangen ist.
Die äußerlichen Veränderungen des Homo sapiens in den unterschiedlichen Regionen dürften jedoch erst nach den Verbreitung des Sapiens vor ca. 60.000 Jahren entstanden sein. Die Ursachen liegen in der Anpassung an die natürlichen Gegebenheiten in den Regionen (z. B. das Sonnenlicht). Ursprüngliche dürften also alle Menschen eine dunkle Hautfarbe gehabt haben.
Unabhängig davon hat man auch spätere Wanderbewegungen nach Europa untersucht. Sie brachen so um die Zeit ab 6.800 v.Chr aus der Region Ostanatoliens auf und brachten den Ackerbau mit.
Der Zeitrahmen dieser Wanderbewegungen erstreckte sich in mehrfachen Schüben über rund 4.000 Jahre. Sie breiteten sich vorwiegend entlang der Donau oder der Küste des Mittelmeeres aus. Soll aber nun nicht heißen, dass Europa nicht schon zuvor von Menschen besiedelt war.
Küsten- und Uferbereiche spielten auch schon in den archaischen Wanderbewegungen eine große Rolle. Sie hatten den Vorteil eines reichen Nahrungsangebotes.
Merlin
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